@Herzilein5 ... ich war zwar noch mit ihm zusammen, als ich aus diesem Nebel raus war, allerdings war das in keinster Weise sein Verdienst. Selbst als ich ihm schon angedeutet hatte, dass es mir nicht gut geht und ich etwas Zeit brauche, hat er eigentlich nichts anders gemacht als vorher. Der Fairness halber muss ich aber auch sagen, dass er gar nichts hätte machen können. Ich war ihm also nicht mal böse. Er hat mich einfach in Ruhe gelassen und keinen Druck gemacht und das war ok so!
@RikeRike
Uff, ich haaaaaabe... von Juli 2015 bis etwa Ende September 2015 in der Akutphase gesteckt. Im Oktober/November 2015 hatte ich diese dumpfe Fühlt sich komisch an!-Phase. Ab Dezember 2015 wurd's stetig besser, als ich dann wirklich mal ernsthaft(!) angefangen habe, das Googlen und Rückversichern sein zu lassen und parallel die Ratschläge meiner Psychologin zu befolgen, die übrigens auch sagte, dass es für mich jetzt ganz wichtig ist, in mich reinzuhorchen; zu hinterfragen und darüber nachzudenken, was ich eigentlich möchte.
Gegen Ende März 2016 war ich tatsächlich bereits so weit, dass ich mir meiner Liebe sicher war, allerdings auch gemerkt habe, dass bei uns eben einiges nicht stimmt bzw ich auf Dauer nicht glücklich werde, wenn alles genau so bleibt wie es ist. Anfang Mai 2016 war er dann schließlich über alle Berge.
Ich hab also tatsächlich rückblickend nicht lange in diesem Zustand gesteckt, auch wenn es mir mittendrin wirklich wie zehn Jahre vorkam anstatt zehn Monaten.
Es ist schwer zu sagen, was genau mir geholfen hat, denn all diese Dinge, die einem über kurz oder lang weiterhelfen können, sind sehr abstrakt. Es klingt natürlich total einfach, wenn ich sage, dass die Rückfokussierung auf mich selbst das Beste war was ich hätte machen können. War es auch, aber das ist ja leider nix, was man einfach mal eben so mir-nix-dir-nix tut. Deswegen seid ihr ja alle hier (und ich damals auch) - das ist nicht von heute auf morgen erledigt; der Kampf gegen den eigenen Kopf ist unfassbar hart! Es gibt dafür - meines Wissens nach - auch keine Pauschallösungen und Mechanismen.
Ich hab mich irgendwann einfach gezwungen, gewisse Sachen nicht mehr zu tun. Mit Zwang gegen den Zwang, haha. Man kanns auch so nennen: Ich habe Dinge bewusst bleiben lassen. Beim Drang, Google nach meinen Gefühlen zu befragen, hab ich es eben nicht getan. Sobald ich gemerkt habe, dass ich wieder Gefühle geprüft habe, habe ich es gelassen, bzw die Gedanken einfach stehen lassen. Gar nicht mal an was anderes gedacht. Einfach stehen lassen und ausgehalten.
Das war die ersten paar Wochen wirklich abartig(! ! !) schwer. Bin teilweise fast wahnsinnig geworden, da ich mir selber meinen vermeintlichen Rückhalt genommen habe. Irgendwann aber hat sich ein Schalter umgelegt und es wurde besser. Denn je öfter ich gemerkt habe, dass es mir tatsächlich auch nicht schlechter geht, wenn ich mal nicht gegoogelt, rückversichert oder geprüft oder auch bei jemandem gejammert oder sonstwas habe, desto mehr hat es mich in meinem Vorhaben bestärkt und ich habe das einfach weiter durchgezogen. Da habe ich zum ersten Mal am Fallbeispiel - mir selbst - realisiert, dass dieser Mist nichts(!) besser macht. Und siehe da - die Gedanken wurden tatsächlich von Zeit zu Zeit immer weniger wichtig.
( Muss dazu jetzt aber auch sagen, dass ich etwas eigen bin. Meine Psychologin nannte mich mal herzerfrischend stur. Das hat sich in diesem Fall als durchaus nützlich erwiesen. )
Ich werde mich übrigens hüten, eure Aussagen zu beurteilen. Das kann ich nicht und das möchte ich auch nicht. Ich kann nicht wissen, ob ihr krank seid oder anderes. Nur so viel: Es kann ja durchaus sein, dass dir in der Beziehung zu deinem Freund was fehlt. Das wäre aber vom Ding her an sich nicht mal was dramatisches, denn über sowas kann man ja reden. Das ist mir durch die Zwangsgedanken klar geworden: Kommunikation ist das A und O, und dass sich einer permanent zurücknimmt (in meinem Falle ich), aus Angst den anderen zu belasten (oder was auch immer), KANN auf Dauer nicht gutgehen. Meine Zwangsgedanken zum Beispiel waren vor allem ein Symptom und haben mir etwas mitgeteilt: DU bist ebenso wichtig wie dein Freund. Kümmere dich um dich selbst, sonst verschwindest du an seiner Seite komplett.
Mit einem anderen Freund; einem der auch von sich aus mal mehr Einsatz zeigt, hätte das womöglich sogar alles wunderbar funktioniert (und wäre vielleicht nicht mal soweit gekommen). Leider war meiner eine Flachpfeife. (Nach dem, was ich so höre, gehts seiner nicht-mehr-ganz-so-Neuen mittlerweile auch nicht besser als mir ich halte ihn nach wie vor für beziehungsunfähig aber nunja. Die Sache ist gelaufen. Leider ist man immer erst hinterher schlauer. Aber damit muss sie jetzt fertig werden, nicht ich. )
23.10.2017 13:38 •
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