kurz zu mir: Ich leide seit knapp 2 Jahren jetzt an einer mittelschweren Depression, einer generalisierten Angststörung, einer Sozialphobie, einer Agoraphobie und unter Panikattacken inkl. der gefühlt 1.000 Symptome die einen Tag für Tag begleiten. Ich habe in dieser Zeit jetzt 3 Klinikaufenthalte hinter mich gebracht (Tagesklinik sowie stationäre Aufenthalte) und ganz langsam hab ich das Gefühl, dass es besser wird, bin aber noch sehr stressanfällig, fühle mich emotional noch sehr taub und hab sicher noch nicht den optimalen Umgang mit meinen Erkrankungen gefunden, vor allem die Selbstfürsorge fällt mir sehr schwer. Anfang Dezember habe ich trotzdem meine Wiedereingliederung angetreten, weil ich von der Krankenkasse ausgesteuert wurde und vor der Entscheidung stand es mit der Arbeit schon zu versuchen oder mir das Gerenne zum Arbeitsamt und Co. anzutun. Die Wiedereingliederung verlief recht holprig und ich habe mich dann zum Ende der Wiedereingliederung dazu entschieden, erstmal nur halbtags zu arbeiten, statt wie vorher in Vollzeit. Das ist gerade zum Glück aufgrund der vielen Urlaubstage die übrig sind möglich ohne finanziell Einbussen zu haben. So ganz rund fühlt sich das Ganze für mich trotzdem noch nicht an, ich erwische mich sehr oft dabei mich selbst wieder mit meine Leistungsdruck zu überrennen.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage. Ich habe vor einigen Wochen erst eine Blasenentzündung gehabt, die sehr nervenaufreibend war und direkt im Anschluss habe ich plötzlich vor knapp 3 Wochen zum ersten Mal Nesselsucht am ganzen Körper bekommen die mir nun weiterhin den letzten Nerv raubt, nicht zuletzt wegen der Ungewissheit, woher sie kommt. Ich bin damit aber in Behandlung und war auch erst einmal eine Woche krankgeschrieben, danach hab ich vom Arzt dann Kortisontabletten bekommen zu denen ich eine zwiegespaltene Meinung habe - zum einen habe ich Angst davor sie zu nehmen (habe eine unheimliche Angst gegenüber Medikamenten entwickelt, nachdem eine AD sehr starke Nebenwirkungen bei mir auslöste) und zum anderen weiß ich nicht wie sinnvoll das wäre, weil der Arzt schon meinte, dass es danach dann durchaus wiederkommen könnte. Zuhause komme ich mit der Nesselsucht momentan halbwegs klar, weil ich Schlabberklamotten tragen kann und ggf. kalte Wickel o.ä. machen kann, das geht auf der Arbeit nicht.
Nun kommt noch Corona dazu und ich arbeite mit Leuten in einer Firma, die das Ganze total verharmlosen und leider zu denen gehören, denen das Ganze egal ist und die keine Rücksicht nehmen bzw. die empfohlenen Verhaltensweisen beachten. Ich bin zum Glück nicht allzu panisch was das Thema angeht, aber ich denke Bedenken bzw. ein gewisses Sicherheitsbedürfnis kann ich mir zugestehen und ich fühle mich daher in der Firma weder wohl noch sicher.
Was das mit der Psyche im Ganzen macht, muss ich vermutlich gar nicht groß erklären. Meine Nerven sind von meinen Erkrankungen gerade wirklich angenagt und ich möchte meinen therapeutischen Fortschritt jetzt nicht gefährden und würde mir eigentlich am liebsten ein paar Wochen Auszeit nehmen um wieder zu Kräften zu kommen und im besten Fall auch die Nesselsucht wieder loswerden, ansonsten fühle ich mich auf der Arbeit so als würde ich mich gerade wieder total verausgaben.
Jetzt stehe ich aber vor dem Problem, dass ich ja nicht einfach zum Neurologen gehen kann um mich krankschreiben zu lassen, da ich ja ausgesteuert bin von der Krankenkasse und kein Geld bekomme, wenn ich wieder wegen derselben Krankheit krankgeschrieben bin.
Hat von euch jemand Tipps oder Ideen für mich? Ich steh im Moment echt neben mir, weil ich total schwimme und ich mir gerade nicht so wirklich zu helfen weiß.
Liebe Grüße
Tanja
21.03.2020 16:55 • • 21.03.2020 #1