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Hallo

Ich hatte nun fast zwei Jahre die angstfreie Ruhe einer befristeten EU-Rente.

Meine Asperger-Symptomatik hatte in Kombination von 3 aufeinanderfolgenden
Mobbingkündigungen in den Jahren 1997 bis 2001, und zuletzt durch die Kündig-
ung eines 1-Euro-Jobs mit den Worten Du kommst ja aus der Klappsmühle, und
so jemand will ich hier nicht haben, auf Drängen des Arbeitsamtes (ich habe dort
den Stempel UPNV für unerwünschte Person/nicht vermittelbar), zum Erstantrag
für diese Rente geführt.

Die letzten 18 Monate Rentenzeit habe ich dazu genutzt, innerlich nach 15 Jahren
ständigem sozialen/beruflichen/amtlichen Auf und Ab einmal wirklich zur Ruhe kom-
men zu können. Ich war nach einiger Zeit dabei auch wirklich halbwegs Angst- und
Depressionsfrei.
Artztbesuche oder Therapie habe ich in dieser Zeit keine gemacht, denn Asperger
ist keine Krankheit die man heilen kann oder gar muss. Und die Narzissten in
Firmen und Behörden werden auch nicht dadurch gesund, indem ich zum Arzt gehe.

Nun habe ich bei meinem Rentenverlängerungsantrag (vor einem Monat) meinen
alten Hausarzt als behandelnden Arzt angegeben.
Gestern kam eine schriftliche Nachfrage von der Rentenversicherung, wo ich denn
nun wirklich in Behandlung sei, denn mein alter Hausarzt sei ja seit über einem
Jahr schon selber in Altersrente und praktiziere nicht mehr.

So, nun geht das alte Spiel also ganz von vorne los. Neuer Hausarzt, neue Gut-
achter, neue Undhastdunichtgesehen .... 50 Jahre krankes Leben in drei Minuten
unter Angst- und Stressbedingungen missverständnisfrei und aussagekräftig er-
klären. Und jedesmal hängt die zukünftige Existenzgrundlage davon ab.

Eigentlich kenne ich diesen Kreislauf ja nun schon seit vielen Jahren, habe grosse
Übung in diesem Spiel. Aber diesmal ist etwas anders, meine innere Stimme schreit
NEIN.
Endweder gibt/lässt man mir die staatlichen Almosen, um mein zurückgezogenes Le-
ben in Würde, also ohne ständig bettelnd durch die Amtsstuben kriechen zu müssen,
zu ende leben zu können. Oder dieses Leben hat eben einfach ein Ende.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter, der seit vier Nächten nicht mehr geschlafen hat,
erstmals nun auch körperliche Angstsymptome zeigt, nicht weiss wie seine Existenz
ab August abgesichert ist, aber auf keinen Fall in die Mühlen der Industrie oder des
HartzIV-Systems zurückgehen wird.

04.04.2013 10:24 • 02.08.2013 #1


81 Antworten ↓


Dein ehemaliger Hausarzt hat doch bestimmt einen Nachfolger, der deine ganzen Unterlagen mit übernommen hat. Und wenn nicht, der Hausarzt muss die alten Akten auf jeden Fall mindestens 10 Jahre aufbewahren. Die kannst du dir aushändigen lassen und dem neuen Hausarzt übergeben.

A


EU-Rente - Runde 2

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Huhu Schlaflose

Jupp, es ist eine Doppelpraxis, etwas kennt mich also sein Nachfolger.

Dennoch, mein Orginalhausarzt hat meine ganze Lebensgeschichte
gekannt und auch verstanden. Ein einziger Blick hätte ausgereicht um
alles Nötige zu erklären.

Es ist die Geschichte von Brutkasten meiner Geburt, über die Wandwürfe
meiner Mutter, bis hin zur letzten Mobbingkündigung und Abschreibung
vom Arbeitsamt, also 50 Jahre Leben, die ich es nunmahr bald leid bin,
sie immer wieder amtlich neu erklären und aufzuwühlen zu müssen.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

Steck den Kopf nicht in den Sand! Es wird sich sicher auch mit einem anderen Arzt richten! Wohin wollen sie dich denn vermitteln? Das ist doch aussichtslos und sooo lange ist es auch nicht mehr bis zur Altersrente.
Und notfalls nimmst du dir einen Rechtsanwalt. Dann geben die sicher schnell klein bei. Falls du nicht raus kannst (kenne deine Geschichte nicht) : die machen auch Hausbesuche und du kannst PKH beantragen und musst auch nicht dafür zahlen.
Kann nicht dein alter Hausarzt dem neuen einfach Bescheid sagen, was er denen mitteilen soll? Das geht doch sicherlich, wenn du schon so lange dort in Behandlung bist.
Nicht aufregen! Das wird bestimmt alles klappen.

Und sieh zu, dass du diesmal direkt eine dauerhafte Rente bekommst! Das geht sicher. Frag einen Anwalt für Sozialrecht. Vielleicht kann dir sogar jemand einen empfehlen.

Huhu pumuckl

Nee, beruflich vermitteln tun die mich bereits seit 12 Jahren nicht mehr, aber bis
zur Altersrente sind es immer noch 11 Jahre und 3 Monate (Halbzeit).

Und in dieser Zeit wird es weiterhin immer eine Streitfrage zwischen dem Arbeits-
amt und der Rentenversicherung sein, wer mir meinen Kühlschrank voll macht.

Ich selber schaffe es derzeit gerade noch, zwei mal monatlich Panikeinkaufen zu
rennen. Aber wenn ich mir nun auch wieder immer vorher das Geld dazu in drei
Amtsstuben bei fünf Gutachter erbetteln muss, dann ist bald nicht mehr nur im
Kopf gähnende Leere, sondern auch im Kühlschrank.

PS nun doch unbefristete/dauerhafte Rente:

Mein Verstand sagt mir (und hoffentlich auch den Gutachtern), dass es nun wirk-
lich eine dauerhafte Rentenbewilligung geben müsste.
Aber meine Amtserfahrungen und meine Amygdalla (Angstzentrum im Gehirn) la-
ssen mich derzeit noch an dieser Amtsvernunft zweifeln.

Ganz liebe Grüsse, Der Beobachter

Ich denke, dass ein Anwalt dafür ratzfatz sorgen könnte. Hattest du schon mal einen eingeschaltet? Wenn nicht: Such dir baldmöglichst einen, wenn es weiter Schwierigkeiten gibt. Lass denjenigen nach Hause kommen (Einzelanwälte machen das durchaus) und dann schreibt der mal dahin. Eine dauerhafte Rente wäre doch angebracht. Gibt es nicht sowas wie Frührente noch? EU Rente bedeutet doch erwerbsunfähig, oder? Also musst du durch kriegen, dass du dauerhaft und unheilbar krank bist. Aber du hast dich sicher selbst schon besser darüber informiert. Mit Sozialrecht kenn ich mich nicht so gut aus.
Aber ich hatte früher schon solche Fälle bei einem meiner Chefs und der hat es geschafft, dass die Leute dauerhaft Rente bekamen. Die hatten zwar keine Panikattacken. Aber schon sowas in die RIchtung.

Das war glaube ich Fatique Syndrom.

Huhu

Jupp, EU = erwerbsunfähig

Ich hatte damals beim Erstantrag eine sehr gute und kostenlose Beratungsstelle
im meiner nahegelegenen Stadt.
Wäre damals mein Erstantrag abgelehnt worden, dann wäre einfach meine Hartz
vier Unterstützung weitergelaufen. Die Existenz war also nicht unmittelbar in Ge-
fahr.

Im Notfall könnte ich mich also auch nun wieder dort hinwenden.

Aber jeder Gang vor die Haustür ist für mich zunehmend wie eine Weltreise in ferne
und sehr gefährliche Welten ...

PS :

Zudem kommt bei mir heute eine neue Angst dazu, denn wenn ich den Gutachtern
wirklich die ganze Wahrheit sage, dann könnte zu befürchten sein, dass ich zwar
meine Rente dauerhaft bewilligt, aber auch einen Betreuer gestellt (entmündigt)
werde (war kürzlich auch Thema im Fernsehen).
Und ich persönlich würde in diesem Falle ein vorzeitiges soziales Frühableben ei-
nem Betreuer eindeutig vorziehen (war mein ganzes Leben frei und stand auf den
eigenen Füssen).

Ich denke, da machst du dir umsonst Gedanken. Das mit dem Betreuer ist nicht mehr so einfach. Man bekommt nicht einfach so einen Betreuer, wenn man sich noch selbst versorgen kann. Ich hatte den Fall in der Familie. Wenn, bekommt man den Betreuer nur für ein Gebiet, das man selbst nicht mehr auf die Reihe bekommt. Also z.B. Behördengänge und das wäre ja gar nicht verkehrt. Denn das sind Anwälte, die das machen und die sind ja für einen und nicht gegen einen. Denn sie verdienen ja daran.
Falls du Gesundheitsfürsorge meinst: Halte ich aus persönlicher Erfahrung für ausgeschlossen. Da muss man schon im Koma liegen oder Alzheimer haben.
Eine Entmündigung gibt es in dem Sinne gar nicht. Das ist ein Wort, das man früher nutzte und das angstbehaftet immer noch durch die Gegend schwirrt. Es ist also nicht, dass da ein Betreuer kommt und der bestimmt über einen.
Das ist so, dass irgendwer einen Antrag auf Betreuung stellt. Wer sollte das sein? Eine Behörde? Damit kommen sie nicht durch. Denn du tust keinem was und versorgst dich selbst. Von dir geht ja keine Gefährdung aus.

Schau:
http://www.juristische-betreuung.de/ges ... rsorge.php

Also man muss nicht mehr einwilligungsfähig sein. Also davon bist du weit entfernt und gar kein Grund zur Sorge, dass dir das blühen könnte.

In den Momenten, in denen ich mir meine Schuhe anziehe um meine
Wohnung zu verlassen, bin ich mir manchmal selber nicht mehr sicher,
wie weit ich (von aussen bewertet) wirklich noch von so etwas ent-
fernt bin.

Aber es stimmt schon, meine Sorgen sind trotzdem rational unbegründet.

Ich stelle keine Gefahr für mich oder andere dar, und komme (abgesehen
von der Angst) mit allen Angelegenheiten noch sehr gut klar.
(z.B. Schuldenfrei auch noch nach 10 Jahren Harzt 4, wer schafft das schon?)

Also ich habe es persönlich erlebt, dass man nicht einfach so einen Betreuer bekommt. Das geschieht nur im äußersten Notfall. Überleg mal, wie viele psychisch Kranke es gibt. Wie soll man denen allen einen Betreuer stellen?! Das kann ja nur in Notfällen gehen. Eben dann, wenn absolute Gefahr im Verzug ist. Wobei ich das bei behördlichen Dingen in Form eines Anwaltes gar nicht mal so schlecht finde. Wie viele arme Leute wissen gar nicht um ihre Rechte! Ich will gar nicht wissen, wie viele um ihr Geld betrogen werden. Oder kennen sich gar nicht mit Fristen und den Verfahren aus.
Gott sei Dank kenne ich mich gut aus aufgrund meiner Ausbildung und kann mich noch wehren gegen das Arbeitsamt. Aber es ist aufwändig und nervenraubend.

Das isses ja, die Nerven ...

PS:

Hatte einmal eine Erzieher-Zusatzausbildung gemacht und dort auch
alles juristische über Betreuung/Entmündigung gelernt (Wissensstand
allerdings von 1987/89), sollte also eigentlich ruhiger sein ...

Zitat von Beobachter:
Und ich persönlich würde in diesem Falle ein vorzeitiges soziales Frühableben ei-
nem Betreuer eindeutig vorziehen (war mein ganzes Leben frei und stand auf den
eigenen Füssen).

Ich verstehe was du meinst, aber BITTE, mach bloss keinen Blödsinn!
Wenn ich dir irgendwie helfen kann, bin gern für dich da.

Hatte den Fall in der Familie. Schizophrenie. Nix mit Betreuung. Sogar damit kommt man nur auf eigenen Wunsch in die Nervenklinik. Wenn man raus will, kommt man raus. So lange man keinem an die Gurgel geht oder mit Messern über die Straße rennt, passiert nix. Da kann man noch so viel Quatsch erzählen oder unsinnige Dinge tun. Es müsste ja eine Begründung geben. Und da gibt es bei dir eben keine. Du tust keinem was, du versorgst dich, du bist nicht geistig verwirrt und liegst nicht im Koma. Entweder bestellen sie sich nochmal zum Gutachter oder sie geben entweder befristet ne Rente oder eben dauerhaft. Wobei ich nicht weiß, ob man dauerhafte Rente dann extra beantragen muss.

http://www.juristische-betreuung.de/ges ... rsorge.php

Aber da bekommt man ja dann für den Rest des Lebens happige Abschläge. Wären bei dir rund 30 Prozent? Weiß ja nicht, wie hoch deine Rente überhaupt ausfallen würde.
Aber wenn man nicht genug Rente bekommt, kann man ja zusätzlich noch Geld bekommen, oder? Also Wohngeld usw.
Sponsor-Mitgliedschaft


Und wenn ich das jetzt lese, geht mir die Hutschnur hoch. Wer soll denn außer den lieben Damen und Herren Ministern in der Lage sein, bis 67 bzw. 70 (angedacht) zu arbeiten? Vielleicht sollte ich jetzt schon anfangen, meine Krankheit dokumentieren zu lassen. Rente mit 70 und mit 75 dann Sargdeckel druff. Zum kotzen.

Zitat von Coonie:
:stirn Ich verstehe was du meinst, aber BITTE, mach bloss keinen Blödsinn!


Huhu und erst mal keine Sorgen.

Ich kenne mich, und ich weiss, dass ich nichts wirklich Unüberlegtes mache.

Und pumuckl hat schon absolut recht, wenn sie schreibt, dass eigentlich nicht
wirklich etwas bedrohliches passieren kann.

Aber die gefühlte (wenngleich auch irrationale) Angst bei ämterbedingten Neu-
situationen ist bei mir schon immer real gewesen, wird immer grösser.

@pumuckl :

Meine Rente beträgt zur Zeit 534 Euro (Auszahlungsbetrag), dazu kommen
noch genau 25 Euro von der Wohngeldstelle.

PS Renteneintrittsalter :

Ich befürchte, unsere Bundeskanzlerin wird noch bis zum 95 Lebensjahr an
ihrem Arbeitsplatz kleben bleiben.

A


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