Jetzt zum Thema,
bei meinem Expartner -den ich menschlich sehr geliebt habe und wohl emotional abhängig war- habe ich mich auch mehrfach verliebt. Das Verliebt-sein habe ich dann heimlich genossen und nicht ausgelebt. Nach der Trennung wurde mir bewusst, dass ich meinen Partner als Freund geliebt hatte, aber nicht als Mann, ich wollte ihn nicht verlieren als Freund und konnte mir deshalb nicht eingestehen, dass ich ihn nicht mehr liebte. Wobei er mich sexuell in der Beziehung indirekt unter Druck gesetzt hatte (er kam mit Ablehnung nicht gut klar, fühlte sich dann ungeliebt und das konnte ich spüren) und ich vermute, dass dies mit eine Ursache war, dass Sexualität mit ihm irgendwann nicht mehr möglich war. Ich wollte -ihm zur Liebe - und bekam immer Bauchweh, wenn ich mich ihm nähern wollte. Die Schmerzen hörten erst auf, wenn Sexualität kein Thema mehr war. Aber da ich ihn menschlich so wertschätzte, ignorierte ich den Druck, den sein Verhalten auf mich ausübte (ich wollte nicht wahrhaben, dass ich mich getäuscht hatte)
Bei meinem jetzigen Mann habe ich auch Schwierigkeiten mit Sexualität (die sind in traumatischen Erfahrungen begründet), aber bei weitem nicht so wie bei meinem Expartner, weil mein Mann mich nicht unter Druck setzt. Ich muss Sexualität immer wieder neu mit ihm entdecken, es darf keine Erwartungshaltung sein (so und so muss es ablaufen) sondern ein erwartungsfreies ausprobieren
Ich schreibe dies, weil ich mir vorstellen kann, dass bei einigen anderen vielleicht ähnliche Gründe sind. Also bei jenen, die schrieben, dass sie sich in andere verlieben und nur am Anfang von Beziehungen leicht Sexualität leben können etc. Fragt euch, ob ihr euch frei in eurer Beziehung fühlt. Ist das nicht der Fall, könnte ein Teil in euch nach was anderem streben. Vielleicht reicht eine Veränderung in der Beziehung (mehr Freiraum, gemeinsame Aktivitäten um dem Alltag zu entgehen und sich in neuen Situationen wieder neu zu entdecken, den Alltag umstrukturieren, Sex mal anders (erwartungsfrei und ergebnisoffen) um die Gedanken/ Phantasien loszuwerden und vor allem -das Gefühl zurückzuholen, so dass man keine Zweifel haben braucht.
29.01.2020 02:00 •
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