Er hebt ihn hoch und darunter kommt eine Schlange zum Vorschein.
Der Affe erschrickt, lässt den Stein fallen und fällt in Ohnmacht.
Kurz drauf erwacht der Affe wieder und sieht einen Stein.
Er hebt ihn hoch und darunter kommt eine Schlange zum Vorschein.
Der Affe erschrickt, lässt den Stein fallen und fällt in Ohnmacht.
Kurz drauf ....
So oder so ähnlich fühle ich mich grade.
Wie ihr vielleicht wisst, plagen mich die folgenden typischen Hypochonder-Probleme:
- Schwindel
- Benommenheit
- Herzklopfen
- Verspannungen
- Atemhunger
- Sehstörungen
und diverse kleinere Symptome
Wie bei allen hier bilde ich mir das alles nicht nur ein, körperlich wurde aber - bis auf Verspannungen in der HWS - nichts wirklich bedrohliches gefunden. Die letzten Untersuchungen wie EKG, Herz-Ultraschall, Lungenfunktionstest, Blut von vorne bis hinten usw. sind zwar schon etwas her, aber die Symptome haben sich ja nicht geändert.
Ich bin immer wieder unsicher,
- welche Symptome grundsätzlich körperliche Ursachen haben (normale kleine Zipperlein) und durch meine Angst einfach nur verstärkt und auch verstärkt wahrgenommen werden
- welche Symptome aus meiner Angst entstehen
- welche in der Stärke wie ich sie empfinde wirklich rein körperlich sind - also der schlimmste Fall, vor dem wie alle so Angst haben.
Jetzt hatte ich ziemlich genau einer Woche extremen Stress der sich zum Anfang der Woche noch verstärkt hat. Ich habe in den Nächten auf Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils nur 3-4 Stunden geschlafen, dafür über den Tag kurze Nickerchen von max. 45 Minuten. Ich habe fast ununterbrochen gearbeitet, habe zu viel geraucht und Kaffee getrunken, mich zu wenig bewegt, einmal meine Medis vergessen und meine Übungen für den Nacken vernachlässigt.
Ich habe all das gemacht, von dem wir uns immer gegenseitig sagen wie schlecht es für uns und unsere Angst ist. Und natürlich ist das auch so. Aber trotzdem: mir ging es die letzten 4 Tage so gut wie schon lange nicht mehr.
Kein Schwindel, keine Benommenheit, kein Herzstolpern und so wie ich mich erinnere auch keine Angst. Jedenfalls keine vor Krankheiten.
Natürlich kam heute der Einbruch: ich war gestern so gegen 2:30 Uhr im Bett, konnte aber heute bis fast 9:00 schlafen. Der Arbeitsstress ist vorbei, ich kann mich eigentlich entspannen und den Tag ruhig und gelassen angehen.
Geht aber nicht, weil ich heute wieder massiv Schwindel habe und vorhin unter der heißen Dusche einen Puls von 140. Und Gefühlsstörungen in den Beinen. Und Druck im Kopf. Und Verspannungen im Nacken. Und Benommenheit. Ich habe grade Angst, in die Küche zu gehen und mir was zu trinken zu holen.
Ich kenne das nach solchen Aktionen und nach der letzten (vor 2 Jahren) habe ich mich nicht mehr richtig erholt, nachdem ich etwa 10 Jahre gut mit meiner Angst leben konnte.
Man könnte jetzt sagen selbst Schuld und ja, natürlich ist das nicht gut, was ich da mache. Aber es fühlt sich in dem Moment einfach gut an. Klar könnte ich auf die viele Arbeit und den Druck auch verzichten, aber körperlich waren das fast schon schöne Tage. Lieber normal todmüde, als diese grausame Benommenheit und die anderen sch. Symptome.
Wieso ich mich im Moment wie der Affe fühle? Weil ich wieder mal die Chance verpasst habe, daraus zu lernen. Ich wollte diesmal ganz genau darauf achten und Tagebuch führen, wie es sich eigentlich in solchen Phasen mit meinen Beschwerden verhält.
Sind die Symptome noch da und ich merke sie nur kaum, weil ich dadurch dass ich mich sehr auf meine Arbeit konzentrieren muss abgelenkt bin?
Ist es, dass ich - dadurch dass ich weniger schlafe - auch weniger liege und deswegen nicht so verspannt bin?
Dämpft die Müdigkeit die Symptome und lässt mich ruhiger werden?
Habe ich durch das Arbeiten und den Flow ein psychisches Hoch, etwa wie unter Dro.?
Habe ich schlicht keine Zeit Angst zu haben weil ich abgelenkt bin?
Oder passen meine Symptome auf einmal zur Situation und ich empfinde sie deswegen als normal?
Grade letzten Punkt finde ich immer wieder interessant, weil sich ja niemand aufregt, wenn er bei einem Dauerlauf einen Puls von 140 hat – wohl aber wenn er auf dem Sofa sitzt oder wie ich unter der Dusche stehe.
Es hängt so viel vom Kopf ab. Ist euch schon mal aufgefallen, dass die Symptome bei Dauerangst wie Herzklopfen, Magenprobleme, Appetitlosigkeit, Unruhe usw. die gleichen sind, wie wenn man z.B. verliebt ist. Es sind nur die Gedanken und Gefühle, die den Unterschied machen.
Sorry, für den vielen Text. Ich musste das irgendwie mal loswerden.
27.10.2022 12:26 • • 04.11.2022 x 4 #1