Hallo,
ich lese schon einige Tage fleißig eure Beiträge zu dem Thema.
Und auch ich muss gestehen, dass es sich gut anfühlt, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist, das es anderen genauso geht.
Ich hab mich erst geträubt nach Themen a la Ich hab angst meinen Freund nicht mehr zu lieben oder Mein Kopf sagt mir ich soll ihn verlassen zu suchen, weil ich angst hatte ich lese irgendwo VERLASS IHN!!.
Als ich mich irgendwann doch auf die Suche nach allgemeinen Foren bzgl. Angstörungen o.ä. gemacht habe und auf dieses gestoßen bin, hab ich mich dann doch getraut auf die Rubrik Beziehungsängste zu klicken und bin auf dieses Thema gestoßen, hab meinen Mut zusammen gepackt und angefangen zu lesen.
Nach noch nicht einmal einer Seite hab ich geweint. Ich hab geheult wie ein Schloßhund - diesmal nicht vor Trauer und Verzweifelung, sondern vor Erleichterung.
Dafür möchte ich euch erstmal Danken. (Hab ein schlechtes Gewissen, wenn ich diesen Satz schreibe, weil ihr genauso leidet wie ich.... Dank ist da vielleicht unangebracht und das falsche Wort, aber ich hoffe ihr könnt nachvollziehen was ich meine).
Es ist unglaublich toll zu lesen, wie ihr euch gegenseitig aufbaut und wie rührend ihr miteinander umgeht, das ist wirklich schön!!
Auch die Neuankömmlinge habt ihr ganz herzlich empfangen und versucht zu helfen und
Kraft zu geben.
Ich hoffe das ihr mich genauso herzlich in eure Runde aufnehmt.
Meine Geschichte:
Ich bin weiblich und 23 Jahre alt.
Ich habe früh gelernt, was es heißt Menschen, die man liebt, zu verlieren (mein Vater ist gestorben als ich 14 war) und hab mit meinen 23 Jahren schon einige Male die Schattenseite des Lebens geshen.
2005 hab ich meinen Freund kennengelernt. Er ist das beste was mir passieren konnte/passiert ist. Er ist ein wirklich toller Kerl. Um es genau zu sagen: er ist mein Lieblingsmensch.
2006 ist er zum Bund gegangen. Von da an hatten wir eine Fernbezieheung. Das war nicht immer einfach, teilweise haben wir uns nur alle 2 Wochenenden gesehen (Einige von euch wissen ja, wie schwierig Fernbeziehungen sind). Aber wir haben uns mehr oder weniger arrangiert und die Situation akzeptiert.
Dann kam das Jahr 2008. Im März gestand er mir, dass er sich in eine Freundin von mir verliebt hat (das war wirklich hart, aber er hat sich für unsere Beziehung entschieden und die wollten wir retten). Zwei Monate später hat er mich verlassen. Für mich ist eine welt zusammen gebrochen. Ich kann garnicht beschreiben wie ich mich gefühlt habe.
Nachdem es mir irgendwann besser gibt hab ich wieder angefangen zu leben, meinen lieblingsmenschen aber nie vergessen. Ich hab sogar irgendwann jemand neues kennengelernt, die Zeit war auch ganz nett. Das Problem war aber das er nie ER war und nie so werden würde (logisch, oder?! ).
Irgendwann stand mein Lieblingsmensch dann wieder vor der Tür.
Ich hätte nie gedacht, dass das passieren würde.
Er hatte damals ein ähnliches Problem wie wir. Das hat er irgendwann erkannt. Er sagte es hat sich angefühlt, als wären all seine Gefühle eingeschlafen und irgendwann ist er aufgewacht und alles war wieder da, all seine Liebe zu mir. Würde das jemand lesen der keine Ahnung von der Thematik hätte, klingt das sicher lächerlich, aber ich denke alle hier in diesem Forum können nachvollziehen, wie es ihm damals ging.
Wie sagt man so schön:
If you love something let it go.
If it comes back, it's yours.
If it doesn't, it never was.
Wir sind jedenfalls wieder zusammen gekommen und das ist wunderschön. Haben dann einige Zeit weiterhin eine Fernbeziehung geführt und seit einem Jahr wohnen wir zusammen.
Am Anfang als wir wieder zusammen kamen, hatte ich allerdings immer eine kleine Stimme im Hinterkopf die sagt Es ist schön, dass ihr wieder zusammen seit, genieß die Zeit, denn es wird nicht ewig halten, irgendwann lernt er eine kennen oder will dich nicht mehr o.ä.
Das hat sich glücklicherweise eingestellt und die Zeit die wir verbringen ist wirklich schön.
Soviel zur Vorgeschichte.
Nun zu meinem Problem:
Jetzt wo es super läuft zwischen und ich es genießen kann, Vertrauen zurück gewonnen habe, fange ich an durchzudrehen.
Es begann damit, dass ich an einen Typen aus unserem Freundeskreis gedacht habe (wollte das garnicht) das ging 2 Tage lang und auf einmal fragte mich mein Kopf Warum denkst du denn an einen andren? Du hast doch einen Freund, oder liebst du ihn nicht?!? hab dann eine heftige Panikattacke bekommen, die hielt ca. 3-4 Std an.
Ich kommt das nicht verstehen, haben mich ja nicht verliebt, denke ja auch sonst nicht an den. Bzw. ich denke oft an Leute denen ich mal begegnet bin, die irgendwas interessantes hatten, ohne das ich durchdrehe und meine Beziehung in Frage stelle.
Der Gedanke an den Bekannten ist verschwunden. Allerdings nicht die Gedanken bzgl. meinem Freund und meiner Beziehung. Ich würde sogar behaupten es ist schlimmer geworden, denn je länger die Gedanken anhalten, desto mehr fängt man an zu glauben. Je mehr man daran glaubt, desto mehr fühlt es sich so an.
Habe direkt an dem Tag, an dem ich diese riesen Panikattacke hatte, Abends mit meinem Freund geredet. Er ist super lieb und bringt mir jede Menge Verständniss entgegen. Es tut gut mit ihm zureden.
Die PA ist jetzt ca 2 Monate her. Hab es irgendwann nicht mehr ausgehalten und mir Tabletten verschreiben lassen und hab ne Überweisung zur Therapie bekommen.
Nehme die Tabletten jetzt ca 3-4 Wochen und ich glaube langsam fangen sie an zu wirken.
Ich weine nicht mehr jeden Tag (ist nur ne kleine Besserung, aber immerhin).
Bei der Therapeutin was ich auch schon 2 mal. Morgen hab ich meinen dritten Termin.
Mit meinen Gedanken und Gefühlen ist es ein auf und ab. Manchmal fühle ich Liebe, manchmal fühl ich garnichts und manchmal hab ich das Gefühl ich muss wirklich Schluss machen.
Kennt ihr das, ihr liegt Nachts neben eurem Patner im Bett und fühlt euch alles andere als wohl? Das ist eine Qual!!
Und ich denke mir immer nur dieses ****** Monster in meinem Kopf soll aufhören!
Wenn ich die ganze Situation logisch betrachte, mach es überhaupt keinen Sinn, dass kann nicht echt sein. DAS KANN NUR DAS MONSTER SEIN.
Auch in der Zeit vor der riesen PA, hat sich schon was angebahnt - hab es nur nicht erkannt.
Es kommt mir so vor als hätte das Monster immer wieder nach etwas gesucht womit es mich fertig machen kann. Das waren immer nur Kleinigkeiten und doch hat es das kurz geschafft, aber eben nur kurz. Oh hier ist eine Situation etc. hiermit kann ich sie kriegen!
Als wenn es alles mal nimmt, was es greifen kann, um mal heftig dran zu rütteln und zu sehen was passiert.
Und jetzt hat es was gefunden, aber nicht mit mir!! Wenns um meine Beziehung geht hört der Spaß echt auf! so!
So ihr Lieben, da der Text schon lang genug ist, hör ich jetzt mal auf.
Würde sonst noch viel mehr schreiben
ich wünsche euch eine (hoffentlich) enspannte Zeit und ganz, ganz viel Kraft.
Nicht aufgeben, wir werden das Monster besiegen, da bin ich mir sicher.
04.07.2011 23:12 •
#495