Als ich letztens mit dem Hund spazieren ging, musste ich darüber nachdenken. Wie ich drauf komme?
Ich hatte am Anfang meines Angstlebens eine Gesprächstherapie und wir versuchten herauszufinden, warum ich so Angst habe. Wir kamen auf fehlendes Urvertrauen, schlimme Erfahrungen in der Kindheit... Die Therapeutin erzählte dann von einer Patientin, die immer aufgepasst hat, dass sie beim Laufen nicht auf so einen Strich zwischen den Plastersteinen tritt. Das war ein richtiger Zwang. Sie hatte Angst, dass, wenn sie *beeb* kommt, etwas Schlimmes passieren würde, nämlich dass ihre Schwiegermutter sterben würde. In der Therapie kam dann heraus, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als dass die Schwiegermutter nicht mehr da ist. Seltsam oder? Die Frau war von sich selber auch geschockt.
Ich fragte dann die Therapeutin Wünsch ich mir etwa den Krebs??- darauf hatte sie keine rechte Antwort.
Und ich denke mir manchmal, warum hab ich so Angst vor Krebs? Will ich ihn etwa haben? Damit ich mich mit anderen Problemen in meinem Leben nicht mehr abmühen muss? Damit ich mich endlich mal ausklinken kann? Meine Krebsangst bezieht sich zudem auf Körperteile, die ich an mir nicht mag. Um meine Brust wär es mir nicht besonders - könnt ich wenigstens eine neue aufbauen lassen. Meine vielen Muttermale fand ich schon immer doof- hab mir liebend gern einige rausschneiden lassen...
Will ich, dass sich endlich mal jemand um mich sorgt?
Hab ich das Leben im Grunde satt?
Komische Fragen, was?
Aber die kommen halt, wenn ich mit dem Hund gehe
Auf der anderen Seite fingen meine Ängste dann massiv an, als meine Kinder klein waren. Ich wollte sie nicht hergeben, zurück lassen. So wie eine Freundin, die mit 29 an Brustkrebs erkrankt ist und gestorben ist.
Und dann frag ich mich, was würde ich mit meinem Gedankenkarussell anfangen, wenn es sich nicht mit dem Thema beschäftigen könnte?
09.04.2010 15:27 • • 15.04.2010 #1