Zitat von Stefma09:Hallo zusammen, wie übersteht ihr diese Angst?
Ich weiß warum bzw was die Angst ausgelöst hat, ich weiß das sie unnötig Ist, da ich körperlich gesund bin, und doch überkommen einen immer wieder diese Gedanken krank zu sein.
Nicht ständig, nicht dauerhaft, in unregelmäßigen Abständen. Mal mehr mal weniger, mal ist wochenlang Ruhe...
Wie kommt ihr aus dem Teufelskreis raus?
Ich bezweifle, dass man darauf eine Antwort geben kann, die für alle betroffenen Menschen gilt.
Ich selbst halte sehr viel davon, dass man sich der Angst stellt, die
hinter der Angst steckt.
Die Angst vor Krankheiten ist nur ein Symptom.
Leider bleiben sehr viele Menschen darin stecken und sind fast nur noch einzig darum bemüht, sich zu beruhigen, dass sie doch nicht krank sind.
Damit bleiben sie aber in der Falle sitzen.
Es gibt Gründe, warum man Angst vor Krankheiten hat und diese muss man finden.
Was sind das für Gründe?
Auch das kann man nicht pauschal beantworten.
Da muss jeder in sich schauen und versuchen, herauszufinden, was für Gründen
hinter der vordergründigen Angst vor Krankheiten steckt.
Es können Ängste sein, die aus einer sehr frühen Phase der Kindheit stammen. So früh, dass man sich kaum noch daran erinnern kann und diese Ängste können
sehr fürchterlich sein!
Was mir auch sonst auffällt, ist, dass solche Ängste vor allem auch dann entstehen, wenn man - warum auch immer - sein Leben nicht zu leben
wagt.
Es ist fast so, dass, um leben zu können, man erst einmal die Sicherheit braucht, dass man nicht krank ist (körperlich).
Es ist ein sehr tief sitzendes Bedürfnis nach Sicherheit.
Wenn man, warum auch immer, sein Leben nicht zu leben wagt, dann verschiebt man es -
eher unbewusst - auf später, auf eine unbestimmte Zukunft.
Bis dahin aber, bis man also so weit wäre, sein Leben leben zu können,
muss man eines schaffen: Gesund bleiben, denn sonst könnte es passieren, dass man sterben muss,
ohne gelebt zu haben, d.h. man muss
ausschließen, dass man an etwas Schlimmem erkrankt, was natürlich unmöglich ist, da niemand vor ernsthaften Erkrankungen geschützt sein
kann.
Man hat Angst zu leben und man hat Angst zu sterben.Das ist die Falle.
Verbringt man nun auch noch seine Zeit damit, sich zu vergewissern, dass man nicht krank ist, dann bleibt man weiterhin in dieser Falle sitzen, denn an dem Ganzen ändert sich ja
gar nichts.
Wie findet man aber heraus, was
hinter der Angst vor Krankheiten steckt?
Erst einmal sollte man überhaupt sich diese Frage stellen und sehen, wie man dazu steht.
Man braucht Mut, um sich überhaupt diese Frage zu stellen, denn das hieße, das Symptom, nämlich die Angst vor Krankheiten, als ein Symptom anzuerkennen und anzufangen, sich davon zu distanzieren.
Das aber kann dazu führen, dass man noch mehr Angst bekommt!
Denn das Symptom hat(te) ja eine Funktion: Es schützt vor weitaus
fürchterlicheren Ängsten.
Das Symptom ist eine Suche nach Sicherheit, eine Art Gegenmittel, das in einem drinnen ist und wovor man Angst hat.
Ob man diese Konfrontation alleine schaffen kann?
Manche vielleicht ja, andere nicht.
Nicht (nur) weil vielleicht manche mutiger sind, sondern
insbesondere deswegen, weil die Umstände, die dahinter liegen, bei jedem auch wieder verschieden sind.
Wichtig scheint mir erst einmal, die Spirale zu durchbrechen.
Die Spirale, Krankheiten
ausschließen zu
müssen.
Man kann sie nicht ausschließen. Es ist die reinste Zeitverschwendung.
ABER: Ich würde jedem davon abraten, hier mit der Brechstange vorzugehen!
Ganz im Gegenteil, man muss sehr behutsam vorgehen, sehr vorsichtig, immer wieder in sich hinein horchen, was man verkraftet, sich nicht überfordern - und nach Hilfe suchen.