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Zitat von Coru:
Ich finde es weiterhin nicht richtig, dass geschrieben wird wenn jemand arbeiten gehen kann das die Erkrankung weniger schlimm ist als wenn jemand ...

Das Problem ist eigentlich, dass das gesamte System krank ist.

Ich kenne keinen einzigen(!) Menschen, der sagt er würde weiter arbeiten gehen, wenn er plötzlich im Lotto gewinnen würde.

Was sagt das über uns alle und unser System aus? Ein absolutes Armutszeugnis.

Ich denke auch das gehört zu unserem System: anstatt Überlegungen anzustellen, wie wir Menschen uns alle gemeinsam davon befreien können, wird dann auf Bürgergeldempfänger verwiesen auf die man schimpfen soll. Aber die Wahrheit ist, dass eigentlich jeder der arbeitet eine arme Sau ist, auch wenn es einem auf den ersten Blick nicht so klar sein mag. Ich sehe es so, dass wir alle eben um unser Leben und unsere Lebenszeit betrogen werden, und zwar von einem Staat und einem System, das uns niemals vor die Wahl gestellt hat, ob wir das alles überhaupt wollen

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Habe kaum Einkommen durch die Krankheit

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Zitat von Süßmilch:
Ich kenne keinen einzigen(!) Menschen, der sagt er würde weiter arbeiten gehen, wenn er plötzlich im Lotto gewinnen würde.

Ich würde genau dann voll durchstarten! Und ich wette, es gibt viele, die sich genau dann beruflich einen Traum erfüllen würden.
Ich hätte ein Herzensprojekt, für das es viieel Geld bräuchte... Und dafür würde ich dann alles rocken.

Um 8 Uhr macht der Lottoladen auf

Zitat von Süßmilch:
Er sagt zwar immer, dass er nicht arbeiten kann, aber komischerweise schafft er es, Ausflüge zum Spazieren irgendwo hin zu machen oder auch ganz normal einkaufen zu gehen.
Klar, so etwas will man natürlich nicht einfach aufgeben, wenn man seit ein paar Jahren in so einer Situation lebt.

Das schockt mich jetzt.
Wenn Menschen, nur weil jemand spazieren geht und einkaufen, hinein interpretieren, das da eigentlich genügend Gesundheit vorhanden ist, um berufstätig zu sein, dann ist das ein Musterbeispiel für Verrohung, Neid und Oberflächlichkeit.

Zitat von Süßmilch:
Bürgergeld dürfte man aus meiner Sicht nur in krassen Notfällen zahlen, aber nicht so wie es derzeit gehandhabt wird.

Wie definierst Du krasse Notfälle?

Zitat von Dunkelbunte:
Ich würde genau dann voll durchstarten! Und ich wette, es gibt viele, die sich genau dann beruflich einen Traum erfüllen würden. Ich hätte ein ...

Wenn man FINANZIELL nicht auf ein Einkommen angewiesen ist, ist es ja etwas anderes. Aber der Druck der existiert - der ist das Problem
Ich denke immer noch, dass wir in einer Simulation leben und das hier gar nicht die Realität ist

Zitat von Dunkelbunte:
Wie definierst Du krasse Notfälle?

Ich bin halt einfach zwiegespalten. Denke einfach nur, dass das System so wie es derzeit ist, einfach voll gegen die Wand fahren muss. Wir werden hier alle missbraucht und merken es nicht, weil der Missbrauch für uns normale Realität ist und ihn ja fast jeder erlebt und als normal empfindet

Zitat von Süßmilch:
Ich denke immer noch, dass wir in einer Simulation leben und das hier gar nicht die Realität ist

Ähä. Gut.

Zitat von Süßmilch:
Ich bin halt einfach zwiegespalten. Denke einfach nur, dass das System so wie es derzeit ist, einfach voll gegen die Wand fahren muss. Wir werden ...

Natürlich fährt sich dieses Land, aber auch Europa als solches gegen die Wand.Wir können froh sein, wenn wir bis dahin die Radieschen von unten knutschen.

Zitat von Butterfly-8539:
Hut ab, so stell ich´s mir vor. Geht mir nicht anders. Wir sind halt noch vom Verantwortungsvollen, älteren Schlag. Wie es immer so schön heißt. Die Jugend hält einfach nichts mehr aus, da sie sich nie richtig durchbeißen mußten. Immer muß es um Spaß, Freude, Spielen............................ gehen.

Naja, das ist aber jetzt auch hochgradig pauschalisiert. Man kann doch einen psychisch Kranken, der nicht mehr arbeiten gehen kann, nicht mit einem vergleichen, der keinen Bock auf Arbeit hat. Das hieße ja, dass nur der, der arbeitet, verantwortungsvoll ist. Auch vom älteren Schlag gibt es Leute, die das System ausnutzen. Aber ich würde differenzieren, zwischen denen, die nicht arbeiten gehen wollen und das System ausnutzen und denen, die halt krank sind.
Mich erinnert deine Aussage an die meiner Mutter die immer sagt dein Vater hätte sich bei vier Kindern gar nicht erlauben können, psychisch krank zu sein. Was doppelte Ironie ist, denn mein Vater hatte früher schon ab und zu mit Depressionen zu kämpfen, aber er ist halt die Generation, in der man da nicht so offen drüber spricht.


Ich gebe auch offen zu, dass ich nicht für das System arbeiten gehe, sondern für mich. Würde ich morgen im Lotto gewinnen, würde ich nie mehr arbeiten gehen und ein hedonistisches Leben führen. Ich habe festgestellt, dass Geld für mich sehr, sehr beruhigend ist. Es geht mir nicht um den Konsum von Luxus, aber wenn man sich keine Sorgen machen muss, ob man was bezahlen kann, dann tut das schon gut.

Das Leben ist Arbeit und das war es seit Menschengedenken. Was aber einen Unterschied macht ist, ob die Arbeit Erwerbsarbeit ist. Zu Urzeiten ist auch kein Mammut vor das Lager gelaufen und hat sich umgebracht, damit die Leute was zu essen haben. Nahrung musste erarbeitet werden, sonst hatte man keine. Bestenfalls konnte man Tauschhandel betreiben, bis dann mal Geld erfunden wurde. Und dann wurde irgendwann mal erfunden, dass es Menschlich ist, wenn man Kranke und Alte auch ernährt, obwohl sie ja eigentlich kaum noch einen Nutzen haben, da sie ja nicht arbeiten. Kinder zu zeugen war da die Altersvorsorge, in der Hoffnung, die ließen einen nicht verhungern wenn man selbst nicht mehr für Nahrung sorgen kann.

In wieweit jemand arbeiten kann lässt sich also eventuell beurteilen, wenn man sich selbst als Maßstab anlegt, aber eindeutig Bestimmen lässt es sich nicht. Deshalb bin ich diesbezüglich vorsichtig mit solchen Aussagen. Inwiefern jemand Erwerbsarbeit leisten kann oder könnte, hängt von vielen Faktoren ab und eben nicht nur von dem Menschen alleine, egal ob er will und kann.

Mir ist jede Meinung recht die jemand persönlich hat, egal ob ich die teile oder nicht, nur widern mich diese Pauschalisierungen an. Jeder, mich eingeschlossen, würde gerne individuell betrachtet werden und es ist ja offensichtlich, dass dies nicht geschiet und schon garnicht wenn es um Dinge geht, die von höherer Instanz für Alle in deren Geltungsbereich mal festgelegt wurden. Da findet man immer Ungerechtigkeiten und die darf man auch gerne ansprechen und kritisieren, nur sollte man meiner Meinung zunächst mal selbst zurückhaltend sein, andere ungerecht zu behandeln oder sich ungerecht gegenüber zu äußern, denn man steckt nunmal nicht in deren Schuhen, wie es so schön heißt.

„Das System krankt“ ist schnell gesagt. Auch woran es krankt lässt sich gerne schnell identifizieren. Aber selbst wenn es Ideen gibt, wie es genesen könnte, wird sich erst im Nachhinein auch beurteilen lassen, ob es besser ist. Wie bei einem kranken Menschen. Und warum das so ist, könnte daran liegen, weil es menschengemacht ist.

Der Kapitalismus ist eine Erfindung der Menschen und mehr nicht.
Es sagt niemand, dass alles daran schlecht ist, wir haben durch ihn zB eine höhere Lebenserwartung in der westlichen Welt.

Das perfekte System wird es sowieso nie geben, weil man kann nicht allen Menschen alles gleichermaßen recht machen.

Dennoch sind die derzeitigen Verwerfungen so groß, dass sie eigentlich niemand ignorieren kann.

Es ist absurd, dass die Arbeit von Angestellten/Arbeitnehmern so extrem besteuert wird, dass man mittlerweile über 40% Lohnsteuer+Sozialabgaben auf den Bruttolohn zahlen muss. Und wenn Millionäre/Milliadäre ihr Vermögen mit einem Mausklick von zuhause aus vermehren können (Aktivendividende etc) und darauf kaum Steuern zahlen, finde ich das absurd.

Jeder normale Mensch der arbeitet, kann das nur als Kriegserklärung anerkennen!

Zitat von Islandfan:
Ich gebe auch offen zu, dass ich nicht für das System arbeiten gehe, sondern für mich. Würde ich morgen im Lotto gewinnen, würde ich nie mehr arbeiten gehen und ein hedonistisches Leben führen.

Und so denken die aller meisten wahrscheinlich, und ganz ehrlich: ist das nicht armselig? Ich meine das nicht als Angriff gegen dich, sondern ich will damit wieder die Frage stellen, was es über unser System aussagt wenn Menschen überhaupt gezwungen sind so denken zu müssen.

Wie kaputt sind wir eigentlich alle?

@Süßmilch Ich kenne auf Anhieb mehrere Menschen, die auch als Millionen-Gewinner weiter arbeiten würden. Weil sie finden, dass sie nichts wert sind, wenn sie nicht sichtbar etwas leisten (und leisten.. und leistenundleistenundleisten ......) - das finde ich eigentlich noch viel schlimmer.

Das ist gerade so Offtopic hier. Erstellt besser einen eigenen Thread dafür. Was soll die TE damit anfangen.

Zitat von WörWa:
@Süßmilch Ich kenne auf Anhieb mehrere Menschen, die auch als Millionen-Gewinner weiter arbeiten würden. Weil sie finden, dass sie nichts wert sind, wenn sie nicht sichtbar etwas leisten (und leisten.. und leistenundleistenundleisten ......) - das finde ich eigentlich noch viel schlimmer.

Ja, aber es ist etwas anderes, wenn ich arbeiten gehe und weiß, dass ich eigentlich sofort aufhören könnte, weil ich es nicht muss und nicht gezwungen bin. Das mag vielleicht bei den Ehefrauen von Zahnärzten oder Rechtsanwälten so sein, die irgendwo halbtags arbeiten, trifft aber nicht auf die Lebenswirklichkeit der meisten Arbeitnehmer zu.

Zitat von nattidis:
Siehe mein Punkt oben, ich kenne Leute die habe Depressionen, können aber Vorträge halten und Teamleiter sein und dann gibt es Leute die wie ich Soziale Phobie mit persönlichkeitsstörung haben, die können nichtmal alleine einkaufen gehen, oder werden gemobbt, weil sie nicht normal aussehen. Beide können behindert sein, beide können GdB haben und chronisch psychisch krank, und trotzdem sind die Welten sehr verschieden. Psychisch krank ist nicht gleich psychisch krank. Du zB scheinst sehr narzistisch zu sein und tönst in jedem 2. Beitrag wie überragend toll du bist und scheinst eine Störung zu haben um dich im Netz beweisen zu müssen. Übrigens sollte man sich auch eingestehen, dass man so krank ist, dass man die und die Arbeit nicht ausführen sollte, genau wie Autofahren. Auch wenn wir alle so Kampfkoloss wie du wären. Denk mal drüber nach, Misses, jeder stellt sich an, nur die Schlaflose schafft alles........ *würg*

Du hast Recht, ich habe eine Störung, aber genau das Gegenteil von narzisstisch. Ich habe eine soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung und gehe trotzdem raus und arbeite. Ich war sogar 20 Jahre im Schuldienst mit diesen Diagnosen und habe mich jeden Tag regelrecht durchgequält. Mein letzter Therapeut, den ich vor 12 Jahren hatte, schüttelte in jeder Stunde ungläubig den Kopf und fragte: wie haben Sie das bloß so lange durchgehalten? Mit seiner Hilfe habe ich es geschafft, eine Stelle in der Verwaltung,zu bekomme, die für mich besser geeignet ist, aber angstfrei mache ich diese Arbeit auch nicht. Aber ich mache sie.
Würg kann ich bei dir auch sagen, für deine Unverfrorenheit zu behaupten, dass jeder der arbeiten kann gesund ist und dass du erwartest dein Bürgergeld weiterhin zu bekommen, wenn du deinem Freund zusammenziehst, der genug verdient. Und ja, es macht wütend dass von meinen Sozialabgaben Leute bezahlt werden, die so denken wie du.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich habe alles Verständnis der Welt für psychische Störungen und Erkrankungen in all ihren Erscheinungen. Aber ich habe null Akzeptanz für die weit verbreitete fordernde, aggressive und unverschämte Einstellung, nach der der Staat jemandem alles mögliche bezahlen soll. Der Missbrauch ist teilweise schon Normalität geworden.

@Reconquista vielleicht bin ich da auch voreingenommen. Aber die Bekannte die angeblich nicht arbeiten kann und sich Leistung erhält kann aber 4 Stunden zu einem Arzt in einer andern Stadt fahren da ging um die EM Rente. Das Jobcenter ist ihr zu fordern mit der EM Rente hätte sie ihre Ruhe, fährt in Urlaub und macht Ausflüge. Das sind Sachen die kann ich alle nicht wegen meiner Erkrankung. Ich stecke meine ganze Kraft in die Arbeit. Da denk auch vielleicht setzen manche die Prioritäten falsch da sie alles bekommen.

Zitat von Reconquista:
Du redest pauschal von einem „Klimawandel“ und kannst ihn gar nicht einordnen.

Es dürfte dir auch relativ egal sein, da er Leute deines Alters sowieso nicht mehr nachhaltig betreffen wird.

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