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Hallo zusammen,

ich habe vor 8 Wochen einen Arbeitsunfall und bin bis Montag krankgemeldet.
Gerade hat mir meine Kollegin geschieben und hat mich gefragt, ob ich für Hamburger Modell wäre.

Ich kenne mich mit dem HM gar nicht aus und habe im Netz nur gelesen, dass ich in dem Fall weiterhin das Geld von der Krankenkasse bekomme.

Wie sind eure Erfahrungen? Lohnt sich das oder doch nicht?

31.10.2024 09:06 • 25.11.2024 #1


29 Antworten ↓


Das ist die stufenweise Widereingliederung.
Wenn du also langsam wieder anfangen möchtest kannst du dafür einen Plan machen lassen.
Dann fängst du halt eine Woche mit 2h an, dann 4, dann 6 und dann voll.
Du bekämest dann weiter Krankengeld.
Soll heißen...du muss weniger arbeiten und der Arbeitgeber muss dich nicht bezahlen. Aber du bekommst halt kein volles Gehalt.

A


Hamburger Modell - Vor- und Nachteile - Erfahrungen

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@Urkelwurkel
Muss ich das dann gleich mit dem Arzt klären oder am Montag mit dem Arbeitgeber?
Ich dachte, ich gehe erstmal ins Büro und gucke, ob ich es schaffe, auf einmal 8 Stunden wieder zu sitzen

Nach mehr als 6 Wochen Krankschreibung innerhalb eines Jahres ist der Arbeitgeber sogar verpflichtet, dir das BEM anzubieten (Betriebliches Wiedereingliederungsmanagment).

Die stufenweise Wiedereingliederung ist schon sinnvoll, um sich an Arbeit wieder zu gewöhnen. Man unterschätzt, wie sehr man doch rauskommt oder auch, wie erschöpft man nach einer Krankheit ist. Bei einem Unfall ist letzteres vielleicht weniger bedeutsam als bei einer organischen Erkrankung.
Ein Vorteil ist auch, dass du nicht verpflichtet bist, die volle Zeit anwesend sein zu müssen, die im Plan steht. D. h., dass du auch mal früher nach Hause gehen kannst, wenn es dir nicht gut geht, ohne dass du dafür frei nehmen musst.
Und noch ein Punkt: Dein Chef darf in der Wiedereingliederung nicht zu viel von dir verlangen. Es geht darum, dich Stück für Stück wieder an die Arbeit zu gewöhnen. Du sollst also nur deine regulären Aufgaben machen und keine Extradinge wie Vertretung, Fortbildung etc.

Den Plan macht dein behandelnder Arzt mit dir gemeinsam. Die Personalabteilung ist nicht involviert, dein Vorgesetzter und die Personalabteilung müssen den Plan aber ausgehändigt bekommen. Ebenso, ganz wichtig, die Krankenkasse. Während der ganzen Wiedereingliederung bleibst du krank geschrieben und bekommst deshalb Krankengeld. Vorteil für den Ag: Er bekommt deine Arbeitskraft, muss dich aber nicht bezahlen.

@Grashüpfer
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich frage meinen Physiotherapeuten heute nach seiner Meinung und gehe morgen dann zu meiner Ärztin.
Hoffentlich ist das alles nicht zu spät dem Ag. gegenüber. Aber ich kann nicht im Voraus wissen, wie ich mich fühlen werde.

Ja, das Problem kenne ich, es zeitlich zu koordinieren, vor allem wenn man keine Erfahrung hat und nicht weiß, wie man vorgehen muss. Ging mir Anfang des Jahres auch so. Aber zur Not bittest du deine Ärztin eben noch mal um eine Krankschrift, bis geregelt ist, wann du wieder anfängst und der Plan steht. Dein AG und die Krankenkasse müssen den Plan auch absegnen, und wenn ich mich recht erinnere, darfst du erst dann mit Arbeiten beginnen.
Die Pläne staffeln sich wochenweise, deswegen wäre es auch gut, wenn du nicht mitten in der Woche oder gegen Ende anfängst, sondern besser am Montag oder Dienstag.

Huuu, dann habe ich die Frage noch rechtzeitig gestellt.



Denk dran, morgen ist Feiertag. Oder ist bei euch keiner? Ist ja nicht in allen Bundesländern.

Zitat von Grashüpfer:
Denk dran, morgen ist Feiertag. Oder ist bei euch keiner? Ist ja ...

Bei uns nicht
Berlin schuftet

So isches recht, so muss es sein in der Hauptstadt!
Die fleißiga Schwoba hend scho gnuag gschaffat end dirffert morga ausschlofa.

Zitat von Grashüpfer:
So isches recht, so muss es sein in der Hauptstadt! Die fleißiga Schwoba hend scho gnuag gschaffat end ...


Da es nach Deinen Angaben ein Arbeitsunfall gewesen ist, der zur AU führte. Beziehst Du aktuell ja kein Krankengeld von der Krankenkasse, sondern Verletztengeld von der Unfallkasse oder berufsgenossenschaft. Allein die Auszahlung des Geldes übernimmt im Regelfall im Auftrag die Krankenkasse.

Wichtiger Unterschied hierbei ist auch, dass das Verletztengeld mit 80% des sog. Regelentgeltes höher ist als das Krankengeld. Vereinfacht könnte man die Höhe des Verletztengeldes in etwa so zusammenfassen, dass es das letzte Netto abzüglich der Arbeitnehmer-Beiträge für Renten- und Arbeitslosenversicherung ist.

Die Abklärung müsste demnach auch mit dem Unfallversicherungsträger (BG oder UK) erfolgen. In der regel bestehen von deren Seite aber keine Einwände dagegen. Wichtiger ist die Absprache mit Deinem Arbeitgeber.

@Michael77
Vielen Dank für deine Antwort.
Das ist eine sehr gut Erklärung.

Ich war heute beim Physiotherapeuten und er hat gesagt, wegen dem Hamburger Modell soll ich wieder zum Durchgangsarzt, was ich auch gemacht habe.

Die Krankenschwester in der Praxis waren auch der Meinung, ich bin am richtigen Ort und soll mit dem Arzt reden.
Meine Krankmeldung ist bis zum 03.11. und der Arzttermin am 04.11. früh.
Da habe ich eigentlich keine Zeit mit jemandem aus der Firma zu sprechen.
Wenigstens habe ich Kollegin, mit der ich arbeite, benachrichtigt (wir sind ein Teil vom Management Team).

Hallo SecondName,

diese Themen könnten für deine Fragen ebenfalls nützlich sein:

Hamburger Modell / Krangeldende

Du hast auch die Möglichkeit, in diesen Kategorien zu schreiben, und die entsprechenden Mitglieder werden benachrichtigt.

Beste Grüße
Carsten

@Psychic-Team
Vielen Dank für die Info!

Der Arzt hat mir gerade mitgeteilt, dass ich Voraussetzungen für das Hamburger Modell nicht habe ‍ (seit 8 Wochen bin ich krankgeschrieben).
Da ich nicht länger als 4 Stunden sitzen kann, bleibe ich dann noch zwei Wochen krank gemeldet.
Und das heißt, weiter gegen Einsamkeit Ängste kämpfen.
So ein Glück, dass es dieses Forum mit netten Menschen gibt!
Sponsor-Mitgliedschaft

Liebe SecondName, das tut mir leid zu hören.
Warum erfüllst du die Bedingungen nicht? Darf man das Hamburger Modell bei Arbeitsunfällen nicht anwenden? Oder was ist der Grund?

@Grashüpfer
Ich habe so eine Aussage vom Arzt nicht erwartet. Ich war ganz sprachlos und hab nicht gefragt wieso/warum

OK, ja, deine Reaktion kann ich verstehen.
Willst du noch mal auf der Arbeit nachfragen oder akzeptierst du es so?

A


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