Vor ca. 3 Monaten ging es mir urplötzlich, von einer Minute auf die andere, hundeelend. Mir wurde schwindelig, Schüttelfrost, Übelkeit, Sehstörungen, - und ich habe mich einfach generell todkrank gefühlt. Habe mich ins Bett gelegt, denn sitzen oder rumlaufen war nicht mehr möglich, ich war körperlich völlig am Ende. Das ganze steigerte sich dann als ich im Bett lag noch weiter, ich konnte nicht aufhören zu zittern, Würgereiz kam hinzu, ich war klatschnass geschwitzt, ich dachte wirklich meine letzte Stunde hätte geschlagen, so dass mein Mann den Notarzt rief. Der Notarzt hat notdürftig (war durch mein zittern kaum möglich) ein EKG geschrieben, Blutdruck gemessen, und mich dann mit ins Krankenhaus genommen, wo ich weiter untersucht werden sollte. Im KH wurde dann Blut abgenommen, und nochmal ein EKG gemacht. Es ging mir dann im Laufe der Stunden im KH ein bisschen besser. Der Bluttest war in Ordnung, das EKG auch, also schickten sie mich wieder nach Hause, mit der Bitte mich beim Hausarzt vorzustellen. Mir dämmerte hier schon, dass es sich eventuell um eine schwere Panikattacke handeln könnte (ich hatte sowas noch nie zuvor).
Es ging mir in den Tagen darauf ein bisschen besser, was jedoch blieb: dauerhaft Schwindel/Benommenheit, unendliche Müdigkeit, und das Gefühl mich kaum auf den Beinen halten zu können. Ich habe in diesen Tagen die meiste Zeit im Bett verbracht, weil ich mich zu mehr nicht in der Lage fühlte.
Montags schleppte ich mich dann zur Hausärztin. Sie hat die Schilddrüse noch untersucht, - da schien aber auch alles in Ordnung. Sie sprach mich dann eben auf die Psyche an, und meinte das könne durchaus ein psychisches Problem sein. Ich war davon ziemlich überrascht, da ich mich eigentlich psychisch weder schlecht noch belastet fühlte, habe aber zugestimmt mal zu einem Psychologen zu gehen.
So. Jetzt gehe ich seit ca. 2 Monaten zu meiner Psychologin, wo wir viel über meine Vergangenheit sprechen, aber ich merke das ganze macht nichts mit mir. Weder positiv, noch negativ. Es lässt mich einfach kalt. Wir sprechen über Dinge, mit denen ich innerlich schon vor Jahren abgeschlossen habe. Dinge die ich zu gegebener Zeit selbst in meinem Leben schon bis zum erbrechen analysiert und durchgekaut hatte, und die für mich einfach durch sind. Ich muss auch dazu sagen, dass ich absolut kein Mensch bin der z.b. ständig der Vergangenheit nachhängt, ich lebe geistig voll und ganz im Hier und Jetzt. Vergangenheit ist Vergangenheit.
Soweit so gut, ich gehe nun wie gesagt seit einiger Zeit zur Psychologin - aber meine körperlichen Symptome sind nach wie vor da. Es gibt zwischendurch vielleicht mal 1-2 Tage wo es mir etwas besser geht, die meiste Zeit aber habe ich mit Schwindel, unendlicher Müdigkeit und Schlappheit (ich lege mich oft mittags hin, obwohl ich nachts schon 8-9 Stunden schlafe) und generell dem Gefühl mich hundeelend zu fühlen zu tun. Mittlerweile traue ich mich überhaupt nicht mehr irgendwo hin zu gehen, oder irgendwas abzumachen, weil ich Angst habe es geht wieder los mit dem schlecht fühlen. Es ist auch so, wenn ich unterwegs bin, und es geht mit dem Schwindel und der Müdigkeit und dem todkrank fühlen wieder los, dass ich dann sofort nach Hause muss. Und da lege ich mich dann auch oft erstmal ins Bett. Ich arbeite von zu Hause aus, das heisst ich kann mich fast jederzeit mal 1-2 Stündchen ins Bett legen.
Was mich stört, und was meine Frage an euch, bzw. der Hintergrund meiner Bitte um eure Meinung ist: Ist es möglich, dass man ständig oben genannte körperliche Symptome hat, die aus heiterem Himmel auftauchen, in Situationen wo man sogar sehr glücklich ist und es einem gut geht (!), von jetzt auf gleich, ohne dass es irgendeinen ersichtlichen Grund dafür gibt? Ich bin nach wie vor nicht überzeugt davon, dass meine körperlichen Probleme rein psychischer Natur sein sollen. Daher merke ich, wie ich so langsam, nach mittlerweile 3 Monaten mit körperlichen Symptomen, ohne Besserung und ohne dass ich irgendwas dagegen tun kann, anfange eine unglaubliche Angst zu entwickeln. Angst, dass ich irgendeine schlimme Krankheit habe. Seit meine Hausärztin beschlossen hat, dass es alles psychisch ist, untersucht sie mich natürlich kaum mehr. Allerdings, was sollte auch weiter untersucht werden? Blutbild wurde ja gemacht, Schilddrüse wurde per Ultraschall Blut abgeklärt. Dennoch habe ich diese unglaubliche Angst, dass ich krank bin, denn ich KANN mir einfach nicht vorstellen dass diese körperliche Symptomatik wie oben geschildert psychisch bedingt sein soll.
Wie ist eure Meinung dazu? Ich nehme bisher keine Medikamente, habe bisher Lorazepam für den Notfall bekommen, mich bisher aber nicht getraut sie anzurühren. Meine Psychologin sprach auch schon von Antidepressiva, aber auch hier habe ich sehr grossen Respekt vor dem Medikament (und vorallem der Abhängigkeit), so dass ich das sicherlich nicht leichtfertig nehmen werde, und für mich vorher auch 100% bombenfest klar sein muss, dass das wirklich alles psychisch ist. Und vorallem, dass es sicher keinen anderen Weg als Medikamente gibt.
Puh, ich habe jetzt etwas wirr geschrieben, bitte entschuldigt. Ich habe leider niemandem, mit dem ich darüber sprechen kann, oder der selbst Erfahrung mit psychischen Problemen hat, daher wende ich mich jetzt an Euch, in der Hoffnung mal ein paar objektive Meinungen zu meiner Lage zu bekommen. Vermutlich habe ich auch was vergessen, also bitte fragt nach wenn etwas unklar ist
Ich habe das Forum Angst vor Krankheiten ausgewählt, da die anderen Foren noch weniger zur Thematik passen. Sollte das Forum falsch sein, dann bitte verschiebt meinen Eintrag gerne.
So, ich hoffe ich habe nicht zu viel ausgelassen/vergessen, wie gesagt, sonst fragt einfach nach.
Liebe Grüsse an Euch
Julia
12.08.2015 10:33 • • 04.08.2021 #1