Ich habe mich mit dem Thema intensiv befasst, weil ich vor einigen Jahren massiv von Zecken befallen war und natürlich Angst hatte.
Fakt ist, dass selbst beim Stich einer mit Borreliose infizierten Zecke die Krankheit nicht zwangsläufig übertragen wird, ich habe die exakten Zahlen nicht im Kopf, aber die Wahrscheinlichkeit NICHT infiziert zu werden ist deutlich höher. Deswegen ist es auch nicht zielführend, die Zecke untersuchen zu lassen.
Es passiert auch nichts, wenn ein bisschen von dem Übeltäter in der Haut bleibt. Auch wenn es rot wird und leicht anschwillt, ist das völlig normal. Eine Wanderröte sieht ganz anders aus.
Das richtige Verhalten ist also, Zecke entfernen so gut es geht, Stelle desinfizieren und abwarten, ob ein bis zwei Wochen später eine Wanderröte auftritt. Dann unverzüglich zum Hausarzt.
Fakt ist auch, dass der Bluttest erst ungefähr nach zwei Wochen anschlägt, vorher ist es also sinnfrei zum Arzt zu gehen.
Ist der Test positiv, keine Panik, Antibiotika und gut ist.
Übrigens: in den allermeisten Fällen wird das Immunsystem selbst mit dem Erreger fertig!
Viele bemerken die Infektion nicht einmal.
In dem Zusammenhang ist sehr interessant, was mein Hausarzt berichtet: er hat viele Jäger und Waldarbeiter unter den Patienten, bei fast allen fällt der Bluttest positiv aus, das bedeutet, sie hatten irgendwann Kontakt mit Borrelien, aber keiner hat davon etwas bemerkt.
Auch das sollte zu denken geben.
Der Arzt hat mir zudem erklärt, dass vieles, viel zu vieles, auf Spätfolgen einer Borreliose geschoben wird, weil das eine Modediagnose geworden ist.
Wenn man nicht weiter weiß, mit unklaren Beschwerden konfrontiert wird, tippt man dann auf die Spätfolgen der Borreliose.
Das Problem ist aber, dass der Bluttest dann nur feststellen kann, dass der Mensch irgendwann im Leben Kontakt damit hatte, ob die Beschwerden damit zusammenhängen ist aber - Achtung - reine Spekulation und viele „Spezialisten“ verdienen ein Schweinegeld damit und die Kasse übernimmt das verständlicherweise nicht. Das ist ein Punkt, der Hausärzte natürlich ärgert.
Damit will ich die Gefahr keinesfalls herunterspielen, natürlich gibt es bedauerliche Schicksale, wo Borreliose ein Leben ruinieren kann. Aber das sind seltene Ausnahmen und eben nicht wirklich nachweisbar.
Die FSME Impfung schützt natürlich gut vor der gefährlichen Hirnhautentzündung, die Impfung habe ich. Allerdings ist auch hier Tatsache, dass nicht jeder erkrankt, der befallen wird und die Impfung ist nicht völlig unumstritten, wie es bei Impfungen so ist. Ich habe sie gut vertragen.
Ich habe das einmal so ausführlich beschrieben, weil ich selbst extreme Angst hatte und das Thema mit Hilfe meines Hausarztes durchexerziert habe.
Man soll die Zecken nicht auf die leichte Schulter nehmen, achtsam sein, aber vieles wird in dem Zusammenhang gnadenlos übertrieben….
25.05.2023 09:47 •
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