Hey ihr Lieben ,
vielen Dank für eure Worte! Hatte das mumilge Gefühl noch den ganzen Tag und bei der Arbeit war es kaum auszuhalten, danach bin ich nach hause und es war weg. War dann total schön mit meinem Freund und jetzt auch immer noch, bis auf eine Sache gestern. Ich war genervt, dass er die ganze Zeit das gleiche Lied gesungen hat (Ohrwurm halt) und bin dann auf einmal völlig ausgerastet, weil ich genervt von mir war, dass ich ich genervt von ihm war. Kennt ihr das? Boah, das war echt schlimm, wir haben uns gestritten und ich hab mich dann auch entschuldigt aber war irgendwie froh, als ich dann zur Arbeit gefahren bin und kurz mal Schreien konnte. Ich glaube nämlich wirklich, dass ich nicht unbedingt genervt von ihm war, sondern nur genervt wurde, weil in Verbindung mit kurweiliger Genervtheit, die ja normal ist, die Gedanken wieder hochkamen: Du dafst nicht genert sein! Ich denke Mermaid kennt das ganz gut oder?
Morgen habe ich Geburtstag und ich bin die ganze Zeit so fixiert darauf, nicht diese Gedanken zu haben, was falsch ist. Mein Freund schmeißt mich heute nachmittag aus seiner Wohnung, um etwas vorzubereiten und ich freu mich total, hab aber gleivchzeiig Angst, das ich heute Abend wieder sone Panikattacke kriegen könnte. Das war nämlich vor 2 Wochen an SEINEM Geburtstag genauso. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass ich mit ner Panikattacke seinen Geburtstag vermiesen könnte. Hab einen Tag vorher geweint und es ihm gesagt und er war total toll und fand das eigentlich ganz süß, dass ich Angst hab, ich könne ihm seinen Geburtstag kaputt machen und sagt: Auch wenn du Panik kriegst, vermiest du mir nicht meinen Geburtstag! Es ist nicht der wichtigste Tag meines Lebens! Damit hat er mir total den Druck genommen und es wurde ein schöner Tag. Versuche, das jetzt auch so zu sagen.
@Sabine: Liebe Sabine, ich hoffe, ich kann dir mit meinen folgenden Worten ein wenig helfen. Als ich deine Einträge las bezüglich deines Sohnes, hat mich seine Situation sehr an die meiner Schwester vor ein paar Jahren erinnert. Die ist nämlich irgendwann nicht mehr zur Schule gegangen und hatte Soziale Ängste, Schul Ängste, eine ganze Palette und es wurde immer schlimmer. Mit Grausen erinnere ich mich daran, als ich ab und zu zu Hause war und sie morgens zur Schule musste, wie sie kauernd, zittern und schreiend in der Ecke saß und nicht zur Schule wollte. Das war für mich und meine Eltern und natürlich für sie eine sehr schlimme Zeit. Es folgten auch etliche Besuche beim Psychologen, die sie auch in eine Geschlossene einweisen wollte, ihr Spitzen verschreiben und so. Meine Mutter wollte das auch alles nicht. Wir wollten irgendwie schaffen, dass meine Schwester einen Abschluss kriegt und dadurch Erfolg hat. Sie ist auf dem Gymnasium in der 8. Klasse sitzen geblieben und musste nun die Schulform wechseln, auf die Relaschule. Ein Schulwechsel in dem Zustand ging ja auch gar nicht. Sie hat ein weiteres Jahr komplett ausgesetzt und ging in eine Therapie. Glaub mir, ich hatte jede Nacht Angst, dass meine Mutter mich anruft, dass sie Selbstmord begangen hat. Daher kommen bestimmt auch meine Ängst, bzw. wurden verstärkt. Das Allerwichtigste war für meine Schwester, Erfolge zu feiern. Deswegen hat sie eine Verhaltenstherapie gemacht. Eine Studentin begleitete sie täglich für kleine Aufgaben, wie zb. beim Bäcker Brötchen bestellen, etc. Dann ging sie mit ihr zusammen in die Schule... Erstmal zwei Stunden, dann vier, dann sechs, Dann nur die ersten beiden Stunden, den rest schaffte meine Schwester alleine. Sie brachte sie zur Schule und holte sie wieder ab und besprach mit ihr, wie es lief. Irgendwann trafen sie sich nur noch alle 2 Tage vor dem Schultor, dann nur noch einmal pro Woche, etc.
Nach nunmehr 4 Jahren ist meine Schwester nicht wiederzuerkennen. Sie ist super selbstbewusst, geht nun in die 13. Klasse einer sehr guten Gesamtschule, macht bald ihr Abi und ist Klassenbeste. Sie musste einen sehr langen und steinigen Weg gehen, aber hat nun die beste Aussicht Geholfen hat ihr ausserdem, dass sie Theater gespielt hat. Aber egal welches Hobby, das ist so wichtig, um Spaß zu bekommen, sich auf etwas zu freuen, wieder Kontakte zu kriegen.
Ich weiß nicht, inwieweit dir das geholfen hat. Ich hoffe, dass es deinem Sohn bald wieder besser geht und dass ihr die richtige Therapie für ihn findet!
12.09.2013 12:01 •
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