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Hallo ihr Lieben,

der Betreff sagt es schon, es ist Zeit, mich wieder einmal zu melden und ein Resumée der letzten Wochen zu ziehen.

Ich nehme jetzt ziemlich genau 14 Wochen Antidepressiva, davon sieben Wochen Citalopram, danach und seitdem sieben Wochen Cipralex.
Auf die Anfänge möchte ich gar nicht näher eingehen, jeder der die Medikamente nimmt oder genommen hat weiß, dass das kein Zuckerschlecken ist. bei mir ist es auch nicht das erste Mal, über die Jahre habe ich immer mal wieder AD genommen, immer höcht unwillig, nebst Therapien, die nicht nachhaltig halfen.

Ich möchte sagen, dass sich die wirklich gravierenden NW gegeben haben, nichtsdestotrotz habe ich Nebenwirkungen, wobei ich eben auch nicht immer klar differenzieren kann, ob es sich um normale Zipperlein handelt oder eben um NW.

Das ist es auch was mich immer noch sehr stört: ich achte nach wie akribisch auf Symptome, die mein Körper zeigt. Ich wünschte, dass ich damit wesentlich gelassener umgehen könnte - kann ich aber nicht.

Ich kann auf jeden Fall sagen, dass meine Grundstimmung sehr viel besser ist, insofern kann ich schon auch mit den Symptomen besser umgehen. Aber wenn ich, so wie letzte Woche ein Flimmerskotom/Augenmigräne/Migräne mit Aura habe, dann stehe ich nervlich vor dem Zusammenbruch.
Das war äußerst unangenehm und hat mich ganz schön zurück geschmissen.
Migräne mit Aura habe ich schon drei Male ( innerhalb der letzten drei Jahre gehabt, aber vielleicht ja auch eine NW?) gehabt, aber es ängstigte mich total und ich habe im Moment eine irrationale Angst, dass es wieder kommen könnte und ich dann doch jämmerlich am Hirntumor dahinsieche......

Manchmal denke ich, ich sei undankbar und hätte vielleicht schon vergessen, wie dreckig es mir ging - und mir ging es richtig schlecht vor der Einnahme. einige von euch wissen, wie schwer ich mich mit dem Entschluss der Einnahme tat.
Ich bereue es auch nicht, weil ich immer noch die Hoffnung hege, dass es sukzessive besser wird. Ich habe Berichte gelesen aus denen hervorging, dass es sich lohnt geduldig zu sein.
Auf der anderen Seit überlege ich natürlich auch, ob Cipralex das richtige Medikament für mich ist, ob es nicht schon viel bessser wirken müsste....nach 14 Wochen....?
Mein altes lustiges, lebenslustiges Ich ist auf jeden Fall wieder mehr da...........aber ruhig hat mich das Medikament nicht gemacht, ich meine eine Ruhe im Sinne von Ausgeglichenheit. Ich weiß, dass Cipralex antriebsteigernd ist.

Ich habe seit der Einnahme drei kg zugenommen, was nicht schlimm ist, da ich schlank bin, aber so sollte es nicht weitergehen..... Ich habe Heißhungerattacken vom Feinsten, auch auf Süßes, was mich vorher überhaupt nicht interessiert hat.
Ferner bin ich schnell müüüüde , habe Herstolpern, hin und wieder Übelkeit. Freue mich von euch zu hören/lesen!
Soviel von mir,

alles Liebe,

eure Charly

01.06.2013 15:40 • 11.06.2013 #1


7 Antworten ↓


Hallo, schon das du schrebst, denn ich bin momentan in der gleichen Situation. Nehme Citalopram seit 8 Wochen. Meine Grundstimmung ist erheblich besser. Ich kann wieder lachen und meinen Pflichten nachkommen. Aber meine Grundangst ist nach wie vor da. Meine angst vor einer sclimmen Krankheit. Es haut mich nur nicht mehr so um. Ich glaube nicht, dass die Angst durch die medis weggeht, sondern nur, dass du besser damit umgehen kannst und du nicht so depressiv wirst. Oder was meinst du. Nebenwirkungen die geblieben sind: schwitzen, manchmal so Hitzewellen. Vor alle nachts. Müde bin ich auch immer, obwohl dieses permanente Gähnen etwas nachgelassen hat. Meine Verdauung ist anders geworden. Sobald ich was esse, bringe ich es sofort doppelt wieder weg. und hab oft Bauchschmerzen so im Unterbauch. Manchmal bin ich so schnell aus der Puste und kraftlos.
Warum hast du auf Cipralex umgestellt. Wieviel mg nimmst du ? Ich nehme 20mg.
Momentan habe ich das Gefühl, das ich wieder mehr grübele. Ich weiß nicht, ob ich erhöhen soll. Hab Angst, dass ich dann mehr zunehme. Habe auch 3 Kg drauf und bin leider nicht so schlank. Ich habe auch sooooon Hunger. Was meinst du wie lange es dauert, bis die richtige Wirkung eintritt ?

Wir können uns gerne öfters austauschen, wenn du magst.
LG lotte13

A


Zeit für eine Bestandsaufnahme - CIPRALEX/ CITALOPRAM

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Hallo liebe Lotte,

ja, das können wir sehr gern machen, freue ich mich! Besser kann man es nicht zusammenfassen als du:

Meine Grundstimmung ist erheblich besser. Ich kann wieder lachen und meinen Pflichten nachkommen. Aber meine Grundangst ist nach wie vor da. Meine angst vor einer sclimmen Krankheit. Es haut mich nur nicht mehr so um. Ich glaube nicht, dass die Angst durch die medis weggeht, sondern nur, dass du besser damit umgehen kannst

Ja, so ist es wohl. Wobei ich mir noch ein bißchen mehr erhoffe und denke, dass da noch Spielraum ist. Erst recht bei dir, acht Wochen und 20mg Citalo. Es wird so Unterschiedliches über den vollen Wirkungseintriit geschrieben, von drei Wochen bis zu einem halben Jahr. Ich bin da selbst verunsichert.

Ich nehme 20 mg Cipralex, das entspricht 40 mg Citalopram.
Es ist ein tägliches Auf und Ab, so nehme ich es wahr, wobei die Tendenz auf jeden Fall nach oben geht. Es bleiben trotzdem die Zweifel bei der hohen Dosis sollte/könnte/müsste/dürfte.....es doch gern besser sein.
Ich habe viel recherchiert und kam so auf Cipralex, das nebenwirkungsärmer sein soll als Citalopram, sprach meinen Neurologen darauf an und er schwenkte auf meinen Kurs ein. So kam ich zu Cipralex.

Ich sitze übrigens schon wieder vor einer Tafel Schokolade, die ich mir Stück für Stück einverleibe, ich kenne mich diesbezüglich nicht wieder.
Am Mittwoch muss ich zum Blutabnehmen im Rahmen einer Kontrollunteruntersuchung, dafür halte ich mich allerdings einigermaßen gut......also wirkt es wohl doch.

So,liebe Lotte,
dir einen schönen Abend, möglichst symptomfrei,
herzlichst,
Charly

Ich nehme Citalopram 10mg seit 2011 und soll laut Psychiater/Hausarzt noch zwei Jahre weitermachen. Grundstimmung erheblich verbessert, Stimmungsschwankungen mit viel geringeren Ausschlägen. Bei den immer seltener werdenden Attacken Aprazolam.

Hallo ihr,

Macht ihr denn neben der medikamentösen Behandlung noch was anderes, sprich Therapie?

Weil die Medikamente lassen ja nicht die Ursache verschwinden sondern nur die Symptome besseren sich.

Gruesse
Nico

Natürlich sollte immer eine psychotherapeutische Begleitung stattfinden.

Aber die Symptome, ausgelöst durch die Psyche, äussern sich ja ganz konkret und nicht in der Einbildung, wie viele Nichtbetroffene gerne glauben. Dabei werden im Gehirn biochemische Vorgänge durcheinandergebracht, die man durch die Gabe von Medikamenten wieder korrigiert.

Daneben muss man natürlich die Ursachen bekämpfen - wenn die Probleme durch Mobbing entstanden sind, macht es keinen Sinn, medikamentös Symptome zu lindern und die Ausgangssituation beizubehalten.

Nachtrag - sieben bzw. 8 Wochen sind überhaupt kein aussagekräftiger Zeitraum, ich würde - da ja eine positive Wirkung bereits zu erkennen ist, frühestens nach 6 Monaten einen Wechsel bzw. eine andere Dosis machen.

Du schreibst NATÜRLICH. Seh ich ja auch so entspricht nur leider nicht immer der Realität deswegen die Nachfrage.
Weil leider ist es ja viel zu oft auch der Fall das wenn die Symptome rueckläufig sind der Betroffe keinen Bedarf mehr hat die Ursachen aufzuarbeiten nach dem Motto wieso es geht mir doch wieder gut dank der Tabletten. Und das kann auf Dauer nicht gut gehen und der Rückfall ist vorprogrammiert.
Ich bin der Meinung wenn man medikamentös behandelt wird sollte man zu einer begleitenden Therapie verpflichtet werden. Aber das bekommt man ja leider so nicht realisiert.





Dr. Matthias Nagel
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