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Guten Morgen, mein Name ist Thomas und ich bin 28 Jahre alt und bin langsam echt am verzweifeln und hoffe, dass mir hier jemand einen Ratschlag geben kann..

Zur Vorgeschichte...

In Jungen Jahren zwischen 16-25 litt ich schon immer an leichteren Zwangsgedanken / Handlungen (war aber nie damit beim Arzt) Meine Mutter gab mir damals hier und da mal zur Beruhigung ein Opipramol. Ob es wirklich gewirkt hat außer dem Müde machen kann ich nicht sagen. Es gab auch immer wieder tolle Phasen wo das ganze vergessen schien...

Anfang des Jahres hatte ich vom Januar bis März (2018) eine sehr harte Klausurenphase...ich habe bis in die Nächte gelernt, da ich Angst hatte die Klausur nicht zu bestehen.
So bekam ich während einer Vorlesung in meinem Studium aus dem Nichts eine Panikattacke...( hatte ich aber schon hier und damals öfter )...ich beruhigte mich und nach 5 Minuten war alles wieder gut... die Klausur habe ich bestanden. Aber mein Zustand war nach der Klausur immer noch auf dem Tiefpunkt. Ich fühlte mich ängstlich und hatte das Gefühl immer an irgendwelche schwachsinnigen Wörter zu denken. Wie ein Zwang ? Das machte mir Angst... ich würde sagen, dass sich deswegen auch meine Freundin von mir getrennt hat im Mai, da sie diese Zustände nicht aushalten wollte und konnte, da ich halt oft weinend neben ihr im Bett lag und nicht wusste was das soll....an Schlaf war auch dann nicht wirklich zu denken und ich lag ständig wach in der Nacht...

Im April habe ich dann endlich einen Termin bei einer Psychiaterin bekommen, diese verschrieb mir Zoloft und als Bedarfsmedikation Alprazolam / Xanax 0,5 mg

Das Zoloft habe ich bereits nach ein paar Tagen abgesetzt, (2-3) da die Nebenwirkungen mich völlig fertig gemacht haben. Panikattacken / Angst / Komische Wirre Gedanken etc.

Ein anderer Psychiater verschrieb mir dann weiterhin Alprazolam 0,5 mg und Citalopram ( beim Citalopram das gleiche, Wirre Gedanken, Angst...etc. ebenfalls nach 2-3 Tagen abgesetzt )
Ich begab mich an meinem Studienort zusätzlich in eine leider unregelmäßige Gesprächstherapie.

Somit nahm ich seit dem 11.05.2018 - 24.08.2018 täglich 0,5 mg Alprazolam

Diese haben mich wirklich entspannt, runtergefahren, die Ängste waren fast weg....
Mitte / Ende August habe ich mir gesagt, du möchtest, dass doch nicht dein ganzes Leben nun nehmen und habe es wie folgt abgesetzt.

vom 25.8.18 - 04.09.18 - 0,25 mg

vom 05.09.18 - 15.09.18 - 0,125 mg
vom 16.09.18 - 26.09.18 - 0,0625 mg


Ich hatte die ersten Wochen beim absetzen wirklich harte Probleme, Übelkeit, Muskelverspannungen im Nacken, Schwindel...starke Spannungskopfschmerzen... ich war richtig fertig....

Seit dem absetzen werde ich aber durch Assoziationen geplagt....ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll...ich habe viel mehr Gedanken als sonst kann nicht ruhig im Bett oft liegen und schalfen...wenn ich mich auf eine Sache konzentriere wie jetzt gerade, dass ich am Computer diesen Text schreibe ist alles gut...
Aber die Wortverknüpfungen und Assoziationen machen mir oft Angst....ich höre als Beipsiel irgendwo Müller und muss dann an Müllermilch denken, es fällt mir aber oft auch aus dem Nichts ein Wort ein, wo ich halt nicht mal weiß warum ich das jetzt denke ? Ich denke mich dann rein und bekomme halt wieder Angst.....oder ich wache morgens oft mit Musikohrwürmern auf oder irgend einem Wort im Kopf vom Vortag... es macht einen fertig.
Ich habe mittlerweile die letzten Monate auch viel gelesen...von Schizophrenie, Gedankeninterferenzen, Assoziationsstörungen....und es macht mich alles nur trauriger und fertiger...

Ich würde behaupte, dass es unter dem Alprazolam auch da war nur viel abgeschwächter...

Bitte helft mir....ich warte zwar auf einen neuen Termin beim Psychiater...habe aber Angst schizophren zu werden, verrückt zu sein....ich weiß nicht was das soll ? Ich bin so ein lebensfroher Mensch eigentlich und habe sogar eine neue wundervolle Freundin gefunden...aber es macht einen halt traurig und fertig an irgend etwas dummes, wirres zu denken wenn man zum Beispiel sich aufrafft was zu machen...oder gerade motiviert zum Sport wollte..einkaufen....etc.


Was kann das sein ? Geht es wieder weg ? Kommt es vom Alprazolam Entzug ?


Liebe Grüße


Thomas

06.10.2018 07:20 • 06.10.2018 #1


4 Antworten ↓


Das mit den sinnlosen Wörtern hatte ich auch lange Zeit. Mittlerweile hat sich das wieder ein bisschen gelegt. Ich bekam den Mist das erste mal in der Psychiatrie. Vielleicht weil dort der Stress für mich immens war.

Es ist vielleicht das Beste, wenn du diesen Wörtern keine Beachtung schenkst. Ich habe wohl auch den Fehler gemacht und gegrübelt wo der Mist nun wieder herkommt.

Und hast du die Zwangsgedanken immer noch? Waren es auch eher aggressive ZG?

Petrus

A


Wirre Gedanken ? Angst ? Panik ? Was kann das sein ?

x 3


Hallo, danke für die erste Antwort! Ich habe grundsätzlich auch das Gefühl, dass es beim Stress zunimmt...aber manchmal auch aus dem Nichts....die aggresiven Zwangsgedanken waren tatsächlich nur im April / Mai am Anfang...beim einschleichen der Medikamente...haben sich aber voll gelegt...
Und normale Zwangsgedanken ? hm schwer zu sagen....mal ja mal weniger....

lg Thomas

Zitat von Tom90:
In Jungen Jahren zwischen 16-25 litt ich schon immer an leichteren Zwangsgedanken / Handlungen (war aber nie damit beim Arzt) Meine Mutter gab mir damals hier und da mal zur Beruhigung ein Opipramol.

Psychopharmaka in so jungen Jahren ist nicht gut, wenn das Gehirn sich noch entwickelt - sofern es nicht unbedingt erforderlich ist.......


Zitat von Tom90:
Es gab auch immer wieder tolle Phasen wo das ganze vergessen schien...

Ein gutes Zeichen, dass es nur leicht irgendwo klemmt und es kein größeres Problem ist.

Zitat von Tom90:
Ich begab mich an meinem Studienort zusätzlich in eine leider unregelmäßige Gesprächstherapie.

Hast du deine Stunden schon aufgebraucht? War der Therapeut/ die Therapeutin gut? Dann könntest du ansonsten wieder hingehen....... Auf jeden Fall besser es erst mit Gesprächstherapie zu versuchen BEVOR du es mit Psychopharmaka versuchst.....

Zitat von Tom90:
Somit nahm ich seit dem 11.05.2018 - 24.08.2018 täglich 0,5 mg Alprazolam

Zitat von Tom90:
vom 16.09.18 - 26.09.18 - 0,0625 mg

Dann weiter abwarten und Tee trinken. Das kann noch ein paar Wochen dauern, bis das Ausschleichen der Benzos überstanden ist. Scheint bei dir nochmal gut gegangen zu sein. Für die Zukunft: Benzos können abhängig machen (da reicht mit Pech die tägliche Einnahme über 4 Wochen). Bei Bedarf an max. 10 Tagen in Monaten und möglichst niedriger Dosis ist das Risiko aber SEHR gering.

Zitat von Tom90:
ich habe viel mehr Gedanken als sonst kann nicht ruhig im Bett oft liegen und schalfen...

Ist ganz normal. Man könnte Benzos auch zu den Betäubungsmitteln zählen.....

Zitat von Tom90:
Aber die Wortverknüpfungen und Assoziationen machen mir oft Angst....ich höre als Beipsiel irgendwo Müller und muss dann an Müllermilch denken, es fällt mir aber oft auch aus dem Nichts ein Wort ein, wo ich halt nicht mal weiß warum ich das jetzt denke ? Ich denke mich dann rein und bekomme halt wieder Angst.....

Sieh es positiv: Bei Assoziationen ist dein Gehirn in der Lage Wissen zu vernküpfen. Eine der wichtigsten Fähigkeiten für Erfolg im Alltag, Studium und Beruf um Wissen anzuwenden und auf unbekanntes zu übertragen.

Zitat von Tom90:
.....oder ich wache morgens oft mit Musikohrwürmern auf

Dann mach Youtube an (und sing/summ/.... mit) und hör dir den Song an. Probiers mal aus, ob es dir dann besser geht oder dadurch der Ohrwurm stundenlang bleibt.

Zitat von Tom90:
Ich habe mittlerweile die letzten Monate auch viel gelesen...von Schizophrenie, Gedankeninterferenzen, Assoziationsstörungen....und es macht mich alles nur trauriger und fertiger...

Vergiss den Kram! Genieße einfach das Leben. Eine Schizophrenie kann es nicht sein, die würdest du selbst NICHT bemerken, sondern nur die Leute in deinem Umfeld. Vor allem würdest du dann nicht hinterfragen, ob du psychische Probleme hast.....

Zitat von Tom90:
ich warte zwar auf einen neuen Termin beim Psychiater...

Der wird dir wahrscheinlich irgendwelche Pillen mit neuen Nebenwirkungen andrehen..... Kannst dir aber trotzdem mal anhören, was er meint. Probiers lieber mit Gesprächstherapie beim Psycholgen, statt beim Psychiater.

Ich hatte in jungen Jahren, während des Studiums, auch Zwangsgedanken. Ich bekam z.B. plötzlich den Gedanken, ich hätte jemanden umgebraucht und die Polizei sucht mich jetzt. Zum Glück maß ich damals der Sache keinen hohen Stellenwert bei und steigerte mich nicht rein(wenn das heute noch klappen würde... ). Nach einigen Monaten verschwand dieser Gedanke wieder. Es tauchten später ähnliche Sachen auf, die dann aber auch wieder verschwanden.
Mach Dir bloss keine Gedanken, dass Du geisteskrank sein könntest. Denn, solange Du weisst, dass es Zwangsgedanken sind, hat es mit Schizo und Co. nichts zu tun. Seh einfach die Gedanken als Deine momentanen Begleiter an und verdränge sie bloss nicht. Nach einiger Zeit werden sie sicherlich verschwinden.





Dr. Matthias Nagel
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