Zitat von Luna70:Ich persönlich hätte auch gekündigt. Ein gefälschtes Original abzugeben scheidet natürlich aus. Die Fälschung zu gestehen, halte ich für unklug, das wäre höchstens in einer sehr kleinen Firma eine Option, in der es wirklich nur einen Vorgesetzten gibt. In einem größeren Unternehmen wechseln die Zuständigkeiten und wer heute ein Auge zudrückt, kann morgen schon in einer anderen Abteilung sein und der nächste Vorgesetzte sieht es womöglich anders. In der Personalakte steht so etwas für immer oder zumindest für lange. Und es gibt das Risiko, dass es sogar bis zur nächsten Arbeitsstelle wandert. Es ist zwar nicht erlaubt, aber es kann natürlich sein dass doch mal der vorherige Betrieb angerufen wird um sich über den Bewerber zu erkundigen. Meiner Meinung nach hattest du keine andere Möglichkeit mehr, als dort zu gehen und neu anzufangen. Nach meiner Lebenserfahrung ergeben sich häufig aus solchen schwierigen Situation auch wieder Chancen.
Übrigens geht es dabei nur um Zuständigkeiten.
Wäre es nur mein Chef gewesen, dem ich mich anvertrauen hätte können, wäre das für mich peinlich, aber machbar gewesen.
Da ist aber noch die Personalabteilung und der Betriebsrat beteiligt.
Die Personalabteilung ist der Knackpunkt. Die wollte ja die Originale.
Es ist halt unmöglich so einen Fehler auszubessern, wenn so viele Leute beteiligt sind.
Da braucht nur jemand Nein zu rufen und das Spiel ist aus.
Eine Freundin sagte zu mir, dass sie meine Selbstzweifel und Ängste damals nicht ernst nahm.
Als ich die Beförderung bekam, schrieb ich ihr, dass ich die Stelle nicht annehme. Ich hatte Selbstzweifel, weil dort viele Doktoren arbeiten.
Aus Scham, habe ich dann die Unterlagen geschönt. Und das obwohl mein Chef mich kannte und wollte.
Aber ich war zu eitel, zu ängstlich und festgefahren. Wollte mir keine Blöße geben. Diese Angst kombiniert mit der Naivität war folgenschwer.
Ich habe die Konsequenzen nicht bedacht, ich wollte sie nicht bedenken. Mir war nicht klar, dass meine 30min Photoshop-Aktion mich Kopf und Kragen kosten kann und kein Spiel ist. Ich war mir sicher niemandem damit zu schaden. Am Ende habe ich damit nur mich selbst abgeschossen.