Vorweg: Ich liebe Euch und bin euch jetzt schon tausendfach Dankbar! Ich bin nicht alleine!
Wusstet ihr das anscheinend im ganzen Internet, dass hier der einzige Thread ist, wo dieses Thema richtig besprochen wird? Nun gut zu mir schön!
Hallo,
ich bin wie man sehen kann neu im Forum. Nachdem von einem Freund die Freundin Hilfe für ihre Beziehung in einem anderen Forum gesucht hat, bin ich auf die Idee gekommen auch ein Forum für mein Problem zu finden. Nach einem Versuch in einem anderen Forum habe ich endlich euch gefunden....sehr spät aber besser als gar nicht
Vorweg: Ich bin 24 und seit ich denken kann (so wurde ich erzogen) organisiere ich alles was ich mache komplett von vorne bis hinten und gehe sowohl vom besten aber auch vom schlechtesten aus. Soweit so gut, ich war nie der Überflieger oder so, hatte mich aber immer so weit vorbereitet und alles organisiert und natürlich ein wenig Glück gehabt, dass ich nie wirklich richtig Probleme (in Bezug auf, was mach ich als nächstes oder was wäre wenn) hatte.
Das einzige was ich nicht organisieren kann und nicht unbedingt von mir abhängt, aber was ich schon immer für meine Zukunft gerne haben wollte, Frau und Kinder
Bedeutet für mich, ich war irgendwie schon immer auf der Suche nach der richtigen Frau. War eine zeitlang sehr schwierig, weil ein typischer niedlicher unterentwickelt Typ war den alle Mädels nur süß fanden. das ist aber auch der Grund warum ich recht gut mit Mädels umgehen kann. Jetzt komme ich aber langsam zu meinem Problem.
In meiner ersten richtigen Beziehung (8 Monate) habe ich mich kontinuierlich gefragt, bzw. gegrübelt, ob ich sie liebe. Ich denke jetzt würde ich nein sagen, aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht. In meiner zweiten Beziehung (8 Monate) war es anders, dort hatte ich selber keine Zeit zum Grübeln, meine Freundin hatte selber (bedingt durch die Familie) starke Probleme sich emotional zu binden, was eine ziemlich harte Zeit für mich war. Um mich zu schützen habe ich Schluss gemacht.
Kurz darauf habe ich meine jetzige Freundin kennengelernt. Wir sind jetzt fast zwei Jahre zusammen und alles ist traumhaft. Das sag ich nicht nur so, das meine ich auch so. Sie ist wunderschön, anziehend, klug, lustig, sie hat einfach den perfektesten Charakter den ich mir vorstellen kann. Wenn ich unsere Beziehung an Bindungsmodellen beschreiben würde, wäre sie einerseits meine Geliebte und meine Schwester. Wir harmonieren ziemlich gut zusammen und sind voneinander angezogen. Alles ist so wie ich es mir immer vorgestellt habe, keine Streitereien, keine emotionalen Probleme, keine große Eifersucht, alles perfekt. Ich kann mir sie mit mir in einem Haus und als die Mutter unser Kinder vorstellen. (Sie weiß auch von meinem Problem)
Dennoch habe ich seit Beginn der Beziehung die Zweifel bzw. ich grüble ziemlich oft und lange nach, oft wache ich auch nach schei. Träume mit einem kack Gefühl auf. Ab und zu hab ich auch zwei bis drei Wochen keine Probleme. Bis jetzt hatte ich immer gedacht, das diese Gedanken aufgekommen sind, weil sie am Anfang der Beziehung ein wenig oft gesagt hat, das es bitte etwas für länger sein soll. Außerdem sind durch diesen Druck die Schmetterlingsgefühle ziemlich schnell verschwunden, was einem noch mehr zum Grübeln anregte.
Ich bin mir selber nicht sicher warum das angefangen hat und gehe seit dem ziemlich oft jede tausendste Variante durch, warum, weshalb, wieso.
Fragen sind dann :
Liebe ich Sie?
Müsste ich nicht diese Schmetterlingsgefühle haben?
Ist das was für die Zukunft?
Dann auch Gedankengänge, wenn ich andere Paare oder Singles sehe, dass ich denke, das irgendwo sozusagen meine Traumfrau auf mich warten könnte, die, die für mich bestimmt ist. All so ein schei.....
Die meisten Fragen kann ich mir selber beantworten und sind ja auch sonst eher normal Fragen, aber ich stelle sie mir 10+ am Tag, wenn der Tag nicht gut ist und das ist anstrengend und nach meiner Meinung krankhaft, zumindest rede ich mir das ein wenig ein. Ja, ich liebe sie, das weiß ich sobald ich in ihrer Gegenwart bin oder an sie denke. Wenn ich mir selber versuche zu sagen, ich liebe sie nicht, wehrt sich gleich eine innere Stimme. Genauso hab ich die Schmetterlingsgefühle wenn ich bei ihr bin und dann in bestimmten Situationen. Wie oben schon beschrieben, ist sie bzw. sind wir was für die Zukunft.
Die ganzen anderen Gedanken die ich habe, glaub ich sind die Gedanken die ich von klein auf hatte und sich jetzt an der Realität messen wollen, müssen, weil ich das anscheint will oder auch nicht...
Das Problem ist dieses Grübeln bekomme ich nicht richtig unter Kontrolle und ich denke fast in jeder freien Sekunde daran , ich brauch nur irgendwas im Tv zu sehen oder so, was nicht mal unbedingt was damit zu tun hat (sehr oft gar nichts) und bekomme dann schon so ein komisches Bauchgefühl und hab dann schon fast Angst, das ich gleich wieder grüble, obwohl ich das ja nicht will. Fast dann oft folgt ist, ich weiß dann auch nicht, ob ich mir das alles nur einrede und ich nur mit ihr zusammen bin, weil Sie für mich so perfekt ist... und so weiter.... Ich kann mein Kopf und mein Bauchgefühl nicht richtig einordnen und denke und grüble die ganze Zeit darüber nach. Da ich wirklich momentan sonst gar keine Probleme habe, also nichts organisieren oder lernen muss, habe ich viel Zeit zum grübeln.
Es verhält sich so ziemlich wie in diesem Topic thematisiert, nur mit meinen Gedanken http://www.psychologieforum.de/zwangsgedanken-sinnloses-gruebeln-krankhafte-emotionalitaet-7476.html oder eher wie jetzt die hier von Euch beschriebenen Probleme.
Für mich selber habe ich auch schon ein paar Sachen beschlossen ich würde gerne diesen Gedanken-Stopp und bewusst ein- und ausatmen (auch gedanklich) ausprobieren mit einem Gummiarmband und eigentlich denke ich so weit, dass ich egal wie viel sinnloses Zeug ich mir ergrüble, ich mit meiner Freundin zusammen bleibe, denn bei ihr kann ich so ein wie ich bin und bin glücklich. Und wenn der Preis das nervtötende Grübeln ist, kann ich damit leben.
(das war weitestgehend der Text denn ich auch im anderen Forum gepostet hatte)
Jetzt würde ich noch gerne auf Sachen eingehen, die zumindest in den ersten Seiten des Threads thematisiert wurden, als Ursache für unser Dilemma...bzw. Sachen die ich gerne als Gedanken mal auch aufschreiben möchte.
Zum Thema Perfektionismus, Selbstbewusstsein und nach Außen freundlich wirken. Ich bin auch ein Mensch der nach Außen selbstbewusst und immer fröhlich wirkt. Wichtig ist hier auch das Wort wirkt. Das ist leider öfters schein als sein. Selbstbewusst gegenüber Menschen bin ich, wenn es um Persönlichkeit geht(also wenn es nicht um Wissen oder Können geht), aber in vielen anderen Sachen nicht. Manchmal geht es vielleicht schon in Richtung einer Soziophobie. Ich hasse Smalltalk, ich werde rot, kriege Herzklopfen und würde am liebsten fliehen. Ich habe angst vor der typischen Lehrer-Schüler-Konstelation, sei es damals in der Schule, im Studium(bin zu bestimmten Vorlesungen nicht hingegangen, weil der Prof. zufällig Leute rangenommen hat) oder z.B. beim Sport, sodass ich nicht mehr zum Karate gegangen bin, obwohl es mir riesen Spaß gemacht hat, weil ich Tage vorher schon Herzklopfen bekommen habe und anfangen habe leicht schwitzen und mir auch schon nach der ersten Trainingseinheit sorgen um die Prüfung gemacht habe, die erst in fünf Monaten wär und die ich nichtmal machen müsste. Was dazu geführt hat, dass ich jetzt ein 3/4 des Jahres Mitgliedsgebühren bezahl habe ohne hinzugehen. Bei Entscheidungen tue ich mich im allgemeinen auch recht schwer und höre bzw. übernehme auch gerne die Meinung von anderen. Außerdem bin ich auf gewisser weise nicht nur bei. Ir ein Perfektionist sonder ich suche ihn auch bei meiner Freundin oder anderen Sachen im Alltag (ich will ein Bild malen lassen, aber nehme es nur mit wenn es perfekt ist bzw. suche immer die kleinsten bescheuertsten Fehler).
Ich bin zwar kein Mädchen/Frau aber dennoch auf meine Art sehr Emotional aber auf der anderen Seite manchmal auch nicht, was mich sehr verwirrt. Ich habe nix gegen schnulzige Filme und kann sogar ziemlich oft Freuden oder Trauer Tränen weinen bei Filmen, Serien und Animes(Kind in mir?) andersherum kann ich, wenn ich Elend in der Realität (obdachlose, *beep* Kinder in Indien auf der Strasse oder Sterbende Menschen im Hospiz) sehe meine Gefühle abstellen (oder kommen gar nicht auf?).Bei den Beerdigungen meiner Omas musste ich mich zwingen (so würde ich es beschreiben) zu weinen.
Dann passiert mir aber auch sowas, dass ich als ich meine Freundin vor drei Monaten in Indonesien (sie flog nach Hause und ich reise seit dem herum - vier Monate insgesamt) zum Flughafen gebracht habe und sie hinter dem Schalter war wo ich nicht mehr mit durfte, ohne Anzeichen wirklich ohne Anzeichen auf einmal anfange mitten aufm Flughafen an zu heulen...
Sonst bin ich eigentlich ein ziemlicher Optimist und glaube das ist auch der Grund warum ich damit so weit klarkomme...
Probleme mit meinen Eltern hatte ich nie, aber wie ich oben beschrieben habe, wurde ich so erzogen alles tausendmal zu überdenken...denken...denken, manchmal wäre ich gerne gedankenloser und würde nur handeln...
Wurde seit dieser Thread eröffnet wurde, irgendwer geheilt? Haben die Therapien wirklich geholfen und wenn ja welche und vielleicht auch warum? Oder helfen euch andere Techniken oder Werkzeuge?
Was meint ihr, sollte ich zu einem Therapeuten? Was für einen? Aber denkt der nicht ich bin bescheuert, mit so eine kram zu ihm zu kommen?
Vielen Dank fürs lesen
02.06.2012 16:10 •
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