Bei Ärzten wurde nie was gefunden. Ich habe das seit 1,5 Jahren mit den Symptomen so richtig schlimm. Ich habe mich schon mal so rein gesteigert als ich damals was über Schlaganfall gelesen habe. Das ist doch zum Kotzen. Aber woher soll man vorher wissen, was in der Zeitung steht. Ich lese halt sehr viel und da stolpere ich immer über sowas. Oder es kommen Berichte im Fernseh. Naja. Entweder ist es dann vom Rücken oder mein Hirn spielt mir echt mal wieder einen üblen Streich.
Ich bin keine Gefahr für andere. Wieso denn? Ich fahre langsam. Aber nicht in Sinne von 20, wo 50 ist. Sondern ich rase nicht. Ich fahre halt 50 in der Ortschaft. Und nicht wie viele andere 80. Dagegen ist doch nichts einzuwenden. Bei mir ist es so, dass sich meine Symptome steigern, je länger die Distanz ist. Heißt: In den meisten Fällen komme ich ganz gut klar, wenn ich 2-3 km mit dem Auto fahre, meine Erledigungen mache und wieder heim fahre. Für mich wäre es weitaus schlimmer, wenn ich zu Fuß gehen müsste oder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen wäre. Ich fahre ja auch manchmal, wenn mein Mann daneben sitzt. Und ich denke, er würde es mir sagen, wenn ich irgendwie auffällig fahren würde. Ich fange bestimmt nicht an, das Auto fahren sein zu lassen! Das kommt nicht in Frage. Dann schränke ich mich ja noch weiter ein. Und ende so wie viele Frauen, die sich gar nicht mehr trauen zu fahren. Und das betrifft auch Leute, die keine Panikattacken haben.
Mein Problem sind meine ständig präsenten Symptome. Ich würde schon sagen, dass es bei mir chronisch ist und auch relativ stark mit den Panikattacken. Aber ich bin nicht gewillt, auch nur einen Rückschritt zu machen! Ich fahre weiter Auto, ich gehe auch weiter einkaufen. Und zur Bank, zum Arzt, zur Apotheke, zum Zahnarzt. Was mich nervt ist halt, wie ich schon berichtet habe, mein eingeschränkter Radius, den ich alleine bewältige. Früher gab es für mich keinen Radius. Und es ist ungeheuer schwer, den zu durchbrechen, wenn man nicht MUSS. Ich MUSS ja meinen Radius nicht erweitern. Ich kann in 2-3 km so ziemlich alles erreichen. Von Ärzten,Zahnärzten über Apotheken, Bäckereien, Kiosk, Getränkeladen, 3 Supermärkte, Friseur, Bank, Pizzeria, Schnell-Chinese, Schreibwarenladen, Blumenladen. Sogar mein Versicherungs-Fuzzi sitzt um die Ecke. Ebenfalls das Rathaus und wenn ich wollte, könnte ich mir auch noch Klamotten in 2 kleinen Läden kaufen. Lediglich Schlecker hat geschlossen, weshalb ich die nächste Dro. erst in sage und schreibe 15 km erreichen kann! Aber auch das lässt sich angesichts des erweiterten Angebots in den Supermärkten umgehen, wenn man will. Dann kauft man halt dort und nur das, was die anbieten.
So. Und da ich ja hier alles kriege, ist mein innerer Schweinehund doch recht groß. Und wenn ich größere Dinge brauche, fahre ich am Wochenende mit meinem Mann los. Versteht ihr, was ich meine?
Bis Sommer bin ich noch alleine weiter weg gefahren. Aber dann ging es mir mal unterwegs so dermaßen schlecht, dass ich dachte, ich kippe um. Ich weiß aber bis heute nicht, ob dem wirklich so war (kreislaufbedingt) oder ob es nur Panik war. Naja. Seither habe ich das dann sein gelassen. Mir wird das heute erst so richtig bewusst. Also es ist noch nicht so lange her, dass ich mich in einem Radius von 15-20 km alleine bewegt habe. Aber das geht ruckzuck, dass man es einschränkt. Das zeigen ja die Geschichten hier leider. Und wenn man nicht muss, dann muss man nicht.
05.01.2013 19:50 •
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