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Hallo zusammen, ich habe dieses Forum vor kurzem entdeckt und wollte das gerne nutzen um mir mal was von der seele zu schreiben.

Ich werde wohl etwas weiter ausholen (müssen) daher wird das wohl ein recht langer text.

Ich fang wohl mal ganz von vorn an. Meine Eltern waren relativ jung als ich geboren wurde und meiner Meinung nach überfordert. Viel Zeit habe ich bei meinen Großeltern verbracht, da meine Eltern beide bald wieder vollzeit arbeiten gegangen sind. Meine Oma ist ein Herzensguter Mensch und mein Opa ein Choleriker. Ich will Ihn nicht schlecht reden, auch er hat ein gutes Herz aber als Kind hatte ich oft Angst vor Ihm.

Mit meinen Eltern hatte ich nie einen besonders guten draht. Es war nicht so, dass wir ständig gestritten hätten oder so - aber ich war eben die meiste Zeit zurückgezogen in mein Zimmer und wir haben aneinander vorbei gelebt.

In die Schule bin ich nie gerne gegangen. Ich hatte schon immer Probleme mich zu konzentrieren und es gab immer etwas, dass interessamter war als das was wie gerade gelernt haben.

Mit der Pubertät kamen Stimmungsschwankungen und depressive phasen die ich bis heute (ich bin jetzt 30) nicht los geworden bin.

Mein Schulabschluss (realschule) war relativ schlecht und ich fand keine Ausbildung, wurde allerdings auf einer weiterführenden Schule angenommen. Aber auch da hab ich nur das nötigste getan und eine Art schulische Ausbilding gemacht. Hätte die Möglichkeit gehabt mein Fachabi zu machen aber dazu war ich zu faul.

Ich wusste nicht welchen job ich ausüben soll, da mich ja nichts interessiert hat. Also hab ich nach einem Job gesucht der (meiner meinung nach) einfach ist. So habe ich eine Ausbildung als Sicherheitsfachkraft begonnen.

Ich habe diesen Beruf gehasst. Es war absolut nicht meine Welt. Aber jeder hat gesagt mach die Ausbildung fertig, das sieht sonst blöd aus im Lebenslauf und natürlich hab ich auf die Leute gehört.

Noch während der Ausbildung bin ich von zuhause ausgezogen. Meine Eltern waren mittlerweile getrennt und ich wohnte bei meiner mutter und Ihrem neuen Freund. Als die Ausbildung fertig war wollte ich natürlich nur weg aber ich hatte ja nichts anderes und wusste nicht was ich sonst tun soll, also hab ich einen festvertrag unterschrieben.

Da fing es an mir richtig schlecht zu gehen. Ich bin aus der depressiven Stimmung gar nicht mehr raus gekommen. Irgendwann bin ich auf der Arbeit einfach eingeknickt. Ich hab einfach nur noch geweint und es ging nichts mehr.

Da hab ich mir gesagt, dass das so nicht mehr geht.

Ich war bei meinem Hausarzt und hab alles erklärt, wurde krankgeschrieben und hab direkt nach einem Therapeuten gesucht. Parallel dazu war ich beim Arbeitsamt und habe mich nach Möglichkeiten erkundigt.

Das ganze hat sich eine weile gezogen aber mir wurde eine Umschulung bewilligt und ich war in therapie und konnte auch auf ärztlichen rat kündigen.

Nun stand ich vor der Entscheidung welchen Beruf ich ausüben sollte. Da ich hobby Musiker bin dachte ich an etwas, dass irgendwie an mein hobby anknüpft. Mir kam Veranstaltungstechniker oder Veranstaltungskaufmann in den sinn. Der Kaufmann wurde vom amt abgelehnt, da sich das mit meinem Krankheitsbild beissen würde. Nach mehreren Praktika als veranstaltungstechniker wusste ich, dass das nicht der richtige beruf ist.

Mittlerweile war fast schon ein Jahr vergangen und ich hatte nichts vorzuweisen. Aus Angst die Umschulung zu verlieren und in hartz4 zu rutschen nahm ich einen Job bei der Post an. Noch nie in meinem Leben wurde ich so schlecht behandelt.

Auch dort wurde mir alles zu viel und mir wurde gesagt, ich soll eine Woche zuhause bleiben und sie würden sich etwas überlegen. Ich wollte auf nummer sicher gehen und lies mich für die genannte woche krankschreiben. Das war mein Glück, denn in der woche wurde mir eine Kündigung geschickt weil ich nicht zur Arbeit erschienen bin. Natürlich wollte mir das Amt dann meine Bezüge streichen und ich musste mich mit der Sache rumschlagen. Es ging alles gut aber es hat enorm viel kraft gekostet.

Ich stand also wieder da ohne nichts. Bei einem Termin mit einer neuen Beraterin wurde mir dann eine Ausbildung als fachinformatiker angeboten. Ich hatte mal systemelektroniker als alternative zum veranstaltungstechniker angegeben und es hieß, dass der fachinformatiker so ähnlich wäre. Aus verzweiflung nahm ich das an. Die Ausbildung war zunächst rein Schulisch in einer firma die nur solche schulungen macht mit einem Praktikum in den letzten 6 monaten.

Die Ausbildung verlief ziemlich gut und ich konnte sogar etwas interesse für den Beruf aufbringen. Während der Ausbildung ging es mir richtig gut und ich wurde danach von meinem Praktikumsbetrieb übernommen. Das waren die angenehmsten Zeiten die ich bisher erlebt hatte. Meine Arbeit war in Ordnung, ich mochte meine Kollegen und privat war auch alles fein.

Doch dann gab es Veränderungen in der Firma für die wir gearbeitet haben. Plötzlich war mein Job nicht mehr sicher und ich hab angefangen mich umzubewerben. Ich dachte ich schaff das. Immerhin war ich gut 4-5 jahre ohne große depressive phasen gefahren. Ich wechselte also den Arbeitgeber und schlag auf schlag war alles wieder da. Ich kam nicht klar mit der situation. Von einem 2 Mann Büro wurde ich in ein 60+ Großraumbüro gesteckt. Zu viele menschen, zu viel lärm und arbeit mit der ich nichts anfangen konnte. Ich bin direkt zurück in Therapie und hab versucht wieder klar zu kommen aber ich bin nicht mehr aus diesem loch gekommen. Ich hab jeden tag gehasst und meinen frust in Alk. ertränkt.

Nach knapp einem Jahr fasste ich mir ein Herz und kündigte. Es ging mir besser aber ich hatte ängste um die Zukunft und auch weiterhin Stimmungsschwankungen. Trank weiterhin viel und ließ mich generell ziemlich hängen.

Ich wollte nicht zurück in die IT aber ich weiß auch nicht was ich sonst tun soll. Durch einen Zufall kam ich in kontakt mit meinem ehemaligen chef und er bot mir an mich wieder einzustellen. Das klang gut für mich, immerhin ging es mir dort gut.

Nun sitze ich hier im Büro und tippe diesen text, denn es geht mir nicht gut. Die Stelle ist nicht wie beschrieben. Ich war damals Administrator, hatte also so gut wie keinen Kundenkontakt und konnte in aller ruhe für mich arbeiten. Nun bin ich voll im Kundensupport und muss vor ort vor kunden arbeiten. Ich kann nicht gut mit anderen menschen, konnte ich noch nie. Die kleinsten Aufgaben überfordern mich. Ich verschwinde oft auf die toilette und weine. Keine Ahnung was ich tun soll. Wenn ich kündige bekomme ich wieder 3 monate sperrzeit und viel von meinem alg Anspruch ist nicht übrig nach der letzten phase in der ich arbeitslos war. Ich habe keinerlei interesse an diesem Beruf aber auch keine Ahnung was ich sonst tun soll und ich glaube, dass ist das große Problem vor dem ich jetzt stehe. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.

15.04.2019 08:33 • 17.04.2019 #1


7 Antworten ↓


Zitat von Carlos19:
Hallo zusammen, ich habe dieses Forum vor kurzem entdeckt und wollte das gerne nutzen um mir mal was von der seele zu schreiben. Ich werde wohl etwas weiter ausholen (müssen) daher wird das wohl ein recht langer text. Ich fang wohl mal ganz von vorn an. Meine Eltern waren relativ jung als ich geboren wurde und meiner Meinung nach überfordert. Viel Zeit habe ich bei meinen Großeltern verbracht, da meine Eltern beide bald wieder vollzeit arbeiten gegangen sind. Meine Oma ist ein Herzensguter Mensch und mein Opa ein Choleriker. Ich will Ihn nicht schlecht reden, auch er ...


Huhu!

Ich hab Deinen Beitrag gelesen und ich dachte ich, sag mal was dazu.Ob es Dir weiterhilft,kann ich Dir natürlich nicht sagen.
Schon beim Lesen der ersten Zeilen sind mir ein paar Dinge aufgefallen,die wahrscheinlich sehr prägnant im Verlauf des Lebens geworden sind.Es klingt für mich sehr einsam was Du beschreibst-und es wird Dich nicht trösten,wenn ich Dir sage,dass ich das beschriebene von mir selbst sehr gut kenne.
Bei mir war das Gerede so ähnlich:Ne Ausbildung machen,Hauptsache man hat was gelernt.Egal,ob es einem damit gut geht oder nicht,wichtig war/ist,dass man erstmal was gelernt hat.
Ich würde gern kurz von mir erzählen,vielleicht kannst Du daraus was für Dich mit nehmen.
Ich selbst habe gemerkt,dass für mich so einiges einfach nichts ist,aus ähnlichen Gründen wie Deine aufgeführten.Hinzu kommt mein enormes Problem mit der Mathematik,das bis heute anhält.Nach der Schule hatte ich also noch keine Ausbildung,ich habe sowas wie ein berufsvorbereitendes Jahr gemacht,was zunächst an dem Ort die Hölle war,habe dann die Einrichtung gewechselt und bin dort auch montelang durch die Hölle gegangen.Kopfschmerzen waren und sind Alltag bei Belastung,Schlafstörungen habe ich schon gefühlte Ewigkeiten.Ich wurde gehänselt und ausgelacht und hab mich ebenfalls oft auf der Toilette verkrümelt und geweint und jeden Tag verflucht.
Danach habe ich eine Ausbildung im medizinischen Bereich angefangen,denn das hat mich interessiert.Ich hatte in diese berufsvorbereitendem Jahr die Möglichkeit mich für einen von zwei Bereichen zu entscheiden:Wirtschaft und Verwaltung oder Gesundheit und Soziales.Ich entschied mich für letzteres,es erschien mir grauenhaft was mit Verwaltung machen zu müssen.Die Dozentin war der erste Engel in meinem Leben.
Meine Ausbildung habe ich angefangen und entgegen dessen was viele gesagt haben auch beendet.Danach kurrzeitig darin gearbeitet.Seit einiger Zeit bin ich zu Hause,weil ich dem Druck und der Belastung nicht stand halten konnte und kann.
Therapie habe ich trotzdem gemacht-zwischen Ausbildung und später dann Arbeit und ich bin während der Schulzeit der letzten Klassenstufen auch zur Beratung in die Diakonie gegangen.
Ich war/bin also auch in Behandlung.Aber ich habe etwas entscheidendes gemerkt:
Therapie UND Arbeit kann ich nicht unter einem Hut zusammenfassen.Das wird nichts,denn beides verlangt total viel ab und nachdem ich gekündigt wurde,hatte ich einen Termin beim Arbeitsamt.Meine Beraterin hat dann einen Termin mit dem medizinischen Dienst vereinbart,den ich wahrgenommen habe.
Seitdem arbeite ich an mir selbst.Ich bin nur sehr gering belastbar und froh,wenn ich meinen Haushalt schaffe.
Im letzten Jahr hat eine Mitpatientin etwas sehr interessantes zu mir gesagt und zwar,dass ich mir meine Welt vorstellen soll und einen Kreis male und um den Kreis noch einen Kreis,im Inneren des kleinen Kreises ist ein Punkt,der bin ich.Der kleine Kreis ist meine Welt,der äußere die Welt dadraußen.Sie erklärte mir,dass ich nur was in meiner kleinen Welt ändern kann,die große Welt kann ich nicht verändern.
Was ich damit sagen will:
Du musst wissen was für Dich erstmal vorranig wichtiger ist.Es bringt nichts,wenn Du Dich immer nur rumquälst,denn so wirkt es auf mich.Leider muss man Abstriche machen,je nach dem für welchen Weg man sich entscheidet,der einem angeboten wird.Obwohl wir in einer so modernen Gesellschaft leben,bekommt man als Mensch von Menschen gerade mit psychischen Problemen nur sehr wenig Verständnis.


Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person

A


Überfordert mit dem ungeliebten Beruf

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Danke, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu schreiben.

Ich kann da schon einige Parallelen erkennen in dem was du berichtest. Du hast recht, einsam das tifft es ganz gut. So fühle ich mich oft. Wie gesagt ich bin nicht so gut mit menschen, daher sind die meisten freundschaften sehr oberflächlich.

Du hast auch recht damit, dass es nichts bringt sich zu quälen. Aber momentan sehe ich keine realistischen alternativen. Es fühlt sich an als hätte ich alle meine chancen vertan. Es hat so viel kraft und mut gekostet damals therapie und Umschulung anzugehen und dann nochmal um den letzten job ohne alternative zu kündigen. Aber irgendwie dreh ich mich immer nur im kreis und bin nun doch wieder da wo ich angefangen hab.

Es stimmt schon, dass man nur die eigene welt verändern kann. Aber so richtig geklappt hat das für mich bisher nicht.

Zitat von Carlos19:
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu schreiben.

Ich kann da schon einige Parallelen erkennen in dem was du berichtest. Du hast recht, einsam das tifft es ganz gut. So fühle ich mich oft. Wie gesagt ich bin nicht so gut mit menschen, daher sind die meisten freundschaften sehr oberflächlich.

Du hast auch recht damit, dass es nichts bringt sich zu quälen. Aber momentan sehe ich keine realistischen alternativen. Es fühlt sich an als hätte ich alle meine chancen vertan. Es hat so viel kraft und mut gekostet damals therapie und Umschulung anzugehen und dann nochmal um den letzten job ohne alternative zu kündigen. Aber irgendwie dreh ich mich immer nur im kreis und bin nun doch wieder da wo ich angefangen hab.

Es stimmt schon, dass man nur die eigene welt verändern kann. Aber so richtig geklappt hat das für mich bisher nicht.



Huhu!
Ich kann Dir nicht raten wie Du Dein Leben führen sollst,aber vielleicht hilft es Dir,wenn Du erstmal eine Auszeit nimmst.
Eine realistische Alternative wäre es doch,wenn Du erstmal für DICH selbst sorgst.Wenn es Dir nicht gut geht und Du ständig ausfällst,bringt es keinem was-Dir unterm Strich auch nicht.
Oder wie Gandalf sagte:Wir müssen nur entscheiden was wir mit der Zeit anfangen wollen,die uns gegeben ist.
Du bist noch jung.Dein Leben ist nicht vorbei,es scheint schwierig,ja,aber es ist nicht vorbei.Kümmer Dich um Dich selbst.
Ich weiß nicht was andere hier dazu raten/sagen würden.Das jedenfalls ist mein Rat:Kümmer Dich erstmal um Dich selbst;zwei Sachen mit einmal scheint zu viel zu sein.
Mir ist natürlich klar was zusätzlich dann belastet:Das finanzielle und es ist auch absolut verständlich.Nur wie gesagt...Du hast die Wahl.Das Leben wird nicht netter,wenn drauf wartet,dass es jemand nett macht.Das musst Du.Auf die Menschen,die man trifft,hat keinen Einfluss.Du kannst aber entscheiden was Du daraus machst-auch wenn einem (und ich bin keine Ausnahme) immer in irgendeiner Form die Hände gebunden sind.
Versuch erstmal für DICH selbst dazu sein,Dich um DICH zu kümmern.
Seit einiger Zeit versuche ich mich ein wenig an Achtsamkeit,die besagt,dass man in erster Linie gucken soll,dass es einem selbst gut geht-und dann nach dem Rest gucken.Klingt egoistisch,nicht wahr?Wenns um die Gesundheit geht,muss man das auch sein,die gibt einem keiner zurück und geschenkt bekommt man keine neue...leider.

Gruß,
Unruhe_in_Person

Zitat von Carlos19:
Hallo zusammen, ich habe dieses Forum vor kurzem entdeckt und wollte das gerne nutzen um mir mal was von der seele zu schreiben. Ich werde wohl etwas weiter ausholen (müssen) daher wird das wohl ein recht langer text. Ich fang wohl mal ganz von vorn an. Meine Eltern waren relativ jung als ich geboren wurde und meiner Meinung nach überfordert. Viel Zeit habe ich bei meinen Großeltern verbracht, da meine Eltern beide bald wieder vollzeit arbeiten gegangen sind. Meine Oma ist ein Herzensguter Mensch und mein Opa ein Choleriker. Ich will Ihn nicht schlecht reden, auch er ...



Hallo Carlos19!

Ich musste dir jetzt schreiben, weil mich das echt bewegt hat was du geschrieben hast und ich mich ziemlich oft in deinem Werdegang vom Feeling her wiedergefunden habe. Ich habe mittlweile einen Weg für mich gefunden und vielleicht habe ich ja doch den ein oder anderen Tipp für dich?!

Ganz KURZ zu mir, damit du einen kleinen Eindruck hast. Ich denke das macht es vielleicht einfacher einander zu verstehen! Wichtig, ich möchte auf DEINE Problematik eingehen, ich meinerseits habe meinen``Seelenfrieden gefunden :

-Ich bin in einer Pflegefamilie aufgewachsen, da meine Mutter schwer psychisch krank war. Zu ihr behielt ich dennoch einen guten Kontakt
-In der Schule war ich dann immer eher das stille komische Mädchen und sehr unsselbstbewusst
-In der Pubertät ging ich wegen depressiven Stimmungen das erste Mal zu einer Psychologin
-Ich habe nach dem Abi (auch massive Konzentrationsprobleme aber irgendwie mehr schlecht als recht gepackt! ) bequemerweise den selben Berufsweg meines Pflegevaters gelernt, da ich nicht groß wusste für was ich mich interessiere. Und auch weil ich so erzogen wurde ``Hauptsache man hat nen ruhigen Job und Sicherheit und nen lückenlosen Lebenslauf``
-In einer guten Firma dann die Festanstellung bekommen, war aber extrem unglücklich dort und ich habe es GEHASST dorthin zu gehen.
-Dann starb meine leibliche Mutter leider 2015an Krebs somit habe ich dann angefangen mein Dasein auf der Erde zu hinterfragen.
- Ich bekam Panikattacken. In meinem Job habe ich mich immer mehr unwohl gefühlt.
Es steigerte sich bis ins Burnout. Ganz zu Schweigen von Panikattacken auf der Arbeit..
-Die Vorstellung zu kündigen und sich Neu zu orientieren nahm Gestalt an!
-Dann kam der besagte Tag 2017 an dem ich beschloss einfach zu kündigen. 3Monate Kündigungsfrist, ZACK , Sperrzeit vom Arbeitsamt aber mir wars schei. egal. Ich hatte bisschen Rücklagen und konnte die Zeit überbrücken. Ich wusste dass ich Chancen auf ein Medizinstudiumplatz hatte. Trotz schlechtem Abi gab es die Möglichkeit durch Wartesemester. ( 8 Jahre Wartezeit :0

-Nun studiere ich aktuell seit 2017 Medizin und habe keine Sekunde bereut. Ich muss viele Klausuren wiederholen und bin langsamer als andere, auch jetzt muss ich neben meinem Studium arbeiten da das Geld sonst nicht reicht. Trotzdem bereue ich nichts!

Das war jetzt alles im Schnelldurchlauf.

Bei dir scheint mir als wärst du wirklich extrem gehemmt und hast wirklich Angst vor Unsicherheit im Leben. Du hast versucht dich nicht hängen zu lassen, wolltest weiterhin einen lückenlosen Lebenslauf und die Kontrolle über dein Leben behalten! So weit so gut! ich Finde es TOP dass du dich getraut hast neue Wege zu gehen! Deine Idee an dein Hobby anzuknüpfen, der Musik, war folgerichtig! Aber du hättest bei der MUSIK bleiben sollen, wirklich das INSTRUMENT . Den Musikkaufmann oder Veranstaltungstechniker war klar, dass das nicht das ist was dir gefällt..Was spielst du für ein Instrument?

Die Berater vom Arbeitsamt kann man doch in die Tonne treten. Die helfen einem gar nicht wirklich individuell sondern wollen dich doch nur schnell in Lohn und Brot bringen. Egal was du für nen mist dann annimmst. Angst vor HARTZ4? Brauchst du nicht haben! Das ist nur die Gesellschaft in Deutschland die einem ein schlechtes Gewissen damit machen möchte! Nicht falsch verstehen: Es geht mir bei dieser Aussage nicht drum dass man auf Kosten des Staates leben soll und sich nicht mehr anstrengen soll. DU willst ja was arbeiten! Aber halt DAS WAS DICH ERFÜLLT. Das deinem Dasein einen Sinn gibt und DIR Spaß macht! Viele nehmen dann IRGENDEINEN Job an NUR damit sie in der Gesellschaft nicht in sozialen Verruf kommen. Und DARAN gehen soviele kaputt. Hamsterrad.

Ich mache mir auch große Sorgen, dass du kurz davor bist, wirklich durchzudrehen.
Du hast soviele gute Ansätze gehabt! Aber du hast einfach zuviel Angst und schein bar niemanden der dir effektiv zur Seite steht?


Lass dich nicht unterkriegen, habe keine Angst vor dem Leben . Habe keine Angst davor mal ``kurzzeitig`` ohne Job da zu stehen. Du musst dringend gefestigt werden um deinen Platz zu finden! Ich finde da steckt soviel Potenzial und Wille hinter deinen Entscheidungen. Doch das darf nicht versiegen! Wie sieht es denn nun aus mit deinem Interesse an der Musik? Hau mal paar Infos raus!


Das ist mein erster Beitrag hier. Sorry wenn ich vll noch etwas konfus schreibe!


Liebe Grüße !

Zitat von Unruhe_in_Person:


Huhu!
Ich kann Dir nicht raten wie Du Dein Leben führen sollst,aber vielleicht hilft es Dir,wenn Du erstmal eine Auszeit nimmst.
Eine realistische Alternative wäre es doch,wenn Du erstmal für DICH selbst sorgst.Wenn es Dir nicht gut geht und Du ständig ausfällst,bringt es keinem was-Dir unterm Strich auch nicht.
Oder wie Gandalf sagte:Wir müssen nur entscheiden was wir mit der Zeit anfangen wollen,die uns gegeben ist.
Du bist noch jung.Dein Leben ist nicht vorbei,es scheint schwierig,ja,aber es ist nicht vorbei.Kümmer Dich um Dich selbst.
Ich weiß nicht was andere hier dazu raten/sagen würden.Das jedenfalls ist mein Rat:Kümmer Dich erstmal um Dich selbst;zwei Sachen mit einmal scheint zu viel zu sein.
Mir ist natürlich klar was zusätzlich dann belastet:Das finanzielle und es ist auch absolut verständlich.Nur wie gesagt...Du hast die Wahl.Das Leben wird nicht netter,wenn drauf wartet,dass es jemand nett macht.Das musst Du.Auf die Menschen,die man trifft,hat keinen Einfluss.Du kannst aber entscheiden was Du daraus machst-auch wenn einem (und ich bin keine Ausnahme) immer in irgendeiner Form die Hände gebunden sind.
Versuch erstmal für DICH selbst dazu sein,Dich um DICH zu kümmern.
Seit einiger Zeit versuche ich mich ein wenig an Achtsamkeit,die besagt,dass man in erster Linie gucken soll,dass es einem selbst gut geht-und dann nach dem Rest gucken.Klingt egoistisch,nicht wahr?Wenns um die Gesundheit geht,muss man das auch sein,die gibt einem keiner zurück und geschenkt bekommt man keine neue...leider.

Gruß,
Unruhe_in_Person



Ich höre was du sagst und ich weiß du hast recht. Aber ich hab schiss. Ich muss mich um mich selbst kümmern. Aber auch finanziell. Ich weiß halt einfach nich wo der weg hin gehen soll. Hätte ich ein Ziel vor Augen würde es mir denke ich einfacher fallen. Aber wenn ich jetzt kündige stehe ich wieder nur vor fragen. Vielleicht mangelt es mit da einfach an Selbstvertrauen.

Zitat von Panic_Stop:


Hallo Carlos19!

Ich musste dir jetzt schreiben, weil mich das echt bewegt hat was du geschrieben hast und ich mich ziemlich oft in deinem Werdegang vom Feeling her wiedergefunden habe. Ich habe mittlweile einen Weg für mich gefunden und vielleicht habe ich ja doch den ein oder anderen Tipp für dich?!

Ganz KURZ zu mir, damit du einen kleinen Eindruck hast. Ich denke das macht es vielleicht einfacher einander zu verstehen! Wichtig, ich möchte auf DEINE Problematik eingehen, ich meinerseits habe meinen``Seelenfrieden gefunden :

-Ich bin in einer Pflegefamilie aufgewachsen, da meine Mutter schwer psychisch krank war. Zu ihr behielt ich dennoch einen guten Kontakt
-In der Schule war ich dann immer eher das stille komische Mädchen und sehr unsselbstbewusst
-In der Pubertät ging ich wegen depressiven Stimmungen das erste Mal zu einer Psychologin
-Ich habe nach dem Abi (auch massive Konzentrationsprobleme aber irgendwie mehr schlecht als recht gepackt! ) bequemerweise den selben Berufsweg meines Pflegevaters gelernt, da ich nicht groß wusste für was ich mich interessiere. Und auch weil ich so erzogen wurde ``Hauptsache man hat nen ruhigen Job und Sicherheit und nen lückenlosen Lebenslauf``
-In einer guten Firma dann die Festanstellung bekommen, war aber extrem unglücklich dort und ich habe es GEHASST dorthin zu gehen.
-Dann starb meine leibliche Mutter leider 2015an Krebs somit habe ich dann angefangen mein Dasein auf der Erde zu hinterfragen.
- Ich bekam Panikattacken. In meinem Job habe ich mich immer mehr unwohl gefühlt.
Es steigerte sich bis ins Burnout. Ganz zu Schweigen von Panikattacken auf der Arbeit..
-Die Vorstellung zu kündigen und sich Neu zu orientieren nahm Gestalt an!
-Dann kam der besagte Tag 2017 an dem ich beschloss einfach zu kündigen. 3Monate Kündigungsfrist, ZACK , Sperrzeit vom Arbeitsamt aber mir wars schei. egal. Ich hatte bisschen Rücklagen und konnte die Zeit überbrücken. Ich wusste dass ich Chancen auf ein Medizinstudiumplatz hatte. Trotz schlechtem Abi gab es die Möglichkeit durch Wartesemester. ( 8 Jahre Wartezeit :0

-Nun studiere ich aktuell seit 2017 Medizin und habe keine Sekunde bereut. Ich muss viele Klausuren wiederholen und bin langsamer als andere, auch jetzt muss ich neben meinem Studium arbeiten da das Geld sonst nicht reicht. Trotzdem bereue ich nichts!

Das war jetzt alles im Schnelldurchlauf.

Bei dir scheint mir als wärst du wirklich extrem gehemmt und hast wirklich Angst vor Unsicherheit im Leben. Du hast versucht dich nicht hängen zu lassen, wolltest weiterhin einen lückenlosen Lebenslauf und die Kontrolle über dein Leben behalten! So weit so gut! ich Finde es TOP dass du dich getraut hast neue Wege zu gehen! Deine Idee an dein Hobby anzuknüpfen, der Musik, war folgerichtig! Aber du hättest bei der MUSIK bleiben sollen, wirklich das INSTRUMENT . Den Musikkaufmann oder Veranstaltungstechniker war klar, dass das nicht das ist was dir gefällt..Was spielst du für ein Instrument?

Die Berater vom Arbeitsamt kann man doch in die Tonne treten. Die helfen einem gar nicht wirklich individuell sondern wollen dich doch nur schnell in Lohn und Brot bringen. Egal was du für nen mist dann annimmst. Angst vor HARTZ4? Brauchst du nicht haben! Das ist nur die Gesellschaft in Deutschland die einem ein schlechtes Gewissen damit machen möchte! Nicht falsch verstehen: Es geht mir bei dieser Aussage nicht drum dass man auf Kosten des Staates leben soll und sich nicht mehr anstrengen soll. DU willst ja was arbeiten! Aber halt DAS WAS DICH ERFÜLLT. Das deinem Dasein einen Sinn gibt und DIR Spaß macht! Viele nehmen dann IRGENDEINEN Job an NUR damit sie in der Gesellschaft nicht in sozialen Verruf kommen. Und DARAN gehen soviele kaputt. Hamsterrad.

Ich mache mir auch große Sorgen, dass du kurz davor bist, wirklich durchzudrehen.
Du hast soviele gute Ansätze gehabt! Aber du hast einfach zuviel Angst und schein bar niemanden der dir effektiv zur Seite steht?


Lass dich nicht unterkriegen, habe keine Angst vor dem Leben . Habe keine Angst davor mal ``kurzzeitig`` ohne Job da zu stehen. Du musst dringend gefestigt werden um deinen Platz zu finden! Ich finde da steckt soviel Poten. und Wille hinter deinen Entscheidungen. Doch das darf nicht versiegen! Wie sieht es denn nun aus mit deinem Interesse an der Musik? Hau mal paar Infos raus!


Das ist mein erster Beitrag hier. Sorry wenn ich vll noch etwas konfus schreibe!


Liebe Grüße !


Auch dir vielen dank dafür, dass du dir die Zeit genommen hast mir zu antworten.

Es ist interessant für mich solche geschichten zu lesen. Ich bin froh für dich, dass du deinen Weg gefunden hast

Meine große Sorge ist einfach das Finanzielle. Das ich es nicht schaffe was anderes zu finden und dann doch wieder in diesen beruf zurück gehe - wie zuletzt.

Ich spiele ein wenig gitarre aber hauptsächlich habe ich geschrien. Also angefangen hat das so mit 15. Musik war halt immer ein ventil um druck abzulassen. Habe viele Jahre in bands gesungen. Aber eben hart/punk. Habe jetzt keine engelsgleiche stimme

Die dinge die mich wirklich interessieren, sind leider eben auch die dinge mit denen es unmöglich erscheint geld zu verdienen.

Hey Carlos19!


Ich wollte nochmal auf paar Punkte genauer eingehen:

Dein Zitat:.
Bei einem Termin mit einer neuen Beraterin wurde mir dann eine Ausbildung als fachinformatiker angeboten. Ich hatte mal systemelektroniker als alternative zum veranstaltungstechniker angegeben und es hieß, dass der fachinformatiker so ähnlich wäre. Aus verzweiflung nahm ich das an. Die Ausbildung war zunächst rein Schulisch in einer firma die nur solche schulungen macht mit einem Praktikum in den letzten 6 monaten.

Die Ausbildung verlief ziemlich gut und ich konnte sogar etwas interesse für den Beruf aufbringen. Während der Ausbildung ging es mir richtig gut und ich wurde danach von meinem Praktikumsbetrieb übernommen. Das waren die angenehmsten Zeiten die ich bisher erlebt hatte. Meine Arbeit war in Ordnung, ich mochte meine Kollegen und privat war auch alles fein.

Doch dann gab es Veränderungen in der Firma für die wir gearbeitet haben. Plötzlich war mein Job nicht mehr sicher und ich hab angefangen mich umzubewerben. Ich dachte ich schaff das. Immerhin war ich gut 4-5 jahre ohne große depressive phasen gefahren. Ich wechselte also den Arbeitgeber und schlag auf schlag war alles wieder da.


-- Meine Antwort: Also du hast hier geschrieben, dass du dich mit dem Fachinformatiker gar nicht mal so unglücklich anfangs gewesen bist. Dass du in einem guten Team warst und es dir über ne lange Zeit echt gut ging. BIS DANN die Veränderung des Arbeitgebers kam. Wie wäre es, wenn du wieder einen Platz als Fachinformatiker suchst und bei einem neuen Arbeitgeber deine Chance suchst? Vermutlich ist es nicht gerade dein Traumberuf, aber es war allemal besser als den Job, den du AKTUELL ausübst.

Du schreibtest ja auch, dass du dich voll für Musik interessierst, Gitarre und Metallgesang. Und hierbei erscheint es dir unmöglich Geld damit zu verdienene. Ich bin dennoch der Meinung dass du daran anknüpfen könntest. Im Zeitalter des Internets ist es gewiss nicht schwer, Gleichgesinnte zu suchen und sich regelmäßig zum Musik machen treffen. Oder es gibt die Möglichkeit dass man per Fernlehrgänge einen Musikerschein machst und danach dann anderen Leuten anbietest Gitarre beizubringen. Oder wenn du es dir jetzt schon zutrauen würdest, einfach mal ne Anzeige schalten um Gitarrenunterricht zu geben. Das sind nur so spontande Ideen. Es wäre einfach eine Möglichkeit nochmal an das anzuknüpfen was dir Spaß macht, und wenn du vielleicht etwas dir dazu verdienen kannst , wäre auch ganz nett. Es gibt tatsächlich Leute, die das so gemacht haben.


Ich finde es top, dass du dir Gedanken machst WAS genau dich unglücklich macht und du zeigst in deinem Lebenlauf, dass du schon allerhand versucht hast um dich nicht unterkriegen zu lassen. Du hast mehrere Ausbildungen an die du anknüpfen kannst. Du fällst gewiss nicht ins Bodenlose! Fachinformatiker ist eine gute Ausbildung. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung! Was mich am meisten überzeugt hat, war, dass du geschrieben hast `` dass dir der Beruf grundsätzlich gefallen hat und du es dir lange Zeit gut mit dem Job ging. Du musst ja nicht von heute auf morgen kündigen in deinem jetzigen Job, bewerb dich einfach parallel mal für Fachinformatiker-Stellen, und gehe doch diesem Hobby mit der Musik nochmal nach Eins nach dem anderen! Behalte einen kühlen Kopf, du wirst nicht von heute auf morgen ins Bodenlose fallen! Das wirst du auch nicht. Gehe einen Schritt nach dem anderen.


Liebe Grüße!




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