Guten Morgen ihr Lieben,
mein Thera hat mir gestern noch einen Tip gegeben, den ich mit euch teilen möchte. Ich hab ihm das erzählt mit dem Wunsch nach Nähe und dem Nichtzulassenkönnen und habe auch gesagt, dass ich von euch nen super Tip bekommen habe. Er hat mir den gleichen Tip gegeben, allerdings hat er mir geraten, die Gefühle nicht zu ignorieren, sondern aus der Distanz zu beobachten. Aha, guck mal, da ist sie wieder, die bekloppte Angst. Generell hat er mir verdeutlicht, dass ich als Mensch ALLES beobachten kann... meinen Körper, meine Gedanken, meine Gefühle, meine Stimmungen... und dass ich deswegen MEHR bin als nur eins der Dinge und denen deswegen nicht zu viel Bedeutung beimessen soll. Vielleicht hilft euch das auch??
Und einen wichtigen Satz, den ich schon kannte, hat er mir auch mit auf den Weg gegeben. Er meinte, es sei zwar nur in seltenen Fällen so, dass unsere Gefühle uns einen Streich spielen, aber Angst sei so ein Auslöser, der das bewirkt. Er sagte: Angst ist ein denkbar schlechter Ratgeber in Gefühlssachen. Jo, Recht hat er
Seid ihr in eurem Leben oft verlassen worden?
Meine beste Freundin hat sich ganz allmählich aus meinem Leben geschlichen. Sie ist noch da, aber ist gleichzeitig NICHT da, wenn ihr versteht, was ich meine. Interessanterweise bezieht sich meine Hauptangst im Bezug auf meine Beziehung darauf, dass mein Freund nicht genug für mich da sein könnte, mich im Stich lassen könnte, kein Verständnis für mich aufbringen könnte, wenn ich das soooo dringend brauchen würde... also eben einerseits DA ist (ich habe beispielsweise keine Angst, dass er mich vollständig verlässt), aber eben andererseits auch nicht da ist. Das wäre für mich das Schlimmste, was passieren könnte. Klar, er ist ein Mann und dazu ein gaaaaaaanz angstfreier Typ, er versteht mich nicht immer, weiß nicht immer, was er sagen soll, ist oft einfach hilflos, wenn es mir schlecht geht oder merkt nicht immer von selbst, wann er da sein muss, aber er liebt mich aufrichtig und VERSUCHT ganz intensiv mich zu verstehen und für mich da zu sein, spätestens wenn ich ihm verdeutlicht habe, dass ich ihn brauche. Das tut er dann mit einer unbeschreiblichen Liebe und Hingabe.
Trotzdem habe ich Angst, dass irgendwann all meine Rufe nicht mehr gehört werden und ich gemeinsam einsam bin. Ist das in unserer Beziehung je vorgekommen? Ein einziges Mal, nachdem er wirklich dutzende Male geredet, beruhigt und getröstet hat und wirklich nichts mehr zu sagen oder tun wusste. Aber ihr könnt euch ja vorstellen, wie gut meine Angst diese wenigen unwichtigen Momente aufbauscht und die ganzen positiven völlig ausblendet.
Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass ich meinen Freund sehr sehr liebe und dass meine Angst mich von ihm wegtreiben will, mich komplett einsam machen will, damit ich nicht wieder verletzt werde und nicht wieder gemeinsam einsam bin. Denn gemeinsam einsam ist viel schlimmer als völlig einsam, für mich.
Ach Leute, ich bin froh, dass es euch gibt . Der Austausch hier gibt einem Unmengen an Kraft und die brauchen wir ja alle, nicht wahr?
01.06.2011 08:01 •
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