Hallo Ihr Lieben,
ich beschäftige mich im Moment mit allmöglichen Ängsten und Paniken, die ich habe (v.a. Ungewissheit, Zukunftsangst, kein Selbstvertrauen) und die mir immer klarer geworden sind.
Mittlerweile habe ich herauskristallisiert, dass ich in ungewissen Situationen, in denen ich die Kontrolle über mich oder Umstände verlieren könnte/ Stress habe, das immer auf meinem Freund/keine Nähe ertragen können usw. projiziert habe. Seitdem habe ich nicht mehr SO stark bzw. oft diese extreme Unruhe in Situationen der Nähe oder Liebe.
Wie auch immer, jetzt habe ich eben dazu noch andere Ängste. Dazu habe ich gelesen, dass mentales Training hilfreich sein kann. Und zwar, immer wenn wir diese Ängste und Unruhe haben, stellen wir uns allmöglichen schlimme Dinge vor, wir führen aber diese Gedanken nicht zu Ende, weil wir eine Panikattacke o.ä. fürchten und ja eher dazu neigen, die Gedanken loswerden zu wollen. Das führt dazu, dass wir gar nicht bis zum Worst-Case weiterdenken, weil wir davor Angst haben, so können wir aber auch dafür keine Bewältigungsstrategien entwickeln, da wir schon davor versuchen die Gedanken abzubrechen.
Ich habe also gelesen, dass man durch mentales Training folgendes versucht: Man entspannt sich und kehrt in sich und durchlebt dann in der Vorstellung genau die Situation, vor der wir Angst haben. Wir stellen uns vor, was wir fühlen, sehen, denken, riechen, was unser Körper dabei macht. Und in der Vorstellung versuchen wir dann genau dafür auch eine Bewältigungsstrategie zu finden, um sich so zu zeigen, dass man diese Situation meistern kann. Auch, wenn man schon einmal, wie ich eine Panikattacke hatte, kann man diese nochmal in Vorstellung durchleben mit allem was man gefühlt hat, um sich zu zeigen, dass man sie auch abwenden kann und überstehen kann.
Als ich das mit verschiedenen Angst-Situationen gestern versucht habe, war ich ich von der Vorstellung nur her natürlich total aufgeregt und ich habe diesen Kloß und dieses Zuschnüren des Halses richtig hochkommen spüren, aber es ausgehalten, gehustet, weil ich das Gefühl hatte, dass dieser Kloß mit Angst raus muss. Heute als ich mir genau wieder diese Situation vorgestellt habe und die Angst in der Vorstellung ausgesessen habe und dazu eine Lösung gefunden hatte, die funktionieren könnte, war ich schon viel ruhiger in der Vorstellung und in der Situation..Ich denke, dass mir das helfen könnte, wenn ich dran bleibe und in der Vorstellung immer wieder die Angstsituationen durchgehe bis zum Ende und nicht schon davor abbreche, weil ich Angst vor Panik habe.
Mein Freund und ich wollen eventuell bald zusammenziehen und das beunruhigt mich natürlich auch sehr, und genau dafür ist dieses mentale Training auch ganz gut. Mir die Situationen, in denen ich Unruhe spüre könnte, schon vorstellen, um in der Realität evtl. besser damit umzugehen, wenn diese Situation überhaupt eintreten sollte.
Ich habe keine Ahnung, ob das jemandem von Euch helfen könnte. Ich weiß natürlich auch noch nicht, ob es mir hilft, aber ich denke im Allgemeinen ist es gut sich der Angst auszusetzen anstatt sie zu bekämpfen oder auf Teufel komm raus loswerden zu wollen. Ich bin einfach mal optimistisch. Was mich pessimistisch stimmt, sind trotzdem diese ständigen Stimmungsschwankungen. Mal bin ich total positiv gegenüber allem und dann wieder verunsichert, innerlich angespannt und unruhig. Dann zweifel ich daran, je wieder mal ein normales Leben führen zu können. Seit ich mich auch einfach viel mit Angst beschäftige, habe ich das Gefühl auch stärker ängstlich und öfter unruhig zu sein. Kennt das jemand von euch? Wie bleibt ihr trotzdem positiv?
16.10.2015 19:09 •
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