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Ich weiß leider nicht, an wen ich mich konkret zwecks Hilfestellungen für einen Wiedereinstieg in den Job hinwenden soll? Vielleicht kann mir jemand Tipps geben? VdK, Arbeitsamt, Integrationsdienst, oder oder?

Kurz zur Situation, ich habe im März mein Studium beendet und sofort einen Job gefunden, der mir sehr gut gefallen hat. Leider gab es dann unabhängig vom Job einen Vorfall aufgrund meiner spezifischer Phobie samt fälschlicher Zwangseinweisung (nach wenigen Stunden wurde ich aus der Psychiatrie wieder entlassen), der mich total aus dem Gleichgewicht geworfen hat.
Wegen der Probleme, die zur fälschlichen Zwangseinweisung geführt haben, war ich dann zur Krisenintervention 10 Wochen in einer akutstationären psychosomatischen Klinik (nicht Reha). Die ursächlichen Probleme habe ich seither gut im Griff, obwohl das auch jeden Tag Arbeit ist.
Entlassen wurde ich als erstmal Arbeitsunfähig, stufenweise Eingliederung empfohlen.
Leider habe ich während dem Klinikaufenthalt meinen Job verloren, eine Wiedereingliederung beim alten Arbeitgeber ist somit nicht möglich.

Ich wollte es jetzt daheim schaffen, dachte mit etwas Ruhe etc. würde sich das ganze schon einpendeln, zu meiner ambulanten Therapeutin gehe ich 1x pro Woche.
Jetzt bin ich schon 4 Monate (inkl. Klinikaufenthalt) krankgeschrieben und merke, dass auch weitere Krankschreibungen mein Problem nicht lösen.

Ich habe einen Beruf erlernt, der ein hohes Maß an psychischer Belastbarkeit verlangt und man als Jobanfänger leider generell nur sehr schlechte Karten hat. Aufgrund der fälschlichen Zwangseinweisung scheine ich eine Art Traumatisierung erlitten zu haben. Ich habe Schlafprobleme, Alpträume, Flashbacks, stehe ständig unter Anspannung, bin überhaupt nicht belastbar. Mich belastet es aber auch sehr, dass ich nicht arbeitsfähig bin, fühle mich dadurch zu wenig ausgelastet, dadurch verstärken sich bspw. die Schlafprobleme nur. Gehofft hatte ich im September irgendwo neu zu beruflich zu starten. Momentan ist das für mich sehr unrealistisch, ich würde es definitiv nicht schaffen, von 0 auf gleich 30-40 Stunden arbeiten zu gehen. Besonders weil der Job eben viel psychische Belastbarkeit verlangt. Aber wie jetzt einfach nur krankgeschrieben daheim sein, hilft mir halt auch nichts.

Deshalb suche ich jetzt den geeigneten Ansprechpartner, der mir eine gute Beratung geben kann über alle Möglichkeiten, was in meinem Fall sinnvoll sein könnte. Bspw. psychosomatische Reha, berufliche Reha, doch Möglichkeiten der Wiedereingliederung, etc.

04.08.2021 21:08 • 05.08.2021 #1


7 Antworten ↓


Erstmal müsstest du dich an deine Krankenkasse wenden. Ich wurde jedenfalls von meiner Krankenkasse aufgefordert, eine Wiedereingegliederung zu machen, nachdem ich fast ein Jahr krank geschrieben war. Allerdings musst du ja auch erstmal einen Job finden, so ist auch das Arbeitsamt für dich eine Anlaufstelle.

Übrigens wurde ich inzwischen auch schon zweimal zwangseingewiesen ( zuletzt vor zwei Wochen) sogar mit der Polizei und wurde beide Male nach einem kurzen Gespräch wieder laufengelassen. Ich mache immer Selbstmorddrohungen, wenn ich über etwas sehr wütend bin. Mir hat das aber nichts ausgemacht. Ich empfinde es als ein aufregendes Abenteuer

A


Wer ist der richtige Ansprechpartner für Wiedereinstieg Job?

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Ich kann immer den sozialpsychiatrischen Dienst empfehlen. Haben mir immer super weitergeholfen, auch als es dann Richtung Rente ging.

Zitat von Schlaflose:
Erstmal müsstest du dich an deine Krankenkasse wenden. Ich wurde jedenfalls von meiner Krankenkasse aufgefordert, eine Wiedereingegliederung zu ...

Arbeitsamt meinte als ich mich dort während dem Krankenhausaufenthalt gemeldet habe, als ich meinen Job verloren hatte, sie sind erst zuständig, wenn ich nicht mehr arbeitsunfähig bin.

Bis jetzt hat die Krankenkasse noch nix verlangt. Meine Therapeutin geht auch nicht davon aus, dass sie sich plötzlich einmischen. Aufgrund des Klinikaufenthaltes und der ambulanten Therapie würde man sehen, dass ich aktiv an meiner Genesung mitarbeite. Aber ich will halt jetzt auch definitiv nicht stur abwarten, bis irgendwann die Krankenkasse kommt, mit du muss xy machen, sonst gibt es kein Krankengeld mehr.

Mir geht es erstmal darum, welche Möglichkeiten es überhaupt alle gibt und was in meiner konkreten Situation sinnvoll und möglich wäre. Krankenkasse hat mich übrigens zwecks Krankengeld und Krankenversicherung total falsch im Vorfeld beraten.

Zitat von Hedwig:
Ich kann immer den sozialpsychiatrischen Dienst empfehlen. Haben mir immer super weitergeholfen, auch als es dann Richtung Rente ging.

Geht das auch anonym?

Puh gute Frage.
Also die stehen unter Schweigepflicht. Du entscheidest was du erzählen möchtest und die dürfen auch nichts weitergeben. Die prüfen auch deine Identität nicht, wenn du einen falschen Namen sagen solltest. Wobei ich da nie Sorge hatte, gerade weil die unter Schweigepflicht stehen

Zitat von Hedwig:
Puh gute Frage. Also die stehen unter Schweigepflicht. Du entscheidest was du erzählen möchtest und die dürfen auch nichts weitergeben. Die ...

Ich habe festgestellt, dass der Anbieter des sozialpsychiatrischen Dienstes mit meinem früheren Arbeitgeber zusammenarbeitet, zwar nicht sehr eng, aber ist trotzdem für mich eine Hemmschwelle. Ich weiß ja nicht, wie es bei mir in Zukunft beruflich weitergeht.

Datenschutz und Schweigepflicht besteht zwar in der Theorie, die Praxis sieht halt doch leider immer mal wieder anders aus.

Hallo Lila 12345,
neben dem SozPsychDienst könntest in die Arbeitslosenberatung gehen. Die ist aber unabhängig vom Jobcenter oder BA. Die Arbeiten dort auch mit Trägern, die Wiederengliederungsmaßnahmen machen. Aber das ist dann nicht der sog. erste Arbeitsmarkt.

An den Arbeitsvermittler vom Jobcenter kann man sich auch wenden. Da kommt es aber ein bisschen darauf an, an wen man gerät. Meist werden diese Maßnahmen die ein halbes Jahr dauern an Langzeitatbeitslose oder Schwerbehinderte vergeben. Ach ja geht nicht bist ja noch krankgeschrieben.

Die Krankenkasse wird da nicht viel machen können, weil die ja nix mit Jobs zu tun haben nur wenn man einen hat und das Hamburger Modell macht.

Ich habe es für mich so gelöst, dass ich nach längerer Krankheit mir einen Job in Teilzeit gesucht habe. Das war für mich der softe Einstieg.

Vor dem Teilzeiteinstieg kann man es mit einem Praktikum probieren. Aber das sind alles Lösungen, wenn du keine Krankmeldung mehr hast.

Die Rentenversicherung ist auch ein möglicher Ansprechpartner manche Maßnahmen laufen über die. Doch ich bin mir nicht sicher, ab man die wirklich auf sich aufmerksam machen möchte im ungünstigsten Fall, wollen die vor einer Maßnahme ein Arztgutachten haben und/oder einen in die Reha schicken das wäre dann alles andere als anonym und auch kein richtiger Berufseinstieg.

Ich habe jetzt ein bisschen Brainstorming betrieben vielleicht ergibt sich daraus eine Idee für Dich?




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