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Nachklapp: ich wünschte ebenso wie suekre ich könnte euch gesund zaubern. Echt jetzt. Ich war schon immer ein Mensch der andere Menschen vorwärts bringen wollte und ich mag es nicht, andere Menschen leiden zu sehen. Bei dieser Krankheit gibt es dazu meiner Meinung keinen anderen Weg als direkt zu sein. Das seht ihr anders und ich muss das akzeptieren. Ich hoffe ihr kommt so ans Ziel, wirklich. Aber vll denkt ja der ein oder andere noch mal an suekres oder auch meine Worte.
Ich beschäftige mich noch mit diesem Thema, weil es die schlimmste Zeit meines Lebens war und mich nie verlassen wird. Andere Menschen leiten dann Selbsthilfegruppen. Die funktionieren auch nur, wenn es da Menschen gibt die über den Berg sind Wenn es allen nur schlecht geht, wie soll man sich dann gegenseitig wirklich helfen?
Aber gut, ihr seht das anders. Ich möchte mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich das Bedürfnis habe, andere daran teilhaben zu lassen, wie es einem besser gehen kann. Wenn jeder, dem es besser geht, den Mund halten würde, wie würde dann irgendwer jemals Fortschritte machen?
Ich wünsche Euch von Herzen, dass ihr gesund werdet, dass ihr mit klarem Blick auf eure Beziehung schauen könnt und dann eine Entscheidung treffen könnt. Ich wünsche Euch, dass ihr das Glück findet.

Ich halt' mich bis auf weiteres auch wieder zurück. Euch alles Gute! Wird schon werden.

A


Angst den Partner nicht zu lieben

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Ich kann mich den beiden zu 100% anschließen.
Der einzige Weg ist nunmal der, indem man etwas an seinem Verhalten und seiner Ansicht auf die Dinge ändert. Und das geht nun mal meisten nur durch klare, ehrliche und direkte Art von außen. Wie soll es euch besser gehen wenn alle nur sagen: ach du armer, tut mir so leid dass es dir so schlecht geht, was kann ich denn für die machen usw. ihr bleibt in eurem alten Verhalten drin und lässt euch weiter denken, anstatt bewusst zu werden. Und wenn sich dadurch jemand angegriffen fühlt, ist das nur ein Zeichen dafür, dass ihr euch erwischt fühlt. Ihr wollt es nicht wahr haben, dass euch jemand so vor die Wahrheit stellt, bzw an, für euch richtigen denken und handeln zweifelt. Es ist einfach Fakt, dass das Leben außerhalb der Komfortzone stattfindet und es wird euch erst dann besser gehen, wenn ihr eure Zone verlässt und etwas ändert und dazu braucht man Leute, die klar denken, die Sache besser einschätzen und euch den Weg zeigen können. Und wer kann das denn besser als Leute, die den Weg raus geschafft haben?

Achja, man kann auch mal dankbar dafür sein, dass es solche Leute hier im Forum noch gibt. Denen kann es auch völlig egal sein wie es euch geht. Es ist manchmal echt anstrengend die Wege aufzuzeigen und zu versuchen die Leute aus diesem Teufelskreis zu ziehen, wenn 10 Leute dagegen schreiben und alles in frage stellen, oder wenn paar Minuten später, nach den hilfreichen Tipps, der nächste Thread von der Personen geöffnet wird. Da fragt man sich auch manchmal echt, wozu man sich die Mühe überhaupt macht. Aber man möchte ja den Leuten helfen, da man in der Zeit, wo es einem selbst schlecht ging, auch dankbar für diese Leute war.
Ein Tipp, haltet euch öfters mal an die Leute die es geschafft haben.

Naja gut, wer sich angegriffen und von Aussagen getriggert fühlt, wird kaum Dankbarkeit dafür empfinden! ;D Erwarte ich persönlich auch gar nicht. Wenn nur eine einzige Person aus meinen Worten was mitnehmen kann, wäre ich schon superglücklich.

Ich war ja auch selber mal der Meinung (in einer vermeintlich stabileren Zeit), dass es durchaus gut ist, sich gaaaanz viel Zeit zu nehmen, dass lieber Zuspruch ganz ganz wichtig ist, dass man ja nichts überstürzen darf und dass man Akut-Leidende bloß nicht dauernd mit der Realität konfrontieren darf, weil sie das ja noch so unfassbar aus der Bahn werfen kann... und ich will jetzt auch nicht implizieren, dass nur ich allein Recht habe. Darum geht es gar nicht.

Hab' eben einfach im Nachhinein festgestellt, dass diese Haltung nicht produktiv ist und die Genesung erheblich verzögert. Viele Aspekte der Krankheit werden einem leider erst im Nachhinein, mit klarem Kopf, völlig bewusst. Das ist das Heimtückische daran. Falls ich unsensibel rübergekommen bin, tut es mir zwar leid, aber ich bleibe dabei: Die Realität ist manchmal unsensibel. Wer lieben Zuspruch möchte, soll sich den aus zuverlässiger Quelle holen. Ich kann und darf das nicht be- und verurteilen. Steht mir nicht zu. Wir sind alle erwachsen. Ich möchte das aber ehrlich gesagt auch nicht mehr fördern. Das fühlt sich toll an, hält aber alles am Leben.

Hast du gut ausgedrückt, Kay: Das Leben beginnt beim Verlassen der Komfortzone. Es ist wirklich so. Jede Silbe dieser Aussage ist wahr!

Wer also ein Leben unter dem Schatten der Zwangsgedanken (und seien sie noch so unerheblich) für sich als erstrebenswert empfindet, soll sich halt mit den Gedanken arrangieren. Für mich persönlich wäre das einfach nichts (mehr). Vielleicht war's auch einfach dreist von mir anzunehmen, dass man nur völlig ohne Gedanken glücklich sein kann. Das gilt für mich, muss aber nicht jedem so gehen.

Ich persönlich bin sehr dankbar über jeden Post von Gesundeten Diese sind unter anderem der Grund für meine Anmeldung hier. Klar tuts mir auch leid für jeden anderen Betroffenen hier, aber ich weiß nocht, ob wir uns nicht nur noch mehr gegenseitig runterziehen. Ich hoffe ja immer noch, dass Landi sich einmal wieder meldet. Sie kann lt ihrer vielen Posts in den letzten Jahren auch gut Feuer unterm Hintern machen

Landi geht es gut

Tut mir leid das ich eure Diskussion unterbrechen muss. Ich kann beide Seiten verstehen.... und bin offen für alles. Fast in jedem Post derzeit interpretiere ich negatives hinein aber liegt einfach daran das es mir so total dreckig geht. Wenns mir Esser geht versteh ich auch efabi und suekre.

Gestern Abend nach dem autogenen Training gings mir soooo gut. Und heut ists wieder doof.... kein spezieller Gedanke sondern so ne leicht depressive Verstimmung die mich Dauergrübeln lässt und dann rutschts ab und zu in die ZGs. Ich hab auch das Problem das wenns mir so doof geht ich gefühlt alle 2 min hier ins Forum schaue ob irgendwas gepostet..... das ist auch ein Zwang. Ich weiß das mir das Lesen hier nicht gut tut aber ich kann nicht aus meiner Haut. Arbeite seit gestern auch mit Autosuggestionen und hoffe wenn ich das nun lang genug mache meine negativen Gedanken ins positive schwenken.

Zitat von Bilbo:
Landi geht es gut


Das freut mich wirklich sehr!

Zitat von Schneckchen_1983:
Tut mir leid das ich eure Diskussion unterbrechen muss. Ich kann beide Seiten verstehen.... und bin offen für alles. Fast in jedem Post derzeit interpretiere ich negatives hinein aber liegt einfach daran das es mir so total dreckig geht. Wenns mir Esser geht versteh ich auch efabi und suekre.

Gestern Abend nach dem autogenen Training gings mir soooo gut. Und heut ists wieder doof.... kein spezieller Gedanke sondern so ne leicht depressive Verstimmung die mich Dauergrübeln lässt und dann rutschts ab und zu in die ZGs. Ich hab auch das Problem das wenns mir so doof geht ich gefühlt alle 2 min hier ins Forum schaue ob irgendwas gepostet..... das ist auch ein Zwang. Ich weiß das mir das Lesen hier nicht gut tut aber ich kann nicht aus meiner Haut. Arbeite seit gestern auch mit Autosuggestionen und hoffe wenn ich das nun lang genug mache meine negativen Gedanken ins positive schwenken.

Ja ich verstehe schon auch beide Seiten. Es ist einfach schwierig von einem dem es ziemlich schlecht geht und die anderen denen es Gott sei Dank wieder gut geht sich gegenseitig zu verstehen weil es ja in dem Moment wie Sommer und Winter ist.

Hallo zusammen..
Bei mir hat sich das Karussell wieder angefangen zu drehen. Es war eine ganze Zeit weg. Bestimmt ein Monat oder mehr. Ich verstehe hier auch sehr gut beide Seiten, ich weiß ganz genau wie das triggern funktioniert und wie man durch die angst geht und das problem dann fast beseitigt. Man geht durch die angst um die antwort zu bekommen. Immer mit der panik dass es das sein kann wovor man angst hat. Aber ich weiß wie schlimm das ist und wie grausam schmerzhaft (für mich) das war, aber am Ende habe ich die Antwort gehabt. Ich bin da schon so oft durch gegangen. Und auch durch phasen wo ich dachte alles ist vorbei und wo ich wirklich gemerkt habe dass ich ihn liebe und dann war alles gut. Jetzt kommt der gleiche mist wieder.. Und ich weiß das es nicht stimmt. Es ist unterbewusst und es checkt die ganze zeit meinen freund ab. Es ist unglaublich anstrengend und verdirbt mir und ihm oft den tag/abend. Sachen triggern mich auch sehr schnell wieder und ich kann jedes mal sagen so ein schwachsinn schon wieder... aber es hört trotzdem nicht auf. Dinge die mir an mir noch nicht aufgefallen sind stören mich jetzt und ich kann mich weniger leiden. Und wenn er mir sagt dass er glücklich ist mit mir und er so verliebt sei dann fühle ich druck im bauch. Ich kenne das alles schon und ich weiß es geht wieder weg. Ich frag mich nur warum das da ist obwohl ich durch die angst schon durchgegangen bin und ob es jemals aufhört immer wieder schlecht zu werden. Wobei es nicht schlecht ist ich bin sehr glücklich mit meinem freund es ist nur verdammt angestrengend und nervig immer diesen zwerg im nacken zu haben. Kann da vielleicht einer der damit schon durch ist mir sagen wie das war? Kamen die phasen einfach seltener und so und hattet ihr auch immer mal Rückfalle die ihr so durchschaut habt wo das trotzdem geblieben ist?. (ich such keine Rückversicherung ich bin nur neugierig) oder war das alles ganz plötzlich weg?.

Zitat von suekre:

Aber bevor ihr mir jetzt an die Gurgel geht:

Wo zum Henker steht geschrieben, dass das als einzig logische Konsequenz eine Trennung zur Folge hat? An Beziehungen kann man arbeiten! Muss man sogar in den meisten Fällen - so hübsch wie in der Anfangsphase bleibt es ja - wie auch bereits festgestellt - nicht für immer. Und manchmal gibt's auch trotz aller Harmonie irgendwelche Fehlfunktionen, die zwei Erwachsene aber durchaus kommunizieren können, wenn ihnen etwas dran liegt.

Das habe ich, nachdem ich weitgehend angstfrei und wieder mehr auf mich und mein Innerstes fokussiert war, getan. Viel zu spät aber immerhin. Habe ihm gesagt, was ich mir wünsche, wie ich mir ein Zusammenleben vorstelle. Ich konnte mir wirklich super vorstellen, dass wir das schaffen. Vier Wochen später wars allerdings vorbei - das war dem Herrn dann leider doch zuviel Arbeit. Und ich hab schließlich eingesehen, dass es ihm zuviel Arbeit war. Dementsprechend folgte die Trennung - aber frei von Angst und Zweifeln. Klar, ich war todtraurig, hätte mir was anderes gewünscht. Aber es hat sich von Anfang an richtig angefühlt.


Liebe suekre und alle,

Der Post ist zwar eine Weile her, aber alle deine Ausführungen finde ich immer sehr bereichernd.

Wie schon viele gesagt haben: es geht im Leben irgendwie darum, heraus zu finden, in welcher Konstellation man sich langfristig wohl fühlt und die für einen richtige Balance aus Autonomie und Abhängigkeit verhandeln kann.

Jeder hat da seine Sichtweisen und Prägungen. Und es gehören auch immer zwei dazu. Suekres Freund wollte sich der Arbeit zb nicht stellen.

Zwangsgedanken und das ganze, das ich auch durchgemacht habe, bewirken, dass man sich dem recht unfreiwillig stellt. Aber zu durchschauen, dass man in der Beziehung ein ungesundes Muster verfolgt, ist ziemlich viel wert würde ich im Nachhinein sagen.

Mit meinem Exfreund war immer alles total lustig und einfach, wir stritten selten, konnten aber auch nicht ernsthaft reden, was mir aber nichts ausmachte. Nur als er fremd ging, war es halt blöd, aber er versuchte es durch seinen Charme wieder gut zu machen und ich fand es nicht so schlimm. Heute würde ich sagen: dieser Mann stand regelmäßig nicht komplett hinter mir, das sollte mich eigentlich stören.

Die Beziehung mit meiner Mutter ist ähnlich: Bedürfnisse werden über humorvolle Vorwürfe kommuniziert oder gar nicht. Bis irgendwann dann etwas platzt. So wie bei meinem ExFreund das Fremdgehen. Dass ich die Leidtragende war, machte mir nichts, darin fühlte ich mich wohl, Draufhauen konnte ich nicht.

Dieses Muster habe ich mit viel Leid und Arbeit mit meinem jetzigen Freund durchbrochen. Er möchte ernsthaft über Bedürfnisse sprechen. Das überforderte mich anfangs komplett. Der Zwang sagte mir immer wieder, dass ich sicheres Terrain verlasse, dass ich meine Mutter verletze. Bis heute fällt es mir extrem schwer, etwas zu machen, das nicht mit ihren Ansichten konform geht. Fühle mich dann schuldig so wie auch einige hier in den ZGs.

Ich habe gemerkt: ich kann gut damit umgehen, wenn ich das Opfer bin, so wie in meiner alten Beziehung oder auch mal im Job. Dann atme ich durch und wende mich anderen Sachen zu.

Aber ich kann nicht damit umgehen, wenn ich die Täterin bin. Es triggert mich dann zu ich bin ein schlechter Mensch. Wir haben hohe Erwartungen an uns, vielleicht hatten auch andere hohe Erwartungen, um ihre eigenen Bedürfnisse zu stillen.

Vom unbedarften, selbstbewussten Menschen zu einem empathischen, bewussten, aber auch verwundbaren Menschen zu werden, hat mich extrem viel Kraft gekostet. Ich bin jetzt soweit über die Trotzphase, meinen Eltern ihre Blindheit vor Augen zu stellen oder andere Beziehungen gedanklich zu diagnostizieren, hinweg. Jeder kann nur so viel sehen, wie ihm möglich ist. Diese Krankheit ist eine Chance, mehr zu sehen - nutzt sie!

Daher:
Es gibt kein richtig oder falsch. Nur ein Wohlfühlen und Weitermachen. Und ein Voranschreiten trotz Zweifeln. Und dabei ehrlich mit sich selbst sein. Authentizität ist automatisch Selbstliebe.

Zitat von Alina-Sophie:
Hallo zusammen..
Bei mir hat sich das Karussell wieder angefangen zu drehen. Es war eine ganze Zeit weg. Bestimmt ein Monat oder mehr. Ich verstehe hier auch sehr gut beide Seiten, ich weiß ganz genau wie das triggern funktioniert und wie man durch die angst geht und das problem dann fast beseitigt. Man geht durch die angst um die antwort zu bekommen. Immer mit der panik dass es das sein kann wovor man angst hat. Aber ich weiß wie schlimm das ist und wie grausam schmerzhaft (für mich) das war, aber am Ende habe ich die Antwort gehabt. Ich bin da schon so oft durch gegangen. Und auch durch phasen wo ich dachte alles ist vorbei und wo ich wirklich gemerkt habe dass ich ihn liebe und dann war alles gut. Jetzt kommt der gleiche mist wieder.. Und ich weiß das es nicht stimmt. Es ist unterbewusst und es checkt die ganze zeit meinen freund ab. Es ist unglaublich anstrengend und verdirbt mir und ihm oft den tag/abend. Sachen triggern mich auch sehr schnell wieder und ich kann jedes mal sagen so ein schwachsinn schon wieder... aber es hört trotzdem nicht auf. Dinge die mir an mir noch nicht aufgefallen sind stören mich jetzt und ich kann mich weniger leiden. Und wenn er mir sagt dass er glücklich ist mit mir und er so verliebt sei dann fühle ich druck im bauch. Ich kenne das alles schon und ich weiß es geht wieder weg. Ich frag mich nur warum das da ist obwohl ich durch die angst schon durchgegangen bin und ob es jemals aufhört immer wieder schlecht zu werden. Wobei es nicht schlecht ist ich bin sehr glücklich mit meinem freund es ist nur verdammt angestrengend und nervig immer diesen zwerg im nacken zu haben. Kann da vielleicht einer der damit schon durch ist mir sagen wie das war? Kamen die phasen einfach seltener und so und hattet ihr auch immer mal Rückfalle die ihr so durchschaut habt wo das trotzdem geblieben ist?. (ich such keine Rückversicherung ich bin nur neugierig) oder war das alles ganz plötzlich weg?.


Ist doch gut, dass du fragst. Du durchschaust den Zwerg doch schon, dann fehlt ihm vermutlich bald die Nahrung.

Bei jedem wird es anders sein. Auf einmal weg heißt nicht, dass man dann vor weiterem gefeit ist. Aber das eigentlich wichtige ist ja, dass man dem ganzen vorsichtig den Wind aus den Segeln nimmt und was über sich selbst lernt.

Bei mir wurde es zwar insgesamt weniger und stärker, aber entscheidender war das Gesamtgefühl. Mehr Zuversicht, mehr Selbstbewusstsein, mehr Lust auf Unsicherheit.

Zitat von Rosenroth_:
Zwangsgedanken und das ganze, das ich auch durchgemacht habe, bewirken, dass man sich dem recht unfreiwillig stellt. Aber zu durchschauen, dass man in der Beziehung ein ungesundes Muster verfolgt, ist ziemlich viel wert würde ich im Nachhinein sagen.


Zitat von Rosenroth_:
Diese Krankheit ist eine Chance, mehr zu sehen - nutzt sie!


Verdammt gut, @Rosenroth_ . Verdammt gut. 3

Wie ich bereits erwähnt habe, ist das Heimtückische an dieser Krankheit, dass einem viele Lichter erst spät aufgehen. In den allermeisten Fällen wird sie rund um die Uhr als Bedrohung wahrgenommen. Ich will auch wirklich nichts verharmlosen, abtun oder gar anpreisen - OCD, egal welcher inhaltlichen Natur, ist hässlich. Von Kopf bis Fuß. Mit noch hässlicheren Begleiterscheinungen. Mich hatte dieses Monster irgendwann so weit, dass ich vor lauter Verwirrung und (dunklen) Wolken im Kopf etwa fünf Minuten lang auf dem Gehweg stand und nicht mehr wusste, in welche Richtung es nach Hause ging. Ich wusste es einfach nicht. Ich war nicht fähig, mich zu rühren. Ich muss völlig daneben ausgesehen haben. Dass mich kein anderer Passant angesprochen hat, fand ich bemerkenswert. Ich stand einfach da. Ich hab' neulich mal Fotos aus der Zeit wiedergefunden. Ich war blass, abgemagert und mein Lächeln sah so gequält aus. Ich muss auf mein Umfeld wie ein Zombie gewirkt haben.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich dankbar bin für diese Zeit. Manchmal muss man hinfallen, um wieder aufzustehen. Es geht mir besser als jemals zuvor. Die Zeit war schrecklich - eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens - und dennoch will ich sie nicht missen. Ich habe so viel gelernt. Ich bin so sehr daran gewachsen.

Ich glaube sogar, dass ich es anders niemals verstanden hätte.

Diese Zeit hat mir, ohne dass ich je darum gebeten hätte, aufgezeigt, wer ich nicht bin, wer ich nicht sein will. Hat mir gesagt: Mädel, hast du 'nen Ar. offen? Das hier bist nicht DU. So ein Leben WILLST du nicht. Selbst wenn mein Ex-Freund und ich die Beziehung fortgeführt hätten - ich glaube, ich wäre charakterlich niemals an den Punkt gelangt, an dem ich jetzt bin. Nicht mit ihm. Geliebt hab' ich ihn. Ohne Ende. Ich war auch gut für ihn. Aber er nicht für mich.

Das Leben, was ich gerade führe, ist mir so viel mehr wert als jede Beziehung mit einem solchen Menschen. Ich sage nicht, dass ich nie wieder eine Beziehung haben will. Ich würd's mir zu gegebener Zeit schon wünschen. Aber die muss anders laufen. Ich darf nicht mehr das Gefühl haben, mich verbiegen zu müssen, damit mein Freund mich liebt und behalten will. Und an dem Punkt bin ich trotz aller dazugewonnenen Stärke noch nicht. Und ich würde mir jemanden für mich wünschen, der mich nicht gleich sitzenlässt, wenn es mal schwierig wird.

Und ja - manchmal hätte ich mir wirklich jemanden gewünscht, einen Freund oder Bekannten, der sagt: So geht's mit dir nicht weiter! ... und nicht ständig beschwichtigt: Irgendwann sind die Schmetterlinge nun mal weg. Alles ist gut, das wird schon wieder. Das hat für ein paar Minuten getröstet, mich aber einfach nicht weitergebracht. Ich musste den Mist mehr oder weniger mit mir allein ausmachen - und irgendwann ging es mir einfach so schlecht, dass ich bereit war, alles zu versuchen. Ich wollte nur, dass es aufhört.

Lange Rede, kurzer Sinn: Dass mir am Ende das Beziehungsaus winkte, lag eben nicht nur an mir. Ich wünsche euch allen Partner, die mehr Charakterstärke besitzen als mein Ex-Freund. Ich wünsche euch allen, dass ihr das gemeinsam durchsteht. Ich wünsche euch das Beste dieser Welt, ehrlich.

Hallo Freunde. Bei mir ist es leider auch so. Ich habe auch ROCD bzw den Gedanken meinen Partner nicht mehr zu lieben.

Muss sagen ich war weitestgehend drüber weg aber jetzt bin ich warum auch immer wieder rückfällig geworden.

Nun suche ich jeden Tag wenn sie nicht bei mit ist nach Bestätigung im Internet. Obwohl ich ja eigentlich weiß das ich sie liebe. Dann kommt immer der gedanke: Hmm vielleicht bist du ja alleine besser dran. Morgen haben wir zusammen frei, willst du das überhaupt und so zeug. Auf der anderen Seite würde ich alles für sie machen. Nur manchmal wie heute morgen ist sie zwar da aber ich stehe völlig neben mir. Bin nicht mehr ich. Und dann sagt sie was bzw höre ihre Stimme und dann kann mich das manchmal aus meinen Gedanken reissen. Jetzt ist sie auf Arbeit und es geht wieder los. Das bauchkribbeln ist wieder da und die Gedanken fangen an.

Wir sind jetzt seit 6 1/2 Jahren zusammen. Und sie ist die perfekte Frau für mich. Sie hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Ich möchte sie wegen dieser Krankheit nicht verlieren. Und doch bin ich dann nicht sicher ob ich sie liebe. Sind das meine Gedanken die mir das einreden oder sind es doch die Gefühle? Wobei Gedanken ja Gefühle auch lenken.

Wie ist das denn bei euch wenn so schübe kommen? Hinterfragt ihr dann auch alles? Was ihr tut oder was ihr in der Vergangenheit mal gesagt habt?

Hallo Zusammen,

kann leider niemanden gerade aufbauende Worte zukommen lassen. Mir gehts so dreckig! Gestern an meinem Geburtstag hab ich nachmittags nur geheult und meine Familie denkt ich hab ein Burnout, aber von den ZGs wissen se nix. Nun gehts mir abends immer viel besser und tada mein Monster sagt mir das ich es daran liegt das meine Kinder schlafen und ich meine Ruhe habe und das will ich weil ich die kleinen nicht liebe und nie Kinder und ne Familie wollte. Mein Kopf gibt einfach keine Ruhe..... ich krieg nix allein gebacken! Komm kaum vom Sofa und bin so depressiv das macht mich so fertig..... das geht einfach mit kleinen Kindern nicht. Zudem muss ich nächste Woche jeden Tag ne Kollegin vertreten das bekomm ich nicht hin, weiß nicht wie ich das hinbekommen soll. Könnt dauernd heulen!

Ich liebe doch meine Kinder und meinen Mann und will mein altes Leben zurück!

Zitat von Aquilia:
Ich verwette meinen Hintern drauf, hätte die Freundin die Reste weggeschmissen statt sie auf den Tisch zu bringen, gäbe es jetzt Gequengel und Gemecker daß man ja Essen nicht einfach wegwerfen darf.
Klausto, Dein Problem ist, daß Du in jede Lappalie sofort Deine komplette Familie miteinbeziehst. Deshalb mischt sich auch jeder ständig in die Angelegenheiten der anderen. Deine Mutter geht es nullkommajosef an, was die Freundin kocht. Und wenn es Dir ja auch geschmeckt hat, brauchst Du doch den Müll von wegen man ißt sowas im Sommer nicht, nachzuplappern. Hätte Deine Mutter das nicht rausgehauen, wärst Du ja nie auf die Idee gekommen daß das falsch wäre.
Bei Deiner Freundin trittst Du immer ganz groß auf, was Recht haben angeht. Vor Deinen Eltern bist Du SO klein mit Hut, und alles was sie sagen ist wahr und richtig (auch wenn es de facto Unsinn ist).


ok
nun ich sehe aber dass es stimmt das man im Sommer mehr mediteran ist dass es gut ist
was mir abgeht ist das meine Freundin nicht so super gerne kocht wie meien Eltern oder auch so super gut
das geht mir ab udn sie versethen das nicht so zu 100 % ig ist aber eh meine Sache
nur wenn ich dann ein gewisses Bild habe von einer Frau oft, z.b. gut und gerne kochen und auch gute ausgewogene Sachen und nicht herumreden warum man nicht kocht und was weiß ich, ja das finde ich halt nicht so super
aber es stimmt es geht nur mich was an
und iweso kommt dann in mir etwas ärgerliches hoch etwas wo ich sage, nein sie ist doch nicht so super und ja das geht mir bei ihr ab
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Zitat von Efabi12:
@Klausto merkst Du, dass Du die Gemüter hier sehr gegen dich aufbringst?


nun nein nicht so sher weil ich frage und ich mache keinen Spass

Zitat von Frozen93:
Sag mal kapierst du das nicht ? Wenn es einmal reste Essen ist was ist daran schlimm also bitte ? Du musst ja nix für sie ausgeben. Also ich rate dir das du einfach nicht für eine Partnerschaft gemacht bist und da wird auch keine Therapie was ändern sorry. ES IST EIN GEBEN UND NEHMEN UND WER DAS NICHT MÖCHTE MUSS ALLEINE LEBEN


nun tage vorher habe ich ihr einen einkauf geschenkt der teuer war und ich ahbe das wollen
da köntne man doch sagen wieso kocht sie nicht was super tolles vertehst du? als würde sie sparen wollen

Weil sie erst die Reste verbrauchen will, das nennt sich wirtschaften. Ich hau auch kein Drei-Gänge-Menü raus, wenn hinten im Kühlschrank noch die Suppe von gestern steht. Das ist erstens finanztechnisch klug gedacht und zweitens zeigt es Respekt vor den Nahrungsmitteln. Essen ist kostbar.

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Dr. Reinhard Pichler
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