Hallo ihr Lieben,
ich habe mich extra wegen diesem Thread in diesem Forum angemeldet.
Leider habe ich bisher eher weniger gute Erfahrungen mit Foren gemacht. Ich lese in diesem hier jedoch schon seit einigen Tagen mit - auch die alten Threads zu dem Thema.
Seit September diesen Jahres leide ich unter einer Angststörung (unterbewusst sicherlich schon länger).
Begonnen hat alles mit einer Panikattacke, die die Lawine lostrat.
Zu Beginn war es die Angst, die sich in mir breit machte, dass ich chronisch psychisch erkranken könnte, meine Arbeit nicht mehr ausüben kann und mein Leben nicht mehr weiterführen kann. Meine Beziehung war immer außen vor...
... bis vor ein paar Wochen.
Wir sind vor ein paar Wochen umgezogen, in ein Haus. Davor war ich gastweise bei meinem Freund eingezogen.
Aus einer intimen Situation heraus, bin ich emotional total zusammen gebrochen. Hatte auf einmal das Gefühl, es alles nicht mehr auszuhalten, das Gefühl dass ich mich sofort trennen muss, keine Liebe mehr da sei, ich keine gute Partnerin bin usw.
Auch die Frage, was ist eigentlich Liebe - wie muss sich das anfühlen, stellte ich mir ständig. (Ich merke wie ich gerade anfange zu zittern.. )
Es folgten zwei Wochen vollkommener Ausnahmezustand. Ich habe nur noch geweint, war fast panisch, weil die Gedanken mich nicht mehr in Ruhe ließen. Ich hatte Urlaub und konnte stellenweise morgens nicht aufstehen, weil ich mich erst in bestimmte Situationen beamen musste, um herauszufinden dass ich meinen Partner liebe, vermisse oder eifersüchtig bin. Begleitet wurden diese Gedanken von depressiven Zuständen, die wirklich quälend waren.
Begonnen hat es schleichend, ich hatte immer wieder das Gefühl ich müsste ihn umarmen, um meine Gefühle zu überprüfen. Habe ihn immer gebeten, dass wir unsere Beziehung nicht einschlafen lassen, damit wir uns nicht trennen müssen. Das habe ich bemerkt, aber es war noch nicht quälend. Bis zu diesem einen Abend... seit dem ist es ein auf und ab.
Heute geht es mir einigermaßen gut, das kann sich aber durch einen Gedanken schlagartig ändern.
Ausgelöst wurde diese extreme Phase durch den Gedanken Wenn ich nicht regelmäßig und viel Sex mit meinem Partner habe, dann liebe ich ihn nicht - so ungefähr. Ich weiß, sehr intim direkt so los zu preschen.. aber Sexualität ist schon immer eigentlich ein komisches Thema bei mir. Ich habe wenig Lust und auch nicht viel Spaß daran, leider. Jedoch ist der Gedanke fest in mir verankert, dass guter und viel Sex zu einer guten Beziehung dazu gehören - das macht mir schon seit Eh' und je innerlichen Druck.
Darauf aufgebaut kamen Gedanken wie:
- Du liebst ihn nicht genug
- Allein grübelst du weniger, trenn dich
- Wenn ihr nicht ständig Sex habt, dann liebst du ihn nicht genug und solltest dich trennen
- Du vermisst ihn nicht ständig, du solltest dich trennen
- Es kribbelt ja gar nicht mehr beim umarmen/küssen, du liebst ihn nicht
- Du bist gar nicht mehr so eifersüchtig wie am Anfang, du liebst ihn nicht mehr - trenn dich
- Ich halte das alles nicht mehr aus, ich musst weg
ich könnte die Liste ewig weiterführen.
Dazu muss ich sagen, wir hatten immer (bis auf die Sexualität, die nachließ) eine sehr harmonische Beziehung.
Wir verstehen uns sehr gut und wohnen auch schon länger zusammen. Er ist selbst jetzt noch sehr verständnisvoll und steht zu 100% hinter mir.
Angefangen hat alles nach dem Umzug in das Haus.
Ich mache eine Verhaltens- und Gruppentherapie.
Ich kann mich mit den Beiträgen hier einfach total gut identifizieren, habe aber (wie es glaube ich typisch ist) die Angst, dass gerade ich mir nur was vormache und nicht Opfer dieser doofen Krankheit bin.
Ich wünsche euch einen schönen 3. Advent - und danke euch schon vorab, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt