Hallo,
Ich bin seit kurzem stille Leserin und hoffe so sehr, ihr könnt mir einen Rat geben! Es wird etwas länger, ich freue mich, wenn ihr euch die Zeit nehmt!
Ich bin seit fast 4 jahren mit meinem Freund zusammen und vor kurzem habe ich den wunderschönsten Heiratsantrag der Welt bekommen und Ich hab mit tiefster Überzeugung ja gesagt. Ich habe schon einige Zeit vorher immer auf seinen Antrag gehofft und war so unbeschreiblich glücklich. Noch nie zuvor habe Ich das in einem Mann gesehen uns gefunden, was Ich mit ihm habe und auch verbinde. Es ist schwer in Worte zu fassen. Und wenn ich die Zeilen hier schreibe, schießen mir die Tränen in die Augen, da ich das Gefühl habe, ich muss von diesem Leben und meiner Sicherheit in ihm und unserer Beziehung und damit auch von mir und ihm Abschied nehmen. Es ist einfach grauslig!
Wir sind ein absoluter harmonisches paar mit vielen gleichen Interessen. Ich liebe seine Art und einfach alles an ihm. Er ist ganz wundervoll. Ich bin extrem kuschlig und möchte mich so manches Mal einfach in ihn hinein kuscheln, wenn das ginge. Es gab auch noch nie große Probleme, Streitereien oder ähnliches. Deswegen ist das alles hier einfach absurd. Ich möchte damit deutlich machen, er ist der beste für mich und es gab noch nie auch nur ansatzweise einen Grund für eine Trennung noch dazu einen Gedanken daran. Auch einige Außenstehende haben schon häufiger betont, wie verbunden und harmonisch wir miteinander sind.
Wir fingen vor ein paar Monaten also mit der Hochzeitsplanung an. Ich war ganz euphorisch.
Kurz danach hatte ich einen Traum, der nun alles in Frage stellt. Ich wünschte, ich könnte das ungeschehen machen und es einfach zurückdrehen. Wäre das traumhaft!
Er war mit einem guten Freund unterwegs und ich habe ein Bild von den beiden geschickt bekommen. Von dem Bild von seinem Freund habe ich dann geträumt. Es war nicht sexistisches oder so etwas, ich habe einfach nur von diesem Bild geträumt, aber eben nur von dem Freund. Seitdem stelle ich wie eine Wilde vergleiche zwischen ihm und meinem Freund an und ich kann damit einfach nicht aufhören. Mittlerweile Stelle ich mir immerhin wieder vor, wie ich wohl auf diesen Freund künftig zugehe und habe dann das komische Gefühl, dass ich ihn bestimmt anziehend finden werde. Ich will nichts von ihm, aber Ich habe solche Sorgen, dass ich körperlich auf ihn anspringe. Dazu kommt, dass dieser Freund wirklich attraktiv ist. Das war mir bis dahin aber gar nicht so präsent bzw ich habe mir dazu keine Gedanken gemacht. Dadurch denke ich nun, siehst du, du hast dich wohl doch verliebt und willst es einfach nicht wahrhaben. Denn bei anderen gutaussehenden Männern stelle ich diese Vergleiche überhaupt nicht an bzw es ist halt ein normaler harmloser Vergleich und ich kann das auch abtun mit ein gutaussehender Mann, aber meiner ist eben meiner. Aber bei diesem Freund nicht und das verunsichert mich sooooo sehr. Und wenn ich mir das dann wieder so vor Augen führe, kriege ich wahnsinnige Angst, dass ich mich in ihn verliebt haben könnte. Und dann stelle ich auch fest, dass ich manchmal äußerlich einiges an diesem Freund besser finde als an meinem und könnte mich bei diesem Gedanken ohrfeigen. Denn wie kann ich so schlecht über meinen Freund denken und ihn so abwerten? Er hat mich doch überhaupt nicht verdient und irgendwie gehe ich doch quasi auch fremd, wenn ich diese schlimmen Gedanken habe. Ihn müsste ich doch am gutaussehendsten finden oder? Und ich schätze ihn überhaupt nicht mehr wert denke ich dann.
Andererseits will ich überhaupt nichts von dem oder muss ihn sehen oder was man eben hat mit Schmetterlingen im Bauch. Im Gegenteil ich will ihn am liebsten gar nicht sehen und wünschte ehrlich gesagt es gäbe ihn nicht damit ich keinen Grund habe an unserer Beziehung zu zweifeln. Dann denke ich wieder ich habe bestimmt nur Angst etwas zuzulassen und genauer darüber nachzudenken und verdränge das nur. Seitdem werte ich diesen Traum als schlechtes Zeichen und Stelle absolut alles in Frage. Teilweise solange bis ich wirklich denke dass ich meinen Freund nicht mehr Liebe. Erinnerung aus alten Diskussion Scheinen mir wie Schuppen von den Augen zufallen, dass ich seitdem ja schon Veränderung bemerkt haben muss- bekloppt und so absurd!
Ich habe richtig Angst diesen Freund zu begegnen. Nachher kriege ich noch Herzklopfen oder so etwas das wäre schrecklich!
Wenn ich die Gedanken verdränge,dann geht es mir zeitweise gut und ich genieße meinen Freund und unsere Zeit total. Aber dann kommen diese Gedanken wieder und Ich habe sooooo Angst vor aufkommenden Gefühlen. Zunächst denke ich auch, Ich kriege Gefühle, und dann kriege Ich so einen Druck auf der Brust, mir wird schlecht und ich kann Nichts essen und muss ganz in Ruhe darüber nachdenken.wenn ich dann keine Ruhe um nachdenken habe, könnte ich ganz wahnsinnig werden und kann das auch kaum abwehren. In Ruhe denke Ich wieder anders und bin so glücklich wieder, das alles gut wird. Aber dann denk ich, Ich belüge mich nur.
Andererseits gibt es viele Momente, in denen ich weinen muss, ich habe daß Gefühl Abschied nehmen zu müssen....so furchtbar...
Wenn wir nun unsere Hochzeit planen, konfrontiere ich mich ständig mit dem Gedanken wie ich auf ihn an den Altar zu schreite und habe dabei immense Angst dass ich ihn in dem Moment auch nicht attraktiv finde und am Ende noch diesen Freund als Gast attraktiver. Ich habe auch richtig Angst nicht ja sagen zu können obwohl es für mich auch gleichzeitig wieder als wahnsinnig richtig anfühlt zu ihm, zu uns und zu unserem gemeinsamen Leben ja zu sagen.
Wenn wir über die Hochzeit reden und planen habe ich teilweise richtig Beklemmung. Wenn wir dann erst mal angefangen haben mit der Planung geht es wieder weg, aber das macht mir auch so Angst. Andererseits habe ich nicht diese starken Symptome die viele von euch hier beschreiben ich muss zwar viel weinen und will auch manchmal einfach nur weg in eine Welt ohne diese Gedanken Karussells. Manchmal empfinde ich mich für meinen Freund aufch so grauslich dass ich denke er hätte es besser ohne mich. Manchmal kann ich gar nichts fühlen und bin sehr erschöpft und kann gar nicht sagen wen oder was ich liebe. Gleichzeitig habe ich aber noch keine Atemnot oder ähnliches gehabt. Das werde ich dann wieder als Symptom für ich bin wohl doch einfach fremdverliebt. Oh Gott!
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Leide ich wirklich unter ROCD oder wünsche ich mir das nur um den Gedanken der fremdverliebtheit nicht zuzulassen? Will ich einfach nur die Hochzeit nicht ausfallen lassen und es geht mir gar nicht so um meien Freund an sich? Was meint ihr dazu? Ich wäre so unendlich dankbar für eure Rückmeldung!
Das ganze Internet habe ich schon durchsucht in der Hoffnung dazu etwas zu finden ich bin so dankbar für diesen fund hier. In so vielem habe ich mich wiedergefunden doch noch niemanden gefunden der diesen direkten Vergleich immer mit ein und derselben Person anstellt. es geht ja um diesen einen konkreten Freund und die anderen scheinen ja trotzdem bei mir keine Unsicherheit auszulösen und das macht mich so wahnsinnig fertig.
Ich bin immer schon sehr ängstlich gewesen und hatte auch als Kind oft mit Heimweh zu tun und in der Pubertät so eine Art betzwang. Jetzt als Erwachsene prüfe ich gerne mehrfach exzessiv ob der Herd aus ist aber auch dabei habe ich mir nicht viel gedacht. die Sachen aus der Kindheit und Pubertät sind dann von alleine wieder verschwunden und ich hatte auch keinen Grund für derartige Verlustängste. Ich habe wundervolle Eltern alles absolut harmonisch und auch sonst kann ich mich an keinen Auslöser erinnern.
Ohne meinen Freund mag ich auch ungerne sein Uhr besonders jetzt, muss ich viel bei ihm sein uns so. Vllt habe ich doch nur Angst vor dem allein sein...
Ich danke euch schon jetzt für euren Rat. Ich bin so froh, das mal aufzuschreiben...
23.09.2017 14:49 •
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