@SteffiK
Ja, ich war verärgert und ein bisschen drüber, dass mich mein Freund nicht miteinbezogen hat. Bin dann fast das ganze Wochenende mit Fieber und einer Schnupfnase im Bett gelegen.
Ich mach mir übrigens auch viel Gedanken, wie das Leben mit meinem Freund tatsächlich ausschauen könnte. Mir fällt einfach auf, dass er und ich verschieden sind und beruflich total unterschiedliche Sachen machen. Wir können uns zwar gegenseitig etwas davon erzählen, mehr aber auch nicht. Das stört mich etwas, aber ist nunmal so. Ich glaub, das, was mich am meisten nervt ist, dass er ziemlich introvertiert ist und seine Gefühle nie so richtig rauslässt - er sprudelt nicht, weder vor Freude noch vor Trauer. Aber er sagt auch selbst, dass er sich derzeit nicht richtig leiden kann und sich verändern will. Seine berufliche (und daher finanzielle Lage) machen ihm zu schaffen und daher entziehen ihm die Sorgen sehr viel Lebensenergie.
Naja, die meiste Zeit des Wochendes (wenn ich nicht grad geschlafen hab) hab ich mich gefragt, ob er und ich uns vom Temperament her gut tun, und ob ich nicht jemanden bräuchte, der energetischer ist. Dann hab ich mir gedacht, warum ich nicht versuch, das, was mir fehlt, in die Beziehung einzubringen. Will ich tanzen gehen, kann ich ihn ja wohin mitnehmen, usw. Mir kommen dann aber auch gleich Bedenken wie: Wird er sich dort wirklich wohlfühlen? Wird sich das nicht komisch mit ihm anfühlen, wo er dem Tanzen doch gar nicht soviel abgewinnen kann?
Ist das nicht vertrottelt? Ich mach mir Sorgen über Dinge, die ich noch nie mit ihm ausprobiert hab.
Dann hab ich mich auch gefragt, ob de sexuelle Anziehungskraft zwischen ihm und mir ausreicht. Wir sind so verkuschelt, aber findet zwischen uns so zwischendurch ero. statt? Nein.
Ich hab dieses Thema dann am Abend mit ihm besprochen. Er hat gemeint, dass es sich für ihn auch nicht so richtig nach Beziehung anfühlt, was das ero. zwischendurch angeht. Er hat gesagt: Ob man bei uns Se.x, ero. Spielzeug, ... usw. oben in unsere Beziehung reinfüllt, es kommt immer Kakao raus (wir lieben es, miteinander Kakao zu kochen und den dann bei einem Film kuschelnd am Sofa zu trinken).
Sein Satz hat uns dann so zum Lachen gebracht, dass sich die ganze Spannung, die das Wochenende in der Luft war, aufgelöst hat und wir miteinander rumgealbert haben.
Zum ersten Mal seit Tagen hab ich nicht gedacht Ich sollte mit ihm jetzt dieses oder jenes fühlen, oder haben wir überhaupt eine Zukunft, sondern ich hab es genossen, mit ihm zu lachen.
Wir sind dann ins Bett gegangen und haben innig gekuschelt. Und stellt euch vor, da hab ich die Nähe zu ihm wieder gespürt und wir hatten den besten innigsten Se.x seit langem miteinander.
Was ich mit all dem sagen will, ist, dass wir uns alle ein Bild davon machen, wie Beziehung auszuschauen hat, was der Partner alles erfüllen muss, wie er zu sein hat, damit er es Wert ist, dass wir ihn lieben.
Und wir vergessen dabei, dass wir nur dann den Moment wirklich genießen können, wenn wir aufhören, etwas von der Begegnung mit dem anderen zu erwarten.Apropos Test von Stefanie Stahl: Ich bin die Zukunfstministerin - und es trifft alles genau auf mich zu! Kein Wunder, dass ich Angst vor Bindungen hab, wenn das Neue und Spontane meine Domäne ist.
Vielleicht ist es deshalb meine Aufgabe in der Beziehung, genau das einzubringen