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Ich hatte vier Jahre lang keinen Kontakt mit meinem Dad. Meine Eltern sind geschieden seit ich zwei bin, ich war die ersten 15 Jahre bei meiner Mam und dann bei meinem Dad. Er war eigentlich der Grund warum ich ausgezogen bin, so schnell es ging. Er hat mich, aus meiner Sicht, richtig gehend tyrannisiert. Hat mich auch in keinster Weise für voll genommen. Egal wie ich mich gewehrt habe, ich konnte eigentlich nur gehen, anderenfalls wäre mir nur Selbstmord als Ausweg in den Sinn gekommen.

Hatten dann vier Jahre lang keinen Kontakt und ich mußte ihm sozusagen erst beibringen, das er mich zu respektieren hat, was ich sage, was ich entscheide, was ich will und wie und wann. Da hat er lange gebraucht, er wurde dann in seinem Job arg gemopped und hat dadurch meiner Meinung nach erfahren was es heißt wenn auf einem rumgedroschen wird, emotional. Ich glaube das hat ihn weicher gemacht.

Es ist echt traurig, das die Töchter auf Ihre Väter zugehen müssen, weil die nicht kapieren was sie für Fehler machen. Andererseits glaube ich das jeder soviel tut wie er kann. Manchmal kann man halt nicht anders. Flucht in Alk. oder Gewalttätigkeit, alles ja nur ein Zeichen von absoluter Hilflosigkeit... Auf alle Fälle ist es nicht einfach.

Ich frag mich grad inwieweit die Vater-Tochter-Beziehung was mit unserem Problem zu tun hat ? Oder gibts das Thema auch bei euch mit euren Müttern ? Von den Eltern lernt man doch eigentlich wie man Beziehungen führt, oder eben auch nicht.. mhmmmm

Hallöchen @all,

ich konnte jetzt eine Woche lang nicht ins Forum kommen und hab grade die verpassten Seiten gelesen.
Um Landi zu antworten: JA, es gibt hier eindeutig Zusammenhänge, ich hab nicht nur oft davon hier gelesen sondern es auch selbst erkannt:
Soziale Phobien, unter denen auch unser Problem zählt, sind ERLERNT. Und von wem lernen wir, wie man Beziehungen führt? Seit jeher von den Eltern. Wie ich schon geschrieben habe, gibts bei mir auch Erinnerungen, als meine Eltern sich schlimm gestritten hatten. Als Kind hab ich einiges miterlebt (hatte generell eine schöne Kindheit) und auch heute noch irritiert mich so manches. Letztes Erlebnis: Mein Vater meinte am Abendbrottisch, er wüsste nicht ob er nochmal heiraten würde. Mir ist promt das Essen vergangen. Ich sollte in meinem Alter eine eigene feste Meinung haben, ich dachte auch ich hätte die. Aber in letzter Zeit mache ich mich dermaßen von anderen Meinungen abhängig.
Bei Filmen mit Liebesbeziehung horch ich immer in mich rein und vergleiche. bei Paaren im Freundeskreis ebenfalls.
Ich dachte ich komm langsam raus aus dem Mist. Aber am WE war der Grübel- Schleier wieder da. Aufwachen und grübeln. Ich lehne acuh zu viel Nähe wieder ab...

@Gypsi: Wir sind uns echt ähnlich!! Ich hab das natürlich auch gemacht, sich vorstellen wie es mit einem anderen ist. Ich hab da nur eine siluette vor mir, ohne Gesicht. Und ich hab null szenen vorm inneren Auge. Mit meinem Freund kann ich mir regelrecht ausmalen, wie es sein könnte (vorsichtig!)

Ach man, so langsam verlier ich auch die Geduld. Ich hab jetzt seit einem Monat diese Zwangsgedanken. Ich nenn es gleich mal so weil ich mich ja selber zwinge ständig darüber nachzudenken. ich kann zwar ganz gut grad damit leben (keine PA mehr, kann auch halbwegs essen) aber ich habs langsam satt.

Und ja: Auch bei mir fühlt es sich eher an, als wäre ich verlassen worden. als müsste ich neu anfangen. Und da haben wir es: lieber abhauen udn verlassen als irgendwann vorm Scherbenhaufen zu stehen? Und nehmen wir an, wir ziehens durch: Was kommt dann? zahlreiche sinnlose Affären? Ein Neuer? Und dann: Ich wette, es geht neu los.
Ich denke es liegt nicht an der Beziehung. die ist nämlich toll.

Neulich hab ich im TV (schund-Tv ) gesehen, wie einfach es ist, Haus und Kegel zu verlassen, wenn man wirklich nicht mehr liebt. es fiel demjenigen nicht schwer. Das sagte er auch und ihm war bewusst, dass er nicht mehr liebt. Fertig.

Sorry für den langen Beitrag, musste grad selber bisschen den Kopf sortieren...

A


Angst den Partner nicht mehr zu lieben

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Genau das denke ich auch immer: wenn man wirklich nicht mehr liebt, dann merkt man das doch. Dann ist es einem doch egal, ob der Partner vielleicht leidet, ob man dann alleine ist. Und man kann sich vorstellen mit jemand anderen irgendwann ein neues Leben anzufangen. Das alles kann ich z.B. nicht. Für mich völlig unvorstellbar. Wenn ich dann die Trennung so durchdenke, dann komme ich immer zu dem Ergebnis, dass ich dann den Rest meines Lebens allein bleibe. Und ja, es fühlt sich wirklich so an, als ob ich verlassen wurde. Vielleicht weil der Zwang (ich bin auch der Meinung, das ist einer) ja nicht von uns kommt, sondern irgendwie von außen.

Also ich meine damit, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich denke gar nicht als ich selbst, sondern ein anderer redet mir das ein, nur mit meiner Stimme. Am WE ging es mir sehr schlecht und mein Freund leistete mir den ganzen Tag auf dem Sofa Gesellschaft und ich quasselte ihn voll, denn irgendwie half mir das (ich redete von meinen Ängsten aber auch von allem anderen, was mir gerade so durch den Kopf ging). Irgendwann war ich etwas ruhiger und konnte sogar lesen und während ich da entspannt las, schoss mir plötzlich mit meiner eigenen Stimme der Gedanke durch den Kopf: Los sag es ihm: sag ihm, dass du dich sofort trennst! Ich hätte das beinahe wirklich gesagt, weil es so plötzlich und so fordernd kam. Ich hab es aber nicht gesagt und bekam auch prompt die nächste Angstattacke. Das sind doch nicht meine eigenen Gedanken, wenn sie mir so eingetrichtert werden.

Mein Kopf findet auch immer neue Ausreden, warum ich mich sofort trennen muss. Z.B. Babys: ich will kein Baby, jedenfalls jetzt nicht. Vielleicht auch nie. Aber dann sehe ich im Moment ein Bild von einem Baby, das fröhlich in die Kamera grinst, oder Babys in Kinderwagen und mein Zwang sagt gleich darauf: siehst du, musst dich trennen, denn dein Freund will keine Kinder! - Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Eltern dort im Hintergrund sprechen, denn das sind genau ihre Aussagen (meine Mutter mit dem Kind, mein Vater mit dem bösen Mann).
Oder ich schau mir andere Männer an und schaue, ob ich für die was empfinde. Dann bin ich immer total beruhigt, wenn das nicht so ist, und bin verwirrt, wenn ich die z.B. attraktiv finde. Hach, das ist echt alles doof. Blöder Zwang!

Kenn ich. Glaube kenn wir alle. Genau das Gefühl: Du musst es hinter dich bringen, wem machst du hier was vor? Dir selbst! Lieber heute als morgen... usw.
Stichwort Kinder: Ich will jetzt absolut keine Kinder! Bin zwar schon 26 aber meine innere Uhr tickt überhaupt noch nicht. Da hatte ich neulich Angst, ich könnte nie Kinder wollen aber mein Freund, und daran könnte die Beziehung schließlich brechen. Ich versuche mich daran nicht allzu sehr hochzuziehen, weil er weiß, dass ich das grad nicht will und er hats auch noch nicht vor.
Mein aktueller präsenter Gedanke: Was, wenn du eines Tages denkst, du hast was verpasst? Tatsächlich hatte ich mit ihm nur 3 Männer. Was wenn ich eines Tages alles hinschmeiße und den selben dummen Fehler mache wie so viele? Bekloppt, weil ich eig weiß, dass ich so nicht ticke. Ich hab noch nie das Verlangen nach Verschleiß gehabt Warum hab ich Angst vor meinen zukünftigen Handlungen??

Ach grad fällt es mir wieder etwas schwer, das echte Ich von den Zwangsgedanken zu unterscheiden

Hallo Ihr Zwei,

ach wie gut kann ich die letzten Einträge verstehen, mir geht es absolut genauso, genau die gleichen Gedanken und genau die gleichen Gefühle.

Und man hat wirklich keine Geduld mehr und dieses Gefühl: Das kommt doch nicht von mir, das kommt irgendwo anders her.. Das hab ich die letzten zwei Tage wieder oft gehabt.

Saß auch schon auf der Couch und aus dem Nichts erscheint dieses: Los, sag ihm das Du nicht mehr willst.. Das schlimme ist das ich das manchmal für die absolute Wahrheit ansehe, es mir aber alles andere als egal ist..
Irgendwie will ich in auf Biegen und Brechen lieben. Sehr viel Druck.. Bzw. ich will die positiven Gefühle für Ihn wieder, die sind halt manchmal weg, wegen diversen Ängsten, Sorgen usw.

Beispiel von heute: Ich will ein eigenes Zimmer weil er schnarcht und mich seine Anwesenheit wahnsinnig macht, ich schlafe schlecht, wache in der Nacht auf usw...

Platz wäre da, aber ich hab total Angst das es bedeutet da ich ihn nicht mehr liebe. ..
Klar jeder normale Mensch sagt mir, das des doch Quatsch ist was ich denke. Ich denke mich daran dann aber fest und werde ganz verzweifelt.. Schauderhaft.. Ich hab es so satt. Andere haben getrennte Schlafzimmer und würden sich nicht eine Sekunde fragen ob sich sich deswegen weniger lieben..
Was läuft in meinem Kopf blos falsch.. !!

Oder ich stell mir vor wie ich wieder ausziehe aus dem Haus, ich hab den Gedanken vorher noch nie gedacht, aber der kommt mir dann so vor als hätte ich ihn schon tausendmal gedacht... Drum denk ich auch da wieder: das sind doch gar nicht meine Gedanken.. !!

Wie im Buch : Das Buch der Meister und seiner Erben. Da sagt auch der kleine Geist zur Hauptperson: Gedanken, Deine Gedanken, meine Gedanken.. ja glaubst Du das die Bäume die Du siehst und die Felder die Du siehst, Deine sind.. Wieso glaubst Du das Deine Gedanken Deine sind..

Klingt jetzt komisch, versteht man vielleicht auchnur wenn man das Buch kennt, aber da geht es sehr viel um Gedanken und Gefühle, die man eigentlich nicht will.

Hey

muss mal kurz dazwischen funken und nochmal auf das Thema Eltern zurück kommen.

Ich denke schon, dass die Eltern teil des Problemes sind. Auffällig ist hier zB. das viele eine schwierige Beziehung zum Vater haben und ich glaube das auch eine Mutter Teil des Problems ist.
Meine Therapeutin sagt immer: Wir sind nunmal Kinder unserer Eltern. Und sie hat recht!
Bei mir ist es so, dass sich nicht nur mein Vater falsch verhalten hat, sondern auch oft und lange meine Mutter, nur sind ihre Fehler teilweise nicht ganz so offensichtlich, wie die von meinem Vater.

Auch interessant: Meine Mutter hat die gleiche Erkrankung wie ich. Sie litt unter PA und allem anderen Übel, der auch uns begleitet. Mittlerweile gehts ihr deutlich besser, sie hat 3 Jahre lang eine Therapie gemacht und Medikamente genommen.

Meine Thera glaubt ich habe unbewusst Ängste meiner Mutter übernommen, selbst welche von denen ich garnicht wusste, dass meine Mutter sie hat.
Hab meine Thera gefragt wie das möglich ist. Sie hat eine Theorie: Es gibt ein gemeinsames Familiengedächtnis, auf das jeder zugreifen kann und die meißten Dinge passieren Unterbewusst. Selbst bei Dingen über die gesprochen oder auch nur angedeutet wurden.

Ist ganz interessant und ich hab einige, wenn auch nicht viele Dinge gefunden, wo das zutrifft.

Viele Grüße

Anmerkung:
Zitat von siddhartha:
Selbst bei Dingen über die gesprochen oder auch nur angedeutet wurden.


heißt eigentlich: selbst bei Dingen über die NICHT gesprochen oder angedeutet worden.

Hi Siddhartha,

oh ja, das Familiengedächtnis, Familienseele wie auch immer. Die Theorie kenn ich auch, ich verlier das nur immer aus den Augen.

Meine Mutter wurde mit 3 Kindern sitzengelassen, ich kenn Sie eigentlich nur traurig und energielos, Sie hat zwar immer alles getan was getan werden mußte, aber Freude am Leben sieht wohl anders aus. Also versteckte Depression und die hab ich auch.
Also man kann überhaupt nicht davon reden, das mir gute Beziehungen vorgelebt wurden. Sag ich ganz ohne Groll, denn meine Mutter hat bestimmt Ihr Bestes gegeben. Trotzdem ist es traurig.

Nur, wie damit umgehen.. ? Schwierig..

Hallo, ich grüße alle!
Ich habe mit großem Interesse alle Seiten durchgelesen und leide anscheinend sehr stark an den gleichen Problemen.
Bei mir kommen in der jetzigen Beziehung noch die Ängste etwas zu verpassen oder meine Familie/Freunde zu vernachlässigen dazu, sodass ich mich kurzzeitig einsam in der Bez. gefühlt habe. Zuvor war ich einsam, als ich keinen Freund hatte. Ist irgendwie idiotisch.
Bei mir kamen diese Gefühle und Gedanken sehr plötzlich, als ich krank wurde. Seot 2 Monaten leide ich stark körperlich darunter.
Ich bin auf der Suche nach einer geeignteen Therapie und habe sehr große Angst, dass ich die Bez. mit diesem Mann eines Tages aufgeben muss, weil ich es nicht mehr aushalte. Am Do probiere ich es mit Hypnose, um die körperlichen Symptome ein bisschen vielleicht zu verringern.
Am meisten vermisse ich die Glücksgefühle die ich zuvor hatte. Zusätzlich habe ich noch Verlustängste, die meine Schwestern betrifft, dass ich bei Aktivitäten nicht dabei bin. Das hatte ich vorher nicht, es kommen immer mehr schwierige Gedanken dazu.
Glg Lionne

Erstmal willkommen, lionne!
Mir persönlich und ich denke auch vielen anderen hat das Forum hier schon oft geholfen, die Wirrungen der Gedanken und Gefühle zu sortieren. Eine Therapie ist der richtige Weg. Ich hoffe, dass es dir auch bald besser geht. Zumindest ist der erste Schritt, die Erkenntnis, dass eine psychische Störung vorliegt, gemacht.

Auch an den Rest: Juhu, wir machen Fortschritte! Wir haben zumindest theoretisch erkannt, dass
a) Depressionen vererbar sind (oder sein können)
b) es sich um erlernte Ängste handelt
c) familiäre Entwicklungen einen ganz wesentlichen Grund darstellen.

Nun müssen wir es hinbekommen, dass wir das dem Unterbewusstsein klar machen Vorschläge?

Am Anfang hat es mir geholfen meine Gefühle herzuholen die ich am vorherigen Tag hatte und konnte mir noch gut zureden. Nur umso länger die Situation dauert, umso mehr verschwimmen die Erinnerungen und zweifelt an der Echtheit der Vergangenheit. Nun fühle ich mich immer weniger wohl in seiner Nähe. Nur hilft es mir noch, dass es mir auch nicht besser geht, wenn er nicht da ist. So werden meine Symptome nicht schwächer und die Gedanken hören auch nicht auf.
Es gibt kaum noch entspannte Zeiten, deswegen werde ich anfangen, die Momente, in denen es besser gehen sollte aufzuschreiben, denn man verliert ganz schnell den Bezug zum Positiven.
Auch ich habe die Angst zu früh aufzugeben, Schluss zu machen und nachher erst draufzukommen. Ich finde dieses Forum sehr hilfreich, da sonst niemand in meiner Umgebung das Problem nachvollziehen kann. Oft heißt es entweder man liebt, oder eben nicht. Aber niemand verletzt gerne einen Menschen, den er liebt, auch wenn man es nicht im negativen Zustand spürt. Niemand verlässt, wenn er sich gut fühlt. Ich glaube, dass man diese Angst vor Nähe oder was es auch immer ist selbst kaum in den Griff kriegen kann, zumindest weiß ich nicht mehr wie. Es soll Verhaltenstherapien geben, die einem helfen sollen umzudenken und umzulernen, aber das ist auch immer eine Glückssache, ob man sich verstanden fühlt. Ich habe jetzt nach 3 Sitzungen beschlossen zu wechseln, da mir nur Gespräche nicht helfen. Ich möchte lernen meine Erkenntnisse anzuwenden und umzudenken, um mich selbst zu beruhigen.

Ich glaube es ist immer wichtig Veränderungen zu machen. Ob es mehr Freiraum ist, eine Pause, eine Therapie oder was auch immer. Sobald etwas hilft klarer zu werden, ist es das Richtige. )) Der Druck ist bei mir leider so groß, dass ich bald nicht mehr weiter weiß, aber vielleicht hilft mir ja die Hypnose.

Hallo alle,

Zitat von siddhartha:
Meine Thera glaubt ich habe unbewusst Ängste meiner Mutter übernommen, selbst welche von denen ich garnicht wusste, dass meine Mutter sie hat.
Hab meine Thera gefragt wie das möglich ist. Sie hat eine Theorie: Es gibt ein gemeinsames Familiengedächtnis, auf das jeder zugreifen kann und die meißten Dinge passieren Unterbewusst. Selbst bei Dingen über die gesprochen oder auch nur angedeutet wurden.


Das kommt mir sehr bekannt vor. Meine Mutter hatte vor mir eine Fehlgeburt. Vermutlich trage ich ihre Traurigkeit darüber in mir; ob sie diese Traurigkeit überhaupt bei sich wahrgenommen hat, weiß ich nicht. Werde Donnerstag mal mit ihr darüber reden, weil ich eigentlich nichts darüber weiß. Evtl. ist meine Mutter auch noch aus anderen Gründen traurig. Aufgabe ist es jetzt diese Traurigkeit nicht mehr anzunehmen, sondern zurückzugeben. Ich habe es mit meiner Thera letztens mit Päkchen versucht, die ich meiner Mutter und teilweise meinem Vater zurück gegeben habe. Hat noch nicht so ganz geklappt. Aber werde es noch etwas üben.

Liebe Grüße

Das mit der körperlichen Nähe zum Partner kenne ich nur zu gut. Als ich das erste Mal so schlimm diese Gedanken hatte, konnte ich ihn kaum ertragen. Was natürlich schwierig ist, wenn man zusammen wohnt. So habe ich mich viel zurückgezogen und für mich alleine gelitten. Und mein Partner hat mich zurückziehen lassen, weil er nicht wusste wie mit der Situation am Besten umzugehen ist. Angefangen hatte es damit, dass ich absolut keinen Sex mehr wollte - ich hatte panische Angst davor. Aber eigentlich ging auch Umarmen und Küssen nicht mehr. Es war schrecklich. Und es ist auch falsch sich der Angst hinzugeben und alles zu vermeiden. Auch wenn es noch so schwer ist, sollte man sich weiterhin körperlich nähern.

In meiner jetzigen Angstepisode ist eher so, dass ich Angst bekomme, wenn ich alleine bin und wenn es zu lange keine körperliche Nähe mehr gab. Wobei das schwankt und sehr zerrissen bei mir ist. Ich wünsche mir körperliche Nähe, habe auch weiterhin Angst davor. Vor allem davor die Kontrolle über das Thema zu verlieren. Ist gar nicht so leicht das in Worte zu fassen.

Meine Methode ist sicherlich nicht die Beste, aber ich habe dann irgendwann mit meinem Partner, der auch tollerweise mitmachte (nachdem wir 8 Monate gar keinen Sex hatten und kein Küssen und nichts), einen Kuscheltag oder auch quality day eingeführt. An diesem Tag, irgendwann wenn alles ruhig und entspannt ist, kommen wir zusammen und kuscheln, küssen und machen je nach Lust und Laune auch mehr. Leider habe ich bis heute es noch nicht geschafft die Angst komplett zu verlieren oder loszulassen und einfach wieder spontan mit ihm zu kuscheln. Mir ist das auch ein bisschen peinlich darüber zu reden, weil doch auch allgemein die Meinung besteht: geplanter Sex ist ganz doof und böse. Versteht ihr?

@Landi und Ni-Ka:
Ja, wie damit umgehen? Ist ne gute Frage...
Ich glaub zum 1. ist es gut Ängste der Eltern, die man übernommen hat etc, aufzudecken und als solche erkennen.
Vorallem ist es gut mit den Eltern darüber offen zu reden und n achzufragen. Hab nach dem letzten Termin bei meiner Thera ein Gespräch mit meiner Mum gehabt, hab sie gefragt ob die Probleme mit Männern hat - siehe da hat sie. Sie war sehr erstaunt als ich sie das fragte. Sie sagte: Jetzt kennst du ja noch eins meiner Geheimnisse.... hab das noch nie jemanden erzählt.
Ich hab eigentlich kein Problem mit Männern, allerdings vermutet meine Thera, dass ich auch da etwas unbewusst von meiner Mutter übernommen habe.

Zum 2. sollte man versuchen sich von diesen Ängsten zu distanzieren - es sind schließlich nicht unsere Ängste! Und wir haben sicher andere Erfahrungen gemacht als unsere Eltern.
Das mit dem Distanzieren ist nicht ganz einfach - aber ich glaube da liegt der/ein Weg.

Das gleiche gilt nicht nur für die Ängste der Eltern sondern auch für Verhaltensmuster die uns anerzogen wurden.

Ein Beispiel (ist vielleicht ein doofes, aber ich versuchs mal): Kindern wird immer beigebracht, sie MÜSSEN respekt vor älteren haben. Dabei ist das quatsch. Wenn mir jemand respeklos gegenüber tritt, muss ich denjenigen nicht respektieren, ob der älter oder jünger ist als ich spielt dabei überhaupt keine Rolle.

Wie gesagt, ist vielleicht ein doofes Beispiel, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Hmmm... okey... hab vielleicht ein Besseres:

Man sagt immer böse Menschen hatten eine schlechte Kindheit. Das mag vielleicht auch so sein. Allerdings: wenn ich als Kind schlecht behandelt wurde, liegt es doch an mir, ob ich dies an andere Menschen weitergebe, oder ob ich es besser mache. Nur weil ich es so gelernt habe, heißt das nicht das es richtig ist oder etwas rechtfertigt. Genauso kann ich es doch hinterfragen und anders machen.

Ich glaub man muss die Kette verschiedener Verhaltensmuster unterbrechen, wenn man sich mit bestimmten Dingen nicht wohl fühlt.

Noch etwas: Alle unsere Eltern haben sicher in unsere Kindheit Fehler gemacht. Das ist menschlich und vollkommen okey! Aber bei schwerwiegenden Fehlern, die einen heute noch belasten, sollte man mit seinem Eltern drüber reden. Das ist echt ne Erleichterung. Natürlich ist es für die Eltern schwierig - wer gibt schon gerne fehler zu.
Aber bei manchen Dingen tut es schon enorm gut, wenn man sagt Du, da hast du dich damals aber nicht korrekt verhalten.
Solche sachen müssen raus, denn wenn sie einen jetzt noch zernagen - wird das auch in Zukunft noch so sein.

Ich glaub damit alte Wunden heilen können, muss die Wunde erst nochmal aufgemacht und behandelt werden, damit die Narben die zurück bleiben kleinere und sauberer sind.

Wenn du zu lange zögerst, ins warme Wasser zu springen, wird es kalt in der warmen Luft deiner Bedenken. Und deine Ängste finden schließlich ihre Bestätigung durch sich selbst.


Musste ich einfach posten und finde das SEHR treffend...

Ich habe Angst, ich zögere so lange, bis es Eiswasser ist

Der Satz ist toll. Genauso ist es. Nur wie die Angst überwinden - manchmal ist sie sooooooo stark.

Hallo,

den Spruch find ich auch super... Ist notiert.

Das mit der körperlichen Nähe halte ich so. Wenn ich absolut nicht will gesteh ich mir das eine Weile zu, aber ich versuchs dann ab und an mal wie es sich so anfühlt..Ihn zu Küssen oder Kuscheln.. Einfach mal in den Arm nehmen und in mich reinspüren ob ich im Körper ablehnende Reaktionen finde, ich glaub nämlich das die eher vom Kopf ausgehen.. Denn es passt ja nicht den Partner abzulehnen und ihn gleichzeitig zu kuscheln. Das kapiert der Kopf ja irgendwie gar nicht.

Bin gerade etwas traurig, können natürlich auch die Hormone sein.
Wenn ich mir so angucke wie ich aufgewachsen bin, meine Mutter und mein Dad lagen lange Zeit im Scheidungskrieg und niemand hat mir beigebracht wie man richtig mit Nähe und Distanz umgeht, bleiben statt wegzulaufen, flüchte mich ja gedanklich immer weg und ich hab es satt darunter zu leiden.

Hab jetzt ein eigenes Schlafzimmer weil mein Holder schnarcht, und hatte deshalb Angst das ich mich entfremde. Andere haben auch getrennte Schlafzimmer und würden nicht im Leben darüber nachdenken ob sie den anderen noch lieben, weil sie ein eigenes wollen. So bescheuert.

Ja erlernte Verhaltensmuster, Trauer die man übernommen hat, von den Eltern, weil man sie liebt. Kinder schnappen soviel auf. Ich steh mir immer selbst im Weg, hab nen tollen Mann, der mich sogar heiraten würde, alles ist gut. Wir streiten nicht mal. Ich könnte so glücklichsein aber es ist mir irgendwie nicht möglich.. im Moment.
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Meine Mam ist schon gestorben und das einzige was ich meinen Eltern sagen könnte wäre: Ihr habt mir nicht beigebracht wie man gute Beziehungen führt. Das find ich traurig, weil es doch so wichtig ist und mir total im Wege steht..

Klar hat das niemand mit Absicht gemacht, die hatten ja selber Probleme mit Ihrem Scheidungskrieg, den sie geführt haben. Aber wenn einem ein Blinder auf den Fuß tritt, tut es dann weniger weh ?

Hey
hmm.. natürlich tut es genauso weh....
aber deswegen kann man ja auch zu dem Blinden sagen: Hey, du hast mir weh getan!

Wenn deine Mum nicht mehr lebt, kannst du natürlich keine klärenden Gespräche mit ihr führen.
Meine Therapeutin hat mir empfohlen meinem Dad einen Brief zu schreiben, der wird ihn zwar auch nciht mehr lesen können, aber ich bin es dann los geworden.
Hab mit dem Brief angefangen, aber erstmal bei zur Seite gelegt. Tut doch sehr weh. Aber vielleicht hilft es ja.

Hab ein passendes Zitat, aber gterade leider nicht zur Hand
werde mal danach suchen

viele Grüße

Es ist schwierig Nähe bei ablehnenden Reaktionen zuzulassen und es wird immer schwieriger daran festzuhalten.
Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich bald explodiere, wenn ich es weiter aushalten muss.

Ich denke, dass viele Probleme mit dem Elternhaus zu tun haben, die uns vorher nicht bewusst waren.
Auch hat es oft mit Verletzungen aus der Vergangenheit zu tun. Man denkt, man ist stark und hat alles verarbeitet und dann erinnert sich das Unterbewusste doch an etwas und es bricht vieles aus.

Liebe Grüße

A


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Dr. Reinhard Pichler
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