Hallo Marenius,
Schön, oder eher weniger schön, dass du hier zu uns gefunden hast. Das was du beschreibst, klingt sehr typisch für uns und es tut mir Leid, dass du nun auch in den Strudel der Verzweiflung gerutscht bist. Ich hoffe, dass du hier ein wenig Halt finden kannst, indem du hier ab und an reinschaust, schreibst und dir liebe Worte einholen kannst.
spucki, es tut mir so Leid. Ich kann das so verstehen. Vor allem dieses allgemeine Unwohlsein und am allermeisten das fremd-Gefühl. Als das damals bei mir mit der Depression begann, war ich mir ja überall fremd. In meinem Bett, in meiner Wohnung, in meinem Heimatort. Jede Straße schien nicht das, was sie einmal für mich gewesen war. Es war ein schreckliches Gefühl und leider schlich es sich auch erst mit der Depression wieder aus. Ich hoffe, dass du stark bist und es nicht wieder so weit kommen kann, dass es dir genau so geht. Manchmal habe ich darüber nachgedacht, meine Mutter und ihr Freund sind gerade in so einer Schwebephase, was wäre, wenn man mal eine Beziehungspause einlegt. Aber keine typische, sondern eine, in der man eben wenig Kontakt hat, beide darauf ausgelegt sind, keinen anderen/keine andere kennen zu lernen und beide eigentlich den Willen haben, dass das wieder miteinander funktioniert. Quasi eine Selbstfindungsphase (wie gesagt keine Ich-bin-noch-zu-feige-richtig-Schluss-zu-machen-Phase). Bei meiner Mama und ihrem Freund klappt das ganz gut. Sie treffen sich einmal die Woche zum Kaffee, oder unternehmen etwas gemeinsam. Ansonsten geht jeder seinen eigenen Interessen nach. Ich will dich damit nicht in Panik versetzen, aber so etwas wäre doch, wenn deinem Partner auch etwas daran liegt, dass die Beziehung wieder funktioniert, vielleicht eine ganz gute Lösung.
mel, ich ignoriere Rückfälle. Ich weiß nicht, ob das gut ist, aber ich tue es. Zwar grübel ich dann wie ihr leider auch (dabei erwische ich mich vor allem bei der Arbeit), aber sobald mein Freund mich anruft, sobald er hier ist, tue ich so, als sei nie etwas passiert. Er merkt rein gar nichts von meinen Ängsten und Gefühlen. Und ich denke, dass mich das im Zaum hält. Ich habe ja nie begonnen mich ihm gegenüber anders zu verhalten, ihn nicht zu küssen oder keinen Sex zu haben. Deswegen habe ich vor diesen Dingen nie eine Angst entwickeln können. Ist natürlich nicht jedermanns Sache einiges zu schauspielern, aber mich bewahrt es vor unnötigen Sorgen und Gedanken. Denn wenn ich so handel, wie mein Verstand es gerne würde, dann ist doch alles okay. Unsere Taten sind das, was uns ausmachen. Nicht unsere Gedanken.
Mir geht es ja eigentlich ganz gut. Aber JEDE Nacht träume ich von meinem Ex. Jede. Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich gehe schon mit einem mulmigen Gefühl schlafen. Jede Nacht diese Situation wie früher, das Schüchterne, das nicht-wissen-was-der-andere-will. Irgendwie zeigen, dass man sich vermisst, sich über ihn freuen. Das macht mich richtig wuschig! Nicht, dass ich daraufhin in die Gedankenspirale falle, aber es verunsichert mich und ich will, dass es aufhört
28.06.2012 09:40 •
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