Auch wenn ihr es nicht hören wollt: Euer Herz ist nicht gesund, wenn ihr ständig Extrasystolen habt. Sie sind extrem häufig, aber eben auch nicht gesund.
Ihr habt eine elektrische Fehlfunktion, das Herz funktioniert nicht einwandfrei. Diese Störung ist in der Regel nicht mit einem Ultraschall oder MRT sichtbar, sondern nur mit 3D Mapping(EPU) oder Mikro-Biopsie sichtbar zu machen.
Die neuste Erkenntnis ist, dass es z.B. bei vielen Leuten die regelmäßig Extrasystolen vom rechtsventrikulären Ausflusstrakt haben(die häufigste Stelle) dort auch sog. Niedrigspannugsareale haben, also Stellen, die die elektrischen Signale des Herzens nicht mehr richtig weiterleiten.
Sehr viele Menschen haben solche Mini-Herzschäden, ab dem Jugendalter so gut wie die Hälfte aller Menschen. Es gibt sie sogar schon bei Babies, möglicher Weise sind manche auch schon Angeboren und nicht das Resultat von Schäden, sondern nicht richtig umgewandelten Herzgewebezellen.
Warum sie entstehen und wie sie sich im Laufe des Lebens entwickeln, kann bis heute niemand genau sagen, leider.
In den aller aller meisten Fällen passiert nichts, es bleibt bei ein, zwei kleinen Stellen die nur alle Paar Tage, ein oder zwei mal ein falsches Signal senden, völlig harmlos. Bei Manchen Leuten wird es aber eben schlimmer und zerstört das Leben.
Ganz wenige Leute haben das Pech, diese Stellen an ungünstigen Positionen am Herzen zu haben, in den Purkinje-Fasern, an der Herzaußenseite und dann kommt es bei augenscheinlich total Herzgesunden, jungen Leuten zu Ventrikulären Tachykardien bis zu Kammerflimmern, OHNE das eine genetische Erkrankung vorliegt.
Es können in Kombination mit Dro. oder Energy-Drinks auch eigentlich Harmlose Extrasystolen oder Tachykardien zu Initiatoren tödlicher Rythmusstörungen werden, weil diese Substanzen die Leitfähigkeit der Herzzellen verändern.
In dem Moment wo eine Koronare Herzkrankheit auftritt oder nach einem Herzinfarkt, erhöhen harmlose Extrasystolen und Tachykardien das Sterberisiko immens, da das durch die großflächige Schädigung geschwächte Herz die Signale dann chaotisch weiterleitet und Ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern auftreten können.
Mythos 1: Extrasystolen sind teil der Kreislaufregulation und beim oder nach dem Sport normal, weil das Herz wieder in den Rhythmus kommen muss
Extrasystolen sind das Gegenteil von Kreislaufregulation, sie produzieren abgeschwächte, blutarme und sauerstoffarme Kontraktionen im Herzen, die den Kreislauf belasten. Bei gesunden Personen erhöhen und senken sich Puls und Blutdruck, das ist die gesunde, normale Regulation des Kreislaufs, Extrasystolen gehören nicht dazu.
Mythos 2: Extrasystolen kommen durch Stress
Extrasystolen werden heute in drei Gruppen eingeteilt: Durch schnellen Puls verursacht, durch langsamen Puls verursacht und unabhängig davon entstehende.
Normale Menschen ohne elektrische Erkrankung bekommen weder von Stress, noch von körperlicher Belastung, Verddaungsproblemen oder Lagewechsel Extrasystolen.
Der Grund warum Extrasystolen bei Stress, nach dem Sport oder beim zu Bett gehen entstehen ist der Einfluss des Nervensystems auf der Herz. Die veränderte Stärke des Nervensignals an das Herz löst die kranken Stellen im Herzen aus, Extrasystolen treten auf.
Stress selbst kann keine Extrasystolen bei gesunden Menschen auslösen, dafür muss eine elektrische Fehlfunktion bereits vorliegen.
Mythos 3: Extrasystolen können durch Magnesium oder Kalium therapiert werden
Das funktioniert nur bei einem ärztlich nachgewiesenen Mangel und auch nur wenn eben sonst keine durch elektrische Störungen verursachte Extrasystolen vorliegen. Eine Verbesserung von chronischen Rythmusstörungen durch Kalium oder Magnesium, wurde weder durch Studien nachgewiesen, noch ist es eine anerkannte Ärztliche Therapie.
Auf der Mikro-Ebene sind die Herzzellen die Extrasystolen auslösen z.B. mit Kalium, Natrium oder Kalzium überladen, sie leiten nicht mehr richtig weiter, oder feuer andauernd. Diese Stoffe von außen hinzuzufügen, bringt also nichts, da das Problem auf der Mikro-Ebene stattfindet.
Mythos 4: Es ist egal wie viele Extrasystolen man hat, sie sind immer harmlos, wenn der Herz sonst gesund ist
Jeder Mensch wird wenn er zwischen 10-25%(Etwa 10.000 25.000 Stück) Extrasystolen im Langzeit-EKG hat, eine Herzschwäche in den nächsten Jahren entwickeln, sofern diese nicht behandelt(beseitigt oder stark reduziert) werden.
Wer mehre tausend Extrasystolen am Tag hat, sollte mindestens Jährlich kardiologisch untersucht werden, um im Falle einer beginnenden Herzschwäche eine Ablation zu bekommen, oder wenn diese fehlschlägt, entsprechende Antiarrythmika zu bekommen.