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Hallo, ich bin laenger krankgeschrieben und moechte deswegen zu einer Beratungsstelle gehen. Nun habe ich mich schon im Internet umgeschaut aber bin mir noch nicht klar darueber, wohin ich mich am Besten wenden soll. Koennt Ihr mir sagen, wo Ihr gute (oder evt. schlechte) Erfahrungen gemacht habt?

02.10.2021 14:37 • 05.10.2021 #1


11 Antworten ↓


Gegenfrage was erhoffst Du dir von der Beratung? Willst du in Rente? Eine Reha machen? Neuen Job? Eine Wiedereingliederung? Hast du einen Schwerbehindertenausweises?

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Laengere AU CARITAS, VDK Erfahrung mit Beratung

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Ich will mich ganz neutral erkundigen. Ich war erst Anfang des Jahres 5 Wochen in Akutkrankenhaus, dann Wiedereingliederung u. Arbeiten. Dann ging es aber wg. Erschoepfung wieder nicht mehr. Nun hat mir die Krankenkasse geschrieben, dass ich Rehaantrag ausfuellen soll. Ich will arbeiten allerdings fuehle ich mich im Moment dazu nicht faehig. Die Suche nach neuem Therapeuten war leider noch nicht erfolgreich, das haette vermutlich einen Unterschied gemacht. Reha und spaeter auch Wiedereingliederung wuerde ich machen, aber ich finde es noch zu frueh. Nein, Schwerbehindertenausweis habe ich nicht.

Ich hänge mich mal hier dran. Stehe vor einer ähnlichen Situation. Seit April AU und arbeitslos dadurch, 10 Wochen Akut-Krankenhaus und jetzt noch seit kurzem eine neue psychische Diagnose. Möchte gerne auch wieder langfristig arbeiten gehen, aber bin momentan dazu nicht in der Lage.

Ich persönlich war beim sozialpsychiatrischen Dienst. Das hat mir aber nicht weitergeholfen. Daher überlege ich mich mal an VdK zu wenden insb. wegen meiner Fragen zum Krankengeld ( wegen Diagnosewechsel bei der AU). Die Krankenkasse meinte auch noch, dass ich mich mal beim Arbeitsamt in der speziellen Reha-Abteilung melden könnte.

Genau Rehaabteilung beim Arbeitsamt ist da richtig wegen neuen Job, aber ich bin mir nicht sicher inwieweit man da eine Schwerbehinderung haben muss. Ich war damals gleich dort reingerutscht weil ich einen Ausweis habe.

VDK ist eher für Sozialrechtliche Sachen gut. Wie einen Antrag auf Rente stellen, Ablehnung eines Rehaantrages, Fragen rund ums Krankengeld, oder Widersprüche einlegen im Sozialrechtlichen Bereich oder Beantragung eines Schwerbehindertenausweises.

Eine Reha ist auf jeden Fall nicht verkehrt, dort kann man testen lassen in welchen Bereich man arbeitsfähig ist oder man überhaupt vollständig arbeitsfähig ist. Das heißt zum Beispiel, dass man nicht mehr vollständig erwerbsfähig ist und einen Antrag auf Teilerwerbsminderungsrente stellen kann. Eine Reha heißt nicht, dass man danach wieder arbeitsfähig ist man kann auch weiterhin krank melden lassen. Auch dort gibt es auch eine Sozialberatung.

Falls man einen Schwerbehindertenausweis hat kann man sich zum Beispiel auch an den Integrationsfachdienst der Stadt wenden. Die können dann helfen zwischen dem jetzigen Arbeitgeber zu vermitteln und evtl Hilfsmittel beantragen die deinen jetzigen Job für Dich gesundheitlich zu erhalten.

Haben die Euch in der Klinik nicht gesagt wo ihr Euch hinwenden könnt? Da gibt ist eigentlich immer auch eine Sozialberatung.

Achja falls Euer Betrieb ein BEM-Team (betriebliches Eingliederungsmanagement) hat und ihr im Betrieb bleiben wollt,nkann man sich auch an die wenden.

Vielen Dank fuer die ausfuehrlichen Antworten! Kann man denn sagen, ob es einen Unterschied gibt zwischen z. B. CARITAS und VDK? Z. B. unterschiedliche Schwerpunkte oder unterschiedliches Klientel?

Was genau die Caritas macht kann ich nicht sagen, aber ich denke die begleiten einen eher im Alltag durch psychiatrische Pflege. Aber da kannst Du ja auch anrufen und nachfragen.

VDK ist eher Ansprechpartner im Sozialrechtlichen Fragen.

Da hast Du voellig Recht, habe mich nochmal genauer mit den Homepages der Beiden auseinandergesetzt. Da scheint der VDK eindeutig besser fuer meine Angelegenheit aufgestellt zu sein.

Prima dann viel Erfolg.

Hallo Janne,

ich kann mich @Habo voll und ganz anschließen, sowohl in Bezug auf den VdK als auch in Bezug auf eine Reha.

Was den VdK angeht, kann ich sagen, dass man mir diesen sehr ans Herz gelegt hat. Ich hatte bei meinem letzten Klinikaufenthalt zufälligerweise mit gleich mehreren Mitpatienten Gespräche über dieses Thema, viele waren da Mitglied und haben dort sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich bin inzwischen auch eingetreten, kann aber noch nicht viel darüber sagen, da ich bislang noch keine Beratung in Anspruch genommen habe (was ich schreibe ist also bislang nur Hörensagen).
Daher kann ich bislang nur sagen, dass ich sehr viel Positives gehört habe.
Ich bin auch im Wesentlichen aufgrund der Möglichkeit/der Hoffnung auf sozialrechtlichen Beratung eingetreten.

Meine Argumente für eine Reha ähneln denen von @Habo:

Ich habe bislang die Sozialberatung, die es in vielen dieser Kliniken gibt, zumeist als sehr hilfreich empfunden.
Wenn Du eh mit dem Gedanken spielst, in etwas entfernterer Zukunft wieder arbeiten zu gehen, kann das sicherlich eine sinnvolle Maßnahme sein. Du kannst das ja ruhig und langsam angehen, oftmals geht das ja eh nicht von heute auf morgen, eine Reha muss ja erstmal beantragt werden, Kliniken haben ja oftmals auch Wartezeiten, da kann im Vorfeld der Reha einiges an Wochen zusammenkommen. Und Du wirst nicht zwangsläufig arbeitsfähig entlassen.

Und wenn Du Dich für eine Reha noch nicht bereit fühlst: Lass' Dich nicht von Deiner Krankenkasse unter Druck setzen, eine Reha zu machen, die möchten das häufig ganz gerne (das hört man immer wieder), weil sie oftmals eben nicht der Kostenträger sind (sondern der Rententräger/die Rentenversicherung). Du hast auch die Möglichkeit, einen psychosomatischen Klinikaufenthalt zu machen (da wäre dann Deine Krankenkasse der Kostenträger), da geht es zumeist mehr um spezifische Therapie und deutlich weniger um die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Diese Aufenthalte sind oftmals etwas länger als eine Reha und die Therapiemaßnahmen sind zumeist etwas spezifischer auf Deine konkreten psychischen Probleme ausgelegt, da die Patientengruppen mehr nach Diagnosen sortiert sind, man hat also in Gruppentherapien eine größere Wahrscheinlichkeit, auf Leute mit ähnlichen psychischen Problemen zu treffen.
Aber ganz klar: Auch hier hängt es natürlich auch von der Größe und Ausrichtung der individuellen Klinik ab.
Ich schreibe das auch nur, weil ich es schon öfters bei Mitpatienten mitbekommen habe, dass diese sich in der Reha überfordert/unter Druck gesetzt/nicht bereit gefühlt haben und sich im Nachhinein gewünscht hätten, sie hätten im Vorfeld von der Möglichkeit des psychosomatischen Klinikaufenthalts gewusst.
Oftmals ist die Reha aber auch der genau richtige Weg, ich wollte nur sicherstellen, dass Du von dieser anderen Möglichkeit weißt.
Was besser ist, hängt von Deiner persönlichen Situation ab.

Den Antrag auf einen Grad der Behinderung kannst Du auch direkt in der Klinik machen, die meisten Klinik-Sozialberatungen sind da sehr hilfsbereit und füllen den Antrag gleich zusammen mit Dir aus.
Und: Für den Antrag auf einen Grad der Behinderung kann es von Vorteil sein, wenn Du einen Klinikbericht mit einreichen kannst, es gibt in dem Antrag eine konkrete Frage nach Klinikaufenthalten innerhalb der letzten 2 Jahre, die Entlassungsberichte musst Du mit einreichen, und wenn Du einen recht frischen Klinikbericht mit einreichen kannst, ist das oftmals ziemlich hilfreich. Du hast dann zusätzlich zu den Berichten und Diagnosen Deiner ambulanten Ärzte eine weitere Bestätigung der Diagnosen (oder ggf. auch neue Diagnosen) durch Deine stationäre Ärzte, und so ein Entlassungsbericht wird ja auch von mehreren Ärzten unterschrieben, all das hilft Deinem Antrag. Der Sachbearbeiter, der Deinen Antrag auf einen Grad der Behinderung bearbeitet, will sich ja ein möglichst gut abgesichertes Bild von Deinem Gesundheitszustand machen, und da hilft es, wenn man Befundberichte und/oder Gutachten von mehreren Ärzten hat, die Deinen Gesundheitszustand und Deine Diagnosen belegen und bestätigen.

Alles Gute!

LG Silver

Ganz vielen lieben Dank Silver fuer die Auffuehrung der verschiedenen Aspekte! In der Psychosomathischen Akutklinik (habe aber trotzdem mehrere Monate auf Platz gewartet) war ich Anfang des Jahres. Der VDK hat hier leider erstmal zwei Wochen geschlossen u. meine Aerztin ist auch nicht da. Da werd ich mich erstmal selbst in das Thema einlesen. Die Krankenkasse hat mir Termin zur Abgabe des Antrags gesetzt u. falls ich Einspruch einlegen will, natuerlich auch. Aber ohne Gespraech mit Aerztin lege ich mich nicht fest, ich denke sie kennt mich inzwischen ganz gut u. kann die Lage hoffentlich gut einschaetzen u. wir sind dann einer Meinung.

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