Wir Geschwister hatten auch lange nachgedacht, was mit meiner Mutter passieren soll, weil mein älterer Bruder die Pflege einfach nicht mehr schaffte.
Neben diversen Gesundheitsproblemen, sie konnte auch immer schlechter laufen, litt sie immer mehr unter Demenz, und hätte sogar fast mal die Küche abgefackelt, weil sie vergessen hatte, die Kochplatte abzustellen.
Ein Alten-oder Pflegeheim wollten wir auch nicht so unbedingt, daher waren wir froh, eine andere Möglichkeit gefunden zu haben, betreutes Wohnen in einer WG.
In der WG waren insgesamt fünf mehr oder weniger pflegebedürftige alte Damen, sie verstanden sich super jede hatte ihr eigenes Zimmer, was sie selber einrichten durften. Es gab einen großen Aufenthaltsraum, und eine große Terrasse. Sie wurden von insgesamt drei Pflegekräften und einer Aushilfe gepflegt und betreut und jede Woche oder nach Bedarf schaute ein Arzt rein.
Die Atmosphäre war familiär, es wurde viel für die Damen gemacht, sogar Ausflüge standen auf dem Programm, obwohl zwei Frauen im Rolli saßen (meine Mutter auch später)
Meine Mutter fühlte sich absolut wohl, mir standen die Tränen in den Augen, als sie sich beim Sommerfest mit mit Händedruck und Umarmung (sprechen konnte sie nicht mehr) bedankt hatte, weil sie es so schön fand dort.
Das war das Beste, was meiner Mutter passieren konnte, und sie ist auch dort, nicht in einem KH wovor wir immer Angst hatten, sanft und friedlich eingeschlafen.
LG Angor
05.06.2018 09:04 •
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