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Guten Tag allerseits,
gerne möchte ich mein aktuelles Problem schildern und hoffe, dass mir Menschen hier Rat und Hilfe geben könnte.
Ich bin nun seit mehreren Wochen mit einer liebenswerten Frau zusammen, die ich mit einer mir bisher nicht so bekannten Hartnäckigkeit erobert habe. Sie hat deutlich Bindungsängste und dazu noch jede Menge andere Probleme in Ihrem Leben (Deathline Syndrom im Studium, übertriebene Hilfsbereitschaft bei Ihrer Familie um sich wichtig und geborgen zu fühlen, was sie aber sehr von Ihrem Studium ablenkt, finanzielle Sorgen).
Gerne bin ich für Sie da, denn ich liebe Sie und kann ihr mein stabiles Leben anbieten ( Liebe, Zeit, finanzielle Unabhängigkeit), dies aber leider nur in dem Maße, wie Sie es für sich annimmt. Da ich ein sehr gefühlsmäßiger, emotionaler Mensch bin, kann ich Ihr einerseits sehr viel Geborgenheit und Liebe geben, auf der anderen Seite aber schmerzt es mich zu sehen, wie sehr sie dies nicht in Anspruch nimmt. Sei es, weil Sie sich noch unsicher ist über unsere Partnerschaft, sei es, weil Sie vermutlich weniger empfindet für mich.
Ich sehe im Moment die ganze Unsicherheit in unserem Agieren (beide wollen sich vor großen Gefühlen und deren Enttäuschungen schützen) und frage mich, ob wo der richtige Weg hinführt, um aus uns eine stabile und freudvolle Beziehung werden zu lassen.
Ich habe schon mehrere Beziehungen erlebt und stelle zum ersten Mal fest, dass diese ersten Tage/Wochen mit einem lieben Menschen, der mit großen Ängsten belegt ist, anstrengend und selber angstvoll sein können.
Was meint Ihr, wie geht man damit sinnvoll um?
Vielen Dank.
Ludwig

17.03.2015 09:53 • 17.03.2015 #1


9 Antworten ↓


Wie groß ist denn der Altersunterschied?

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Ängste auf beiden Seiten wie kann es weiter gehen?

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Es sind 15 Jahre

Ich sehe jedenfalls darin das Hauptproblem. Sicher, es kann auch mit einem noch größeren Altersunterschied klappen, aber es wird halt zunehmend unwahrscheinlicher.

Schau dich doch nach einer Frau in deinem Alter um.


Seien wir doch realistisch:
Worin soll sich denn jetzt konkret eine 32 Jährige bei einem 47 Jährigen verlieben?
Du schreibst fast so, als wolltest du sie kaufen, indem was du ihr alles bieten könntest.

Ich denke, dass es weder dich, noch sie glücklich machen kann.

mhm... völlig falsche Ansatz, sorry, aber so kann nur jemand schreiben, der auch sowas im Kopf hat.
Ich habe nichts der gleichen im Kopf und das ist es auch nicht. Ich bin erstaunt, mit wievielen Klischees man noch herumlaufen kann.

Ich schreibe nicht von kaufen, sondern von lieben. Und wenn ich das schreibe, dann meine ich das auch. Bin wirklich empört.

Hallo Ludwig,

ich denke auch nicht, dass der Altersunterschied da was unbedingt mit zu tun hat. Okay gut, sie hat gerade das Studium um die Ohren, da fließen schon auch viele Ängste (Zukunft etc.) mit ein. Sei einfach weiterhin stark und einfühlsam für sie, habe ein offenes Ohr wenn sie es braucht. Wirklich einen Rat kann ich dir nicht geben, kann auch nicht sagen, ob deine Zweifel (ob sie dich weniger liebt) begründet sind oder nicht. Was genau an ihrem Verhalten veranlasst dich denn, zu denken, sie wäre sich über eure Partnerschaft unsicher bzw. würde dich weniger lieben?

Hallo Ludwig,

15 Jahre sind schon einiges, aber allein daran kann man nichts festmachen. Ok, sie aus dem Studium, Du lange schon im Beruf, das sind beruflich unterschiedliche Welten; aber das muss nichts heißen. Die Welten hier - und in anderen Bereichen - können trotzdem zueinander passen. Und ganz entscheidend ist doch die Persönlichkeit, die Reife u. a. des Einzelnen. Ich kenne zwei, drei paar Paare, die mit ca. 15 Jahren Altersunterschied zusammen sind. Als ich anfangs von Dritten davon gehört hatte, dachte ich auch, hm ... Dann habe ich sie kennengelernt: der Altersunterschied war sooo nicht erkennbar, vllt optisch, aber auch nicht gravierend und von der Persönlichkeit schon überhaupt nicht. Für mich zählt Alter erst einmal zu den Eckdaten, und Eckdaten finde ich manchmal wichtig, i. d. R. aber nur bedingt - und oft überhaupt nicht - aussagekräftig oder wichtig.

Zum anderen:
- Ist es Bindungsangst, weißt Du das?
- Wie kommst Du zu der Annahme, dass sie Dich eventuell weniger liebt?
- Du sagst, Ihr habt beide Angst, Gefühle zuzulassen; hat sie Dir das ihrerseits gesagt?

Wir haben ganz am Anfang darüber gesprochen und es war auch der logische Grund für Ihre anfängliche Ablehnung bzw. für Ihr Zögern, sich auf mich einzulassen.
Ja, es ist eindeutig Bindungsangst, die Gründe kenne ich, spielen hier aber keine Rolle bzw. sollte hier nicht preisgegeben werden.

Es ist so, dass ich ähnlich gelagerte Ängste habe (zum ersten Mal übrigens, ich hatte bisher offensichtlich Beziehungen mit weit weniger Ernsthaftigkeit bzw. Gefühl). Es ist schwer, an einem Tag ihre überschwengliche Liebe bzw. deren Formulierungen zu lesen und sich daran zu erfreuen, fast eine Woche später aber kühle und distanzierte Botschaften zu erhalten bzw. am Telefon schroff abgelehnt zu werden. Zwar entschuldigt Sie sich direkt danach, aber es ist bereits für mich eine körperlich-seelische Zumutung, in dieser ersten Zeit des Verliebtseins einen ganzen Tag tapfer keinen Kontakt zu halten, weil ich spüre, dass sie es gerade nicht schafft, liebevoll und zugeneigt sich zu verhalten.

Ok, wenn ihr darüber gesprochen habt und sie selbst sagt, dass sie Angst hat, sich zu binden ... Nein, Du musst auch nicht näher darauf eingehen; ich fragte einfach nach, ob es wirklich Bindungsangst ist.

Ich kann mich in ihre Lage inkl. schroffem Verhalten nicht so hineinversetzen; ich bin eher jemand mit Verlustangst. Und ich weiß ja auch nicht, was für Erfahrungen sie hinter sich hat. Wenn Du Deine Freundin wirklich liebst und die Beziehung Zukunft haben soll, musst Du Dich auf sie einlassen, zu ihr stehen. Wenn sie starke Ängste hat und Du in gewissen Situationen dann wegen ihres Verhaltens auch zurückziehst, kann es ganz schnell passieren, dass sie aufgrund Deiner Reaktion ihrerseits reagiert, und dann wird es zwischen Euch immer brüchiger oder es kommt zur Trennung.

Sicherheit und Vertrauen sind elementar, aber das ist nicht einfach da oder hat sich nach wenigen Wochen einfach wieder so eingestellt, wenn man viel im Leben erlebt hat. Vorausgesetzt, dass auf beiden Seiten genug Gefühle da sind, kann man immer etwas dafür tun, finde ich!

Danke für die Antwort .
Tatsächlich respektiere ich Ihr Verhalten, weil ich sie liebe, andererseits tut es mir weh, manchmal abgelehnt zu werden. Dort habe ich eben meine Angst. Ich will an solchen Tagen nichts mehr als sie anrufen und mit Ihr Leben austauschen, sie sehen, mich treffen, aber gleichzeitig weiß ich, dass es am besten ist, in diesen Zeiten besser ruhig zu sein und mich nicht mehr melde. Das hat aber eben auch zu Folge, dass es ruhiger und nicht so spannend zwischen uns sich entwickelt. Es erscheint mir ein Drahtseilakt zu sein.
Ich will auch andererseits nicht die Treffen mit Ihr mit Beziehungsproblemen belasten, weiß aber ziemlich genau, dass es besser ist, über Probleme zu reden .... ich erkenne hier keinen direkten Ausweg ?

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Dr. Reinhard Pichler
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