Wieder Angstzustände nach Geburt - diesmal berechtigt?

Guten Abend!

Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll aber ich plaudere einfach mal darauf los. Vor 2 Monaten habe ich mein 2. Kind geboren. Seitdem und auch schon davor haben mein Mann und ich eine wirklich schlimme Krise. Keine Ahnung ob wir das nochmal schaffen oder es auf eine Trennung rauslaufen wird. Momentan funktionieren wir einfach beide so gut es geht für die beiden Kids.

Ich hatte damals bereits nach einigen Monaten nach der Geburt meines 1. Kindes eine ganz schlimme Depression nachdem meine Mama kurz vorher auch noch gestorben ist. Ich hatte plötzlich sehr viele Symptome und es dauerte Monate bis ich da wieder rausgekommen bin.

Jetzt geht es schon wieder los und ich verstehe irgendwie nicht so ganz warum. Eigentlich geht es mir den Umständen entsprechend gut. Klar, die Beziehung leidet und das beschäftigt mich natürlich und 2 Kinder sind auch nicht ohne. Aber ich dachte ich hätte eigentlich soweit alles im Griff.
Bis ich vor 1,5 Monaten plötzlich ein neues Muttermal entdeckt habe. Es war von einem auf den anderen Tag plötzlich da und es war direkt relativ groß gewachsen. Das versetzt mich in extreme Panik. War damit auch schon beim Hautarzt und habe einen Termin zum rausmachen, allerdings erst Mitte Januar - Hilfe! Keine Ahnung wie ich das solange aushalten soll ohne vorher durchzudrehen. Ich habe der Ärztin exakt geschildert wie lange ich es habe etc und sie war relativ entspannt und meinte aber trotzdem dass wir es lieber entfernen. Auf meine Nachfrage hin ob ich mir denn jetzt ernsthafte Sorgen machen muss meinte sie, nein überhaupt nicht aber bevor mir das dauernd in Kopf herum schwirrt entfernen wir es lieber. Kann das jetzt gar nicht einordnen und bilde mir jetzt ein dass sie das nur sagt damit ich nicht völlig am Rad drehe.

Seitdem nimmt sie Katastrophe natürlich ihren Lauf. Habe seitdem Kopfschmerzen, Schwindel, Rückenschmerzen, Magenschmerzen, seit gestern wird der betroffene Fuß taub und warm, ich habe Gedächtnislücken. Ich vergesse wirklich extrem viel momentan, teilweise macht mir das echt Angst.
Nebenbei habe ich auch immer Panik wegen Brustkrebs weil ich oft ein Ziehen in der linken Brust habe. Wollte bei meinem letzten Gyn Termin gerne abtasten lassen aber meine FÄ meinte das wäre momentan wenig sinnvoll da die Brust wegen des Stillens ohnehin sehr knotig wäre. Ja toll, danke für nichts.
Sehe mich jetzt schon wieder totkrank, mit Hirntumor, überall Metastasen, keine Chance mehr für mich.

Mensch Leute, ich weiß echt nicht wie ich aus dieser Gedankenspirale wieder rauskommen soll. Ich muss funktionieren! Habe ein Baby und Kleinkind und die zwei brauchen mich. Mir gehen die wildesten Gedanken durch den Kopf, es macht mich völlig wahnsinnig. Schaffe es zwar mir immer Mal wieder vor Augen zu führen dass ich all das schon mal durch gemacht habe und es eigentlich so ziemlich die selben Symptome waren aber irgendwie denkt man dann doch Stimmt das wirklich? Oder fühlt es sich diesmal nicht anders an?. Zum verrückt werden.

Ich brauche natürlich hier noch die Frage stellen ob das jemand kennt, denn da bin ich mir absolut sicher. Vielleicht hat doch jemand nen Ratschlag oder möchte sich gerne mit mir austauschen? Würde mich wirklich freuen.
Achja übrigens bin ich bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie und habe das Gefühl dass das genau das richtige ist und mir auch gut tun wird. Allerdings stehe ich hier erst am Anfang.

Vielen Dank fürs Lesen

@Lotusblume22

Deine Probleme und Sorgen um die Beziehung und die Zukunft manifestieren sich jetzt einfach in was anderem.weil du versuchst auf dem Gebiet der Beziehung etc. zu funktionieren und die Ängste da nicht zulässt suchen sie sich jetzt eben ein anderes Ziel.

Beschäftige dich mit deinen wahren Ängsten die dahinter stecken. Sprich mit deinem Mann. Sprich das unangenehme aus, sprecht drüber.
syhaut, ob ihr gemeinsam die kuh vom Eis bekommt oder nicht. Aber der jetzige „funktionieren Zustand“ ist nichts halbes und nichts ganzes und wird auf Dauer sowieso eher schlechter als besser.
Das ist der einzige Rat, den ich dir dazu geben kann.alles gute

@Lotusblume22
Hört sich nach postnataler Depression an. Ist normal. Du hast gerade viel psychischen Stress. Die Kinder müssen versorgt werden, obwohl du nach der Geburt erstmal selbst zur Ruhe kommen und versorgt werden müsstest, deine Beziehung brökelt, was natürlich extrem an den Nerven zerrt und deine Gesundheit ist angeschlagen. Hast du keine Hebamme, die nach der Geburt nach dir und dem Baby schaut? Das kannst du nachholen. Telefonisch eine ins Haus bestellen. Mit der kannst du auch über deine Sorgen reden. Wenn deine Ärztin gesagt hat, dass das ein harmloser Leberfleck ist, dann kannst du der ruhig glauben. Sie darf dich nicht anlügen. Kopf hoch, das wird auch wieder entspannter. Herzlichen Glückwunsch erstmal zum Baby! Alles Gute für euch....!

@WayOut danke dir sehr für eine Antwort! Ich würde so gerne das Gespräch mit ihm führen aber er ist nach wie vor im Modus funktionieren und dann sehen was die Zeit bringt. Ich denke dass es so allerdings nicht funktionieren kann. Aber wenn er kein Bedürfnis hat zu reden bringt es natürlich auch nichts.

@Saina91 da müsste ich sehr weit ausholen. Die letzte Zeit ging es viel darum dass er sehr viel und Abends oft sehr lange arbeitet (auch Zuhause noch) und mich (meiner Meinung nach) viel zu wenig unterstützt. Ich muss inzwischen für 4 Leute denken/Sachen packen etc. weil immer alles allein auf meinen Schultern lastet. Er hat da wenig Einsicht und sagt dass seine Arbeit nun mal unser Leben finanziert. Stimmt natürlich auch aber Familie sollte halt eigentlich wichtiger sein...
Danke dir für deine Antwort - beruhigt einen dann doch irgendwie!

@Angsthase321 darüber habe ich tatsächlich noch gar nicht nachgedacht, auch bzgl Wochenbett Depression... Stelle mir das immer so vor dass man sich da im Bett verkriecht und nur am weinen ist (übertrieben gesagt). Und guter Tipp mit dem Omega 3 - vielen Dank dafür.

@Roxanne24 die Hebamme war leider nur ein paar Mal da. Hatte dann leider einen Unfall und konnte nicht mehr zu uns kommen. Mit dem Baby komme ich ja sehr gut zurecht aber ein wenig Zuspruch hätte ich tatsächlich noch gut gebraucht. Mein Mann war auch 1 Woche nach der Geburt wieder arbeiten... Also alles ein bisschen viel gewesen.
Lieben Dank für die Glückwünsche!

@Lotusblume22 Hallo, mir ging / geht es ähnlich wie dir. Mein 2. Kind ist schon 8 Monate alt und ich habe seitdem einige Krankheiten durch. Ich habe sogar noch im Krankenhaus, keine drei Stunden nach der Geburt einen roten Fleck an meiner Brust entdeckt und bin tatsächlich mit Angst vor Hautkrebs mit meinem Neugeborenen nach Hause gefahren. Total bekloppt. Ein paar Tage später war der Fleck einfach weg. Dafür hatte ich kleine Knubbel am Hals. Dann habe ich angefangen, nachts beim Stillen total zu schwitzen und hatte Angst. Dann Verstopfung...Jetzt grad habe ich geschwollene Lymphknoten und Angst. Und einen Leberfleck im Auge, den ich schon richtig lange habe, der mir auch Angst macht. Es nimmt kein Ende.

Meiner Beziehung geht auch relativ ähnlich wie deiner und ich verstehe deine Situation ganz gut. Das kann schon auf die Psyche schlagen...Was mit da hilft, ist, mich eher mit Freunden zu unterhalten. Das geht ja auch am Telefon, da muss man sich nicht jedesmal treffen. Das ist ja grad im Winter mit Kind + Baby immer so aufwendig... Ich rufe manchmal, wenn ich merke, ich verfalle ins Grübeln, eine Freundin an und dann geht es mir meistens besser. Allein schon wegen der Ablenkung. Wenn du dich mit mir austauschen magst, kannst du mir gern eine dm schreiben

Ich weiß, dass nicht zu googlen echt schwer ist und die ganzen Nachrichten darüber, dass Krebs bei jungen Frauen zunimmt, kann einen echt Angst machen! So geht es mir jedenfalls und ich google leider zuviel und glaube dafür meinen Ärzten zu wenig. Kommt dir das auch bekannt vor?

Zum Schluss noch: Herzlichen Glückwunsch zum Baby Nummer zwei!