App im Playstore
Pfeil rechts
91

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Meine Therapeutin (damals noch in einer probatorischen Sitzung) hatte bevor ich in der Klinik diagnostiziert worden bin schon den Verdacht geäußert, dass ich ADHS haben könnte. Das hat sich auch bestätigt. Ihr war aber nicht der Verdacht gekommen, ich könnte das Asperger Syndrom haben. Wie gesagt das war ganz am Anfang und sie sagte mir später als ich die Diagnose erhalten hatte, dass es bei hochfunktionalem Autismus den Betroffenen insbesondere in „günstigen“ Situationen wie z.B. einer Therapiestunde mühelos gelingen kann ihr Gegenüber zu „täuschen“. Erst später im Laufe der Therapie habe ich auch beschrieben wie ich mit anderen Menschen im Alltag kommuniziere und welche Probleme ich dabei habe. Das passte dann 100%ig ins Bild.

ADHS hat mein Therapeut auch ausgeschlossen.
Wie schon geschrieben die normale Alltagskommunikation ( Einkaufen, Arztbesuche etc.) ist für mich kein Problem.
Auch Referate und mündliche Prüfungen waren nie ein Problem.
Wie kommen denn Menschen die Autismus oder ADHS haben mit strengen Lehrern oder allgemein mit der Schule zurecht?

Zitat von sarah2:
Wie schon geschrieben die normale Alltagskommunikation ( Einkaufen, Arztbesuche etc.) ist für mich kein Problem.

Ist für mich ebenfalls kein Problem, kann aber je nach Ausprägung für Autisten ein Problem sein.

Zitat von sarah2:
Wie kommen denn Menschen die Autismus oder ADHS haben mit strengen Lehrern oder allgemein mit der Schule zurecht?

Strenge Lehrer, die fair sind, sind für mich nie ein Problem gewesen und ich denke, dass es für die meisten Autisten okay vielleicht sogar gut ist. Zumindest dann wenn das Verhalten des Lehrers in sich nachvollziehbar ist. Bei Menschen mit ADHS kann ich keine Aussage dazu machen, da ich zu wenige kenne, die ausschließlich ADHS haben. Die, die ich kenne, haben fast alle beides (ADHS und ADS).
Zitat von sarah2:
Auch Referate und mündliche Prüfungen waren nie ein Problem.

Bei mündlichen Prüfungen habe ich keine Probleme gehabt. Bei Referaten war es so, dass das für mich belastend war (nervliche Anspannung) aber ich konnte den Anforderungen gerecht werden.

A


Ablauf rechtliche Betreuung

x 3


Ich wirke wahrscheinlich auf viele Leute sehr streberhaft.
Galt immer als sehr zuverlässig und motiviert.
Ich habe auch immer gerne Fragen gestellt.
Womit ich zumindest gefühlt auch angeeckt bin.
Waren aber keine intimen oder unangenehmen Fragen.

@sarah2
Die meisten Autisten mit hochfunktionalem Autismus „funktionieren“ relativ gut in klar strukturierten Rahmen. Das war bei mir in Schule (keine „moderne Didaktik“, sondern klar strukturierter Unterricht) und Ausbildung der Fall. Wenn es mehr Kommunikationsbedarf gibt wie z.B. häufig im Berufsleben oder in der Freizeit, kommen meine Schwächen in der Kommunikation leider zum Tragen.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Die meisten Autisten mit hochfunktionalem Autismus „funktionieren“ relativ gut in klar strukturierten Rahmen. Das war bei mir in Schule (keine „moderne Didaktik“, sondern klar strukturierter Unterricht) und Ausbildung der Fall. Wenn es mehr Kommunikationsbedarf gibt wie z.B. häufig im Berufsleben oder in der Freizeit, kommen meine Schwächen in der Kommunikation leider zum Tragen.

Ja so kenne ich es auch.
Wobei ich den Umgang mit Kunden und Patienten/Bewohnern nicht so schwierig fand.
Den Umgang mit Kollegen fand ich weitaus schwieriger.

Zitat von sarah2:
Wobei ich den Umgang mit Kunden und Patienten/Bewohnern nicht so schwierig fand.

Da sind die Rollen auch wieder klar definiert und das Anliegen, das Kunden oder Bewohner haben, ist auch i.R. offensichtlich. Das macht es auch wieder einfacher.

Die Frage ist einfach wie ich am besten damit umgehen soll?
Selbst wenn ich irgendeine Diagnose hätte bringt mir das ja erst mal noch nichts.

Zitat von sarah2:
Selbst wenn ich irgendeine Diagnose hätte bringt mir das ja erst mal noch nichts.


Ich denke, dass dein Therapeut aber mit der Diagnose etwas anfangen und es in der Therapie berücksichtigen könnte.

Grundsätzlich bringen Diagnosen welcher Art auch immer Klarheit und erhöhen die Chance die Therapie so zu gestalten, dass sie möglichst gut wirken kann. Voraussetzung ist natürlich, dass die Diagnose zutreffend ist.

Bei Diagnosen aus dem Bereich der psychischen Erkrankungen und der Entwicklungsstörungen wie der ASD ist eine Therapie langwierig und mühselig. Daran ändert auch die Diagnose nichts.

Wer sich ein Bein gebrochen hat, muss, wenn der Gips entfernt wurde, die Muskulatur wieder aufbauen und vielleicht Physiotherapie machen. Aber im Endeffekt verheilt der Beinbruch bei richtiger medizinischer Versorgung von alleine. Die Diagnose führt zur korrekten Therapie und am Ende, wenn es nicht eine besonders komplizierte Fraktur ist oder der Patient Osteoporose hat, dann ist der Patient anschließend geheilt.

Das ist bei den Diagnosen, die die Menschen in diesem Forum haben nicht so einfach. Oft ist es eine lebenslange Aufgabe und Herausforderung mit den Krankheiten leben zu lernen. Daran ändert erstmal die Diagnose nichts, kann bzw. sollte aber wie gesagt eine Hilfe sein eine passende(re) Therapie zu bekommen und einem die Möglichkeit geben zu lernen damit zu leben.

Zitat von sarah2:
Die Frage ist einfach wie ich am besten damit umgehen soll?


Du hast deine Probleme mit der Kommunikation schon ziemlich genau beschrieben. Das ist sozusagen die Problemanalyse gewesen. Der nächste Schritt ist dann das Ausprobieren in der Realität. Am besten niederschwellig anfangen z.B. mit einer Selbsthilfegruppe. Aber da kommt es sehr bald wieder an den Punkt, den du schon in einem oder mehr Threads angesprochen hast. Das du bei dir in der Nähe nichts findest.

Zitat von Chris_ohne_BBBB:
Du hast deine Probleme mit der Kommunikation schon ziemlich genau beschrieben. Das ist sozusagen die Problemanalyse gewesen. Der nächste Schritt ist dann das Ausprobieren in der Realität. Am besten niederschwellig anfangen z.B. mit einer Selbsthilfegruppe. Aber da kommt es sehr bald wieder an den Punkt, den du schon in einem oder mehr Threads angesprochen hast. Das du bei dir in der Nähe nichts findest.

Eine Selbsthilfegruppe habe ich tatsächlich mal besucht.
Die Leute dort hatten allerdings erstens ganz andere Probleme als Ich.
Und ich hatte auch kaum die Möglichkeit zu sprechen, weil die anderen Teilnehmer so viel gesprochen haben.
Ansonsten finde ich es wirklich schwierig.
Sportvereine bieten ja keine Möglichkeit zur Kommunikation.
Und bei einem Ehrenamt bin ich dann auch wieder schnell beim Thema Umgang mit Kunden und Patienten.
Es ist wirklich schwer ( auch wenn viele das leider nicht verstehen).

Zitat von sarah2:
Selbst wenn ich irgendeine Diagnose hätte bringt mir das ja erst mal noch nichts.

Je nach Diagnose wird Pharmazie verordnet. Vielleicht könnte eine Einstellung behilflich sein?

Zitat von Coru:
Ich weiß gar nicht warum hier in letzter Zeit so oft auch in andern Threads Autimus in den Raum geworden wird. Nun auch noch Hochbegabung. Ein ...

Danke dir für diesen vernünftigen Beitrag!
Viele Menschen vergessen, dass Hochbegabung und Autismus zwei völlig verschiedene paar Schuhe sind und somit als separate Bereiche zu betrachten. Ich habe hier selbst die Vermutung mit der HB geäußert, da ich betroffen bin und vereinzelte Parallelen zu meiner Wenigkeit vernahm, plädiere nun allerdings dafür, beide Konzepte nicht willkürlich miteinander zu vermischen - nur zur Klarstellung.
Als jemand, der den HB-Stempel trägt, dazu psychisch erkrankt ist, nehme ich verstärkt wahr, dass hier mehr und mehr Stereotype kreiert werden, durch welche betroffene Personen einzig auf Schwierigkeiten reduziert werden bzw. sich selbst auf solche reduzieren und somit nur durch ihre Herausforderungen wahrgenommen werden bzw. sich über diese definieren. Das geschieht hier auch in Bezug auf Autismus, welcher ohne jedwede Diagnose als Deckmantel für individuelle und subjektiv als negativ wahrgenommene Charaktereigenschaften herangezogen wird, weil man schlichtweg nicht in der Lage ist, sich und seinen Spleen zu akzeptieren und verzweifelt nach Ursachen für seine Andersartigkeit sucht.
Die Beiträge hier forcieren Stigmatisierung, indem psychische Erkrankungen, individuelle Persönlichkeiten, besondere Vorlieben mit den genannten Konzepten in einen scheinkausalen Zusammenhang gebracht werden, obgleich etwaige Besonderheiten auch fernab von Autismus und Hochbegabung existieren bzw. nicht jeder, der mit Autismus lebt oder in einem standardisierten Testverfahren einen Wert von 130+ ausgespuckt bekommt, in gleicher Weise psychisch auffällig, sozial gestört oder ein Alien ist.

Zitat von sarah2:
Ansonsten finde ich es wirklich schwierig.
Sportvereine bieten ja keine Möglichkeit zur Kommunikation.

Jeder einzelne Mensch bietet dir die Möglichkeit zur Kommunikation. Sportvereine leben und sterben aufgrund von guter/mangelnder Kommunikation.

Zitat von sarah2:
Ich frage mich nämlich auch wie man die mentale Energie findet etwas zu verändern?


Auf deine Frage nach der mentalen Energie, Dinge zu bewegen, @sarah2

Was mir bei dir, vor längerer Zeit aufgefallen ist, war, dass du sinngemäß keinen Sinn in einem Ehrenamt oder anderen Tätigkeiten sehen würdest.

Ich selbst hole meine innere Energie, Dinge zu bewegen, tatsächlich aber oft daher, dass ich erkenne, wo meine Hilfe benötigt wird: Dass ich im Rahmen meiner Fähigkeiten etwas tun oder verändern kann, was Dinge und Situationen verbessert oder Menschen in meiner Umgebung hilft, dass sie ihr Leben verbessern können.

Darüber hinaus frage ich mich selbst aber auch immer wieder, wenn ich Menschen, die mich beeindrucken, erleben darf, woher sie ihre Energie und Motivation haben bzw. ich staune auch oft über ihre Fähigkeiten...

Mein Therapeut hält meine Angst auch für unbegründet.
Er kann allerdings auch nicht verstehen, dass mir eine Schulbegleitung und Sozialarbeiterin quasi zugeteilt wurde.

Zitat von Azure:
Was mir bei dir, vor längerer Zeit aufgefallen ist, war, dass du sinngemäß keinen Sinn in einem Ehrenamt oder anderen Tätigkeiten sehen würdest.

Das würde mir aber auch so gehen. Für mich würde ein Ehrenamt auch keinen Sinn machen. Erstens habe ich kein Bedürfnis zu helfen, gebraucht zu werden u.ä. Zweitens würde mir eine solche Aufgabe zu viel Druck erzeugen, funktionieren zu müssen, Verantwortung zu haben usw. und genau das ist das Problem, das zu meinen Schlafproblemen führt.

Zitat von Schlaflose:
Das würde mir aber auch so gehen. Für mich würde ein Ehrenamt auch keinen Sinn machen. Erstens habe ich kein Bedürfnis zu helfen, gebraucht zu werden u.ä. Zweitens würde mir eine solche Aufgabe zu viel Druck erzeugen, funktionieren zu müssen, Verantwortung zu haben usw. und genau das ist das Problem, das zu meinen Schlafproblemen führt.

Ja so geht es mir auch.
Zumal die Anforderungen oft auch sehr hoch sind.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von sarah2:
Zumal die Anforderungen oft auch sehr hoch sind.

Es ist nur schwerlich zu erwarten, dass gegebene Anforderungen an einen selbst angepasst werden, damit man sie erfüllen kann. Sinnvollerweise sucht man sich eher etwas, dessen Anforderungen man erfüllen kann. Also in Deinem Fall etwas, dass eben keine hohen Anforderungen stellt. Alternativ könnte man aber auch versuchen, sich an Anforderungen anzupassen, aber dass erfordert schon einen gewissen Aufwand und man müsste den halt zumindest zunächst auch selbst betreiben wollen. Kurzum, Du scheinst offensichtlich gut zu wissen, was Du nicht kannst. Jetzt müsstest Du erstmal erkennen was Du kannst und im nächsten Step herausfinden, ob Du irgendwo anwenden könntest, was Du kannst.

A


x 4





App im Playstore