Ich muss mich wieder mal in eigener Sache an euch wenden,denn ich bin im Augenblick schon wieder fix und fertig und kann mich nicht wirklich beruhigen.
Vorhin war ich bei einem Termin bei meiner Vermittlerin,weil sie mir einen Gesundheitsbogen des ärztlichen Dienstes vom JC zugesendet hat,den ich natürlich auch ausgefüllt habe und heute bei ihr abgab.Das geht jetzt seit Oktober 2016 so.Seit dem wird alle halbe Jahre die Leistungsfähigkeit geprüft.Auch unabhängig von der EGV (Eingliederungsvereinbarung) habe ich mich gekümmert wieder auf die Beine zu kommen,bisher leider ohne Erfolg.Mein Zustand hat sich verschlechtert.
Meine Therapeutin hat etwa Mitte diesen Jahres zu mir gemeint,dass ich einen neuen Lebensinhalt brauche (siehe andere Themen bei mir) und da ich an meinem Beruf hänge,habe ich versucht in diesem einen Job in mir selbst zumutbarer Stundenanzahl zu bekommen,leider ohne Erfolg.Das hat mich schon extrem runter gezogen,weil ich gerne dort gearbeitet hätte,weil ich auch der Meinung war,dass es meinem Gesundheitszustand dienlich gewesen wäre.Naja,hat zum einen von seitens der Praxis nicht geklappt,aber zum anderen auch nicht von seitens des JC.Es hieß,dass ich keine Allgeingänge machen solle,dass der ärztliche Dienst dazu erst die Tauglichkeit prüfen müsse und dass ich mich melden könne,wenn ich vor Ablauf des halben Jahres wieder voll einsatzfähig sei.
Ich (und nicht nur ich) hatte den Eindruck,dass man keine Notwendigkeit sähe mir zu helfen solange ich nicht zumindest 3 Stunden belastbar wäre.Dahingehend kam also keine Unterstützung.(siehe entsprechendes Thema)
Bei dem Termin vorhin erwähnte die Mitarbeiterin,dass die Meinung von Psychiater gewichtiger seien als Psychotherapeuten,da erstere ja auch die Befugnis hätten Medikamente zu verordnen und ich meine es so verstanden zu haben,dass sie mir damit sagen wollte,dass ich über Medikamente nachdenken solle bzw. einen Psychiater aufsuchen solle um mir welche verschreiben zu lassen.
Das möchte ich aber definitiv nicht.Ich habe sehr große Angst vor heftigen Nebenwirkungen,denn Psychopharmaka bringen definitiv einen großen Sack davon mit.Von Erfahrungsberichten von Freundinnen,Mitpatienten sowie eigenständig behandelten Patienten weiß ich,dass diese Medikamente von suizidalen Gedanken,über Gewichtszunahme bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen so ziemlich alles mit sich bringen können.Abgesehen davon habe ich bei meinem Papa erlebt,dass er (zwar in einer anderen Problematik) mit einem simplen Asthma-Spray angefangen hat,dann Herztabletten nehmen musste deswegen dann Blutverdünner und Cortison nehmen musste und einiges andere,zuletzt Morphium bekam-und es ihm trotzdem nicht besser ging.Ich habe panisch Angst davor in einen solchen Teufelskreis hineinzugeraten,wo es mir vielleicht(!,denn es weiß ja keiner) psychisch besser gehen könnte (je nach dem wie man besser definiert),aber dafür in anderen Bereichen massive Beschwerden habe,die dann vielleicht psychische Symptome verstärken.Also zB. Gewichtszunahme,das ist einer der Klassiker von den Nebenwirkungen,die in 9 von 10 Fällen auftritt und ich bin mit meiner Figur so zufrieden wie sie ist,eine Gewichtszunahme würde nicht zur Verbesserung beitragen.Nur um ein Beispiel zu nennen.
Ich habe nun echt Sorge darüber,dass man mich dazu zwingen kann Medikamente zu nehmen.An sich weiß ich,dass jeder Mensch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit hat und mich so gesehen keiner zwingen kann Psychopharmaka einzunehmen,aber ich habe Angst,dass es mir von seitens des JC als nicht willens zu genesen ausgelegt werden kann oder sowas in der Art und es deshalb zu Leistungsentzug kommen könnte.
Ich mache seit Jahren Therapie,habe zwischendurch meine Ausblding beendet,gearbeitet und jetzt bin ich zu Hause.Vor zwei Jahren war ich mal wieder in der Tagesklinik (zwei Monate),im Anschluss daran war ich etwas über einem Jahr in der PIA,nach der PIA habe ich auf Vorschlag eine Reha gemacht (die vonseitens der Klnik beendet wurde).In Medikamenten sehe ich einfach keine Heilung,sondern nur eine Ruhigstellung meiner Seele,die dafür anderes,ebenso gravierendes hervorrufen.Mein Gefühl sagt mir,dass das nicht der richtige Weg für mich ist.Ich mache und tue so gut ich eben kann,aber Medikamente schließ ich komplett aus,weil ich Angst habe.
Inzwischen überlege ich sogar,ob ein Umzug sinnvoller wäre,obwohl sogar alleine der Gedanke daran blanker Horror für mich ist,eben weil ich lieber in meinem gewohnten Umfeld bleiben möchte,aber ich sehe zB. auch,dass ich hier in meiner Heimat nicht viele Möglichkeiten habe,da es eine Kleinstadt ist und die Ärzte überfüllt sind.Die Therapiechancen sind hier deutlich geringer als in größeren Städten,auch was das berufliche angeht habe ich hier kaum eine Chance.
Ehrlich. ich könnte mich im Augenblick einfach nur in die Ecke setzen und weinen. Ich fühl mich mit dem Rücken gegen ne Wand gedrückt,habe das Gefühl,dass die Luft zum Atmen immer enger wird.
Hab schon bei meiner Therapeutin angerufen und um einen Termin gebeten.Ich fühle mich im Augenblick mit meinen allgemeinen Ängsten alleine gelassen.Es ist immer da,aber wurde durch den Termin vorhin verschlimmert.Es war nur dieser eine Satz-und der hat mich total runtergezogen.Ich meine,wirklich,ich mache und tue,ich bin keine von denen,die einfach keinen Bock haben,ich habe das Gefühl,dass mir die Luft genommen wird,dass ich genötigt werde und ich hab Angst,panische Angst einfach nur.Mir ging es schon die letzten Tage akut schlecht,aber vorhin die Aussage der Mitarbeiterin hat eine regelrechte Panik ausgelöst.
Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person
12.11.2019 12:35 • • 23.11.2019 #1