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Guten Tag,

Kann es sein dass Angst mein Hauptproblem ist und nicht Autismusspektrum/ads/ somatische Befunde?

Ich schildere meine Situation:

Bin 26.

Habe bis april in einer Einrichtung primär für diabetiker gewohnt. Habe Typ 1 diabetes.

Die Diabetesführung gelingt mir seit ca 1,5 Jahren zwar gut und selbstständig habe aber diverse andere Probleme.

Ich zitiere (nicht wortwörtlich) aus einem Bericht der diabetikereinrichtung:

-Es zeigte sich nach Beginn von einer Arbeitsmaßnahme zunehmende Tagesmüdigkeit. Regelrechter Zwang beim Bewohner, gegen Müdigkeitsattacken, wie er sie nannte, anzukämpfen.
War im neur. Schlaflabor; erhielt Diagnose idiop. Hypersomn.

(Laut untersuchungsergebnis habe ich 3faches tiefschlafbedürfnis eines normalen Menschen, diabetologe schließt aufgrund guter Werte diabetes als Grund aus)

Eindruck entstand, dass diese Diagnose Herrn B regelrecht puschte.

Nach einiger Zeit diverse weitere Vorstellungen bei ärzten (orthopädie und ohrenarzt). Letzteres wies keine Diagnose auf.
(da wurde aber nicht erwähnt, dass ich 2020 eine gesichtslähmung hatte wegen einer Krankheit am Ohr (Herpes Zoster). Ich musste ins Krankenhaus und zur Logopädin. Das war aber 1 jahr vor der Arbeitsmaßnahme.

Außerdem Augenarzt, Blutwerte beim Hausarzt, Magenspiegelung und Darmspiegelung

Augenarzt war eine routineuntersuchung für den Diabetologen, die Krankenkassen verlangen das sogar.
Magenspiegelung hat ergeben dass ich einen Zwerchfellbruch habe. Darmspiegelung hatte ich ungefähr zeitgleich auch eine Überweisung bekommen, um die Ursache der krassen chronischen Bauchschmerzen herauszufinden.
Blutwerte waren auch routineuntersuchung.


Der Bewohner steigert sich zunehmend in Vorstellung hinein, körperlich krank zu sein. Lässt zurzeit nervenleitgeschwindigkeit testen
(die Untersuchung hat zusammen mit einem mrt eine rückenbedingte/ neurofirominalsthenosen-bedingte Neuropathie/ nervenschädigung in den Beinen und Füßen festgestellt, das war aber nach dem bericht)

Auf Hinweis, seine Schmerzen können psychosomatisch sein, reagiert er sehr aggressiv

Bewohner hat wutausbrüche, gekennzeichnet von hyperventilation und schreien bis zur erschöpfung. Kann sich über viele Stunden hinziehen

Bewohner ist fixiert darauf Diagnosen für seine mannigfaltigen Beschwerden zu finden. Beratungen durch uns stellt er in Frage, fühlt sich angegriffen

Grundsätzlich verunsichert uns Umgang mit dem Bewohner, da alle hilfsangebote an ihn als Angriff gegen Person gerichtet werden

Ich finde die geschilderten Sachen selbst schwer zu bewerten.

Definitiv gibt es unangemessenes Verhalten von und viel Angst bei mir, andererseits gibt es auch körperliche Diagnosen.

Sollte ich lieber dem Ratschlag folgen, dass meine Beschwerden psychosomatisch sind? Sind artztbesuche vielleicht kontraproduktiv?

Oder aber sind die Diagnosen wichtig, um tatsächliche somatische Beschwerden aufzudecken und besser aufdecken zu können?

Ich schwanke zwischen vllt haben sie recht und die haben keine Ahnung und Vorurteile



Mittlerweile wohne ich, nachdem ich kostenträger selbstständig kontaktiert habe und alternativeinrichtung gesucht habe, alleine in einer Wohnung eines intensivambulanten betreuungsdienstes. Das Büro des Betreuungsdienstes ist in der gleichen Straße wie die Wohnungen, die mitarbeiterzahl ist hoch. Es ist angenehmer dort- aber mache ich mir was vor?
Muss ich vor allem noch mehr psychiatrische Hilfe ib Anspruch nehmen?
Die zwei male die ich das gemacht habe empfand ich nicht als gewinnbringend.

11.05.2023 06:58 • 11.05.2023 #1


7 Antworten ↓


Zitat von Rolexfüralle:
Sollte ich lieber dem Ratschlag folgen, dass meine Beschwerden psychosomatisch sind? Sind artztbesuche vielleicht kontraproduktiv?

Ja. Grundsätzlich solltest du die Ratschläge von Menschen, die es gut mit dir meinen, erstmal in Betracht ziehen. Sie sehen dich von außen und haben ggf. ein realistischeres Bild von dir als du selbst. Insbesondere, da du ja schon sehr auf deinen Körper und deine Symptome fixiert bist. Das geht oft mit Irrationalität bezüglich der Risikobewertung dieser Symptome einher.
Das Forum hier ist voll von Menschen die z.B. an einen Tumor glauben, nur weil der Kopf mal bisschen zwickt. Ein MRT und auch das 10. MRT werden diese Menschen nicht beruhigen. Denn das Problem liegt im Kern ganz woanders, ist eher psychischer Natur.

Deine Beschwerden sind ziemlich wahrscheinlich psychosomatisch. Weitere Untersuchungen werden dich vermutlich nur noch mehr verunsichern und vor allem halten sie dich von wirksamen Behandlungsmethoden ab.

A


Wohngruppenaufenthalt lässt mich nicht los

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Guten Morgen Rolex

ist schon erstaunlich was alles Psychosomatisch sein kann, aber ...
Diabetis, höheres Tiefschlafbedürfniss, ein Zwerchfellbruch ... eine rückenbedingte/ neurofirominalsthenosen-bedingte Neuropathie auch?
Chronische Bauchschmerzen könnten von der Psyche kommen aber auch weil du Grundnahrungsmittel nicht verträgst. Hast du mal einen Allergietest gemacht?
Mein Sohn hat vom Kindergarten damals einen Brief mit gebracht, er hätte Anzeichen für Autismus. Hat er nicht aber Allergien auf Milchzucker, Fruchtose und Gluten. Solange er davon die Finger lässt geht es ihm gut. Sonst hat er einige von deinen Symptomen.
Mach einen Allergietest, aber schlies nicht aus das du inzwischen auch einfach so viel Angst vor den Bauchschmerzen hast, das du Bauchschmerzen hast ... dann würde dir eine Therapie gut tun.

Zitat von colitis9439:
Ja. Grundsätzlich solltest du die Ratschläge von Menschen, die es gut mit dir meinen, erstmal in Betracht ziehen. Sie sehen dich von außen und ...

Meine Psychiaterin hält das nicht für psychische Beschwerden.
Mein Psychotherapeut sagt zwar, dass durch Stress jede, auch somatische Erkrankung sich verschlimmern kann bzw. deren Symptome, dass das bei mir aber nicht der primäre Auslöser sei und dass durch Entspannung sich meine Schmerzen nicht auflösen werden. Eine gewisse Linderung könne es aber geben.
Heißt das psychiatrisch therapeutische Fachpersonal sieht das anders als meine Betreuerinnen es gesehen haben.

Ich habe außerdem in den Beitrag oben geschrieben, DASS man bei mir körperliche Erkrankungen gefunden hat. Jetzt nicht die eine große Krankheit aber es sind eben doch belastende Beschwerden.
Ich habe diabetes mellitus Typ 1, heißt mein Immunsystem war nicht gut und ist es auch nicht (auch wenn meine guten Werte dem Immunsystem helfen).Es ist ja eine Autoimmunerkrankung.

Der Zwerchfellbruch ist nichts schlimmes, aber sorgt für heftige Schmerzen. Die Arthrose und die festgestellten Nervenschäden auch.

Und wie geschrieben hatte ich eine Herpes zoster Infektion mit gesichtslähmung. Musste ins Krankenhaus man wollte mich erst nicht aufnehmen aber hinterher hieß es vom Chefarzt der HNO abteilung (der mich Notfallmäßig behandeln musste) hätte man mich nicht aufgenommen hätte ich mich in lebensgefahr befinden können. Hatte 4 Monate lang Logopädie um die Muskeln zu trainieren. Ich war da Anfang 20.
Und die Müdigkeit konnte ja auch neurologisch bewiesen werden.

Sicher dass du immer noch denkst ich bilde mir das alles nur ein?
Kannst du dir vorstellen wie schlimm das für mich war, als ich müde wie ein Betrunkener auf einer Bank einschlief?
Und ich habe nicht mehr als 500ml Alk. in meinem ganzen Leben getrunken.

Wie schlimm das war als ich meine Ausbildung verpackt habe wegen Fehlzeiten und mich alle für zu faul hielten?

Wie schlimm das war mit gesichtslähmung und ohrinfektion nach Hause durch die Kälte zu gehen, weil mich das Krankenhaus erst nicht aufnehmen wollte?

Du hast echt was mitgemacht. Das steht außer Frage. Du bildest dir natürlich nicht deine echten und teilweise Schlimmen Erkrankungen/Symptome ein.
Ich selbst leide an Colitis Ulcerosa und habe vorher schon 15 Jahre einen Reizdarm gehabt, der mich echt stark eingeschränkt hat im Leben. Die letzten 5 Jahre war ich arbeitsunfähig, auch durch einen Burnout.

Die Frage ist, was versprichst du dir von weiteren Untersuchungen. Die Krankheiten, die du hast scheinen entweder auskuriert oder sicher diagnostiziert zu sein.

Ich kann dir natürlich nicht sagen, was noch alles sinnvoll ist für dich an Untersuchungen. Und ich weiß auch nicht wie vehement du bei Ärzten diese einforderst. Das Problem ist, Ärzte haben keine Lust und keine Zeit groß mit Durchsetzungfähigen Patienten zu diskutieren und ordnen daher Untersuchungen an, die nicht medizinisch angezeigt sind. Dadurch fühlen sich Patienten dann aber auch noch bestätigt und machen daher immer weiter Untersuchungen.

Ich will hier den Unterschied zwischen Symptomen und Beschwerden deutlich machen. Nicht jedes Symptom muss dein Leben beschweren. Das ist der psychische Aspekt deiner Symptome, um den es mir geht.

Nicht die Symptome sind entscheidend, sondern was sie mit der machen.

Im Kern geht es darum, dein Leben und deine Symptome nun erstmal so zu akzeptieren wie sie sind. Alleine dadurch kannst du dein Leid schon erheblich mindern. Alleine dadurch kannst du erheblich mehr Lebensqualität erreichen.
Immer neue Untersuchungen, auf die du ja sicherlich auch teilweise lange warten musst, nur um dann wieder kein sinnvolles Ergebnis zu bekommen, auch das schadet deiner Gesundheit.

Wir haben hier im Forum nur beste Absichten. Wenn dir jemand sagt: ist vermutlich psychisch, dann ist das nicht als Beleidigung aufzufassen, sondern als bestmöglicher Behandlungsansatz für deine ganz realen Probleme.

@ Rolex

Cool Down!
Du bekommst antworten aus der Erfahrung von Leuten die dir nicht am Zeug flicken sondern aus ihrer Erfahrung schreiben. Ton wird nicht mit geliefert, allso ist die Art wie du etwas liest entscheidend für DEIN Gefühl! Der Absender hatte aber beim schreiben ein ganz anderes.
Hier will dir niemand auf den Schlips tretten o.k.?
Liebe Grüße
Kara

Zitat von Rolexfüralle:
Bewohner hat wutausbrüche, gekennzeichnet von hyperventilation und schreien bis zur erschöpfung. Kann sich über viele Stunden hinziehen

Bewohner ist fixiert darauf Diagnosen für seine mannigfaltigen Beschwerden zu finden. Beratungen durch uns stellt er in Frage, fühlt sich angegriffen

Grundsätzlich verunsichert uns Umgang mit dem Bewohner, da alle hilfsangebote an ihn als Angriff gegen Person gerichtet werden

Ich finde die geschilderten Sachen selbst schwer zu bewerten.



Wird aber der Wahrheit entsprechen. Und hier würde ich ansetzen: Durch dein Verhalten löst du beim Pflegepersonal Stress aus und das macht dich nicht zu einem einfachen Patienten.

Und aggressive, schwierige Patienten werden deutlichst schlechter behandelt, als nette, liebe.

Und, ob das jetzt korrekt oder nicht ist, du bist letztendlich derjenige, der darunter zu leiden hat. Das ist einfaches Miteinander und hier kannst du therapeutisch hinarbeiten.

Deine echten körperlichen Diagnose sind ja vorhanden, aber aggressives Hineinsteigern aufgrund einer psychischen Erkrankung ist für andere extremst schwierig.

Ich arbeite in der HNo und aggressive Hypochonder fliegen da sogar aus der Praxis. Ich habe das alles erlebt und ich persönlich kann das gar nicht ab.

Insofern wäre mein Ratschlag, lerne sachlich zu kommunizieren, freundlich für dich einzutreten und dann öffnen sich dir auch die Türen.

Dein Eingangspost ist zum Beispiel ein sehr angenehmer und sachlich geschilderten Bericht bzgl. deiner Problematik. Da würde keine Pflegekraft etwas von oben geschriebenen Problemen im Umgang mit dir schreiben.

Daher würde ich auf dieser Schiene bleiben und auch versuchen, die wirklich vorhanden Krankheiten von der Angst vor Krankheiten zu trennen.

Und Therapie ist für jeden gut.

Zitat von Icefalki:
Wird aber der Wahrheit entsprechen. Und hier würde ich ansetzen: Durch dein Verhalten löst du beim Pflegepersonal Stress aus und das macht dich ...

Was das Thema Therapie angeht: Mache ich noch und habe ich zum Zeitpunkt des Berichts auch gemacht.
Nur in eine stationäre Klinik wollte ich nicht.
Stationäre Aufenthalte (hatte 2 im leben) fand ich bisher so: Man steckt den Vogel in einen Käfig um zu sehen ob er aggressiv ist und siehe da er ist es
Stationäre Therapien haben grundsätzlich so scheint mir etwas erniedrigendes (zumindest auf den sozialpsychiatrischen Stationen mit den relativ jungen Leuten aber Psychosomatik fand ich auch nicht gut), bedrückendes. Man trifft da auch mitunter auf unangenehme Leute zB. ein Exneonazi, ein Typ der ständig auf Machtkämpfe und dissen aus war, eine junge Frau die ganz schnell Dinge fehlinterpretiert und mich dann zur Rede stellt, Leute die uA. eine drog. Problematik haben/hatten (nicht perse ein problem für mixh aber bei manchen von denen schon) usw.
Das ist kein Lernangebot sondern eine Zumutung/Überforderung.

Der Bericht aus dem ich zitiert habe ist von 2021.
Aber ja ich habe zu dem Zeitpunkt Untersuchungen gemacht, weil ich Beschwerden hatte (und habe).

Habe gestern mit der Werkstatt/ arbeitsmaßnahme gesprochen und die haben von sich aus gesagt ich wirke entspannter und es gelänge mir mittlerweile Termine außerhalb der Arbeitszeit zu legen und sie rechtzeitig bekannt zu geben.

In der Einrichtung kam es immer noch ab und zu zum rumschreien allerdings nur im Zimmer und nicht als Reaktion auf BetreuerInnen und ohne das es sich gegen eine Person richtete.
Die haben mir aber bis zum Schluss, oder sagen wir bis Dezember 2022 noch empfohlen in eine Klinik zu gehen.
Als ich den Eindruck hatte die versuchen mir subtil Druck zu machen, habe ich gesagt dass, falls sie es absolut nicht mit mir aushielten, ich in Kauf nehmen würde auf der Straße zu landen pder zwangseingewiesen zu werden, falls die das rechtlich hinbekommen (sicherlich nicjt unmöglich).
Ich hatte gesagt ich würde unter keinen Umständen in eine Klinik gehen.
Psychiaterin hatte klinikaufenthalt erstaunlicherweise auch nicjt befürwortet aber die ist auch sehr klientenorientiert.

Dann haben die mich in Ruhe gelassen für den Rest der Zeit in der Einrichtung.
Zu dem Zeitpunkt war ich auch bereits auf Suche nach einer Alternative für die Wohneinrichtung und habe meine Selbstorganisation immer noch weiter verbessert.




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Dr. Matthias Nagel
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