Hallo liebes Forum,
ich habe mich jetzt extra angemeldet, da ich irgendwie nicht mehr weiter weiß.
Bin vor ca. einer Woche via google auf diesen Beitrag gestoßen, und konnte erstmal durchatmen, da ich scheinbar auch unter Depressionen / Angststörungen leide.
Ich fang mal ganz von vorne an...
Ich habe mich vor ca. 2 1/2 Monaten über das Internet in eine Frau verliebt, genau genommen über ein Videospiel-Portal. Wir kannten uns schon über ein Jahr, aber haben nie wirklich ernsthaft miteinander gechattet oder gesprochen, bis wir dann des öfteren mal bis in die Morgenstunden hinein geredet haben, und ich sie irgendwann bei MSN geaddet habe.
Wir haben dann ziemlich schnell Bilder ausgetauscht und auch Telefonnummern, und irgendwie hat ziemlich schnell eins zum andern geführt - ich hatte nur noch sie im Kopf, sie nur noch mich.
Es stand dann ziemlich schnell fest, dass wir uns sehen müssen. Dazu sollte ich erwähnen, dass uns altersmäßig 20 Jahre trennen, ich bin 23, sie 43 und distanzmäßig sind es ca. 600km. Sie hat sich damals natürlich sehr viele Gedanken gemacht über den Altersunterschied, sie hatte sowieso einen sehr starken Schutzwall aufgebaut (dreckige Scheidung Jahre zuvor), was für mich eigentlich garkein Problem war.
Mitte Mai war es dann soweit, wir haben uns bei mir in einem Hotel getroffen. Als ich sie vom Bahnhof abgeholt habe, traf mich irgendwie ein kleiner Schock - obwohl ich sie ja von Bildern kannte, hatte die Fantasie wohl ein wenig mitgedichtet, der Funke sprang nicht so recht über, und mein erster Gedanke war nur - wie komme ich hier wieder raus.
Im Endeffekt war es jedoch trotzdem ein schönes Wochenende, die Harmonie und das Gefühl gleicher Wellenlänge hat sich bestätigt, ich fühlte mich total wohl in ihrer Gegenwart. Dazu muss ich wohl erwähnen, dass ich Jungfrau war und sie war meine erste Frau ist, ich also natürlich total aufgeregt war und mir damals schon unzählige Gedanken gemacht habe (verlässt sie dich gleich wenn sie das heraus findet.)
Seitdem haben wir uns zweimal wieder gesehen, einmal zu Pfingsten und dann zuletzt vor 2 Wochen (bin übers WE zu ihr runter).
Ich habe beim zweiten Treffen dann auch ihre Kinder kennengelernt, zwei Superjungs, und habe mich auch mit denen total gut verstanden.
Wir telefonieren eigentlich so gut wie jeden Tag oder chatten über MSN, haben die selben Interessen, können gemeinsam lachen, der Sex bringt Spaß und wir sind so richtige Kuschelmeister....
Lange Rede, kurzer Sinn: Mich plagen eigentlich seit unserem ersten Treffen immer Zweifel und Gedankenspiralen. So richtig schlimm wurde es dann an dem Montag nach unserem zweiten Treffen, wo ich aus dem Grübeln nicht mehr rauskam, ob es wirklich so etwas wie Liebe für mich ist. Wir hatten uns das nämlich schon gegenseitig geschrieben bevor wir uns überhaupt gesehen hatten, und in mir kam dann immer verstärkt der Gedanke auf - was ist überhaupt Liebe? Wie fühlt sich das an?
Rückblickend kann ich sagen, dass dieser Versuch, Liebe greifbar zu machen, für mich eventuell schon vieles kaputt gemacht hat. Ich habe sie dann an diesem Montag angerufen und versucht, ihr es vorsichtig zu schildern, dass ich nicht genau weiß, ob es für mich etwas wie LIebe ist, dass ich nicht weiß, ob ich das selbe für sie empfinde wie sie für mich (sie liebt mich über alles, das weiß und spüre ich).
Natürlich war sie sehr verletzt und geknickt, aber einen Tag später war es wieder in Ordnung und wir sahen es als eine Chance an, mal einen Gang runterzuschalten und auch mal wieder mehr das eigene Leben auf die Reihe zu bekommen (ich studiere, sie ist Steuerberaterin), und überhaupt mal wieder etwas ruhiger zu werden...schließlich hatte ich z.b. beinahe 8kg in den Wochen zuvor verloren, durch das ganze Adrenalin hatte ich kaum noch Appetit.
Leider Gottes kam es eine woche später, wieder an einem Montag, erneut zum Supergau...ich war mir dann nicht einmal mehr sicher, ob ich diese Bezieung eigentlich will! Ich saß eigentlich nur noch Tag für Tag zuhause und habe gegrübelt (ich bereue es jetzt sehr, mich nicht mehr abgelenkt zu haben), ging nicht mehr zum Sport, habe meine Freunde vernachlässigt und kaum noch was fürs Studium getan. Zwangsgedanken tan sich auf...ist sie hübsch genug? Liebst du sie wirklich? Empfindest du überhaupt noch etwas für sie? Können diese Gefühle von einst wiederkommen? Sind sie weg, oder nur verschleiert durch dein Gegrübel?
Sie hat mir eindeutig gesagt, dass wenn ich ihr nicht soviel bedeuten würde, sie schon längst den Schlussstrich gezogen hätte, eigentlicih schon nach dem ersten Anruf.
Wir haben uns dann in einem sehr langen Gespräch mal vor Augen gehalten, was für eine Beziehung spricht, und was nicht...und dagegen spricht eigentlich nur das Alter, selbst das ist ja eine relative Ansicht. Ansonsten kamen wir zu sehr viel positivem...was mich auch wieder aufgebaut hat. Momente wie dieser sind dann Momente, wo ich mcih dafür hasse, überhaupt an irgendetwas gezweifelt zu haben und mir sicher zu sein, dass wir zusammen gehören.
Dennoch konnte ich die Grübelei nicht lassen...sodass es letzten Montag (drei Montage nacheinander!) wieder zu so einem Telefonat kam. Ich war wirklich kurz davor, Schluss zu machen, weil ich einfach keinen anderen Ausweg mehr sah. Sie war natürlich auch wütend, hat mir klar gemacht, was ich ihr eigentlich seit Wochen antue...ihr jedes mal das Herz rausreiße....was eigentlicih auch für mich mit ein Grund war, es beenden zu wollen...weil ich einfach nicht mehr schlau aus mir wurde und Angst hatte, es würde immer wieder dazu kommen....und natürlich war sie auch wütend, dass, wenn ich merke, die Grübelei steht kurz bevor, dann z.B. nicht einfach rausgehe und mich bewege - einleuchtend!
ICh habe versucht ihr zu schildern, dass ich im Moment selber nicht schlau aus mir werde und Momente habe, wo ich mir unserer Sache sicher bin, und plötzlich wieder in ein Loch verfalle und nicht mehr rauskomme. Ich habe auch erwähnt, zu vermuten, dass es Deperessionen oder depressive Verstimmungen sind, da ich diese Gedanken nicht mehr kontrollieren kann und eigentlich nur noch mies drauf bin. Sie hatte natürlich Verständnis dafür, kann es aber dennoch niciht nachvollziehen wie man so etwas sagen kann wie Ich weiß nicht ob ich noch etwas für dich empfinde....was natürlich so ziemlich das schlimmste ist, was man jemandem sagen kann, der einen liebt.
Das ist jetzt eine Woche her....und seit ein paar Tagen ist es irgendwo so schlimm wie noch nie zuvor, denn ich habe das Gefühl, total leer zu sein. Aber nicht so leer die Wochen zuvor...es ist jetzt irgendwie anders. Ich habe das Gefühl, sie ist mir total egal geworden, mein Wunsch, sie täglich anzurufen, ist futsch...gestern war ich sogar genervt, ihre Stimme zu hören, habe dann gesagt, ich will lieber schlafen....sie merkt es natrlich und hat sich wieder Sorgen gemacht.
Vor Wochen noch wäre das für mich unvorstellbar gewesen...das Gefühl, sie könnte mir egal werden...eigentlichi müsste icih jetzt heulen, doch ich kann es nicht mehr. Keine Trauer, nur noch Resignation, Leere....ich müsste jetzt für Klausuren lernen, aber mir fehlt echt die Kraft. Ich habe an garnichts mehr Freude, habe keine Lust mehr, zu reden...eigentlich sollte micih die Beziehung beflügeln, wie anfangs, aber im Moment bin nur noch unglücklich, wenn ich so etwas überhaupt noch spüre.
Wenn ich an das erste Krisengespräch zurückdenke, wo ich ihr gesagt habe, ich wäre mir ihrer Liebe nicht sicher....damals war der Gedanke, die Beziehung mit ihr aufzugeben, unvorstellbar....(sie hatte mich das damals gefragt, ich hatte sofort einen Kloß im Hals).
Heute muss ich mit erschrecken feststellen, dass es mir egal wäre...wobei mir im Moment auch alles egal ist, mein Studium, meine Freunde...ich habe mir auch schon oft bei meinen Eltern rat geholt, die wissen aber langsam auch nicht mehr weiter; sehen natürlich nur, wie es mich runterzieht.
Ich versuche immer wieder mich an die ganzen schönen Momemte zu erinnern, die wir hatten....wie wir auf dem Sofa lagen, oder wie wir Tage im Bett geschmust haben und einfach alles hinter uns gelassen haben und uns fallen gelassen haben...aber ich spüre und fühle NICHTS. (jetzt habe ich wieder ein wenig tränen in den augen).
Was auch so unerträglich an der Sache ist...ich weiß nicht, ob ich selbst an diesem Zustand schuld bin, mir quasi mit den ständigen Gedanken alles kaputt gemacht habe und mir die Freude an all diesen tollen Sachen genommen habe, oder ob es, wie meine Mutter mir gesagt hat, eventuell wirlich nur ein Strohfeuer war. Aber ich kann und will das einfach nicht wahr haben....es hat so magisch angefangen und wir passen so gut zusammen...das kann es doch nicht gewesen sein. Ich will mich endlich wieder auf sie freuen (in einer Woche bin ich für einen Monat bei ihr und wir fahren sogar in den Urlaub) und unvoreingenommen die Sache betrachten als das was sie ist - ein Wunder!
Es ist so schade irgendwo...aber mittlerweile habe ich scheinbar nicht mehr die Kraft, mich selber aufzubauen, will nichts mehr essen am liebsten nur noch schlafen, die schönen Erinnerungen verblassen immer mehr....dabei will ich doch nur zusammen mit ihr gllücklich sein...
Tief im Inneren muss doch noch etwas in mir sein...das an die Besonderheit dieser Beziehung glaubt....denn wie sie selber sagt - sie war schon verheiratet und hatte so einige Beziehungen, aber sie hat noch nie um eine gekämpft...
Tut mir leid für diesen riesigen, wirren Block an Text...aber ich wusste einfach nicht wo ich anfangen soll und was ich alles schreiben soll....icih bin dankbar für jeden, der sich das mal anschaut.
10.07.2011 14:03 •
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