Zitat von Kenny82:Wie viel habt ihr konsumiert? Habe den Eindruck, außer mir erhnähren sich alle irgendwie gesund.
Ich bin ein Ex-Zuckerjunkie par excellence. Zu meinen schlimmsten Zeiten habe ich 3 Tafeln Schokolade, eine Packung Schaumküsse, 2 Tüten Gummibärchen und jede Menge Gebäck und Kuchen problemlos an einem Tag in meinem Magen untergebracht. Zusätzlich zu Nudeln in allen Variationen, Pizza, Hamburger, Döner und Glutamatfraß vom Asiaten. Obst fand in Form von Bananen, süßen, kernlosen Trauben und vielleicht mal einem Apfel Verwendung.
Das hat mich fett und krank gemacht. Bis ich mit 110 Kilo auf 168 die Notbremse gezogen habe. Da war ich 57.
Versuche, Zucker zu reduzieren sind immer gescheitert. Es hat für eine Weile geklappt, in Maßen zu konsumieren, aber irgendwann kam immer der Punkt, an dem es wieder mehr und mehr wurde.
Für mich hat nur der komplette Entzug von Industriezucker funktioniert. Ich habe von einem Tag auf den anderen aufgehört, Süßkram, Kuchen, Gebäck, Chips und Fertigfutter zu essen. Stattdessen habe ich angefangen, gesund und vollwertig zu kochen. Weil ich faul bin, meist für 2 Tage im Voraus.
Der Entzug war ziemlich heftig und dauerte fast 14 Tage, wovon 10 richtig hart waren. Ich war aggressiv, hatte abwechselnd Schweißausbrüche und Zitteranfälle, die Haare fielen büschelweise aus und ich hatte Mörderkopfschmerzen. Der Nikotinentzug von 3 Packungen auf Null 20 Jahre vorher war ein Spaziergang dagegen.
Trotzdem was nicht der körperliche Entzug das Problem, sondern der Kopf. Ich hatte Fressdruck ohne Ende, denn der Zucker hatte all die Jahre vorher ganz prima als Universalwaffe bei allen Gefühlszuständen gedient.
Auch heute noch - 4 Jahre später - sucht mich bei Stress oft die Gier nach Süßem heim. Inzwischen ist sie aber gut wegzudrücken.
Ich habe 55 Kilo abgenommen und lebe heute wirklich gesund, aber es gelingt nur mit weiterhin konsequentem Verzicht auf Süßes. Mittlerweile vermisse ich es nicht mehr, im Gegenteil: Ich bin froh, dass ich frei von dem Dreck bin. Es ist ebenso zu einer Lebensentscheidung geworden, wie ohne Fleisch zu leben.