Hallo ihr Vielen ...
ich folge euch schon eine ganze Weile und heute in der Früh waren die Panik und der Druck einfach wieder zu hoch..und ich dachte mir, ich teile das mal mit euch, wo ihr doch..hoffe ich..ähnlich tickt..und vllt verstehen könnt, was in mir vorgeht..
Dachte mir, damit ihr mich versteht, erzähl ich euch mal meine Geschichte...
Ich hoffe ihr habt noch Lust darauf zu reagieren, da das Thema ja schon recht ausdiskutiert ist, bei euch..
Bin 11 Jahre mit meinem Freund zusammen und so ca ab dem 7ten Jahr fing das mit den Zweifel-Schüben
(ich nenns jetzt mal so) an. Am Anfang waren das nur kurze Episoden, ich konnte mich immer damit beruhigen, dass sie wieder vorbei gehen und danach alles erstmal wieder gut ist von den Gefühlen her - schlechtes Gewissen hatte ich aber schon immer gegenüber meinem Partner. Nach ein paar von diesen Schüben hab ich mit meinem Partner gesprochen, der hat mich beruhigen können und meinte er hat auch ab und zu Zweifel, das sei ganz normal. Dazu muss ich sagen, dass ich mir immer wieder die Frage gestellt habe, ob das Maß an Gefühlen, dass ich nach 11 Jahren noch für ihn empfinde, noch normal ist bzw. ausreicht..allerdings bin ich sowieso ein eher gemäßigter und sehr kopfgesteuerter Typ, bin jetzt nicht zu großen Schmetterlingen und Euphorie fähig..auch die Entscheidung für meinen Partner war eher eine bewusste Entscheidung als eine spontane Gefühlsregung..
Nach 11 Jahren sind die Gefühle auch eher gemäßigt, keine Ahnung wie sich das anfühlen SOLLTE, ich fühle mich halt wohl und er ist ein Teil von mir..wie mein bester Freund..ich sage immer meine Freund ist schon so Teil von mir, dass er sich anfühlt wie mein Arm oder Bein, das spürt man ja auch nicht bewusst..zu meiner Schwester habe ich gesagt, dass es sich anfühlt wie Familie er ist wie mit mir verwachsen..
kann auch sein, dass das Ganze an meiner Depression liegt, hatte auch öfters Mühe aufzustehen teilweise und hab auch an Arbeit und Sport stark gezweifelt..(Das belastet mich aber nicht sooo sehr, der potentielle Verlust meines Partners macht mich gerade zu panisch)Zu starker Freude bin ich auch nicht gerade fähig, es dringt nicht wirklich was durch zu mir..
Na ja vor 4 Wochen hat sich das innerhalb einer Woche so gesteigert, dass ich immer wieder (besonders während dem Auto fahren, beim Musik hören) gedacht habe, Du fühlst nicht mehr genug, vllt. musst du ja Schluss machen ..Das führte so weit, dass ich am Schluss kein Radio mehr gehört habe, weil mir Lieder mit den Themen Schluss machen wie ein dummes Zeichen vorkamen und ich jede Zeile des Textes aufgesogen habe und so die Zweifel immer stärker wurden. Am Freitag vor 4 Wochen habe ich dann in der Arbeit unter Tränen beschlossen, dass ich mein Gefühl für meinen Partner wieder finden möchte und mit ihm gemeinsam eine Paartherapie machen möchte. Hab alle Termine für abends abgesagt und war fest entschlossen diesen Schritt mit ihm zu gehen. Muss dazu sagen, dass ich
Hab dann Abends mit ihm gesprochen, dass ich nicht mehr so viel fühle und ich denke eine Paartherapie würde uns helfen. Er hat verständlicherweise sehr verletzt reagiert, meinte aber, wenn ich das für richtig hielte, macht er das auch mit. Er sähe darin aber nicht soo viel Sinn, weil er von sich aus ja kein Problem hat, er liebt mich nach wie vor und hat keine Bedenken. Na ja wir haben dann ewig gesprochen, ich hab viel geweint, mich reingesteigert und hab dann erstmal in einem anderen Zimmer geschlafen. Am nächsten Tag hab ich dann Kontakt zu einer Paartherapeutin aufgenommen, den Termin kurz darauf wieder abgesagt, weil ich beschlossen hatte, das das Problem vielleicht doch eher nur bei mir liegt. Am Abend habe ich beim neben ihm sitzen auf der Couch und dem ewigen Gedankenkreisen richtig Atemnot, Herzrasen und Zittern bekommen, so dass er beschlossen hat, mich zu meinen Eltern zu verfrachten. Dort ging es mir nur ein bisschen besser, aber ich hatte das sehr starke Gefühl, ihn anrufen zu müssen und das ganze zu beenden. Meine Eltern hielten mich davon ab. In der Früh hatte ich, bevor das ganze Gedankenkreisen wieder losging, einen klaren Gedanken: Gut dass du es nicht beendet hast, du wolltest nur dem Druck entgehen. Dann ging das Kreisel-Spiel auch schon wieder los. Habe auf Anraten meiner Schwester, die auch Depris hat, mit Citalopram begonnen einzuschleichen. Ich hab dann 2 Wochen bei meinen Eltern gewohnt, mein Freund und ich haben uns fast täglich gesehen, ab und zu haben Gefühle durchgeblitzt, aber die meiste Zeit war ich verwirrt und zweifelnd und traurig. Mein Freund zeigte sich sehr verständnisvoll..aber es machte ihm auch schon zu schaffen. Nach den 2 Wochen bin ich wieder zurück in die Wohnung und hatte prompt wieder eine Panikattacke mit Heulkrämpfen, weil ich mich den ganzen Tag in mein schlechtes Gewissen reingesteigert hatte, ihn nicht so zu lieben, wie er es verdient hat. Bin dann erschöpft eingeschlafen und am nächsten Morgen war es auch schon besser.
Seitdem hangle ich mich so von Tag zu Tag, Gleichgültigkeit und leicht panische Gedankenstürme bestimmen meinen Tag..und das ewige Hoffen und Beten, dass das Gefühl wieder kommt..
Heute Früh war es wieder so schlimm..da kreisen die Gedanken von bitte lieber Gott lass mich mein Gefühl wieder finden..und wenn mir das so wichtig ist, kann es doch nicht sein, dass ich ihn nicht mehr liebe zu Gott morgen muss ich nach 4 Wochen krankschreibung wieder in die Arbeit..ich hab Angst (waren in den letzten wochen 60-70 Stunden Wochen) und für welchen Therapeuten soll ich mich entscheiden..ich brauch Hilfe...
Ich habe das Buch von Eckhardt Tolle Jetzt angefangen zu lesen, dort schreibt er, man solle den Denker neutral beobachten..das schaffe ich aber nicht so richtig...jetzt war meine fixe Idee, die Gedanken aufzuschreiben..dazu habe ich mich nach einigem in den Ar. treten heute Früh durchgerungen und habe für eine halbe Stunde wachliegen und nachdenken doch glatt eine ganze DINA4 Seite vollgeschrieben..Alle Gedanken mit viel ABER und VIELLEICHT... Puh..klare Entscheidungen sind grade einfach zu viel für mich..
Meine größte Angst ist gerade, dass ich mir was vormache und die Beziehung einfach zu Ende ist, ichs aber einfach nicht wahrhaben will und mir diese Zwangsgedanken nur einrede um eine Ausrede zu haben. DAS MACHT MICH WAHNSINNIG! Andererseits verurteile ich mich auch wieder für die Gleichgültigkeit, die ich empfinde, wenn ich diese Gedanken loslasse! Wisst ihr was ich meine?
Tut mir wirklich leid, dass ich jetzt so ausgeschweift habe, aber ich denke das ist alles miteinander verstrickt...vllt erkennt sich ja einer von euch in diesem Chaos wieder und möchte dazu was schreiben?
Jetzt habe ich sogar ein schlechtes Gewissen euch damit belästigt zu haben..kann man verrückter sein?!
Hoffe euch geht es mittlerweile schon besser!
21.06.2015 08:50 •
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