Hallo Zusammen
Ich leide an Prosopagnosie/ Gesichtsblindheit. Ich kann mir Gesichter nicht merken und daher erkenne ich die meisten Leute die ich nicht schon lange kenne und regelmäßig sehe, nicht wieder. Ausserdem habe ich keine Vergangenheit mehr, laut der Ärztin verknüpfe ich das erlebte an Personen, da ich diese aber vergesse, ist auch das damit erlebte wieder weg.
Die Prosopagnosie habe ich von Geburt an, mit 25 Jahren habe ich durch Zufall dann erfahren an was ich leide. Mit 30 habe ich mich im Forschungslabor in München die Diagnose geben lassen. In mittelschwerer Ausprägung habe ich die Gesichtsblindheit. Meine Familie erkenne ich, sofern es nicht eine plötzliche Frisuränderung oder sonstiges gegeben hat.
Ich hatte es schon immer schwer in meinem Leben, aufgrund meiner Problematik. Seit klein auf leide ich an Reizdarm Symptomen, die sich im nachhinein mit meiner Problematik erklären. Mit fremden Leuten, in Menschengruppen, in Prüfungssituationen, im Berufsalltag als Krankenschwester, der Alltag alles setzt mich einer hohen psychischen Belastung aus. Immer diese Angst sich wieder und wieder in eine peinliche Situation oder gar gefährliche Situation (als Krankenschwester) zu bringen.
Jetzt zu meinem Anliegen, aufgrund das ich mir Gesichter nicht merken kann und der Arbeitsalltag im Krankenhaus für mich extrem belastend war (war seit 6 Jahren im Erziehungsurlaub) möchte ich nicht wieder zurück in den Alltag eines Krankenhauses, Pflegeheim oder sonstigen Job im ambulanten Dienst, wo ich jeden Tag mit neuen Kollegen, Patienten, andere Berufsgruppen usw. ausgesetzt bin. Um meine Kollegen (20 Stück, ohne Ärzte und andere Berufsgruppen) im Krankenhaus auf Station kennen zulernen habe ich 2 Jahre gebraucht. Meine Patienten habe ich nie erkannt, geschweige denn auch nach dem 5. Tag der Versorgung wäre es mir nie möglich gewesen diese auf dem Flur zu erkennen. Es war selbst problematisch meine Stationsleitung oder die Krankenhausleitung zu erkennen. Ich möchte nicht wissen wie oft es zu Fehlern gekommen ist, weil z.B. verwirrte Patienten, schwerhörige Patienten usw. nicht richtig auf ihren Namen reagiert haben (ich habe jeden immer mit Namen angesprochen, der auf meiner Bettenliste stand). Ich habe mich immer gefragt wie die Kollegen es schaffen, ihre eigenen Patienten und sogar die von den anderen Kollegen auf dem Flur erkennen und sogar mit Namen ansprechen. Bei Teambesprechungen/ Fortbildungen und andere Aktionen z.B. Betriebsausflüge kam bei mir die große Panik und massive Reizdarmsymptomatik.
Ich fühle mich nicht mehr in der Lage als Krankenschwester weiterzuarbeiten und habe beim Arbeitsamt eine Umschulung angefordert. Die Dame vom Arbeitsamt versteht die Problematik und hat mich sehr dabei unterstützt. Ich brauche einen geregelten Job, bei dem ich immer die gleichen Kollegen um mich rum habe. Zusätzlich muss es noch den Kindergartenzeiten angepasst sein. Dies erschwert das ganze nochmals.
Jetzt hat mir der Amtsarzt vom Arbeitsamt aber eine Umschulung abgelehnt, ich könne in dem Job weiterarbeiten, darf aber keine Nachtschichten mehr machen (bei denen man aber die wenigsten Leute erkennen muss, weil die alle in ihren Betten liegen und man meist alleine in der Schicht ist und keine anderen Berufsgruppen oder Angehörige da sind) und muss ich mir laut Amtsarzt einen stressfreien Job suchen, das ist in der Pflege in keinem Bereich möglich, wie wir alle wissen. Und ich solle an einer Reha teilnehmen, aber für was? Verstehe ich nicht.
Meiner Meinung nach hat der Arzt mein Problem überhaupt nicht erkannt und völlig falsche Maßnahmen ergriffen :-/ Was kann man in dieser Hinsicht machen? Gibt es hier eine gesichtblinde Person die auch in der Pflege arbeitet und die mir von ihren Erfahrungen/ Problematiken berichten kann? Wie kann ich noch vorgehen um an eine Umschulung zu kommen?
Danke euch
Ich leide an Prosopagnosie/ Gesichtsblindheit. Ich kann mir Gesichter nicht merken und daher erkenne ich die meisten Leute die ich nicht schon lange kenne und regelmäßig sehe, nicht wieder. Ausserdem habe ich keine Vergangenheit mehr, laut der Ärztin verknüpfe ich das erlebte an Personen, da ich diese aber vergesse, ist auch das damit erlebte wieder weg.
Die Prosopagnosie habe ich von Geburt an, mit 25 Jahren habe ich durch Zufall dann erfahren an was ich leide. Mit 30 habe ich mich im Forschungslabor in München die Diagnose geben lassen. In mittelschwerer Ausprägung habe ich die Gesichtsblindheit. Meine Familie erkenne ich, sofern es nicht eine plötzliche Frisuränderung oder sonstiges gegeben hat.
Ich hatte es schon immer schwer in meinem Leben, aufgrund meiner Problematik. Seit klein auf leide ich an Reizdarm Symptomen, die sich im nachhinein mit meiner Problematik erklären. Mit fremden Leuten, in Menschengruppen, in Prüfungssituationen, im Berufsalltag als Krankenschwester, der Alltag alles setzt mich einer hohen psychischen Belastung aus. Immer diese Angst sich wieder und wieder in eine peinliche Situation oder gar gefährliche Situation (als Krankenschwester) zu bringen.
Jetzt zu meinem Anliegen, aufgrund das ich mir Gesichter nicht merken kann und der Arbeitsalltag im Krankenhaus für mich extrem belastend war (war seit 6 Jahren im Erziehungsurlaub) möchte ich nicht wieder zurück in den Alltag eines Krankenhauses, Pflegeheim oder sonstigen Job im ambulanten Dienst, wo ich jeden Tag mit neuen Kollegen, Patienten, andere Berufsgruppen usw. ausgesetzt bin. Um meine Kollegen (20 Stück, ohne Ärzte und andere Berufsgruppen) im Krankenhaus auf Station kennen zulernen habe ich 2 Jahre gebraucht. Meine Patienten habe ich nie erkannt, geschweige denn auch nach dem 5. Tag der Versorgung wäre es mir nie möglich gewesen diese auf dem Flur zu erkennen. Es war selbst problematisch meine Stationsleitung oder die Krankenhausleitung zu erkennen. Ich möchte nicht wissen wie oft es zu Fehlern gekommen ist, weil z.B. verwirrte Patienten, schwerhörige Patienten usw. nicht richtig auf ihren Namen reagiert haben (ich habe jeden immer mit Namen angesprochen, der auf meiner Bettenliste stand). Ich habe mich immer gefragt wie die Kollegen es schaffen, ihre eigenen Patienten und sogar die von den anderen Kollegen auf dem Flur erkennen und sogar mit Namen ansprechen. Bei Teambesprechungen/ Fortbildungen und andere Aktionen z.B. Betriebsausflüge kam bei mir die große Panik und massive Reizdarmsymptomatik.
Ich fühle mich nicht mehr in der Lage als Krankenschwester weiterzuarbeiten und habe beim Arbeitsamt eine Umschulung angefordert. Die Dame vom Arbeitsamt versteht die Problematik und hat mich sehr dabei unterstützt. Ich brauche einen geregelten Job, bei dem ich immer die gleichen Kollegen um mich rum habe. Zusätzlich muss es noch den Kindergartenzeiten angepasst sein. Dies erschwert das ganze nochmals.
Jetzt hat mir der Amtsarzt vom Arbeitsamt aber eine Umschulung abgelehnt, ich könne in dem Job weiterarbeiten, darf aber keine Nachtschichten mehr machen (bei denen man aber die wenigsten Leute erkennen muss, weil die alle in ihren Betten liegen und man meist alleine in der Schicht ist und keine anderen Berufsgruppen oder Angehörige da sind) und muss ich mir laut Amtsarzt einen stressfreien Job suchen, das ist in der Pflege in keinem Bereich möglich, wie wir alle wissen. Und ich solle an einer Reha teilnehmen, aber für was? Verstehe ich nicht.
Meiner Meinung nach hat der Arzt mein Problem überhaupt nicht erkannt und völlig falsche Maßnahmen ergriffen :-/ Was kann man in dieser Hinsicht machen? Gibt es hier eine gesichtblinde Person die auch in der Pflege arbeitet und die mir von ihren Erfahrungen/ Problematiken berichten kann? Wie kann ich noch vorgehen um an eine Umschulung zu kommen?
Danke euch
18.06.2020 13:43 • • 19.06.2020 #1
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