Zitat von Mr.Froussard:Zitat von trostlos:und alles was du seit tagen hier von dir gibst, ist nen grund nicht seine ängste aktiv zu bewältigen?
sorry.
das kann ich nich glauben.
Natürlich habe ich Ängste. Ich habe Angst vor Empfindungen/Wahrnehmungen (bzw. Körpersensationen) die keinen Sinn ergeben und die ich nicht abschalten kann.
Und natürlich versuche ich diese Ängste zu bewältigen.
Nein, du versuchst nicht, deine Ängste zu bewältigen, sondern die vermeintliche Ursache, die Körperwahrnehmungen, auszuschalten. Du flüchtest und vermeidest und verschlimmerst damit die Probleme.
Zitat von Mr.Froussard:Mein Problem ist nur, eine Art Kreislauf: Die Angst vor diesen Empfindungen führt dazu, dass ich sie wahrnehme, dadurch, dass ich sie wahrnehme habe ich Angst vor ihnen, was wiederum dazu führt, dass ich sie weiterhin wahrnehme ...
Tja, dass du etwas Unangenehmes wahrnimmst, von dem du verstandesmäßig weißt, dass es harmlos ist, braucht dich nicht von Aktivitäten oder vom Unibesuch abzuhalten. Auch nicht, wenn du trotz deines Wissens um die Ungefährlichkeit der Empfindungen Angst bekommst. Das habe ich dir schon mal geschrieben: Dann wird es eben kein entspannter/schöner Tag an der Uni, aber es wird ein Tag an der Uni.
Zitat von Mr.Froussard:Aber mein Hauptproblem ist, dass ich Angst vor der Hypochondrie habe.
Ich weis nicht was die Hypochondrie alles drauf hat. Was sie mit mir machen kann. Und ich habe häufig den Eindruck, dass ich ihr hilflos ausgeliefert bin.
Als ich die letzten 2 Wochen symptomfrei war hatte ich geglaubt, dass mir die Hypochondrie nichts anhaben kann, da sie nur sensorische Reize simulieren kann. Ich dachte, dass diese Reize nur durch den Stress den ich mir mache bedrohlich erscheinen. Dann kam der Rückschlag und ich habe gesehen, dass die Hypochondrie doch noch mehr kann. (sie kann auch dafür sorgen, dass ich Empfindungen kriege die mir sehr unangenehm sein können) Oder sie kann mich vom Schlafen abhalten.
Dadurch hatte ich dann wieder Angst vor der Hypochondrie
Blödsinn!
Das ist keine Hypochondrie! Das ist reine Angst vor der Angst, Angst vor Symptomen, die dir Angst machen, weil du sie nicht kontrollieren kannst. Und offensichtlich zunehmende Angst davor, in einem solchen Zustand die sichere Umgebung zu verlassen. Hypochondrie ist was anderes:
Zitat:Vorherrschendes Kennzeichen ist eine beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden.
(ICD 10 F 45.2)
Deine Psyche sorgt dafür, dass du dich gezwungenermaßen mit dir auseinandersetzt. Du tust das nicht, also legt sie nach.
Zitat von Mr.Froussard:Zurzeit versuche ich es mit Autosuggestion.
Seit gestern sage ich mir mehrfach am Tag immer wieder den Satz: Ich habe jederzeit volles Vertrauen in meinen Körper und bin rundum sorgenfrei.
Das hält mich davon ab mir Sorgen zu machen und wirkt gleichzeitig als Autosuggestion.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass es mir schon etwas geholfen hat.
Klar, das lenkt ab und verschafft das beruhigende Gefühl, etwas getan zu haben. Da schließe ich mich trostlos an: Ausreden!
Zitat von Mr.Froussard:Zitat von trostlos:es is auch egal, was du antwortest... der weg is immer der gleiche... raus an die uni, und seine probs bewältigen, eine flucht und nur zu hause zu versauern is keine lösung...
Das Problem ist dass ich dann immer den Eindruck habe unter Leistungsdruck zu stehen.
Na und? Bist du aus Zucker? Was meinst du, wie ich mich gefühlt habe, als ich trotz Agoraphobie meine Examensklausuren geschrieben habe? Oder wie es den jungen Müttern hier im Forum geht, die jeden Tag ihre Ängste aushalten und trotzdem ihre Kleinen in den Kindergarten bringen? Alle hier haben sich schon tage-, wochen-, monatelang durchgehend schei. gefühlt, sind heulend zusammengeklappt, weil man ja wirklich nicht weiß, ob und wann es jemals wieder besser wird. Und ob besser dann wenigstens erträglich ist. Ich bin davon überzeugt, dass hinter deinen faulen Ausreden massivste Ängste stecken müssen. Aber die musst du dir anschauen. Es kann doch wohl nicht sein, dass du den Eindruck von Leistungsdruck oder Angst, dass sich etwas unangenehm anfühlen könnte und dir Stress bereitet vor dir selbst als Grund durchgehen lässt, nicht am Leben teilzunehmen.
Liebe Grüße
Christina