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@Stardust25
Wollte die Kirche gar nicht rausnehmen

Am Ende brauchen wir wohl alle einen Grund durchzuhalten.
Du schaffst dir Sicherheit damit, dir zu sagen, dass deine Therapie evidenzbasiert ist und es sich deshalb lohnt.
Der nächste halt durch, weil er sich sagt, dass die Gedanken nicht so schlimm waren, wenn man nicht so doll lieben würde.
Die übernächste gibt sich nochmal Mühe nen neuen Therapeuten zu finden, weil sie sich sagt, dass die Beziheung eigentlich so ist wie erträumt und sie das auch genießen können möchte...
Der nächste macht die Therapie, um alte Erinnerungen loszuwerden, die Beziehungen schwierig machen, damit er endlich loslassen kann und denkt, dass das hilft...

Hauptsache wir schaffen es alle irgendwie dadurch!
Und ich wollte dir nichts unterstellen.
Ist ja auch deine Sache, wie du das angehst!

Zitat von Annelin:
@Stardust25
Wollte die Kirche gar nicht rausnehmen

Am Ende brauchen wir wohl alle einen Grund durchzuhalten.
Du schaffst dir Sicherheit damit, dir zu sagen, dass deine Therapie evidenzbasiert ist und es sich deshalb lohnt.
Der nächste halt durch, weil er sich sagt, dass die Gedanken nicht so schlimm waren, wenn man nicht so doll lieben würde.
Die übernächste gibt sich nochmal Mühe nen neuen Therapeuten zu finden, weil sie sich sagt, dass die Beziheung eigentlich so ist wie erträumt und sie das auch genießen können möchte...
Der nächste macht die Therapie, um alte Erinnerungen loszuwerden, die Beziehungen schwierig machen, damit er endlich loslassen kann und denkt, dass das hilft...

Hauptsache wir schaffen es alle irgendwie dadurch!
Und ich wollte dir nichts unterstellen.
Ist ja auch deine Sache, wie du das angehst!


dem ist nichts hinzuzufügen!

A


Angst den Partner nicht zu lieben

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Hallo zusammen

Ich bin neu in diesem Forum, weil mir die Erlebnisse von anderen Usern hier sehr bekannt vorkommen und mir deshalb erhoffe, hier Hilfe zu finden. Nun aber zu meiner Geschichte: Ich habe vor etwas mehr als 3 Monaten eine Frau kennengelernt, mit der ich mich sofort super verstanden habe. Wir sind dann auch relativ schnell zusammen gekommen und es schien alles perfekt zu laufen. Etwa nach 1,5 Monaten erlitt ich eine Panikattacke verbunden mit den Gedanken: Ist sie die Richtige?, Ist sie auch hübsch genug? etc. Ich konnte während dieser Zeit meine Gefühle für sie nicht empfinden. Dies verflog dann nach ein paar Tagen wieder und wir waren wirklich glücklich. Vor 3 Wochen erlitt ich eine nächste Panikattacke, die mit genau denselben Gedanken verbunden sind. Die Panikattacken sind mittlerweile verflogen, was aber geblieben ist, sind die Gedanken sowie eine innere Leere. Ich kann meine Gefühle für sie nicht wirklich empfinden. Ich kann oftmals auch keine Freude empfinden und sitze häufig mit einem ziemlich nachdenklichen Blick einfach herum. Wenn ich mit ihr etwas unternehme, geniesse ich die Zeit und wenn wir uns küssen fühle ich im Bauch auch teilweise die Schmetterlinge. Sobald ich aber alleine bin, fangen die Gedanken wieder an. Es gibt für mich eigentlich keinen Grund, so zu denken und zu empfinden. Ich finde die Frau sehr hübsch, wir haben viele Gemeinsamkeiten, gleiche Wertvorstellungen, auch im Bett läuft es sehr gut. Sie stellt eigentlich wirklich genau die Frau dar, die ich mir immer gewünscht habe. Anders als bei Frauen, an denen ich in der Vergangenheit das Interesse verlor, bin ich auch nicht angepisst, wenn ein Treffen mit ihr bevorsteht. Denn ich verbringe sehr gerne Zeit mit ihr. Sie war zwischenzeitlich im Urlaub und als ich sie zum Flughafen brachte, hätte ich beinahe zu Weinen begonnen, allerdings wusste ich nicht genau wieso. Ich konnte kein Vermissen empfinden und auch keine Trauer, dass sie eine Weile weggeht. Aber den Drang zum Weinen hatte ich. Ich kann ausserdem auch Eifersucht empfinden. Ich will diese Beziehung auf keinen Fall verlieren, aber die Gedanken machen mich verrückt. Ich hoffe deshalb, hier Rat zu finden.

Hallo @Galway-Guy schau dich doch mal hier um, das Forum ist voller Ratschläge.
Gedanken sind nur Gedanken, nur Worte im Kopf quasi. Die haben nichts zu bedeuten. Zu bedeuten hat dein Verhalten.
Das mit den Gefühlen ist so eine Sache, da ich dir gar nicht sagen könnte, wie sich Liebe für mich anfühlt, erwarte ich von mir auch nicht da irgendwelche Gefühle zu spüren. Deshalb hab ich das Problem nicht, was du da beschreibst. Aber so viel steht fest: wenn man darauf wartet, etwas zu fühlen, dann wird es nicht passieren. Wenn man Angst hat oder depressiv ist, dann fehlt der Zugang zu anderen Emotionen.

Zitat von Stardust25:
Hallo @Galway-Guy schau dich doch mal hier um, das Forum ist voller Ratschläge.
Gedanken sind nur Gedanken, nur Worte im Kopf quasi. Die haben nichts zu bedeuten. Zu bedeuten hat dein Verhalten.
Das mit den Gefühlen ist so eine Sache, da ich dir gar nicht sagen könnte, wie sich Liebe für mich anfühlt, erwarte ich von mir auch nicht da irgendwelche Gefühle zu spüren. Deshalb hab ich das Problem nicht, was du da beschreibst. Aber so viel steht fest: wenn man darauf wartet, etwas zu fühlen, dann wird es nicht passieren. Wenn man Angst hat oder depressiv ist, dann fehlt der Zugang zu anderen Emotionen.

Mit deinen letzten zwei Sätzen triffst du den Nagel genau auf den Kopf. Ich prüfe und hinterfrage ständig meine Gefühle für sie und fühle v.a. eine innere Beklemmung. Ich erwische mich eigentlich oft dabei, wie ich unbewusst an sie denke. Wenn dies passiert und ich es dann bewusst wahrnehme, erfolgt dann aber sofort wieder die Blockade und die Gedanken und Gefühle, die in dieser Zeit vorherrschen, werden beiseite geschoben und wieder unterdrückt.

@Stardust25 kannst du ein bisschen mehr über deine Therapieform erzählen? Also nur wenn es geht natürlich! Darf ich es an einem Beispiel festmachen? Gedanke x macht mir Angst und alle darauffolgenden Gedanken auch. Würde mich gerade wirklich interessieren!

@Liliane01 was genau willst du denn wissen?

Habt ihr auch so oft Angst, jemand anderen zu lieben? Bei mir reicht es aus wenn ich mir nur denke dass jmd nett ist! Ich weiß ja dass da nichts ist, aber es fühlt sich oft so real an obwohl man nichts an dem interessant findet..

Ich hatte das auch mal ca. 2 Jahre. Da bin ich manchmal nicht mal mehr abends losgegangen, weil ich Angst davor hatte. Als wenn man plötzlich jemanden anziehend findet und dass bedeutet, man muss den Partner verlassen. Da ich das auch bei Frauen hatte, hab ich auch in der Zeit große Angst gleichgeschlechtlich zu sein. Obwohl ich in Wirklichkeit denke, wenn ich mich wirklich in jemand anderen verlieben würde, egal welches Geschlecht, dann wäre das ja eigentlich was schönes . Dann könnte ich glücklich sein. Aber das ist es ja nicht. Irgendwie verschwimmt da was in einem.

Hab das aber nur noch sehr sehr selten im Ansatz und kann das dann 'begrüßen' und beachte das nicht weiter. Manchmal sag ich mir sogar, wie gut, dass du immerhin noch in der Lage bist, dich zu IRGENDWEM hingezogen zu fühlen

Hi @all! Ich bin grad über einen großartigen Vergleich gestolpert, der noch mal klar macht, was ich meine, wenn ich mich so vehement gegen Rückversicherung ausspreche. Da geht es um die ja aber manchmal braucht man das Argumente. Rückversicherung ist für einen ROCDler wie Alk. für einen Alk.. Wenn der jetzt sagt Heute isses aber ganz besonders schlimm dann würdet ihr auch nicht sagen ok, ein klitzekleiner Schnap. ist heute in Ordnung, weil es Dir so schlecht geht. Oder? Nein, das würdet ihr nicht tun, weil ihr nicht wollen würdet, dass es dem Alk. schlechter geht. Wenn ihr einander rückversichert, dann schenkt ihr jedes Mal dem Alk. einen kleinen Schnap. ein.
Das wirs jetzt auch nicht jeden überzeugen aber als ich den Vergleich las, fand ich den so gut!

Zitat von Stardust25:
Hi @all! Ich bin grad über einen großartigen Vergleich gestolpert, der noch mal klar macht, was ich meine, wenn ich mich so vehement gegen Rückversicherung ausspreche. Da geht es um die ja aber manchmal braucht man das Argumente. Rückversicherung ist für einen ROCDler wie Alk. für einen Alk.. Wenn der jetzt sagt Heute isses aber ganz besonders schlimm dann würdet ihr auch nicht sagen ok, ein klitzekleiner Schnap. ist heute in Ordnung, weil es Dir so schlecht geht. Oder? Nein, das würdet ihr nicht tun, weil ihr nicht wollen würdet, dass es dem Alk. schlechter geht. Wenn ihr einander rückversichert, dann schenkt ihr jedes Mal dem Alk. einen kleinen Schnap. ein.
Das wirs jetzt auch nicht jeden überzeugen aber als ich den Vergleich las, fand ich den so gut!

Kann verstehen, was Du meinst. Ich denke, wenn man die Angstattacken.weitestgehend im Griff hat ist das auch ganz richtig. Nur zu Anfang der.Krankheit,.kann man die Zweifel.vielleicht noch nicht ao gut aushalten, weil man nicht stark genug ist und muss erstmal seine Gedanken sortieren. Da finde ich es dann vielleicht ein bisschen hart. Es ist ja ein langer Weg. Mittlerweile weiß ich auch, dass mir Antworten nicht helfen. Aber zu Anfang war es für mich ein Strohhalm um erstmal zu verstehen,.dass es eine Krankheit ist und kein Beziehungsproblem. Ich denke alles hat seine Zeit

@Blumentopf55 wollte die Doskussion auch gar nicht wieder starten, aber hatte das Gefühl das durch diesen Vergleich besser erklären zu können. Ich versteh schon, dass man das am Anfang in dieser ganzen Verwirrung und Panik macht, weil man es noch nicht gelernt hat. Aber ich finde da ist es dann Aufgabe der erfahreneren Kranken darüber aufzuklären, dass das Verhalten zwar verständlich aber kontraproduktiv ist.

@stardust
Ja, zum Teil sehe ich das auch so. Aber: es ist auch Teil einer Zwangs Therapie, erstmal zu klären, was der Zwang ist und was nicht. Den 'kranken' Teil selbst identifizieren zu lernen! Und wenn man sich da die Zahlen anguckt, dann ist das etwas, was bei den meisten bis zum ende der Therapie nicht 100prozentig klappt und immer wieder Unterstützung bedarf!

Zitat von Stardust25:
@Blumentopf55 wollte die Doskussion auch gar nicht wieder starten, aber hatte das Gefühl das durch diesen Vergleich besser erklären zu können. Ich versteh schon, dass man das am Anfang in dieser ganzen Verwirrung und Panik macht, weil man es noch nicht gelernt hat. Aber ich finde da ist es dann Aufgabe der erfahreneren Kranken darüber aufzuklären, dass das Verhalten zwar verständlich aber kontraproduktiv ist.

Keine Sorge ich auch nicht ich denke, dass man am Anfang einfach mehr Verständnis brauch als Belehrung, aber das kann man so oder so sehen. Ich denke die größte Aufklärung macht der Therapeut und hier wird man auch einfach mal aufgefangen. Mir hat das sehr geholfen und mich angespornt weiter zu kämpfen. Die Erkenntnis, dass die Fragen nicht helfen habe ich nun.auch, aber nun bin ich auch soweit das auszuhalten. Jeder ist ja anders und ich denke die großen Erkenntnisse kommen mit der Zeit, wenn man stark genug ist die Unsicherheiten auszuhalten. Jeder hat ja sein Tempo. Wenn jemand nach langer Zeit immernoch dauernd fragen stellt bin ich genau deiner Meinung. Aber bei Neuanmeldungen finde ich das einfach zu hart, weil man damit auch Hoffnungen nimmt, die wichtig sind um dranzubleiben.

Ich denke dass man gerade bei den ich-dystonen Zwängen doch sehr gut erkennen kann, was der kranke Teil ist und das auch intuitiv merkt.
Und es ist ja auch nicht Aufgabe der Mitglieder eines Forums da aktiv zu werden, wo Therapie nicht greift. Das würde ja uns alle zu Therapeuten machen und das Thema hatten wir ja auch schon mal


@Blumentopf55 das sehe ich ähnlich, aber ich beziehe mich auch eher auf diejenigen, die sich hier immer und immer wieder versichern, obwohl sie es längst wissen müssten. Ich denke man muss das auch erleben, diesen Moment in dem man merkt, dass man ohne die Fragerei wirklich besser dran ist. Dass das eine Erleichterung ist, die bleibt, statt der, die man durch das Fragen erreicht, die aber so schnell wieder in sich zusammen fällt.

Ja diese Erkenntnis kann nur aus einem selbst kommen. Auch ich habe noch Zeiten in denen ich in die Rückversicherung falle und mir hilft es trotzdem manchmal wenn ich merke,.dass anderen auch schon diesen ZG hatte , um ihn zu akzeptieren. Ich denke die Zeit richtet auch vieles und man muss leider viel Geduld mitbringen. Es ist leider ne ganze Menge Arbeit. Man gewinnt nach und nach Sicherheit. Ich bezeichne es bei mir mittlerweile als Wachstumsschmerzen. Irgendwann bin ich erwachsen genug und hab genug innere Sicherheit.

Wachstumsschmerzen klingt schön. Ich sehe auch ganz doll, dass ich nie aufhören werde, zu lernen, egal, welche Konsequenzen das mit sich bringt.
Erwachsensein heißt für mich nicht, dass man ausgelernt hat, sondern es heißt, dass man -mittlerweile mit etwas Erfahrung ausgestattet- weiterhin Schwächen an sich akzeptiert, denn nur so kann ich sie in Stärken umwandeln.
Denn ein für mich wichtiger Satz: Hab keine Furcht, kein Schamgefühl, wenn es um die Würde deiner Erfahrungen geht, um die Sprache, um das Wissen.
...ich hatte in meiner Beziehungsproblematik da so ein Thema mit Scham. Vor der dominanten Mutter, falls ich mich trenne und solche Dinge, da sie ihre neu errungenen konservativen Ansichten so auf mich abgewälzt hat, um mir ihre Problematiken ersparen zu wollen (früher Hippie, oft von Männern enttäuscht, dann hart erarbeitet die lange Beziehung mit meinem Vater...)

Was mich noch interessieren würde bei den oben genannten Erfahreneren: Da wir ja genauso gut einen anderen Zwang haben könnten - warum glaubt ihr, hat sich der Zwang gerade die Beziehungsthematik ausgesucht? Und gab es schon vor dem Ausbruch rückblickend kranke Anzeichen in Beziehungen?

Ich zum Beispiel habe vorher ab und zu ziemlich gefühllos reagiert, war nicht bereit, Trauer zu empfinden und habe es auch ziemlich abgetan, wenn ich mal gescheitert bin. Alles war nicht so schlimm, ich bin einfach weiter gezogen. Auch wenn ich es 1000 Mal gedacht habe: Wenn ich mich jetzt trennen würde, wäre das zum ersten Mal richtig schlimm. Vielleicht sollte ich das als Wachstum in meiner Gefühlspalette werten wie geht es euch da?
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Interessante Frage, leider habe schon mehrere Zwänge durch z.B. Kontrollzwänge , ist der Herd aus, ist das Fenster zu... ich denke all das hat mit meiner tiefliegenden Verlustangst zu tun. Diese kommt ab und zu zum Vorschein und ist ein sehr.starkes Gefühl und schwer auszuhalten. Ich denke, dass ich ohne Beziehung wahrscheinlich weiter den Herd angestarrt hätte. Die Veranlagung ist einfach da und die Inhalte sind variabel. Deswegen versuche ich auch mehr an meiner inneren Sicherheit zu arbeiten, dann schwindet die Verlustangst und infolgedessen wahrscheinlich auch der Zwang. Ich glaube bei mir ist die Angst der Baum und der Zwang ist nur ein Ast.

Ich hab auch schon mein Leben lang Zwänge. Hatte auch mal eine Episode mit Angst vor Krankheiten. Ich denke wir haben alle in puncto Beziehung eine besondere Schwachstelle, weil wir ihnen (zu) viel Bedeutung für unser Leben geben. Bei mir hat sich auch vor ROCD schon immer viel um die Beziehung gedreht, habe viel darüber nachgedacht und sie zum wichtigsten Bestandteil meines Lebens gemacht. Das ist aber nicht richtig. Ich bin erst ich - in meinem eigenen Leben - und dann sollte erst die Beziehung stehen.

Zitat von Stardust25:
Ich hab auch schon mein Leben lang Zwänge. Hatte auch mal eine Episode mit Angst vor Krankheiten. Ich denke wir haben alle in puncto Beziehung eine besondere Schwachstelle, weil wir ihnen (zu) viel Bedeutung für unser Leben geben. Bei mir hat sich auch vor ROCD schon immer viel um die Beziehung gedreht, habe viel darüber nachgedacht und sie zum wichtigsten Bestandteil meines Lebens gemacht. Das ist aber nicht richtig. Ich bin erst ich - in meinem eigenen Leben - und dann sollte erst die Beziehung stehen.

Hast du aktuell noch Zwänge?

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