Guten Morgen zusammen,
ich habe mich wieder etwas beruhigt. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass sich die ängstlichen Gefühle den Gedanken gegenüber irgendwie verändern. Ganz besonders schlimm ist es bei mir ganz kurz nach dem aufwachen (egal ob mein Freund jetzt da ist oder nicht): Ich liege im Bett und schlage die Augen auf und habe schon ein ungutes Gefühl im Bauch, dass irgendwas nicht stimmt. Ich wache auf und fühle mich so unglücklich. Danach erst fange ich an zu realisieren dass ich ja diese Gedanken habe. Kennt das jemand von euch auch so?
Manchmal habe ich Angst, dass ich mich nur an alte Erinnerungen klammere und mich deshalb nicht trennen kann, weil ich die Hoffnung habe, dass es wieder so werden könnte. Eigentlich liebe ich also nicht meinen freund jetzt, sondern nur die Erinnerung an die Zeit, als ich ihn so sehr geliebt habe. Vllt ist es deshalb auch so schmerzlich für mich das aufzugeben. versteht ihr den Gedankengang?
Ich spüre eigentlich nur ganz selten, dass ich meinen Freund liebe, eigentlich habe ich dieses Gefühl mittlerweile nur noch wenn ich mir vorstelle, dass wir uns trennen und ich realisiere, dass ich das nicht will. Manchmal denke ich auch ich bringe es einfach nicht übers Herz ihm so etwas schlimmes anzutun. Ich könnte es nicht ertragen ihn traurig zu sehen, dass würde mir das Herz brechen. Vllt. schrecke ich deshalb auch davor zurück mich zu trenne, weil ich so schlimme Schuldgefühle habe.
Was mich auch oft extrem wundert, ist dass mein Verhalten so überhaupt nicht zu meinen Gedanken und Gefühlen passt. Je mehr ich denke, dass ich ihn nicht mehr bei mir haben will, desto mehr habe ich das Bedürfnis ihn zu umarmen und zu küssen. Mein Freund empfindet das als anhänglich aber sobald ich ihn umarme geht's mir besser. Vllt beruhige ich damit auch mein schlechtes Gewissen. Was meint ihr?
@herzphobie: Ich kann mir gut vorstellen, dass man bei einer schlummernden Angststörung in dem Moment in Panik gerät wo ein Antrag gemacht wird. das hat ja auch irgendwie so was endgültiges oder? Ich habe auch jahrelang eine hypochondrische Störung gehabt. Bei mir waren das aber alle Krankheiten nicht nur das Herz. ich habe gelernt, dass solche Angststörungen immer dann besonders gut hervortreten können, wenn sich die Lebensumstände in irgendeiner Weise ändern. Muss Garnichts schlimmes sein, sondern zb. ein Umzug, oder eben eine Hochzeit. Auch darüber hinaus, kann ich mich sehr gut in dem wiederfinden, was du schreibst: Auch ich war am Anfang überzeugt, dass mein Freund und ich einmal heiraten und Kinder bekommen werden und ich sehne mich an die Zeit zurück, als mich diese Beziehung noch wirklich glücklich gemacht hat. Jetzt bin ich einfach nur noch unglücklich wegen den Zweifeln.
@Bilbo: das Problem mit dem Vertrauen in die eigne Person kenne ich. Auch ich kann mir nicht vertrauen- nicht den Gedanken, nicht den Gefühlen. Keine Ahnung, welche Lösung es da gibt. Ich versuche mir immer einfach zu sagen, dass es bestimmt irgendwann besser wird- aber nach mittlerweile einem halben Jahr habe ich fast schon die Hoffnung aufgegeben, deshalb jetzt auch meine Entscheidung es mal eine Weile mit Anti-Depressiva zu versuchen.
25.06.2014 09:11 •
x 1 #9275