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ARZTBESUCH

Ja, ich weiß, meine Symptome sind sehr untypisch und nichts passt zusammen. Ja, ich weiß, ich bin schon wieder da und klage über die gleichen Symptome wie bereits beim letzten Mal. Ja, ich sehe wie sie ratlos versuchen in Ihrem PC nach meinem Ausschlag suchen: wenn Sie mich anschauen würden wäre es vielleicht leichter: er sitzt direkt an meinem Hals!

So ähnlich erlebe ich Arztbesuche schon seit vielen Jahren.
Ein Stetoskop kenne ich nur von Früher (vor der x`ten Gesundheitsreform), eine körperliche Untersuchung hatte ich längst nicht mehr, seit dem es den PC gibt versteckt sich der Arzt oft hinter seinem Bildschirm.

Letztes Jahr dann begegnete ich einem echten Profi: Dr. med.XY
er stellte Fragen, machte Notizen, untersuchte mich gründlich, erhob Werte, maß und wog, tastete und klopfte, sah mir in die Augen, betrachtete die Zunge und stellte eine Diagnose:
körperlich gesund. Und dann klärte er mich auf in Engelsgeduld über meine Konflikte und wie wichtig eine Traumabehandlung sei, um die subjektiven Krankheitsgefühle und die Ängste in Bezug auf körperliche Ursachen zu nehmen.
DAS WAR EINFACH SUPER: so wie er das machte konnte ich es annehmen. Seine gründliche Untersuchung und das Gespräch zeugten von seiner Rechtschaffenheit und seiner Professionalität.

Wie erlebt Ihr Arztbesuche? Was würdet Ihr Euch wünschen? Was müsste man verbessern?

04.07.2010 17:02 • 10.07.2010 #1


25 Antworten ↓


Hallo Nell

Eine sehr ähnliche Fragestellung hat mich selber vor einigen Monaten in dieses Forum geführt.

Ich habe zwar keine generalisierten Ängste und auch keine grösseren Ängste vor Krankheit.
Aber ich habe etwa seit 15 bis 20 Jahren (kann nicht genau sagen wann es wirklich begonnen hat), eine Extremangst in und vor allen Abhängigkeitsverhältnissen (Arbeit, Beziehungen etc.). Die Folge sind nun Dauerarbeitslosigkeit, soziale Isolierung und eine wachsende soziale Phobie (Es ist keine wirkliche Angst, aber ein absolutes fremd fühlen und unwohlsein, dass mich davon abhält, meine Wohnung mehr als unbedingt nötig zu verlassen).

Seit 2001 Mache ich, mit Unterbrechungen, Therapien (Anfangs 6 Monate stationär, derzeit ambulant).

Mir fehlt immer noch von den Ärzten und Psychologen ein Anhaltspunkt für mein Problem.
Niemals wurde eine körperliche Untersuchung gemacht und niemals wurde eine Amamnese (Vergangenheit/Kranheitsgeschichte etc.) erstellt.
Keine Diagnose, kein wirkliches Feedback, nichts in all den Jahren.
Medikamente, den nächsten Termin, und ein es wird schon wieder, mehr nicht.

Ich wünsche (und brauche) einfach mehr Rückmeldung von den Ärzten.

Viele Grüsse, Der Beobachter

A


WIE GUT BETREUT FÜHLT IHR EUCH MIT EURER ANGST?

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Huhu

Fühlen sich tatsächlich ALLE Anderen von ihren Ärzten und Psychologen Gut Betreut ?


Huhu

Fühlen sich tatsächlich ALLE Anderen von ihren Ärzten und Psychologen Gut Betreut ?


Nein, nicht wirklich. Zumindest, was meinen Hausarzt angeht... Der schreibt mich zwar immer weiter krank, sonst interessiert es ihn aber scheinbar nicht wirklich, wie es mir geht.

Hallo Fantasy

Das ist aber normal.

Hausärzte sind in psychologischen Dingen einfach überfordert,
ihnen fehlt auch oft einfach die Zeit.

Mein Psychologe kommt nächste Woche aus dem Urlaub zurück,
bin mal gespannt, ob er dann etwas mehr sagt.

Bis dahin weiterhin ratlose Grüsse, Der Beobachter

Zitat von Beobachter:
Hallo Fantasy

Das ist aber normal.

Hausärzte sind in psychologischen Dingen einfach überfordert,
ihnen fehlt auch oft einfach die Zeit.

Was die Überforderung angeht: mein jetziger Hausarzt ist gleichzeitig auch Psychotherapeut, sollte also doch etwas Ahnung haben (das war auch der Grund, warum ich eigentlich zu ihm gewechselt bin).

LG

Oh, das ändert natürlich die Sache.

Von einem Arzt mit psychotherapeutischer Ausbildung sollte man natürlich etwas mehr erwarten können.

Praktiziert er auch als Psychotherapeut ?

Ja, er praktiziert auch als Psychotherapeut - auch wenn ich mir das nur schwer vorstellen kann.

Übrigens ein cooler Smiley.

Hihihi, meine Ärztin ist auch psychotherapeutisch tätig und mir geht es mit ihr ganz genauso. Als ich sie das erste Mal aufsuchte war ich in einer echten Krise und sie fragte, ob ich Erfahrung mit Medikamenten hätte, dann könnte sie mir diese ja aufschreiben.

Ich sagte ganz naiv Tavor und wunderte mich, warum sie so schockiert war.
Seitdem steht in meiner Akte VERLANGT VALIUM! in ROT

Ich kenne Tavor halt als Stand By und es liegt bei mir gewöhnlich zehn Jahre herum. Im Notfall nehme ich hin und wieder mal ein Eckchen von einer Tablette: das reicht dann. Noch nie hat eine Psychiaterin so ein Problem gehabt.

Viele Ärzte haben diese Zusatzausbildung um sich von der Masse abzuheben.
Aber meiner Meinung nach, sind davon wenige wirklich überzeugte Psychotherapeuten. Also ich merke jedenfalls den Unterscied immer sofort im ersten gespräch.

Zitat von Nell:
Hihihi, meine Ärztin ist auch psychotherapeutisch tätig und mir geht es mit ihr ganz genauso. Als ich sie das erste Mal aufsuchte war ich in einer echten Krise und sie fragte, ob ich Erfahrung mit Medikamenten hätte, dann könnte sie mir diese ja aufschreiben,

Meiner hat mir gleich von Anfang an gesagt, dass er strikt gegen jegliche Form von Antidepressiva ist und die gegen Ängste sowieso nicht helfen würden- Inzwischen nehm ich allerdings ein Antidepressivum, aber von einem Facharzt verschrieben...

Hallo Nell,
hallo @all,

ich fühle mich mäßig bis gut betreut und habe aufgrund eines Umzuges einen kompletten Ärztewechsel vor mir, wovor ich den totaaalen Horror habe. Ich habe schon so viele schlechte Ärzte gehabt, ich habe aufgehört sie zu zählen.

Was ich am schlimmsten finde, sind diese Ärzte, die wissen, was einem fehlt:
-ein Gynäkologe, der beschwört mich, Akupunktur sei die Lösung meiner Probleme. Hilfe gegen die Verspannungen und Ängste. Zufällig hat er eine Akupunktur-Zusatzausbildung und es kostet mich lediglich schlappe 50 Euro pro Sitzung.

-ein Allgemeinmediziner, der eine therapeutische Zusatzausbildung hat. Es kostet mich lediglich 15 Euro zuzahlung pro dreiviertelstunde und eine körperliche Untersuchung spart er sich bei mir gleich, denn es liegt ja auf der Hand, dass alle meine Symptome psychosomatisch sind.

-eine Hebamme, die durch Chop Suey.... ach ne... Bami Goreng... ach egal, irgendeine asiatische Handauflegetechnik alle meine Blockaden aus der Kindheit löst.... hey, sie war wenigstens für einige Sitzungen in der Schwangerschaft kostenlos!

Von dieser Art hatte ich viele, vieeeeele. Grauenhaft....

Ganz liebe Grüße
UrbanAngel

PS: Eine Freundin von mir hat einen Arzt zum Freund. Er hat vorne auf den Karteikarten Abkürzungen stehen. VW steeht für VEGETATIVES WÜRSTCHEN. Vertrauenserweckend, nicht?

Ja, Angebote für Zaubertrank und Handauflegen gibt es hier im Forum auch manchmal zu Höchstpreisen.

PS:

Ich bin so ein vegetatives Würstchen einschliesslich Angsthasensymptome.
Ob ich da wohl einen Termin bekomme ?

Manchmal aus Arztverzweiflung humorvolle Grüsse, der Beobachter,
der auch selbst zaubern muss, solange der Arzt nichts sagt

Hallo ,

wenn ich das so lese , bin ich wohl eine von sehr Wenigen , die wirklich absolut zufrieden mit dem Arzt ist
Meine Hausärztin ist eine Internistin. Ich bin nun schon viele Jahre bei ihr in Behandlung. Sie hat meine Angsterkrankung viel eher bemerkt als ich . Immer wieder ging ich wegen irgendwelcher Wehwehchen zu ihr und immer wieder war nichts ! Nachdem ich im Winter wegen Stechen im linken Oberbauch wieder einmal bei ihr auf der Matte stand , checkte sie mich von oben bis unten durch . Sie machte Ultraschall an allen Organen , sie machte ein riesen Blutbild , mit allen nur erdenklichen Werte, die sonst nie oder nur auf einen möglichen Verdacht hin untersucht werden. Nachdem sie alle Ergebnisse zusammen hatte , sagte sie mir , ich sei körperlich absolut gesund ABER sie vermutete bei mir eine Angststörung und ich sollte mir über eine Therapie Gedanken machen , damit müsste man sich nicht quälen usw. sie nahm sich sehr , sehr viel Zeit und wir saßen lange zusammen. Ich sprach das erste mal über meine Panikattacken ... ich ging dann nach Hause und dachte über eine erneute Therapie nach. Es vergingen einige Wochen , die Panickattacken am Arbeitsplatz nahmen immer mehr zu .... bis irgendwann nichts mehr ging. Ich rief in der Praxis meiner Ärztin an , outete mich am Telefon bei der Arzthelferin , dass ich bei vor Terminen Panikattacken bekomme , ich aber dringend in der Praxis vorbei kommen müsste. Ich bekam einen Termin , noch am selben Tag . Als ich in der Praxis ankam war dort die Hölle los und ich musste mich hinten anstellen . Als die Arzthelferin mich sah , rief sie mich zu sich , nahm mich beiseite und sagte , gehen sie durch ins Sprechzimmer !! Wahnsinn , oder , wo erlebt man denn sowas noch heutzutage? Nun , so ging es Woche für Woche , immer wurde ich sofort ins Sperchzimmer durchgeschickt , damit ich nicht im Wartezimmer warten muss mit all meiner Angst !
Meine Ärztin nimmt sich fast immer sehr viel Zeit , sie schreibt nicht nur die Krankmeldung , sondern fragt immer wie es mir geht , gibt mir Ratschläge , beruhigt mich ....
Von meinem Therapeuten , den ich ja schon sehr lange kenne und bei dem ich jetzt das dritte Mal in Behandlung bin, fühle ich mich etwas im Stich gelassen! Als ich vor ca. 4 Wochen zum Erstgespräch bei ihm war , fing er sofort von einem Klinikaufenthalt an zu sprechen, weil er glaubt, so könnte ich es nicht schaffen. Alternativ Tagesklinik , was ich auch ablehnte , verlangte er dann von mir das Opipramol zu nehmen! Gut , das ist in Ordnung , weil ich mitlerweile merke , dass es mir etwas hilft. Aber , er sagte , entweder ich nehme das , dann könnte ich mich in vier Wochen wieder bei ihm melden oder , wenn ich nicht bereit bin das Opip. zu nehmen , hätte es keinen Sinn mit einer Therapie!
Das fand ich ziemllich hart , nun er ist eigentlcih immer schon so direkt gewesen , aber trotzdem! Jetzt sind vier Wochen einfach so verstrichen... am Montag kann ich ihn dann endlcih anrufen!
Puh , jetzt habe ich genug geschrieben
Liebe Grüsse ,
Hummel

Hallo Hummel

Dein Therapeut ist wahrscheinlich ein Neurologe.

Mir wurde die Sache mit der Medikamentenverordnung wie folgt erklärt:

Zuerst muss man einen therapiefähigen Zustand erreichen (Depressionsfrei),
bevor eine sinnvolle (Gesprächs)Therapie überhaupt möglich ist.

PS:

Eine kurze Frage (etwas off topic):
Wie verträgst du das Opipramol ?
Mich hat es dauermüde gemacht, und ich habe es nach kurzer Zeit wieder abgesetzt (natürlich mit arztlicher Absprache).

Viele Grüsse, und Glückwünsche zu deiner Hausärztin, Der Beobachter

@ Hummel: Ich wünschte echt, mein Hausarzt würde sich mal nur annähernd so verhalten, wie deine Ärztin. Und der Mann ist sogar gleichzeitig Psychotherapeut (was ich mir aber nur schwer bis gar nicht vorstellen kann)...


LG

Hallo Beobachter ,

nein er ist kein Neurologe , er ist dipl. Psychotherapeut. So ähnlich wie du es schreibst , hat er mir das auch erklärt , dass ich in diesem Zustand nicht therapiefähig bin und er glaubt , dass es mit einem Besuch einmal wöchentlich wahrscheinlich nicht möglich wäre , etwas zu erreichen bei mir . Ich bin nunmal sehr ungeduldig und es passte mir nicht, dass wieder vier Wochen verstreichen, ohne das Therapiemässig was geschieht. Aber das Opipramol braucht eben seine Zeit , bis es wirkt.
Zum Opip. selber, kann ich nur sagen , dass ich mitlerweile sehr froh bin , dass ich es nehme. Es hat mich eine ganz große Überwindung gekostet , es zu nehmen . Bei der ersten Einnahme saß ich weinend vor dieser halben (25 mg) Tablette und traute mich nicht sie zu nehmen. Ich hatte eine wahnsinnige Angst !
Die erste Woche war ich auch dauermüde , leicht benebelt und ich hatte einen extrem langsamen Puls , was mir wiederum sehr große Angst machte , da ich glaubte mein Herz bliebe stehen. Die erste Tabl. nahm ich abends ein und ich konnte an dem Abend das erste Mal seit MONATEN wieder schlafen !!! Allein das spornte mich an weiter das Opip. zu nehmen. Nach ca. 10 bis 14 Tagen liess diese Dauermüdigkeit nach und nun merke ich einfach , dass ich enstpannter bin. Kein Herzrasen mehr , keine Nackenverspannungen usw... es nimmt jedoch nicht die traurige Stimmung und auch nicht die Angst an sich aber wie gesagt , ich bin allgemein entspannter .
Ich bin gerade dabei auf 50 mg zu erhöhen, da ich merke , dass ich abends wieder Schwierigkeiten bekomme einzuschlafen wegen Angst , Gedankenkarussel....

Hallo Fantasy , das ist natürlich kein netter Zug deines Arztes und ich kann darüber nur den Kopf schütteln ! Gerade weil er ja ein Fachmann ist , finde ich es unglaublich , dass er sich keine Zeit für seine Patienten nimmt!! Besteht denn die Möglichkeit noch einmal den Arzt zu wechseln ?

Liebe Grüße ,
Hummel

Zitat von Hummel:

Hallo Fantasy , das ist natürlich kein netter Zug deines Arztes und ich kann darüber nur den Kopf schütteln ! Gerade weil er ja ein Fachmann ist , finde ich es unglaublich , dass er sich keine Zeit für seine Patienten nimmt!! Besteht denn die Möglichkeit noch einmal den Arzt zu wechseln ?

Liebe Grüße ,
Hummel


Bin ja erst seit April bei ihm, weil mein voriger Hausarzt noch schlimmer war (er sagte mir bei meinen Problemen lediglich, das wär eine kleine depressive Verstimmung wegen Stress auf der Arbeit. Er würde mich mal 2 Wochen krankschreiben und dann wär das schon wieder okay.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ja , das kann ich verstehen Fantasy , so ein Arztwechsel ist nicht unbedingt einfach .
Darf ich mal fragen , wie es zu deiner Arbeitunfähigkeit kam ? Hattest du auch Panikattacken ? Wie äussert sich bei dir die Angst ?
Liebe Grüße ,
Hummel

Hallo!

Panikattacken hab ich zum Glück nur relativ selten und hatte auch auf der Arbeit keine. Mein Hauptproblem ist eine soziale Phobie. Ähnliche Probleme (Angst, die Erwartungen nicht erfüllen zu können, die eigene Meinung zu äußern, usw.) hatte ich zwar vorher auch schon, aber so ausgeprägt ist das erst seit dem letzten Job...

LG


Ich bin so ein vegetatives Würstchen einschliesslich Angsthasensymptome.
Ob ich da wohl einen Termin bekomme ?


Wir können ja mal zusammen hingehen, vielleicht haben Doppelwürstchen (oder gar mit noch mehr, 6 Stück in einem Glas?) ja gute Chancen auf seinen Senf zum Thema Angst

@Hummel: Beobachter hat das mit dem Neurologen vermutet (vermute ich ) weil Psychologen eigentlich keine Medikamente verschreiben dürfen. Das dürfen nur Mediziner (also zum Beispiel Psychiater). Verschreibt der Psychologe dir denn die Medis?!

Tollen Hausarzt hast du da! Super, echt! Freut mich sehr für dich!

@Fantasy, Arztwechselstress: Ich fühle ganz mit dir, wie gesagt, der Umzug steht bei mir bevor, ich MUSS wechseln... und wer weiß, wie lange es diesmal dauert, bis ich einen halbwegs aktzeptablen Medizinmann finde, der mich ernst nimmt. Allerdings bin ich da total rigeros. Wenn mir einer blöd kommt, dann gehe ich nicht mehr hin, fertig. Meine Gesundheit gehört in vertrauenserwecksende Hände. Ich habe ja nur eine. Kraftraubend ist es allemal...
Bestimmt schaffst du es auch nochmal, wenn du wieder ein bißchen Kraft gesammelt hast. *drück*

Ganz liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende
wünscht
UrbanAngel

PS: Zum Gegenangriff: ÜM für Überkandidelter Mediziner? Oder AA für Arroganter Affena... ähm, Arzt? Bessere Vorschläge?

A


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