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Hallo liebe Leidensgenossen,

mein Name ist Guido, bin 42 jahre alt und komme aus Berlin. Leide schon seit über 20 Jahren an Panikattacken und Angsstörungen, wobei die Angst vor Krankheiten bei mir im Vorrang steht.
Bin auch seit einigen Jahren in psychologischer Behandlung, was mir sehr geholfen hat.
War jetzt im Februar in einer ambulanten Reha wegen Rückleidens und muß mich jetzt beruflich neu orientieren. Die Reha hat mir super gefallen, mir ging es blendend und ich wäre gerne noch länger geblieben.
Nun bin ich seit zwei Wochen zu Hause und bin mal wieder voll in die Angstfalle gestolpert.
Habe seit zwei Wochen das Gefühl, als wenn ein Krümel hinten auf meiner Zunge ist.
Mal ist das Gefühl da, mal ist es weg, mal ist es als wenn ein Haar kribbelt und so weiter und so weiter. Schluckbeschwerden oder Halsschmerzen habe ich keine. Blöd wie ich bin hab ich nach einiger Zeit gegoogelt und ratet mal worauf ich gestoßen bin, natürlich auf Zungenkrebs.
Erstmal Panik gehabt, gestern mit meiner Psychologin drüber gesprochen die lächelnd meinte: Da können Sie mal sehen was sich Ihr Körper alles ausdenkt.
Vom Prinzip her weiß ich ja auch das Krebs eher ausgeschlossen ist aber Ihr wisst ja wie wir Angsthasen so sind.
Vielleicht hat einer von Euch ja schon mal solche Symptome gehabt und kann mir seine Erfahrungen mitteilen,würde mich sehr freuen.
Vielleicht zählen meine Symptome ja auch unter Globusgefühl.
Das hatte ich auch schon, allerdings war dieses Gefühl weiter unten im Hals (Schildrüse) und war auch von der Wahrnehmung anders (Engegefühl, Kloß).
Wünsche Euch alles Gute und liebe Grüße aus Berlin.

06.03.2012 12:46 • 07.03.2012 #1


3 Antworten ↓


Hallo Panikfrosch,

ich bin erst 27 Jare alt und kenne mich mit Panikattacken und Krankheitsängsten natürlich noch nicht so lange aus wie du. Ein paar Jahre sind es aber auch schon.

Bei uns Angstpatienten ist das Problem doch immer, dass wir unsere Symptome falsch bewerten. Wir haben ein stechen in der Brust und denken es ist ein Herzleiden oder wir haben einen Kloß im Hals und denken es ist Krebs.

Wie sieht es da bei dir aus?
Wenn du deine Gedanken aufbaust, denkst du dann nicht zuerste an deine Krankheitsangst und was sie für Symptome auslösen kann?

Mir hat es persönlch sehr geholfen, als ich erfahren habe, was meine Krankheitsangst für körperliche Symptome auslösen kann. Ich denke seit dem nicht immer daran, dass ich eine gefährliche Krankheit habe, sonders sage mir zuerst:

Ah, da bist du ja wieder, meine Angst ist da und meine Symptome natürlich auch, aber ich muss mir keine Sorgen machen, weil diese Symptome nicht gefährlich sind,

In meiner Therapie habe ich auch gute Übungen kennen gelernt, die mir bis heute geholfen haben, wenn ich mal wieder am Zweifeln bin.

VG

A


Wiedermal in der Angstfalle

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Hallo Panikfrosch,

ein ähnliches Fremdkörpergefühl hab ich momentan auch, nur etwas tiefer in der Nähe der linken Mandel. Aber die sieht eigentlich gesund aus. Aber es ist auch so ein Kribbeln, wie wenn ein Haar im Hals ist.
Einen wirklichen Rat kann ich dir nicht geben, ich warte bei solchen Sachen ein paar Tage, ist es dann immer noch, geh ich zum HNO-Arzt um mich rückzuversichern. Ich weiß, dass ist nicht die beste Art damit umzugehen, aber es beruhigt mich dann doch immer sehr, wenn ein Arzt sagt, für ihn sieht das ungefährlich aus. Und wenn das Symptom weiter besteht, gehe ich wieder und wieder, um immer wieder diese Beruhigung zu haben, aber wem sag ich das hier, ihr kennt das wohl sicher alle selbst ...

Mein Heilpraktiker des Vertrauens hat mir gestern gesagt, mein Gespür für Körpersymptome ist durch die ständige Überachtsamkeit so übersensibel, das ich wohl schon Dinge merke und als starke Schmerzen interpretiere, die er wohl noch nicht mal wahrnehmen würde ...

Hallo Ihr beiden,
vielen Dank für Eure Beiträge.

dust schön das Du es so gut schaffst, das Erlernte im Alltag umzusetzen.
Natürlich habe ich auch viel in meinen Therapien gelernt, habe viel über Angstkrankheiten gelesen und natürlich auch Fortschritte gemacht.
Leider gibt es immer wieder Phasen, wo diese blö.... Krankheitsangst die Oberhand gewinnt, gerade wenn man vorher eine lange Zeit ohne Symptome hatte. Man denkt, man hat es endlich geschafft und:
Holla da bin ich wieder-Deine Angst und ich hab mir mal wieder ein neues Symptom einfallen lassen. Soll ja nicht langweilig werden!
Tja, mal gewinn ich, mal die Angst, obwohl es in den letzten Jahren besser geworden ist.
Wünsche Dir alles Gute und noch eine schöne Woche.


PS:Das ich eine Angsterkrankung habe wurde erst 2007 diagnostiziert, habe mich die ganzen anderen Jahre von Arzt zu Arzt geschleppt, die nie etwas organisches feststellten, logisch bei einer Angsterkrankung.

Hallo Allerleirau,
das was Dein Heilpraktiker sagt kann ich nur bestätigen. Wir A-Hasen sind so sensilibisiert auf körperliche Symptome, das uns schon der kleinste Piekser Angst macht. Für uns gibt es eigentlich nur: Wir sind symptomfrei, dann sind wir gesund. oder Wir haben ein Symptom, dann ist es eine schlimme Krankheit.
Leider ist es ja nun mal normal, dass es mal hier und da zwickt, man wird ja nicht jünger und es steckt auch meistens keine schlimme Krankheit dahiner.
Das zu verstehen, ist für uns A-Hasen eben das Problem. Dazu kommt auch noch, dass man ständig hört: Der ist an Krebs gestorben, der hatte einen Herzinfarkt u.s.w.
Wenn mir jemand so etwas erzählen will, blocke ich schon immer ab. Und auch die Medien machen es einem ja nicht leichter: Essen sie das nicht und die trinken sie davon nicht soviel, da ist zuviel Antibiotika drin u.s.w.
Ich denke Du verstehst was ich meine.
So jetzt aber genug Kluge Sachen geschrieben.
Alles Gute und eine schöne Woche und

LASST DIE ANGST VON UNS GEHEN





Prof. Dr. Heuser-Collier
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