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Hallo, ich finde dieses Forum echt super und hoffe es ist ok wenn ich hier mal mein Herz ausschütte. heute ist leider ein echt beschissen Tag.
Nachdem es mir jetzt länger echt wieder gut ging, keine Panikattacken, keine innere Unruhe, höchstens ab und zu bissl Druck im Kopf - das war aber aushaltbar, fing es heute Vormittag wieder an. Ich war in der Arbeit und saß ganz entspannt am PC, dann merkte ich dass ich bissl Druck im Kopf bzw leichtes stechen im Kopf hatte, beim Blick auf meine Uhr stellte ich fest, dass mein Puls bei 51 lag! Ich bin total erschrocken und hatte kurze Panik (wobei der Puls auch da nicht über 65 stieg). Hab mich dann wieder beruhigt aber die Gedanken haben sich weiter gedreht das ich viel zu niedrig, mein Gehirn hatte sicher zu wenig Blut und deswegen der Druck.
Dann musste ich einmal durchs Gebäude laufen, nach ca. 2 Minuten laufen wurde mir auf einmal ganz komisch und ich hatte für 1 Minute Angst umzukippen, mir war nicht richtig schwindlig aber so schwummrig im Kopf und Druck auf den Ohren. War dann auch wieder weg. Nach der Arbeit beim Einkaufen das gleiche wieder, auch schnell wieder vorbei aber ich mache mir ständig Gedanken und Sorgen.
Ich nehme 1,25 biso wegen Herzrasen. War dann noch bei meinem Arzt, er meint 51 Puls ist grundsätzlich nicht so schlimm und ich soll nächste Woche nochmal ein Langzeit EKG machen aber mehr zu meiner Beruhigung.
Ich bin heut so down und traurig. Kann keine Psyche wirklich solchen Schwindel auslösen, auch wenn ich gar keine Angst oder dergleichen hatte. ich versteh das einfach nicht.
Sorry für den langen text.
LG

11.07.2024 17:48 • 18.07.2024 #1


13 Antworten ↓


Zitat von Carmen07:
aber ich mache mir ständig Gedanken und Sorgen.

Das könnte eine Antwort sein auf deine Symptome. Oft werden Symptome hinterfragt, nicht aber die Ursache. Wird an der Ursache gearbeitet, kann das helfen, dass Symptome wieder verschwinden - das aus meiner eigenen Erfahrung heraus.

Wenn alles andere abgeklärt ist, könnte es helfen, vielleicht mal einen Therapeuten aufzusuchen.

Auch ein Mangel an Nährstoffen Vitaminen und Mineralstoffen können dazu beitragen.

A


Wieso immer wieder diese Ängste?

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Von ärztlicher Seite bin ich kerngesund, Langzeit EKG, Blutdruck, Blutwerte, Schilddrüse, MRT Kopf wurde alles gemacht und ist unauffällig.
Bei einer Therapeutin war ich war 3 wochen, sie hat keinen Handlungsbedarf gesehen weil es mir da schon wieder so viel besser ging.
Mich hat heute nur dieser niedrige Puls aus der Bahn geworfen weil ich dachte unter 60 ist zu langsam etc...

Zitat von Carmen07:
Blutwerte

Welche denn? Magnesium, Kalium, B-Vitamine, Zink, Eisen, Vitamin D3 u. a.? Meist muss man die selbst zahlen.
Kann ich nachvollziehen, aber warum macht es dir Angst, einen niedrigen Puls zu haben?
Ich hatte damals eine Weile einen Puls unter 60, mal 52, mal 58. Bin aber gesund. Ebenso zu Zeiten meiner Herzangst, Untersuchungen immer ohne Befund. Als ich dann an meiner Ursache gearbeitet habe, wurde alles wieder besser und ich hatte auch kaum noch Symptome.

Magnesium, Kalium, Vitamin D und Eisen war auf jeden Fall dabei..
Wieso ich davor Angst habe? Ich habe wirklich keine Ahnung. Weil ich Angst habe dass mein Herz irgendwann einfach stehen bleibt? Jetzt (wo es mir wieder besser geht) weiß ich dass das Blödsinn ist. Aber ich mache immer wieder den Fehler und Google und da kommt meistens irgendwas ganz schlimmes.
Mich haben ein paar Panikattacken vor über 3 Monaten total aus der Bahn geworfen und ich habe seitdem so eine Angst vor Kontrollverlust, zb dass ich einfach ohnmächtig werde. Die Panikattacken sind wahrscheinlich durch eine Medikamenten Unverträglichkeit ausgelöst worden (meine auch die Therapeutin). Und dann hab ich mich selber in so eine Angst Spirale hinein manövriert....

Zitat von Carmen07:
Weil ich Angst habe dass mein Herz irgendwann einfach stehen bleibt?

Das kommt mir sehr bekannt vor, das waren auch meine Gedanken damals. Es ist nur ein Gedanke.

Zitat von Carmen07:
Aber ich mache immer wieder den Fehler und Google und da kommt meistens irgendwas ganz schlimmes.

Aus das kenne ich wie viele hier auch im Forum. Das ist bei einer derartigen Situation nicht hilfreich und man kann schnell in einen Teufelskreis geraten.
Kennst du das Angstmodell?


Zitat von Carmen07:
Mich haben ein paar Panikattacken vor über 3 Monaten total aus der Bahn geworfen und ich habe seitdem so eine Angst vor Kontrollverlust, zb dass ich einfach ohnmächtig werde.

Auch hier habe ich die Erfahrung gemacht, fast 1,5 Jahre lang. Wirklich die Hölle war es, ich konnte noch nicht einmal mehr allein in meiner Wohnung sein, habe dann eine Weile bei meinen Eltern geschlafen, ach noch nicht einmal schlafen konnte man das nennen. Ich bin nachts in der Wohnung herumgewandert, weil ich keine Ruhe fand.

All das kann wieder ins Gleichgewicht kommen. Ich bin seither (nach meiner intensiven Arbeit an mir selbst etwa 3 Jahren) wieder im Normalmodus. Keine Panikattacken mehr und die Ängste bzw. die starke Unruhe konnte ich auch soweit für mich gut in den Griff bekommen.

Und wie hast du das geschafft ?

Die Panikattacken sind bei mir eigentlich wieder weg, ich hatte eine Zeitlang nur noch so eine krasse innere Unruhe, auch das ist so gut wie weg. An den meisten Tagen geht es mir eigentlich wirklich gut. Aber an manchen Tagen kommt so ein Trigger und das lässt mich dann nicht mehr los. Vorallem mit diesem Schwindel auch wenn es gar nicht richtig Schwindel ist kann ich nicht umgehen weil ich eben ständig denke oh je was ist wenn ich jetzt umkippe. Bin ich aber in meinem ganzen Leben noch nie und glaube auch nicht dass man so leicht umkippen kann.. aber die kleine doofe Stimme im Kopf an einem schlechten Tag....

Zitat von Carmen07:
aber die kleine doofe Stimme im Kopf an einem schlechten Tag....

genau und an dieser kannst du arbeiten.
Ich hatte mich dann mal hingesetzt und mich selbst gefragt, was genau eigentlich mein Problem ist und konnte nach und nach Antworten finden.
Habe dann meine ganze Geschichte zu Hause niedergeschrieben und habe sie so abarbeiten, verarbeiten und abhaken können. Aber darauf bin ich erst nach und nach gekommen.

Habe mit viel Hörbüchern gearbeitet und für mich aufschlussreichen Videos, was eben diese Stimme im Kopf (Monkey Mind) anging.
Es gibt ein Video von P. Beer über: Negative Gedanken stoppen, das war eins von vielen Videos, die mir erst einmal ein Verständnis darüber gaben. Auch durch Bücher von Tolle von - Freiheit von Gedanken oder Jetzt - die Kraft der Gegenwart wurde mir einiges klar sowie Achtsamkeit - das Leben ist, was jetzt passiert haben mir einiges klar gemacht und ich konnte es besser verstehen.

Danke für die Tipps, es tut gut sich mit jemandem auszutauschen der ähnliches durchgemacht hat.

Ich versuche mir immer vor Augen zu führen, dass es mir jetzt ja schon wesentlich besser geht als noch vor 3 Monaten. Da hatte ich in einer Woche vielleicht einen guten Tag, jetzt habe ich in einer Woche Mal einen schlechten Tag. Das ist doch schon eine Steigerung. Ich darf mich nicht immer gleich so runter ziehen wenn es mal einen Rückschlag gibt.

Ich weiß, dass ich organisch gesund bin und darf nicht auf die Stimme hören die in diesen Momenten flüstert was wenn doch etwas übersehen wurde, das kann nicht nur die Psyche sein....

Ich habe jetzt erstmal meine SmartWatch weg gepackt, das ständige drauf schauen ist wahrscheinlich auch nicht besonders förderlich.

Zitat von Carmen07:
Ich darf mich nicht immer gleich so runter ziehen wenn es mal einen Rückschlag gibt.

Genau, versuche es nicht als Rückschlag anzusehen, sondern vielleicht eher als neue Herausforderung. Werde wieder Meisterin deiner Gedanken. Du schaffst das!

Genau auch ein guter Schritt, diese Watch abzulegen. Ich habe damals ganz oft meinen Puls gemessen und auch den Blutdruck, das bringt überhaupt nicht weiter, im Gegenteil.

Ich wünsche dir erst mal einen schönen Abend und mach dich nicht verrückt, es sind nur Gedanken, nicht die Realität.

Leider klappt das mit dem positiv denken heute überhaupt nicht. Der gestrige Rückschlag hat mich so runtergezogen, hab schlecht geschlafen und bin heute einfach nur deprimiert. Wieso kann ich nicht einfach abschalten? Wie macht ihr das ?

@Carmen07
Hallo Carmem,


Mit positivem Denken allein, wirst Du Deine Ängste kaum stoppen können.

Und einfach abschalten ist nicht immer ganz einfach.

Wenn Du daran etwas verbessern möchtest, dann geht das, wenn Du weniger unterbewusst denkst und mehr bewusst denkst

Viele Grüße Bernhard

Aber wie schafft man das? Bei mir kreisen sich gefühlt ständig die Gedanken um diese Themen.

Gestern war ein super Tag, da hab ich kaum dran gedacht und mir ging es fast den ganzen Tag richtig gut..heute bin ich seit 4 Uhr wach, konnte einfach nicht mehr einschlafen und schon mach ich mir wieder nur Gedanken und Sorgen und habe ständig dieses Ohnmachtsgefühl und genau das macht mich so fertig..

Zitat von Carmen07:
Und dann hab ich mich selber in so eine Angst Spirale hinein manövriert....


Das sagen wir immer so.Genaugenommen steuern wir uns aber vermutlich nicht in eine
Angstspirale selbst hinein. Ich denke, es ist etwas anders.
Wir verhindern in diesen Situationen nicht, dass wir unglücklicherweise in eine Angstspirale hineinrutschen.

Ängste können wir abbremsen. Dies funktioniert leider nicht automatisch, sondern man muss so etwas immer wieder üben.

Dazu solltest Du zuerst wissen, wie wir Menschen denken. Zum Denken benutzen wir einen kleinen langsamen Teil der sich das Bewusstsein nennt. Alles das, was wir bewusst denken, können wir erkennen und steuern.

Hauptsächlich aber denken wir mit unserem Unterbewusstsein. Von 100 Gedanken denken wir etwa 90
Gedanken unterbewusst und nur etwa 10 Gedanken langsam und bewusst.
Unser unterbewusstes Denken funktioniert rasend schnell. So schnell, dass man beim unterbewussten
Denken nicht überlegen kann, ob man falsch oder richtig liegt. Unterbewusste Gedanken sprudeln also
mehr oder weniger unkontrolliert heraus.
Unsere Ängste sind auch reine unterbewusste Gedanken (nicht überlegt und gerprüft). Deswegen hast
Du das Gefühl, Du kannst Deine Ängste nicht bremsen.
Wenn Du das allerdings doch möchtest, kannst Du Deine Ängste mit bewusstem Denken abbremsen.
Dazu solltest Du üben, nicht 90 von 100 Gedanken unterbewusst zu denken. Sondern vielleicht nur
etwa 80 oder 85 Gedanken unterbewusst zu denken.
Mit den wenigen bewussten Gedanken kann es Dir dann gelingen, zu verhindern, dass Ängste
in Dir beginnen ein Eigenleben zu führen. Mit wenigen langsamen bewussten Mehr-Gedanken, kannst
Du lernen, Deine Ängste langsam immer leichter und immer schneller zu stoppen.

Dies hört sich vielleicht etwas kompliziert an, ist aber gar nicht so schwer.
Beginnen solltest Du zunächst damit. Wie kannst Du unterscheiden, was Du unterbewusst denkst
und was Du bewusst denkst.

Unterbewusstes Denken geht wie automatisch, also nicht überlegt und auf Vor- und Nachteile
überprüft.
Bewusstes Denken ist langsames Denken mit der Überprüfung, sind meine Gedanken klug und hilfreich
oder werde ich kaum einen Vorteil damit erreichen.

A


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Dr. Matthias Nagel
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