Danke Ihr Lieben !
Ja mein Sohn ist gesund, stolze 4090 Gramm. Den Kaiserschnitt fand ich wirklich schlimm und meine Gefühle waren teils wirklich übel. Also dieses herkömmliche Bild von superglücklichen Mamis usw. kann man komplett vergessen. Ich war weder glücklich noch zufrieden noch froh, alles andere als das. Die Hormon-Umstellung war wirklich total übel.
Gefühle für den Freund: ein paar Tage vorher waren meine Gefühle einfach - naja nicht so wichtig, mich hatte die Panik vor der Geburt usw, im Griff. Das er dann dabei war, hat mich nicht beruhigt, ich war nur danach so gottfroh das ER sich gleich um den Kleinen gekümmert hat und mich unterstützt hat wo er nur konnte. Und ich war einfach total dankbar das er sich so liebevoll um uns kümmert. Seitdem kann ich jeden Tag das positive sehen, ich registriere zwar kleine Dinge an ihm die mich nerven, aber die schieb ich weg und konzentrier mich auf das Gute! Und das tut sehr gut, ich könnte mir sogar Heiraten vorstellen. Meine Therpeutin sagte darauf hin: Sehen Sie, wie schnell solche Gedanken an Trennung auch verschwinden können ?...Da hat sie wohl recht, allerdings haben sie sich ja in dem Sinne verschoben..
Mir ist es momentan auch egal, ob ich sagen würde: ich liebe ihn oder ich liebe ihn nicht. Ich lass es einfach so stehen, die Gefühle der starken Liebe kommen und gehen, aber ich finds überhaupt nicht mehr schlimm. Ich seh das eher aus der Distanz raus, ich muß ihn nicht jeden Tag tief lieben, ich tu es an manchen Tagen und an den anderen vielleicht nicht - aber es ist irgendwie egal, denn wir sind zusammen, wir sind jetzt eine Familie und über mehr mach ich mir keine Gedanken...
Gedanken, das ist glaub ich genau das Problem: man macht sich zuviele Gedanken, man checkt jegliche Gefühlsregung ab, ist sie nicht so wie sie sein sollte fängt die Spirale an und schon sitzt man im tiefsten Sumpf, anstatt die Dinge einfach so zu nehmen wie sie sind, oder anstatt einfach zu sagen: Ich entscheide mich jetzt willentlich für diesen Menschen und FERTIG.....
Wieso ich das im Moment kann, liegt glaub ich an den Tabletten und an meiner sehr guten Therapeutin. Ich war die letzten vier Wochen wirklich total fertig, die Umstellung mit Kind war echt hart, ich bin teilweise aufgrund dieser Zwangsgedanken echt voll in Panik ausgebrochen, was wohl auch an den Hormonen lag, aber ich lasse mir helfen und ich habe auch ehrlich mit zig Menschen über meinen Zustand gesprochen. Das hat auch geholfen!.
Aus diesem Gefühlschaos auszusteigen tut sehr gut und das genieße ich zur Zeit einfach. Ich weiß halt das ich in manchen Dingen falsch denke, was einen zusätzlich leiden lässt.
Das AD hab ich langsam hochdosiert, mit einer viertel Tablette angefangen und dann langsam gesteigert, ich vertrage es gut, Mundtrockenheit und ein wenig Konzentrationsschwäche sind lächerlich im Vergleich zu dem Leidenszustand den ich davor hatte. Dabei bin ich eigentlich überhaupt kein Fan von Medikamenten, aber wenn es einem total rotzbeschissen geht, dann greift man auf vieles zurück. Mir tut es zur Zeit gut.
Viele herzliche Grüße an alle.