Hallo ihr Lieben,
erst mal auch von mir noch ein glückliches neues Jahr mit vielen positiven Überraschungen für euch alle!
Ich hab mich länger nicht gemeldet, weil ich so sehr mit mir und dem Ordnen meiner Gedanken / Gefühle beschäftigt war (und immer noch bin). Wenn es für euch in Ordnung ist, berichte ich mal wieder von der anderen Seite, also jetzt nach meiner Trennung. Wenn euch das allerdings zurück wirft, gebt bitte Bescheid, dann werde ich dazu erst mal nichts mehr schreiben.
Momentan sind meine Gedanken noch immer sehr gemischt und alles ist geprägt von einer Achterbahnfahrt der Gefühle. In mir drin zerrt ein Teil in Richtung Freiheit und alleine sein und der andere Teil wünscht sich nichts sehnlicher als eine harmonische Beziehung, die mich glücklich und zufrieden macht. Da ich beides in den letzten Monaten nicht mehr sein konnte (glücklich zufrieden), war die Trennung für mich vorerst die logische Konsequenz. Zumindest in diesem Moment. Trotzdem frage ich mich andauernd ob es richtig war, ob wir oder ich noch mehr hätten tun können usw. Der Gedanke, er könnte mit einer anderen Frau glücklich werden, zerreißt mich - auch wenn ich ihm nichts sehnlicher wünsche, als wieder glücklich zu sein. Und tief in mir drin spüre ich noch immer, dass er der eine für mich war. Total verwirrend. Ob wir nochmal eine Chance haben werden, weiß ich nicht. Auch er muss und soll sein Leben weiter führen. Ich will und kann ihn nicht auf die Warteposition stellen.
Auch wenn es wahnsinnig schmerzt hat das Ordnen all meiner Emotionen und das Lösen meiner Probleme momentan Priorität - weil ich weiß, dass ich ansonsten immer wieder am selben Punkt stehen werde, immer wieder kämpfen muss und glaube, nie glücklich werden zu können.
Ich merke, dass ich diese Zeit für mich gerade dringend brauche. Ich muss und will lernen, mit mir selbst klar zu kommen, mit mir im Reinen zu sein und will vor allem dahinter kommen, was diese irrationalen Ängste auslöst. Da bin ich mittlerweile dran und ich glaube, auch auf einem guten Weg.
Daher kann und will ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Menschen an meiner Seite haben, den ich damit belaste. Ich möchte meinen Gefühlen auf den Grund gehen, wissen woher dieser Schmerz und diese ganzen Probleme kommen und das gelingt mir ohne Verpflichtung irgendwie besser. Ich persönlich habe es einfach nicht mehr geschafft, dieses Chaos mit meiner Beziehung zu vereinbaren, auch wenn es mir unendlich weh tut und ich gerne einen anderen Weg gegangen wäre.
Bei mir hat sich über viele Jahre einiges an Problemen aufgestaut, die nun plötzlich in Form von Altlasten alle auf einmal nach oben drängen. Und die gilt es jetzt nach und nach zu entwirren, um dann wieder neu starten zu können. Paradox ist nach wie vor, dass ich Nähe nicht mehr zulassen konnte und mich gleichzeitig nach nichts mehr sehne
Ich finde es wahnsinnig bewundernswert wie ihr das schafft, in eurer Beziehung zu bleiben und gleichzeitig an euch zu arbeiten. Das ist das, was ich nicht geschafft habe. Aber eines weiß ich dennoch sicher: es scheiterte nicht an der Liebe oder daran, dass ich ihn einfach nicht mehr wollte, sondern daran, dass mir die Kraft fehlte auch nur das kleinste Bisschen in die Beziehung zu investieren. Alles andere ist gerade so kräfteraubend, dass dafür nichts mehr übrig war. Und das sollte etwas sein, das euch Mut macht (hoffe ich ) - denn es liegt nicht an der Liebe, am Mann / der Frau oder an der Beziehung. Es liegt einzig an diesem kräfteraubenden Prozess sich und die Ängste in den Griff zu bekommen. Diese Gedanken machen irgendwann mürbe und ich wünsche euch, dass ihr es schafft, ihnen nicht nachzugeben. Den ersten Schritt haben wir alle schon getan: es erkennen und akzeptieren. Und das ist glaube ich auch der wichtigste Schritt in die richtige Richtung.
Ich wünsche euch allen von Herzen jede Menge Kraft und Mut, euren Weg zu gehen und hinter die Kulisse eurer Selbst zu blicken.
Alles Liebe!
05.01.2012 10:10 •
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