Hallo ihr Lieben !
Bin durch Zufall auf Euer Forum gestoßen und habe mir ganz lange die Beiträge von Euch durchgelesen. Mir ist etwas leichter ums Herz geworden, jedoch möchte ich Eure Meinung zu meinem Problem hören.
Seit 5 Monaten quäle ich mich mit dem Gedanken rum, dass ich meinen Freund nicht mehr lieben könnte. Angefangen hat alles mit einem einzigen Bild auf dem ein Promi zu sehen war, den ich total attraktiv fand. Das ist ja so nichts schlimmes; auch nicht die Sachen, die man sich dann halt immer so vorstellt. Wir sind halt alle nur Menschen mit Gedanken. Aber ich habe mir diesen Gedanken verboten, wollte ihn sofort wegwischen. Du hast doch schließlich einen wundervollen Freund, den du über alles liebst, mit dem du schon angefangen hast Dein Leben zu planen. Ich versuchte also den Gedanken zu verdrängen, aber es klappte nicht. Sofort begann ich meine Gefühle für meinen Freund zu testen, doch es kam nichts. Ich versuchte es immer wieder, schaute mir Bilder aus glücklichen Tagen an, aber es kam einfach nichts. Von da an litt ich also unter der Angst, dass ich meinen Freund nicht mehr lieben könnte. Doch die Angst blieb nicht lange. Nach ca. 2 Monaten begann sie sich zu verflüchtigen und wurde durch eine Art Gleichgültigkeit ersetzt. Zwar hatte ich zwischendurch immer mal wieder angstvolle Tage, aber diese wurden immer seltener. Seit ungefähr drei Wochen spüre ich nun gar keine Angst mehr....aber die Gedanken sind nach wie vor präsent, sogar so stark, dass ich bis jetzt fast jeden Tag geweint habe.
Mir macht diese Gleichgültigkeit Sorgen. Vor Ausbruch der Gedanken habe ich an Verlustangst gelitten. Sobald mein Freund mal von mir genervt war hatte ich sofort den Gedanken, dass er mich verlassen wird. Das hat mir immer weh getan. Er hat es natürlich nie gemacht, es war mein Kopf, der mir das vorgegaukelt hatte. Auch als ich die Gedanken schon hatte, hatte ich Angst ihm davon zu erzählen. Ich fürchtete er würde es nicht richtig aufnehmen und mich verlassen, da er keine kranke Freundin haben will. Doch ich weiß, dass er das nicht tun würde. Wir haben letzte Woche ausführlich über meine Verlustangst gesprochen und er war sehr verständnisvoll. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich eine Psychotherapie machen will, weil mich das alles nervt.
Jedenfalls fühle ich jetzt noch nicht mal mehr die Verlustangst. Ich fühle mich taub.
Ist diese Gleichgültigkeit ein Zeichen dafür, dass ich mir meine Gefühle für ihn kaputt gegrübelt hab ?
Die Gleichgültigkeit macht es mir zwar schwer irgendetwas zu fühlen, aber jedes Mal wenn ich darüber nachdenke fange ich an zu weinen. Es kann doch nicht sein, dass Gefühle von einer Sekunde auf die andere weg sind
Was mich auch noch erschreckt: vorher konnte ich es nicht abwarten ihn zu sehen, war immer traurig wenn ich ihn ein paar Tage lang nicht gesehen hab (hab ihn schrecklich vermisst), hab ihm bestimmt 4 Nachrichten pro Tag geschrieben und mich immer auf bevorstehende Wochenenden bei ihm gefreut. JETZT vermisse ich ihn nicht, freue mich nicht mehr wenn er zu mir kommt, schreibe ihm gerade mal eine Nachricht. Wenn er mir keine schreiben würde, würde ich es vielleicht vergessen.
Ich bin nur noch mit meinen Gedanken beschäftigt, kann nichts anderes mehr machen. Für meine Hobbys interessiere ich mich nur noch mäßig. Ich sitze den ganzen Tag vorm Laptop und versuche herauszufinden was mit mir los ist und warum ich jetzt anstatt Angst gar nicht mehr fühle. Außerdem hat meine Konzentration nachgelassen, ich tendiere dazu Dinge zu vergessen. Mich in der Uni auf die Vorlesungen zu konzentrieren gestaltet sich schwierig. Ich wache morgens mit diesen Gedanken auf und gehe abends mit ihnen zu Bett. Es ist einfach nur noch furchtbar. Lieber würde ich durchweg Angst spüren nur um zu wissen, dass noch alles okay ist.
Ich habe zwar zwischendurch auch fröhliche Momente, aber mein Kopf mischt sich prompt ein: Aha, du bist fröhlich - und das ohne Gefühle für Deinen Freund zu haben. Also, liebst du ihn auch nicht mehr. Bevor die Gedanken da waren, war er mein ganzes Glück.
Ich habe angefangen den Gedanken in meinem Kopf Glauben zu schenken, obwohl ich das nicht tun sollte. Ich weiß nicht mehr wie ich aus dieser Gleichgültigkeit und diesen Gedanken herauskommen soll.
Das Lustige: Kurz vor dieser Geschichte hatte ich auch schon einen Gedanken (selbes Muster, nur anderer Promi), der mir Angst eingejagt hat. Auch da konnte ich plötzlich nichts mehr für meinen Freund fühlen. Am nächsten Tag war es immer noch nicht weg und als ich ihn dann angerufen (wegen Treffen) und zum Schluss Ich liebe Dich gesagt hatte, wusste ich plötzlich nicht mehr ob ich das auch so meine. Doch es war wie ein Wunder: Wir trafen uns, gingen spazieren....und ohne, dass ich noch weiter drüber nachgedacht hatte, war der Gedanke verschwunden und meine Gefühle wieder da. Als ich dann abends wieder zu Hause war, kam der Gedanke nochmal, doch er konnte mir keine Angst mehr einjagen. Die Liebe zu meinem Freund war stärker.
Ich hatte gehofft, dass es dieses Mal genauso werden würde, aber so viel Glück hatte ich dann wohl leider doch nicht....
Oh Gott, hab ja nen Roman geschrieben....jedenfalls möchte ich Eure Meinungen dazu wissen. Vielleicht hat ja jemand sowas ähnliches, auch mit dieser Gleichgültigkeit, erlebt und kann mir Mut machen.
Habe auch nächsten Montag einen Termin bei einem Psychotherapeuten, wo ich schon vor drei Monaten hätte hingehen sollen.
Grüße, Angel
13.11.2013 19:02 •
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