Hallo miteinander,
ich lese schon eine Weile hier dieses Thema und meine Situation wird immer schlimmer, ich habe nicht wirklich jemanden mit dem ich reden kann, deswegen habe ich mich jetzt entschieden doch auch mal einen Post zu machen.
Kurz zu mir, ich bin 24 Jahre und seit ca. 2 1/2 Jahren mit meiner Freundin zusammen.
Von einem Tag auf den anderen hat sich dieses Gefühl in meinem Kopf eingeschlichen, liebst du sie noch? Es war alles ok, doch urplötzlich kam dieses Gefühl auf, dass ist jetzt schon etwas her, und wenn ich es mal 2 Tage vergesse, kommt es danach um so stärker wieder. Ich bin wie gelähmt wenn ich dieses Gefühl habe. Sitze nur noch zu Hause und kann an nichts anderes denken als an diese Frage, welche mich innerlich zerfrisst. Ich muss dazu sagen, diese Frage ist schon öfter bei mir aufgetaucht. Das erste mal war es, das kann ich mittlerweile sagen, bei meiner ersten großen Liebe. Damals wusste ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr ob ich sie noch liebe, dass hat unsere Beziehung dann komplett zerstört und die Beziehung ging kaputt. Ich habe damals fast 2 Jahre gebraucht um darüber hinwegzukommen und war mir dann im Nachhinein sicher, dass ich sie geliebt habe. Alle meine Beziehungen sind eigentlich daran gescheitert, dass ich irgendwann aufgewacht bin und mir die Frage gestellt habe, liebst du sie noch. Ich habe alle die Beziehungen beendet, weil es auch andere Probleme gab und ich nicht wirklich das Gefühl hatte es passt.
Bei meiner jetzigen Freundin ist das anders, wir haben uns von Anfang an gut verstanden und waren irgendwie auf einer Wellenlänge. Wir hatten Spaß zusammen und haben einiges unternommen. Sie ist eigentlich die einzige Person, der ich vertraue, auf die ich mich verlasse und die ich fast immer in meiner Nähe haben möchte. Und dann kam es, von einem Tag auf den anderen habe ich angefangen daran zu zweifeln ob ich sie noch liebe oder nicht. Und ich bekomme diese Gedanken einfach nicht mehr aus meinem Kopf, es ist ein ewiges gegrübel darüber. Wenn wir uns sehen versuche ich sie anzustarren und dabei rauszufinden was ich fühle. Und ich kann es einfach nicht sagen... Wenn ich unterwegs bin schaue ich auch andere Frauen an und überlege ob ich da vielleicht glücklicher wäre. Ich finde andere Frauen attraktiv, wenn es aber darum geht hätte ich lieber eine Beziehung mit Ihr, anstatt meiner Freundin lautet die Antwort ganz klar nein. Ich möchte mit meiner Freundin zusammen sein, ich möchte wieder das fühlen was ich gefühlt habe. Es fehlt mir einfach, ich will mit ihr glücklich sein, aber durch diese Gedanken, geht es einfach nicht, ich muss pausenlos daran denken. Gestern hatten wir einen Streit, ich habe versucht das als Gelegenheit zu nutzen und rauszufinden wie es mir geht mit einem Streit. Es ging mir überhaupt nicht gut, ich war traurig und es hat mir leid getan. Doch dann kam sofort wieder die Frage warum es mir leid tut, soll das wirklich ein Zeichen für Liebe sein?
Was auch ganz komisch ist, ich habe wieder einmal darüber gegrübelt ob ich sie liebe oder nicht. Da hat sie gemeint, dass sie sich jetzt eine Wohnung suchen will und dass wir ja theoretisch auch mal zusammen nach einer schauen könnten. In diesem Moment waren die Zweifel weg und ich habe ja gesagt, ich habe mich richtig darauf gefreut. Wie passt das denn zusammen? Es ist daraus jetzt nichts geworden - das waren andere unglückliche Umstände - aber allein dass ich mich darauf freue und gleichzeitig zweifel ob ich sie liebe oder nicht, passt doch irgendwie nicht zusammen?
Ich weiß nicht wirklich ob ich eine Angststörung habe und die Probleme damit zusammenhängen oder nicht, ich will euch nur ein paar Situationen erklären, damit ihr vielleicht besseres Verständnis habt und vielleicht auch beurteilen könnt ob das eine mit dem anderen möglicherweise zusammenhängt.
Ich habe schon immer an eigentlich allem gezweifelt. Schaffe ich die Schule, ist das Abitur das richtige für mich, was soll ich studieren, soll ich mein Studium zu Ende machen, soll ich es abbrechen, was mache ich dann... diese Gedanken gibt es bei mir täglich. Ich glaube es hängt mit der Angst zusammen, dass wenn es einmal schwer läuft, versuche ich gleich aufzugeben, damit ich nicht versagen kann. Innerhalb der letzten zwei Jahre sind diese Grübelein und die Gedankenspiralen so schlimm geworden, dass ich schon Tage hatte, in denen ich aus Panik und Angst nicht einmal das Bett verlassen konnte. Ich lag dann da, wollte gleichzeitig schreien und heulen, eine Wand einschlagen oder sonst irgendwas, aber es ging nicht. Ich lag einfach da... Ich weiß nicht wie viele Klausuren und Arbeiten ich schon geschoben habe, nur aus Angst und die daraus resultierende gelähmtheit. Ich hatte in letzter Zeit viele Probleme und dachte, wenn diese gelöst sind, hören auch die Zweifel an der Liebe wieder auf. Die Probleme sind größtenteils gelöst, die Zweifel leider immer noch da...
Ich weiß im Moment einfach nicht wo mir der Kopf steht, ich weiß nur, dass ich panische Angst davor habe, meine Freundin nciht mehr zu lieben, nicht mehr so glücklich zu sein wie es vorher noch war. Ich weiß, dass Beziehungen zu Ende gehen können, dass es sein kann dass ich sie einfach nicht mehr liebe, das Problem daran ist, ich möchte es nicht, ich will sie lieben, ich will mit IHR zusammen sein, ich will mit IHR glücklich sein, niemand anders... Vielleicht sehen meine Gefühle das aber irgendwie anders, und ich bin nur zu feige es mir selbst einzugestehen. Vielleicht denke ich deswegen jetzt, dass ich eine Angststörung habe, weil ich das Problem damit wegschieben kann. Vielleicht habe ich aber auch wirklich eine Angststörung (es würde vieles in meinem Leben erklären)...
Ich weiß einfach nicht wo mir der Kopf steht... Tut mir leid dass der Post jetzt doch so lange geworden ist.
16.06.2015 12:14 •
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